Hallo, geschätzte Hifo-Leser!

Auch diese Folge zeigt sowohl Ortswechsel als auch einen Wechsel des Tagesdatums. Und das kam so: Wir verbrachten in Hallsberg noch bis zum frühen Nachmittag dort ein paar Stunden, in denen wir das Bw von Green Cargo besuchten. Anschließend ging es von dort zum deutlich entfernten Bahnhof. Nachdem wir dort fotografiert hatten , liefen wir zum Green Cargo-Bw zurück und setzten uns ins Wohnmobil, um Richtung Süden bis nach Växjö zu fahren. Hierbei machten wir unsere erste Zwischenstation in Motala und genossen aufgrund des sommerlichen Abends auf einem Rastplatz die Beschaulichkeit am Götakanal. Daher kamen wir bei der Weiterfahrt lediglich bis Högsby, wo wir eine brauchbare Übernachtungsstelle entdeckten (Frischwasser u WC-Anlage). Am nächsten Morgen ging es zum mir bereits bekannten Växjö weiter und anschließend zur Ohs Bruk Museumsbahn in den gleichnamigen Ort. Schließlich erreichten wir den Eisenbahnknotenpunkt Alvesta, wo wir dann den Tag für beendet erklärten. Von diesen Begebenheiten berichtet der heutige Beitragsteil.

Wie gewohnt, hier nun die dazu passende Schwedenkarte:





Das wir nach dem Besuch bei Hector Rail das direkt nebenan liegende Bw von Green Cargo aufsuchten, lag auf der Hand, denn das Hector Rail-Bw lag fast Wand an Wand mit dem von Green Cargo. Zwar brachte unser Besuch nicht den großen Wurf, aber immerhin die dort stehende T44 350 (NoHAB 1977, Nr.2949) war ein Foto wert, denn sie war für uns aufgrund der Green Cargo-Lackierung quasi neu:

Bild 142:




Danach gingen wir zum recht weit entfernten Bahnhof von Hallsberg weiter, ein gut ausgetretener Trampelpfad bildete eine ausgezeichnete Direktverbindung zu dieser Örtlichkeit.

Bild 143: Während unserer „Bahnhofswanderung“ kam ein Güterzug, gezogen von der Rc4 1283 (ASEA 1869, NoHAB 3054, Auslieferung 1980) vorbeigefahren, unsere Kameraverschlüsse klickten:



Bild 144: Am Bahnhof waren neben den Bahnsteiggleisen einige Loks der SJ abgestellt, die für schwedische Verhältnisse dank ihrer Hg von 160km/h zu den Hochgeschwindigkeitsloks zählten. Eine davon war die Rc6 1407 (ASEA 1987, Nr.2001), die zu den wenigen Loks zählte, die ein dunkelblaues Farbkleid erhalten hatten:



Bild 145: Auch die Rc3 1049 stand in dieser Abstellgruppe. Ursprünglich 1970 von der Gemeinschaft ASEA-Falun-NoHAB und Motala als Rc2 abgeliefert, wurde sie in späteren Jahren auf eine Hg von 160km/h ertüchtigt und erhielt damit die Baureihenbezeichnung Rc3:




Kurz nachdem diese Fotos entstanden waren, wurden wir von einem Bahnbediensteten freundlich, aber bestmmt, aufgefordert, das Gelände zu verlassen. Also tippelten wir auf dem Trampelpfad Richtung Depotanlagen (dort stand unser Wohnmobil) zurück und warfen noch einen letzten Kontrollblick auf das Green Cargo-Bw.

Bild 146: Dort war inzwischen die Rc2 1087 (NoHAB 1972, Nr.2824) eingetroffen und unweit der Straßenbrücke abgestellt worden:



Bild 147: Auch die Rc2 1084 (NoHAB 1972, Nr.2821)hatte inzwischen das Bw-Gelände aufgesucht und wurde dort fotografiert:




Wir suchten nun ebenfalls etwas auf, nämlich unser Wohnmobil. Wir hatten uns vorgenommen, an diesem Tag noch bis zum mehreren 100km entfernten Växjö durchzufahren, aber daraus wurde nichts. Wir machten nämlich in Motala eine geplante Zwischenrast am dortigen Bahnhof und fotografierten dabei eine von der SJ an die Tågfrakt verkaufte Diesellok.

Bild 148: Die Z67 628 der Tågfrakt hatte zwar ihre SJ-Nummer behalten, aber eine andere Lackierung verpasst bekommen. Im Abendlicht steht die 1957 von Kockums (Nr.258) gebaute Lok auf dem Bahngelände in Motala:




Gleich nach der Weiterfahrt entdeckten wir einen schönen in der Sonne liegenden Rastplatz am hier vorbeiführenden Götakanal. Die am Kanal bestehende Beschaulichkeit lies fast unbemerkt die Zeit verstreichen, irgendwann drängte jedoch jemand zur Weiterfahrt. Hierbei kam uns unsere absolute Quartiersunabhängigkeit zugute, wir beschlossen nämlich, einfach nur noch so weit zu fahren, bis wir dazu keine Lust mehr haben werden. So geschah es auch, bei Högsby, noch ein gutes Stück vom Zielort Växjö entfernt, war es soweit. Ein brauchbarer Platz bot sich für eine Übernachtung an und wurde auch dafür genutzt.

Am nächsten Morgen fuhren wir nach Växjö weiter, dort parkten wir auf dem Gelände des ehemaligen Schmalspur-Bws der alten mit 891mm Spurweite versehenen Strecke von Växjö nach Hultsfred.


Auf den noch vorhandenen Gleisresten waren einige Schmalspurloks abgestellt.

Bild 149: Dazu gehörte die Px29-1702 (750mm), die von der PKP nach Schweden an eine Westernstadt namens High Chaparral in Småland verkauft worden war. Von dieser Westernstadt gelangte die Lok nach Växjö und stand sich seitdem auf einem für 750mm hergerichtetem Gleisstück die Radreifen platt:



Bild 150: Dagegen stammt die Z4p 402 direkt von der SJ. Die auf einer Spurweite von 891mm verkehrende Diesellok war 1956 mit der Fabr.-Nr. 123 von Kalmar an die SJ geliefert worden:



Bild 151: Beim obligatorischen Bahnhofsbesuch von Växjö begegnete uns dort der Y31 1404 „Lina Sandell“ (Bombardier 2003), der von Kalmar kommend nach Borås fuhr und zur Gesellschaft „Krösatågen“ gerhört:




Anschließend fuhren wir nach Ohs Bruk weiter, da uns bekannt war, das die dortige Museumsbahn (600mm) an diesem Tage Fahrbetrieb hatte und wir daher für unseren vergeblichen Besuch (umgestürzte Bäume, siehe Bericht Nr.2) „entschädigt“ werden konnten.

Bild 152: Als wir in Ohs Bruk eintrafen, herrschte auf dem Endbahnhof gähnende Leere, lediglich die große als Lokschuppen dienende Rechteckhalle lud zum Verweilen ein. In ihr stand die Lok 24 (Gmeinder 1954, Nr.4700) der Ohsabanan mit ein paar Wägelchen zusammen:



Bild 153: Lautes Tuten trieb uns aus der Halle, denn wir vermuteten nicht zu Unrecht die Ankunft eines Zuges. Leider handelte es sich um die Rückkehr eines Arbeitszuges vom Streckeneinsatz. „Leider“ deshalb, weil dieser Streckeneinsatz dem Zersägen von umgefallenen Bäumen galt, die Strecke war also immer noch nicht befahrbar. Der Arbeitszug wurde von der Lok 6 (Kalmar 1937, Nr30) geschoben, die Lok entstand bei Kalmar aus einem Umbau von einer ursprünglich bei Motala gebauten Dampflok:



Bild 154: Die Lok 6 stellte die Wagen am Bahnsteig ab, dabei entstand ein weiters Foto von der optisch ungewöhnlichen Lok:



Bild 155: Als Solofahrer tauchte nun eine weitere Diesellok auf, die von der Strecke zurück kam. Hierbei handelte es sich um die Lok 30, diese wurde 1961 mit der Nummer 57096 von Deutz gebaut:



Bild 156: Das letzte Foto in Ohs Bruk entstand, als die Lok 6 Richtung Schuppen fuhr, im Hintergrund sieht man das vereinseigene „Jernvägscafe“:





Damit war unser Aufenthalt in Ohs Bruk beendet und wir fuhren zu dem von uns schon mehrmals besuchten Knotenpunkt Alvesta weiter. Bevor wir uns dort einen Stellplatz zwecks Übernachtung suchten, war noch ein Kontrollgang auf dem Bahnhof fällig.

Bild 157: Bei diesem Kontrollgang entstand das Foto mit der Rc6 1376 (ASEA1985,Nr.1970), eine der wenigen Loks dieser Baureihe, die noch im blauen Farbkleid unterwegs waren:





Damit war das „Tagesabschiedsfoto“ gemacht, es wurde ein passender Übernachtungsplatz gefunden und damit der Tagesausklang eingeläutet. Die kommende Beitragsfolge bringt uns noch einmal nach Alvesta und danach bei Eneryda an die Strecke Malmö-Stockholm, um auch einmal Streckenaufnahmen von diversen Zügen zu machen.

Die anderen Folgen dieser Beitragsserie findet ihr in diesem Linkverzeichnis:

Teil 1 = [www.drehscheibe-online.de]
Teil 2 = [www.drehscheibe-online.de]
Teil 3 = [www.drehscheibe-online.de]
Teil 4 = [www.drehscheibe-online.de]
Teil 5 = [www.drehscheibe-online.de]
Teil 6 = [www.drehscheibe-online.de]
Teil 7 = [www.drehscheibe-online.de]
Teil 8 = [www.drehscheibe-online.de]
Teil 9 = [www.drehscheibe-online.de]
Teil 11 = [www.drehscheibe-online.de]
Teil 12 = [www.drehscheibe-online.de]
Teil 13 = [www.drehscheibe-online.de]


Grüsse aus dem Norden

Helmut





7-mal bearbeitet. Zuletzt am 2018:10:24:16:06:53.

(Dieser Beitrag enthält keinen Text)
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2018:08:29:20:35:17.

Moin Helmut,

auch die aktuelle Folge Deiner Schweden-Reihe finde ich wieder hochinteressant! Besonders fasziniert haben mich die Diesel-"Knirpse" auf verschiedenen Spurweiten. Absolute Hingucker sind dabei die mit den Bildern 152 - 156 gezeigten Loks! Was mir nicht bewusst war, ist die große Dichte von Museumsbahnen/Bahnmuseen in Südschweden.

Tolle Fotos - informativer Text!

Gruß
Klaus

Moin Helmut,

in diesem Beitrag entführst Du mich in eine Gegend, die ich so gut wie gar nicht kenne. Hallsberg ist mir nur als Standort der von Krefeld nach Schweden verkehrenden Hectorrail 241 bekannt. Bei Motala fällt mir sofort die Lokfabrik Motala Verkstad ein, bei der unsere SJ B 1266 gebaut worden ist:

SJ B 1266 Bw Flensburg 12.5.1982


Auf Deiner Übersichtskarte sehe ich, daß Ihr auch an Mjölby vorbei gekommen seid. Habt Ihr einen Blick ins Depot geworfen? Wenn nicht, kann das ein Fehler gewesen sein, denn im Jahr 1981 stand im Dep. Mjölby noch die SJ B 1026 als Denkmal:

SJ B 1026 Dep. Mjölby 11.6.1981


Ich bin gespannt, wohin Du uns in den nächsten Folgen Eurer Reise entführst.

Viele Grüße
Detlef

Hej Helmut,

danke für Deine Fortsetzung.

Eure Übernachtung bei Motala am Götakanal hättet Ihr noch für einen kleinen Abstecher zum nur 15 km entfernten Vadstena nutzen können (Punkt 57 auf Deiner Karte).
Die dortige schmalspurige Museumsbahn steht nicht ganz so im Fokus, bietet aber einen interessanten historischen Hintergrund. Die Wadstena-Fogelsta Järnväg (WFJ) verläuft von Vadstena nach Fågelsta und war Teil eines ehemaligen elektrischen Schmalspurnetzes westlich von Linköping (Mellersta Östergötlands Järnvägar, MÖJ) und hatte auch eine Stichstrecke nach Motala. Nach der Verstaatlichung endete dann 1956 der elektrische Betrieb, der Personenverkehr nach Vadstena endete 1963 und der Güterverkehr 1978. Als Ergänzung zur Geschichte der MÖJ bietet das regionale Eisenbahnmuseum in Linköping einige interessante Exponate.
Auf der WFJ kam es 1998 zu einem bedauerlichen Unfall, infolgedessen der Betrieb eingestellt werden musste. Seit 2008 wird der Betrieb wieder Stück für Stück aufgenommen.

Mein Bild zeigt die Lok Storugn 3 im Bahnhof Vadstena, direkt gegenüber dem Schloss. Die Lok wurde 1930 von O&K gebaut und war zuletzt in Storugns Kalkbruch auf Gotland bis 1957 im Einsatz. 1969 wurde sie zunächst Museumslok in Linköping und wurde später an die WFJ abgegeben.



Interessante Aufnahmen zeigst Du auch aus Ohs bruk.

Der Clou ist natürlich die aus einer Dampflok umgebaute Diesellok. Die Fabriknummer für den Umbau lautet 36/1937. Vermutlich ist Dir hier ein Schreibfehler unterlaufen.

Ausgangslok für den Umbau ist die Lok Nr. 2 der Nättrabybanan (Nättraby-Alnaryd-Älmaboda järnväg, NAÄJ), gebaut von Motala 1894 unter der Fabriknummer 148-

Von diesem Loktyp baute Motala verkstad insgesamt 6 Maschinen, jeweils 2 für die drei 600mm-Bahnen NAÄJ, Munkedals Järnväg (MJ) und Stavsjö järnväg (StafsjöJ).
Überlebt hat auch die ex StafsjöJ 2 VIRÅ (MV 272/1901), die nunmehr in Mariefred bei der dortigen Museumsbahn im Einsatz ist.

Die folgenden zwei Bilder zeigen die VIRÅ im Juni 2008 anlässlich der Dampftage.









Anbei noch ein Bild der OBJ 6 neben der Hartmann-Brigadelok. Saisonbeginn war zwar damals eine Woche später, aber wir gingen davon aus, dass an jenem Samstag noch Vorbereitungsarbeiten laufen sollten. Dem war auch so.





Zum Schluss noch ein Bild einer Lok, die ich erst als Spielzeuglok ansah. Bei genauerem Betrachten entpuppte sich jedoch die Lok als eine Maschine mit Dampfmotor und Kettenantrieb. Bei den Kesseldaten habe ich mir notiert: Schild mit Aufschrift VEÅ UNIVEX, ÅR 2000. Kesseldruck 8 bar.
Angaben zur Herkunft, Einsatz und Verbleib sind mir leider nicht bekannt. Weiß hier jemand Näheres?






Viele Grüße
Frank