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Achristo's Foto-Historama: Historische Beiträge mit Fotos und Texten aus der Welt der Privatbahnen, Werksbahnen, Feldbahnen, städtischen Verkehrsbetrieben und der DB.

Die topographisch sehr anspruchsvolle Strecke Probstzella - Sonneberg wurde in mehreren Etappen eröffnet. Längere Viadukte und mehrere Tunnels wurden notwendig. Den Anfang machte der Abschnitt Sonneberg – Lauscha, der am 30. September 1886 in Betrieb ging.

Ab 1896 baute man im Norden, von Probstzella ausgehend, eine Nebenbahn. Am 15. Oktober 1898 wurde der Abschnitt von Probstzella bis Taubenbach (ca. 1950 umbenannt in Schmiedefeld) in Betrieb genommen. Seit dem 18. Januar 1899 ging es weiter bis Bock-Wallendorf (später umbenannt in Lichte Ost). Dieser Streckenabschnitt diente in erster Linie der Abfuhr der Eisenerze der dem Eisenwerk Maxhütte Unterwellenborn gehörenden Gruben bei Schmiedefeld, die erst 1972 stillgelegt wurden.

Das Zwischenstück zwischen Lauscha und Bock-Wallendorf wurde einschließlich der Stichstrecke von Ernstthal am Rennsteig nach Neuhaus am Rennweg am 31. Oktober 1913 in Betrieb genommen. Lauscha wurde als Spitzkehrenbahnhof ausgebildet.

Nach 1945 erlangte aufgrund der deutschen Teilung die Nebenbahn erhebliche Bedeutung, um die größere Stadt Sonneberg in Richtung Norden anzubinden. Ein Großteil des Güterverkehrs von und nach Sonnenberg lief nun über diese Nebenbahn. Die leistungsfähigen Tenderloks der Baureihe 95 "Bergkönigin" kamen hier zum Einsatz, bevor sie von Dieselloks der Baureihe 119/219 abgelöst wurden.

Nach der Wende 1990 und der Wiedervereinigung verlor die Bahnverbindung rasch wieder an Bedeutung. Zum Jahresende 1994 wurde der gesamte Güterverkehr mit Ausnahme der Schotterverkehre zum Hartsteinwerk Hüttengrund eingestellt. Am 3. Oktober 1999 folgte die Abbestellung des Reisezugverkehrs durch das Land Thüringen, der bereits seit 22. Januar 1997 aufgrund technischer Mängel auf dem Abschnitt zwischen Lauscha und Probstzella ruhte. Am 14. Dezember 2002 wurde der Personenverkehr auf dem Abschnitt Sonneberg – Lauscha - Ernstthal am Rennsteig - Neuhaus am Rennweg durch die Erfurter Bahn wieder aufgenommen, während die übrige Strecke von Ernstthal am Rennsteig über Lichte nach Probstzella stillgelegt ist.

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Kursbuchauszug vom Winter 1994/95

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Der Zug 15215 war am 21. Mai 1995 von Saalfeld bis Sonneberg mit Lok 219 161 bespannt. Zweimal musste die Lok umsetzen, einmal in Probstzella und ein zweites Mal in Lauscha. Auf einer großen Thüringen-Rundfahrt über zahlreiche Nebenbnahnen nutzten wir diesen Zug, der ab Lichte sehr gut mit Wanderern aus den Nürnberger Raum besetzt war. Hier die Lok beim Umsetzen in Probstzella.

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Hier setzt sich Lok 219 161 in Probstzella gerade wieder an ihren Zug in Richtung Lauscha, 21. Mai 1995. Im Nebengleis steht Vorserienlok 120 002.

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Der Zug N15215 kurz vor der Abfahr in Probstzella, 21. Mai 1995.

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Am 19. September 1992 konnte Lok 219 053 mit einem Reisezug in Lichte Ost fotografiert werden.



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Zug auf dem Piesau-Viadukt zwischen Lichte Ost und Lichte, dem größten Bauwerk der Bahnstrecke, am 19. September 1992.

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Ein Zug in der Gegenrichtung, 19. September 1992.

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Ein weiteres Foto dieses Bauwerks von der anderen Hangseite, 19. September 1992.

Fortsetzung folgt.

Alle nicht anders gekennzeichneten Aufnahmen stammen von mir und unterliegen dem Urheberrecht
Andreas Christopher (Achristo) im Internet: [www.achristo.homepage.t-online.de]
Übersicht Achristo's Foto-Historama: [www.achristo.homepage.t-online.de]
Hallo!

Die Strecke tauchte sogar im Fernfahrplan der DR auf, da hier über zwei Jahrzehnte lang der Eilzug Sonneberg - Saalfeld (Saale) - Gera - Leipzig (E 802/805) durchgeschleust wurde. Bereits spätestens ab November 1946 existierte sogar ein durchgehender Personenzug Sonneberg - Saalfeld (Saale) - Erfurt, der später sogar bis nach Nordhausen fuhr. Beide Leistungen wurden zum Fahrplanwechsel 1992 eingestellt. Etwa zum gleichen Zeitpunkt wurde auch der Haltepunkt Probstzella, welcher nach dem Mauerbau entstanden war, ebenfalls geschlossen. Die N-Züge fuhren wieder zum Bahnhof und die Umgehungskurve wurde nach knapp 30 Jahren stillgelegt.

Die Bahnhof Probstzella verlor wenige Tage nach dem 21. Mai 1995 den Fernbahnanschluß, weil die wegen des Lokwechsels hier haltenden Schnellzüge nunmehr ohne Halt die Station durchfahren konnten.

Kai-Uwe, der "Cottbuser"

Mit freundlichen Grüßen

Der Cottbuser




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