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 04 - Historisches Forum 

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Augsburger Abendzeitung
Montag, 9. Januar 1893
Nr. 9
// München, 9. Jan. Mit einer Verspätung von nahezu dreiviertel Stunden kam um 6 Uhr 40 Min. der Sonderzug mit dem zu den Hochzeitsfeierlichkeiten in Sigmaringen reisenden König von Rumänien über Salzburg hier an. Der König muß zahlreiche Gäste mitführen, da der Sonderzug aus vier großen Salonwaggons und einigen anderen Koupee=Waggons bestand. Die Verspätung rührte bereits ab Salzburg her. Die vergangene Nacht muß besonders kalt in den Strecken zwischen Linz = Salzburg = Rosenheim gewesen sein, da die Waggons dick vol Reif, an vielen Stellen mit Eis bedeckt waren. Die große Kälte verursachte das Einfrieren der Heizvorrichtungen in sämmtlichen Waggons. Hier waren alle Vorbereitungen getroffen, um diese Kalamität zu heben. Es gelang auch und nach einer Viertelstunde Aufenthalt - es verließ von den Fahrgästen Niemand die Waggons - dampfte der rumänische Sonderzug weiter. Den Sonderzug durch Bayern begleitet der Generaldirektionsrath Dr. Wehrmann.

Walter
*Brrrrrrrr*....beim lesen der Schilderung fröstelt es schon ein wenig.

Es müssen arktische Temperaturen gewesen sein. Und wenn man sich vorstellt wie die Lokmanschaft diesen trotzen mußte fröstelt es gleich nochmal ein wenig mehr. Von den bemitleidenswerten Bremsern die damals wohl noch eingesetzt waren ganz zu schweigen.
Dennoch frage ich mich gerade ob die Technik der Dampfheizung damals noch nicht wirklich verlässlich war. Oder war die Lokomotive - welche Bauart mag es wohl gewesen sein ? - mit der Last des Zuges an ihrer Leistungsgrenze so das evtl. nicht mehr genügend Dampf für die Heizung zur Verfügung stand.

Manchmal war die " gute alte Zeit " wohl nicht immer so gut. Dank an Walter aus Bayern für diese immer wieder interessanten Beiträge.

Mfg, Achszähler