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 04 - Historisches Forum 

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Hallo Leude,


Mitte diesen Jahres ist es passiert. Die User Friedel und Dampflokdatensammler haben mich ans Händchen gepackt und in das Archiv des VM Nürnberg mitgenommen, mein erster Besuch dort. Die kalte reserve war ebenfalls vor Ort und so blieb es Abends glücklicherweise geselliger, als es bei einer Alleinreise gewesen wäre. Obwohl das Hauptaugenmerk auf den Meldekarten über ausgemusterte Triebfahrzeuge, Tender und Kessel lag, wurden nebenbei ein paar St 10a Nachweise der RBD Nürnberg begutachtet. Beim Auswerten derselben in der letzten Woche musste ich doch ein wenig schmunzeln. Dass einem schon einmal junge Hunde oder Katzen zulaufen können dürfte bekannt sein, aber eine waschechte, ebenfalls noch sehr junge 52er (hier in Form der 52 4786)? Bemerkenswert auch, dass noch Mitte 1946 Fahrzeuge erstmalig nach Kriegsende aufgefunden und erfasst wurden (52 1567), und das bei aller "deutschen Gründlichkeit".

Der Rest der Angaben auf dem St 10a ist aber auch nicht zu verachten? Nun, da wären Angaben über Umstationierungen, über die Aufnahme von Rückführlokomotiven in den Betriebsbestand oder die Übernahme von Fremdlokomotiven in den eigenen Bestand (die beiden vormals preußischen und später polnischen S3 bzw. S4 13 313 und 13 404). Papier war noch Mangelware. Der Entwurf des St10a ist auf einem altbrauchbarem Vorkriegsvordruck angelegt, auf dem Deckblatt kann man unter Bemerkung Punkt 2 lesen, dass 01 099 neu angliefert wurde, dieses Ereignis fand Ende Mai 1931 statt!

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Zum "Hauptaugenmerk" des Besuches in Nürnberg, den Meldekarten, Auf ihnen sind die Ausmusterungsverfügungen der jeweiligen Direktionen, die Abstellorte sowie auf der Rückseite der Verbleib (Verkauf an diverse Schrottis mit anschließender externer Zerlegung oder einer internen Zerlegung durch die DB in verschiedenen AWen) vermerkt so schauen sie aus. Bei etwas Glück fallen die Angaben auf ihnen ein wenig umfangreicher aus und weisen etwa auf Unfälle hin oder darauf, dass das Fahrzeug als Ersatzteilspender gefleddert wurde.

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Bei noch mehr Glück sind zusätzlich die Lokomotivkarte mit interessanten Angaben über Auslieferung und Abnahme sowie die Kesselkarte des zuletzt eingebauten Kessel bei den passenden Meldekarten einsortiert.

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So, das war es für Heute. Schönes Wochenende und Gruß Essen, Michael


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5-mal bearbeitet. Zuletzt am 2018:09:07:19:55:31.
Hallo Michael

Ist das wirklich so überraschend, dass damals auf einmal eine Lok "zuläuft"? Wir sind ja lange vor der Zeit, wo man "146 118-sonstwas" eingibt, und die Lok per GPS angibt, fahre gerade an Erkenschwick, Honermann-Siedlung mit dem RE 2 vorbei. Ich erinnere mich, dass mir sogar in den 1980er-Jahren von einem Eisenbahner erzählt worden war, dass es eigens Mitarbeiter gab, die Loks "suchten". So soll mal eine vermisste Osterfelder 140 in Paderborn aufgefunden worden sein, die eine Sonderleistung dorthin gebracht hatte, der Lokführer Fahrgast zurück und die Lok stand erst einmal einige Zeit in PB am Prellbock. Und das ganze ist vierzig Jahre nach 1946 geschehen.

Übrigens: An Friedel, Peter und Dich vielen Dank für Eure Mühe.

Viele Grüße

Wolf-Dietmar



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2018:09:02:18:44:57.

Ein Haar in der Suppe gefunden....

geschrieben von: Lothar Behlau

Datum: 04.09.18 11:53

Vau60 schrieb:
Papier war noch Mangelware. Der Entwurf des St10a ist auf einem altbrauchbarem Vorkriegsvordruck angelegt, auf dem Deckblatt kann man unter Bemerkung Punkt 2 lesen, dass 01 099 neu angliefert wurde, dieses Ereignis fand Ende Mai 1931 statt!
Da muß ich jetzt aber widersprechen: Das Deckblatt ist offensichtlich doch 1946 neu gedruckt worden, sonst hätte es ja keine "United States Zone" gegeben. Natürlich ist es eine alte Vorlage aus Vorkriegszeiten, bei der nur diese eine Zeile in anderer Schrift neu gesetzt und hinzugefügt worden ist, und die Entstehungszeit kann man wohl tatsächlich auf 1931 festlegen, wenn man sich zusätzlich an der Ausmusterung der 55 2800 orientiert. Was allerdings mit "17 1228" gemeint sein könnte, bleibt ein Rätsel....

Ich hätte jetzt gerne Näheres zu den plötzlich "aufgefundenen" bzw. "zugelaufenen" 52 1567 und 4786 mitgeteilt, aber dazu weiß ich leider auch rein gar nichts.

Mit einem artigen "Dankeschön!" für die Reise, die Ablichtungen und die Präsentation an dieser Stelle

Lothar Behlau, und auch mit einem unwiderstehlichen Hang zur Besserwisserei (und den entsprechenden Problemen im häuslichen Umfeld....)

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In den DB-Amtsblättern gab es in den 70er und 80er Jahren immer wieder mal "Suchanzeigen" für Loks und Wagen.

Grüße
Karlheinz

Re: Ein Haar in der Suppe gefunden....

geschrieben von: Vau60

Datum: 05.09.18 20:02

Lothar Behlau schrieb:
Da muß ich jetzt aber widersprechen: Das Deckblatt ist offensichtlich doch 1946 neu gedruckt worden, sonst hätte es ja keine "United States Zone" gegeben.

Hallo Lothar, alter Besserwisser;-))

Da magst Du jetzt durchaus richtig liegen, ich hatte diesen Teil für einen Stempelaufdruck gehalten. Dafür sieht er aber wirklich zu "gedruckt" aus. Aber was macht es für einen Sinn, 1946 einen wie auch immer gearteten Vordruck von 1931 zu benutzen? Wie und mit welchen Vorlagen wurden solche Vordrucke denn überhaupt hergestellt? Mir fehlt da ein wenig die Fantasie um mir vorstellen zu können, womit man sich in der frühen Nachkriegszeit notgedrungen beholfen hat, um solche Vordrucke erstellen zu können. Obwohl, ein oder zwei Theorien...


Beste Grüße, Michael

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