04 - Historisches Forum
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Hej allihopa,
eine der schwedischen E-Lok-Baureihen, um die ich mich viel zu wenig gekümmert habe, ist die Littera F. Die
Maschinen wurden in Anlehnung an die deutsche E18 zwischen 1942 und 1949 in insgesamt 24 Exemplaren
für die Statens Järnvägar gebaut. In den drei 1942 abgelieferten Vorserienloks mit den Betriebsnummern
601 - 603 wurden unterschiedliche Kraftübertragungskonzepte und Laufachsenkonstruktionen ausgetestet.
Die Stirnfronten dieser Maschinen wiesen noch drei nahezu gleich große, senkrecht stehende Frontfenster
auf. Zwischen 1945 und 1949 erhielten die SJ in zwei Kleinserien weitere 21 Maschinen, die unter den
Nummern 621 - 632 und 694 - 702 einregistriert wurden. Diese Lokomotiven wurden mit nur noch zwei
annähernd quadratischen Stirnfenstern abgeliefert; die drei Vorserienexemplare wurden zeitnah dieser
Ausführung angeglichen. Nebenbei bemerkt nahmen die ÖBB diesen Umbau zum Vorbild für die stirnseitige
Umgestaltung der Reihen l0l8 und lll8; allerdings gestaltete sich die Einpassung der Scheiben wegen der
konisch verlaufenden Frontbleche nicht ganz so einfach wie bei der schwedischen F.
Die Littera F war zwischen 1950 und 1970 aus dem hochwertigen Schnellzugverkehr im elektrifizierten
SJ-Netz nicht wegzudenken, darüberhinaus wurde auch das Schnellzugpaar nach Oslo lange Zeit mit
einer F geführt. Der Stern dieser formschönen Loks begann mit der Ablieferung der Littera Rc ab Mitte
der 70er Jahre schnell zu sinken. Die planmäßige Kassierung erfolgte zwischen 1978 und 1983; dem
Schneidbrenner sind immerhin drei Maschinen entgangen.
Als ich im Sommer 1979 zum ersten Mal in Skandinavien unterwegs war, gab es für die F-Loks nur noch
wenige hochwertige Leistungen. Eine davon war ein abendlicher Schnellzug nach Göteborg, mit dem die
F 625 soeben aus Stockholm ausfährt. Ein solcher Fotostandpunkt würde heute sicher die Polizei auf
den Plan rufen - damals hat sich niemand für den auf der Brücke stehenden jungen Fotografen mit dem
großen oliven Jägerrucksack interessiert:
F 625 am 17. August 1979 in Stockholm
Weitaus weniger spektakulär waren die mit vier Wagen ziemlich kurzen Züge nach Eskilstuna. Eine solche
Garnitur fährt hier mit F 632 an der Spitze aus Stockholm C aus:
F 632 am 17. August 1979 in Stockholm C
Am Abend des 20. August 1979 steht ein weiterer Vierwagenzug nach Eskilstuna in Stockholm C zur Abfahrt
bereit. Die Nummernschilder der Lok waren bereits abmontiert, weshalb die Bezeichnung der Maschine und
das Eigentumsmerkmal (Briefmarkenemblem) nur noch aufgeklebt sind:
F 629 am 20. August 1979 in Stockholm C
Fortsetzung in Kürze!
Die langen Nachtzüge zwischen Göteborg und Stockholm waren 1979 immer noch in den Plänen der Littera F
enthalten. Mit einem solchen Zug sehen wir hier F 696 in Stockholm C:
F 696 am 03. September 1979 in Stockholm C
Ende der 70er Jahre mußten sich die F-Loks auch mit so unwürdigen Diensten wie den Waschzügen in
Hagalund ihr Brot verdienen. Am 08. September 1979 traf ich dort die F 627 beim Waschanlagenverschub
an:
F 627 am 08. September 1979 in Hagalund
Kurz vor Sonnenuntergang verließ F 694 für den Nachtzug nach Göteborg das Hagalunder Bw-Gelände. Der
Lokführer nahm mich dankenswerterweise zur Centralstation mit:
F 694 am 08. September 1979 in Hagalund
Leider sind dies meine einzigen wirklich vorzeigbaren Bilder von den F-Loks der SJ. Als ich fünf Jahre später
wieder in Schweden war, waren die Maschinen bereits komplett aus dem Verkehr gezogen worden.
Ich hoffe, der Kurzausflug nach Nordeuropa hat Euch einigermaßen gefallen.
Ha det bra!
Euer Woife
geschrieben von: Ae4/7
Datum: 16.07.18 19:31
(Dieser Beitrag enthält keinen Text)
Moin Woife,
danke für die schönen Bilder einer eleganten Lokbaureihe.
Gruß aus Mannheim
Rolf
geschrieben von: frank58
Datum: 16.07.18 20:59
Hej Wolfgang.
danke für Deinen Bilderbogen zu den Elloks der SJ-Reihe F. Die letzte Aufnahme ist für mich die schönste.
Interessant finde ich, dass die F-Loks noch mit dem Aufnahmeschacht für die Mittelpufferkupplung ausgestattet wurden.
Viele Grüße
Frank
(Dieser Beitrag enthält keinen Text)
Vielen Dank für den Ausflug in den Norden Europas.
Diese Reise hat mir sehr gut gefallen.
Beste Grüße
Guido
Grüß Gott Woife,
toll, daß Du die elektrische Littera F (auch bei den Dampfloks gibt es eine SJ Littera F, das ist eine 2´C1´ h4v Schnellzuglok) noch in freier Wildbahn aufgenommen hast! So kann man sich ein Bild von ihrem Alltag machen.
Ich habe nur einmal eine elektrische SJ F gesehen und zwar zur 125-Jahr Feier auf der Kavalkade in Värtan:
SJ F 621 Värtan 13.6.1981
Vielen Dank, daß Du hier dieser schwedischen Ellok-Baureihe ein Denkmal gesetzt hast.
Gruß
Detlef
geschrieben von: Berra
Datum: 17.07.18 20:46
Hejsan alla !
Wie aus den Bildern zu sehen sind, ist immer bei der "littera" F der vordere Stromabnehmer angelegt. Der Grund dazu ist, das das Winddruck von der Lokfront her den hinteren Stromabnehmer niederdrücken wollte!
Die F-Loks wurden in den 70-ziegern (?) modernisiert, mit neuzeitlichen Relais und Kontaktoren usw. Dabei wurden auch die Fenstern mit Gummileisten eingefasst. Ja - und sie wurden für automatische Kupplungen vorbereitet...
Gruss aus Schweden
Bertil Bengtsson
(z.Z. aber auf Mallorca - daher das Fragezeichen oben, ich kann nicht kontrollieren)
geschrieben von: frank58
Datum: 17.07.18 21:31
Hallo Detlef,
danke für das Einstellen dieses Bildes. Hier sehe ich nun den Messwagen von jener Seite, auf der sich die seitliche Ladetür befindet. Diese Tür dient zum Ver- und Entladen der Messausrüstung. Bisher kannte ich nur Bilder von der anderen Fahrzeugseite.
Die Wagen hinter der F 621 sind:
Qib 985 0237, Kockums 1947, Messwagen, geliefert als Bo7 3603, 1969 in den Dienstwagenpark überführt,
A5F 3958, Kalmar 1947, geliefert als Bo5b 3958, 2.-Klasse-Sitzwagen, seit 1956 1. Klasse,
R4 3749, Kalmar 1946. geliefert als Ro3 3749, Speisewagen
Der Messwagen diente vor allem zu Untersuchen der Stromabnehmer und für Studien an der Fahrleitungen. Auch die F-Loks wurden mit diesem Messwagen untersucht. Die Ergebnisse der Messfahrten führten dazu, dass die F-Loks, die früher mit den schmaleren Stromabnehmern der Schweizer Bauart ausgerüstet waren nunmehr mit den breiteren Mk2-Stromabnehmern ausgestattet wurden.
Viele Grüße
Frank
Moin Woife,
ja der Ausflug hate gefallen! Ich sehe diese Loktype als die schwedische E18 an - danke fürs Zeigen!
Martin
Hej allihopa,
vielen Dank für Euere Resonanz auf meinen Beitrag zum Thema "Littera F der SJ".
==> Detlef: merci für das Bild von der 125-Jahrfeier. Ich wäre damals liebend gerne auch nach
Schweden gefahren. Leider hatte mein Kompaniechef keinerlei Verständnis für mein Anliegen
und lehnte mein Urlaubsgesuch ab. Ich habe mir damals vorgenommen, mir die 150-Jahrfeier
keinesfalls entgehen zu lassen - aber auch daraus wurde nix. Der Papst kam nach München
und deshalb hatten wir bei der U-Bahn strikte Urlaubssperre...
==> Bertil: bist Du Dir sicher, daß die Vorschrift, die F mit dem vorderen Stromabnehmer am Strick
zu fahren, daher rührt, daß der hintere Pantograph durch den Fahrtwind niedergedrückt werden
würde? Ich habe das nämlich so in Erinnerung, daß der vordere Stromabnehmer ähnlich wie bei
unseren E18 durch den Fahrtwind zur Hälfte nach oben gedrückt worden ist, weil der MkII über
keine Senklagenverriegelung verfügt hat.
Ha det bra!
Euer Woife
Bearbeitung: ein Buchstabe entfernt
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2018:07:30:10:10:49.
geschrieben von: MSS
Datum: 30.07.18 21:23
Interessanter bericht.
Ich habe jedoch zurerst an ein ganz andere SJ Litra F gedacht:
[
www.svenska-lok.se]
Der späteren DSB Litra E.
Hier der Frichs nachbau:
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2018:07:30:21:25:49.
geschrieben von: bengt
Datum: 31.07.18 10:11
Moin Woife!
...und hier noch ein weiterer Nachzügler:
Für Deinen Beitrag dankt Dir - mit Grüßen nach München
Helmut
Mein Verzeichnis mit den bisher von mir erschienenen Beiträgen habe ich nach Ordnungskriterien sortiert hier eingestellt: [www.drehscheibe-online.de]
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