11.7.1988 Fortsetzung von [
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Im Betriebsurlaub 1988 sollte der Südwesten besucht werden, auch hier waren eine ganze Zahl von Bahnstrecken, welche nur im Güterverkehr befahren wurden – nicht voraussehbar war die Entwicklung rund 20 Jahre später. Am ersten Werktag wurde die Schwäbische Albbahn besucht, die nicht ganz kurze Übergabe 69410 wurde um einige Olivgrüne Fahrzeuge „aufgelockert“. In Militärbahnhof Oberheutal hatten einige ihr Ziel am Rande des Truppenübungsplatzes erreicht, die 218 439 rangierte die entsprechenden Transportwagen an die Kopframpe. Offensichtlich war ein Fotograf in der Nähe militärischer Einrichtungen äußerst verdächtig, die Kontrolle durch Uniformierte war unvermeidlich, dabei blieb es und ich konnte mein Anliegen weiter betreiben.
Immerhin gelangte der „Zug“ noch bis Kleinengstingen, ein G-Wagen wurde über das Verbindungsgleis in den HzL-Bereich zugestellt, die 218 439 kehrt von dort in den Bundesbahnbereich zurück, inzwischen ist der Bahnhof durch ein neues Verbindungsgleis umgestaltet worden. Die meisten Wagen hatten aber bereits in Münsingen ihr Ziel erreicht. Der Personenverkehr wurde in diesem dünn besiedelten Landstrich bereits 1969 eingestellt, der Güterverkehr konnte sich bis zur Bahnreform halten und wurde westlich von Münsingen 1995 aufgegeben, nach dem Verschwinden des Ostblocks hat der Truppenübungsplatz an Bedeutung verloren und damit auch der Bahnverkehr in der Region.
Bei der Rückkehr nach Münsingen wird der 68413 erneut aus nur einem G-Wagen gebildet. Der neue Besitzer dieser Strecke, die Erms-Neckar-Bahn AG hatte zunächst die Formsignale erhalten können, wenn auch mit Kreuzen, die sie ungültig machten. Erst 2017 mussten diese fallen, da sie nicht mit dem neuen Betriebskonzept vereinbar waren.
Auch heute noch wird regelmäßig die Vegetationskontrolle mit Hilfe der Chemie durchgeführt, ich hatte vor 30 Jahren das Glück, dass dieser Zug mit der 212 225 an der Spitze am Tage meines Besuchs gefahren ist, ein Mitfotograf konnte mir auch einige Tipps für die nächsten Tage geben. Im östlichen Bereich der Strecke gelang ein Bild bei Hütten mit der Kapelle St. Michael, um die sich die Häuser des Orts gruppieren.
Für mich eindruckvoll ist der Streckenabschnitt durch das Schandental zwischen dem alten Bahnhof Mehrstetten und Sondernach. Zwar sind vor allem in der Schwäbischen Alb Wacholderheiden nicht so selten, aber in Kombination mit einem vorbeifahrenden Zug zur Unkrautbekämpfung dann doch etwas Besonderes. Wie schon im ersten Absatz angedeutet, entwickelte sich der Bahnverkehr auf dieser Strecke gänzlich anders als erwartet. So wurde vor einiger Zeit ein regelmäßiger Personenverkehr für den Schülerbeförderung eingerichtet und auch ein gewisser Güterverkehr wurde wieder etabliert – an den Wochenenden verkehren Ausflugszüge, auch mit dem Ausgangspunkt Ulm.
Weiter morgen
Transpress Verlag: Abschied von der Schiene
- Güterstrecken 1980 bis 1993 und
- Güterstrecken 1994 bis 2008
Mit (fast allen) wichtigen Daten im Zusammenhang mit Streckenstillegungen
Beschaffungsproblem? PN an GV eingestellt!