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 04 - Historisches Forum 

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Hallo HiFo,

eigentlich wollte ich nur mal was ganz anderes machen - also nichts aus dem Großraum Rhein und Ruhr oder Bergisch oder aus Elberfeld. Und außerdem müssen die Beifänge dieser Welt doch auch den Weg in die sortierten Bits und Bytes finden...

Ich war Anfang April für einen Tag im Geheimen Staatsarchiv in Berlin, um die nicht online stehenden Findbüchern durch zu sehen. Und da das ja nicht alles sein kann, hatte ich mir auch eine Dampfkesselakte geben lassen.
Ihr wißt ja, dass da für mich noch eine unbearbeitete Quelle der frühen Bahngeschichte liegt... Die Dampfloks wurden damals als "bewegliche Dampfkessel" bewertet und die mussten alle paar Jahre geprüft werden. Dafür waren - je nach Bahn - unterschiedliche Institutionen zuständig. Ich habe das hier [www.drehscheibe-online.de] schon mal im Detail beschrieben. Jedenfalls existieren diese alten Korrespondenzen in den Archiven zum Teil noch.

Nun ja, in dieser Akte "Verkehrsübersichten“ - Eisenbahnbetriebsamt Thorn" haben sich zwei Dokumente [GStA 238 Nr. 65/66, S. 140+146] erhalten, die die zum August 1895 im Regierungsbezirk Bromberg vorhandenen Lokomotiven der Kleinbahnen und Privatanschlussbahnen auflistet. Das erste Schreiben stammt von der Eisenbahndirektion selber und ging an den Regierungspräsidenten in Bromberg:


Königliche Eisenbahn-Direktion. Bromberg, den 26. August 1895

Betrifft: Lokomotiven der Kleinbahnen und Privatanschlussbahnen

Bezugnehmend auf unser Schreiben vom 30. Juli d.J. theilen wir Euer Hochwohlgeboren nunmehr ergebenst mit, dass von den darin aufgeführten Klein- und Industriebahnen z.Z. die nachbezeichneten dem Kleinbahngesetz vom 28. Juli 1892 unterworfen sind.

1. Die Kleinbahn Witkowo – Gnesen mit 3 Lokomotiven No. 3094, 3095, 3096
2. Die Kleinbahn Znin – Rogowo mit 4 Lokomotiven No 2952, 2953, 2954, 3182
3. Die Anschlußbahn der Zuckerfabrik Tuczno mit 2 Lokomotiven No 1310, 1472
4. Die Anschlußbahn der Zuckerfabrik Union bei Pakosch, mit 2 Lokomotiven No. 192, 132
5. Die Anschlußbahnen der Zuckerfabrik Znin mit 1 Lokomotive No. 292 von normaler Spurweite (Anschlußbahn an die Staatsbahn) und mit 4 Lokomotiven No 3097, 3098, 3099, 3100 von 0,600 m Spurweite (Anschlußbahn an die Kleinbahn Znin – Rogowo)



Eine nahezu identische Aufstellung findet sich in einem weiteren Schreiben vom Posener Verein zur Ueberwachung von Dampfkesseln. Allerdings lässt die anders lautende Einleitung den Grund dieser Aufstellung erahnen:


Posener Verein zur Ueberwachung von Dampfkesseln, Posen, den 9. September 1895

Zur Erledigung des gefälligen Schreibens vom 8. Juli d. Jr. teile ich ergebenst mit, dass aus der Vereins-Kontrole unter Staats-Kontrole die nachstehenden, im Geschäfts-Bericht des Vereins noch angeführten Locomotiven übergegangen und in dem Vereins-Register gestrichen worden sind.
..



Offensichtlich war es wohl so, dass nunmehr die Staatsbahn für die Überprüfung der Dampfkessel der Lokomotiven zuständig war und dieser Zuständigkeitswechsel dem Regierungspräsidenten bekannt gemacht wurde.

Für uns geben diese Dokumente einen Einblick in den Betriebspark der Industrie- und Anschlussbahnen. Wie seinerzeit üblich, wird zur Identifizierung der Loks nur die Fabrik-Nummer angegeben. Dank der Fabriklisten lassen sich die Loks folgendermaßen zuordnen:


Kleinbahn Witkowo – Gnesen No. 3094, 3095, 3096
Es sind vergleichsweise wenige Lokomotivfabriken, die 1895 schon im Fabriknummernbereich 3000 und höher gelandet sind. Und hiervon wurden fast alle an die Preußische Staatsbahn geliefert. Nur Lokomotiven von Krauss kommen für diese Kleinbahn in Frage. Dass in den Listen als Abnehmer eigentlich der „Bochumer Verein“ bzw. „B.Baare, Berlin“ genannt wird, braucht nicht zu irritieren. Bernhard Baare war der älteste Sohn des langjährigen Generaldirektors des Bochumer Vereins Louis Baare. Er führte ab 1885 die Generalvertretung in Berlin [Rudzinski 2012, S. 98], die wiederum als Generalunternehmer Klein- und Feldbahnen errichtete - [www.drehscheibe-online.de] . In einer Schrift des Bochumer Vereins zum Westfälischen Städtetag 1896 in Münster [BV 1896] wird die Kleinbahn Znin als Referenz benannt.

Demnach handelt es sich also um folgende Lokomotiven:

Krauss 3094 / 1894, IV qs, Cn2t, 600 mm
neu Bochumer Verein, Generalvertretung Berlin für Kleinbahn Witkowo – Gnesen (Sep 1895 i.E.)
19xx Kleinbahn Znin "3"

Krauss 3095 / 1894, IV qs, Cn2t, 600 mm
neu Bochumer Verein, Generalvertretung Berlin für Kleinbahn Witkowo – Gnesen (Sep 1895 i.E.)
19xx Kleinbahn Znin "4"

Krauss 3096 / 1894, IV qs, Cn2t, 600 mm
neu Bochumer Verein, Generalvertretung Berlin für Kleinbahn Witkowo – Gnesen (Sep 1895 i.E.)


Kleinbahn Znin – Rogowo
No. 2952, 2953, 2954, 3182

Krauss 2952 / 1893, IV kl, Cn2t, 600 mm
Neu Bochumer Verein, Generalvertretung Berlin für Kleinbahn Znin – Rogowo (Sep 1895 i.E.)

Krauss 2953 / 1893, IV kl, Cn2t, 600 mm
Neu Bochumer Verein, Generalvertretung Berlin für Kleinbahn Znin – Rogowo (Sep 1895 i.E.)
19xx Kleinbahn Znin "1"

Krauss 2952 / 1893, IV kl, Cn2t, 600 mm
Neu Bochumer Verein, Generalvertretung Berlin für Kleinbahn Znin – Rogowo (Sep 1895 i.E.)
19xx Kleinbahn Znin "2"

Krauss 3182 / 1895, IV tu, Cn2t, 600 mm
Neu Kreis Znin, für Kleinbahn Znin – Rogowo (Sep 1895 i.E.)
19xx Kleinbahn Znin "4"


Anschlußbahn der Zuckerfabrik Tuczno
No 1310, 1472

Krauss 1310 / 1883, XXXV g, Bn2t, 900 mm
Neu Zuckerfabrik Tuczno [PL] "1" (Sep 1895 i.E.)

Krauss 1472 / 1884, XXXV l, Bn2t, 900 mm
Neu Zuckerfabrik Tuczno [PL] "2" (Sep 1895 i.E.)


Anschlußbahn der Zuckerfabrik Union bei Pakosch
No. 192, 132

Hier ist vorab zu ergänzen, dass das Schreiben des Dampfkesselüberwachungsvereins die Zuckerfabrik Union in die Nähe von Georgenburg verortet und dass die erste Loknummer hier „129“ lautet. – Wie schnell ist ein Zahlendreher passiert…

Eine Sichtung der Lieferlisten bringt als wahrscheinlichste Kandidaten die Hohenzollern 129/1880 und 132/1881. Grundsätzlich käme zwar auch noch die Maschinenfabrik Darmstadt in Betracht, da bei ihr gerade in dem Bereich keine Empfänger bekannt sind und die Baujahre aber in das Zeitfenster vor 1895 fallen würden. Aber die Loklebensläufe der Hohenzollern-Loks sind definitiv „näher dran“.

Empfänger laut Lieferverzeichnis dieser beiden Lokomotiven war William Suermondt. Suermondt war ein deutscher Industrieller. Sohn von Barthold Suermondt (Gründer der Rheinischen Stahlwerke) und Amalie Cockerill (Nichte von John Cockerill, Gründer der Lokomotivfabrik Cockerill). William Suermondt setzte diese Liga fort und war 1872 Gründungsmitglied der Lokomotivfabrik Hohenzollern. Er schied aber schon 1877 aus und ging nach Hohensalza/Inowrazlaw und war dort Leiter der Steinsalzbergwerke und der Sodafabrik in Montwy und später Mitbegründer der Zuckerfabrik in Pakosch. Diese wiederum firmierte spätestens ab 1905 – nun belegt auch schon früher – auch als Zuckerfabrik Union. [Becker 2018a+b]

Nach diesem argumentativen Rattenschwanz lassen sich die beiden Nummern 129 und 132 also folgenden Loks zuordnen:


Hohenzollern 129 / 1880, Victor, Bn2t, 1435 mm
Neu William Suermondt, Inowrocław (Hohensalza)
vor Sep. 1895 Anschlußbahn Zuckerfabrik Union, Pakosch (Sep 1895 i.E.)
1945 PKP - Zuckerfabrik Janikowo [PL] "Tkb 129"
1974 Eisenbahnmuseum Warschau [PL] "Tkb 129"
1981 Denkmal, KW Sierkierki bei Warschau [PL] "TKb 129"
05.2013 Eisenbahnmuseum Warschau [PL] (08.2013 vh)

Hohenzollern 132 / 1881, Victor, Bn2t, 1435 mm
Neu William Suermondt, Pakosch
vor Sep. 1895 Anschlußbahn Zuckerfabrik Union, Pakosch (Sep 1895 i.E.)


Anschlußbahnen der Zuckerfabrik Znin
No. 292 (Normalspur), No 3097, 3098, 3099, 3100 (600 mm)

Die Normalspur-Lok mit der Fabrik-Nummer ist ein Problem. In den gesammelten Lieferverzeichnissen lässt sich leider bei keinem Hersteller eine Lok mit der Fabrik-Nr. 292 finden, die direkt an die Anschlussbahn geliefert worden wäre.

Es wäre natürlich auch denkbar, dass eine Lok aus Staatsbahn-Beständen gebraucht übernommen wurde. Wenn man mal alle Loks außen vor lässt, die vor 1870 gebaut wurden oder für die nach 1895 noch ein Nachweis bei einem anderen Besitzer vorhanden ist, dann kämen noch folgende Loks in Frage:

Henschel 292 / 1870, Cn2, 1435 mm
Neu Rheinische Eisenbahn "274"
1883 KED Clr 864
1894-95 +

Wöhlert 292 / 1870, Cn2, 1435 mm
Neu Niederschlesisch-Märkische Eisenbahn "317"
1883 Berlin 853
1890 Erfurt 1105
Vor 1895 +

Ob eine von den beiden Loks zur Zuckerfabrik kam? – Es wird wohl erstmal ein Rätsel bleiben… - Aber kommen wir nun zu den Schmalspurloks. Hier handelt es sich wieder um Krauss-Loks, die über das Berliner Büro des Bochumer Vereins nach Znin geliefert worden sind:

Krauss 3097 / 1894, IV qs, Cn2t, 600 mm
Neu Bochumer Verein, Generalvertretung Berlin für Zuckerfabrik Znin (Sep 1895 i.E.)

Krauss 3098 / 1894, IV qs, Cn2t, 600 mm
Neu Bochumer Verein, Generalvertretung Berlin für Zuckerfabrik Znin (Sep 1895 i.E.)

Krauss 3099 / 1894, IV qs, Cn2t, 600 mm
Neu Bochumer Verein, Generalvertretung Berlin für Zuckerfabrik Znin (Sep 1895 i.E.)

Krauss 3100 / 1894, IV qs, Cn2t, 600 mm
Neu Bochumer Verein, Generalvertretung Berlin für Zuckerfabrik Znin (Sep 1895 i.E.)


So, ich hoffe, ich habe Euch mit dem Statistik-Kram jetzt nicht zu sehr ermüdet. Für sämtliche Reaktionen und Ergänzungen bin ich immer dankbar.


Literatur

BV 1896
BOCHUMER VEREIN (Hrsg.): Bochumer Verein Bochum. Zur Erinnerung an den westfälischen Städtetag in Bochum, Juni 1896.. ohne Verlag, 1896.

Becker 2018a
Seite „Hohenzollern Aktiengesellschaft für Lokomotivbau“. In: Genealogie Becker. URL: [gebe.paperstyle.de] (Abgerufen: 29. Mai 2018, 23:25 UTC)

Becker 2018b
Seite „Pakosch – Pacosc“. In: Genealogie Becker. URL: [gebe.paperstyle.de] (Abgerufen: 29. Mai 2018, 23:25 UTC)

GStA 238 Nr. 65/66
Geheimes Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz, XIV. HA, Rep. 238 H, Nr. 65+66 „Verkehrsübersichten“ - Eisenbahnbetriebsamt Thorn - [archivdatenbank.gsta.spk-berlin.de]

Hütter 1992
Hütter, Ingo; Pieper, Oskar : Gesamtverzeichnis deutscher Lokomotiven. Teil 1: Preußen bis 1906 - Band 1. Köln : Schweers + Wall, 1992

Merte 2017
Merte, Jens: Lokomotivfabriken in Deutschland. PDF. Stand: Nov. 2017. Himmelpforten 2017

Rudzinski 2012
RUDZINSKI, MARCO: Ein Unternehmen und "seine" Stadt: der Bochumer Verein und Bochum vor dem Ersten Weltkrieg. Veröffentlichungen des Instituts für Soziale Bewegungen - Band 51. Klartext, Essen 2012. – ISBN 3-837-50770-X




Besten Gruß

Christian




PS.: An alle später Lesenden: Erfahrungsgemäß antworten die meisten Leser innerhalb der ersten 24 Stunden auf einen Forumsbeitrag. Gelesen wird er aber auch noch Wochen später. Ich freue mich natürlich auch noch nach Tagen, Wochen, Monaten über jede Rückmeldung, Anregung und Kritik!

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3-mal bearbeitet. Zuletzt am 2018:05:31:15:46:21.
Hallo Christian,

überflüssige Meldung meinerseits, nebst fälliger Entschuldigung.

Beste Grüße vom anderen Wupperstrande

Michael

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"Jetzt sind die guten alten Zeiten, nach denen wir uns in zehn Jahren zurücksehnen werden."(Peter Ustinov)____ P.S.: Ich kann ihm trotzdem nicht glauben;-)




1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2018:05:31:15:51:00.
Hallo Michael,

danke für den Hinweis. Ich hatte den Link in der Quellenangabe, aber leider funktionierte er nicht. - Ist aber jetzt repariert...
Und da Du ja schon auf meinen Beitrag geantwortet hast, brauche ich Dir auch nicht mehr den Link zu der Victor-Quelle zu schicken. :-) - hätte ich noch getan!

Nichts desto trotz ist der Hinweis zum Scan aus dem Lieferverzeichnis von Hohenzollern sehr spannend, ist doch auch die Nummer 142 zu lesen, die direkt an den Bochumer Verein ging - hier als Bochumer Gußstahlwerk bezeichnet.
Hier findet sich auch nicht die Angabe, dass die Lok 129 für die Zuckerfabrik Amsee geliefert worden sei, wie die Merte-Liste sagt.

Hat jemand weitere Scans des Lieferbuches vorliegen?

G R Ü S S E !

Christian

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Hallo Christian,

die Victorgeschichte ist noch in der Pipeline und da sind noch sehr viele Punkte offen.
Die Scans der Lieferliste würden mich allerdings auch sehr interessieren, zumal ich denke, das noch einige "Victor" nicht unbedingt als solche in der Merte-Liste bezeichnet sein mögen.

Wie immer bleibt es spanndend, für den der sich dafür interessiert

Und nun wieder nach Schmitzwipper, man nähert sich dem Ende...

Michael

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Znin: Krauss 292 / 1874 ?

geschrieben von: cw

Datum: 31.05.18 16:56

Bei der Normalspurlok der Zuckerfabrik Znin hilft das Buch von Reinhard Richter, Feldbahnen im Dienste der Landwirtschaft, Berlin 2005, weiter.
Demnach war 1950 eine B n2t von Krauss 1874 vorhanden, Fabriknummer unbekannt.

Krauss 292 /1874 war eine normalspurige Bt und ging neu an die Wernshausen-Schmalkaldener Eisenbahn, der weitere Verbleib ist unbekannt.

Das klingt doch ganz passend, oder?
Der endgültige Beweis wäre möglich, wenn man mehr über den Lebenslauf der Wernshausen-Schmalkaldener Lok bekommen könnte....

Christopher

Re: Znin: Krauss 292 / 1874 ?

geschrieben von: Chr. Dahm

Datum: 31.05.18 17:21

Hallo Christopher,

das klingt nach sehr starken Indizien! Danke für den Hinweis! - Ich hatte die Lok nicht in Betracht gezogen, da im Hütter/Pieperschen-Gesamtverzeichnis das Ausmusterungsdatum als "nach 1895+" angegeben steht. Dort heißt der Lebenslauf folgendermaßen:

Krauss 292/ 1874, XIII d, Bn2t, 1435 mm
neu Wernshausen-Schmalkaldener Eisenbahn "WERNSHAUSEN"
1890 an KED Erfurt 1419
nach 1895+

Nunja, das kann aber auch heißen, dass die Lok im Februar 1895 noch vorhanden war, dann nach Znin verkauft worden ist und daher problemlos im September im Bestand auftauchen kann.

Krauss würde jedenfalls passen, schließlich gab es damals in dem Bereich - außer den begründeten Hohenzollern-Querschlägern - nur Krauss-Loks.

Mal sehen, was noch so raus kommt...

G R Ü S S E !

Christian

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Schön, dass Du an die Maschinenfabrik Darmstadt gedacht hast. Ab spätestens Nummer 111 rechne ich aber nicht mehr mit Loks, sondern nur noch mit Ersatzkesseln.
Aber genau deshalb habe ich hier reingeschaut, denn man weiß ja nie. Und außerdem sind solche akribischen Untersuchungen auch dann von Interesse, wenn sie nicht das eigene Thema berühren. Sie helfen, den eigenen Blickwinkel zu erweitern.I

Gruß, Walter

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