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1933: Ein Riesenspielzeug ...

geschrieben von: Walter aus Bayern

Datum: 21.04.18 21:28

Bayerische Staatszeitung
Sonntag/Montag, 4./5. Juni 1933
Nr. 128
Ein Riesenspielzeug.
Ba. Reichsbahn=Ingenieur F. Overbeck hat in einem Nebenraum des Kurgartenrestaurants Nymphenburg an der De=la=Paz=Straße 16 eine Riesenbahnhofsanlage für Fracht= und Personenverkehr erstellt, die einerseits zweckmäßige Bahnhofsneuanlagen veranschaulichen soll und anderseits Einblick in die Verkehrs= und Güterabwicklung neuzeitlicher Bahnen gibt. Das rund 500 Quadratmeter bedeckende Modell zeigt mit peinlicher Sorgfalt ausgeführte Gleisanlagen, einen Bahnhof mit naturgetreu nachbebildeten Diensträumen aller Gattungen, Wartesaal, Fahrkartenkiosk usw. In Bahnhofsnähe befindet sich der Güterschuppen, eine Hauptwerkstätte und ein Magazinschuppen. Natürlich fehlt eine Lokomotiv= und Waggonhalle nicht. Hochbunker, Güterbahnhof, Pumpwerk mit Wasserturm usw. ergänzen mit Brücken und Unterführungen das Riesenspielzeug. Dem Personenbahnhof allein dienen 25 Gleise mit rund 200 Meter Länge und 30 Weichen. Diese Strecke, genau so wie alle übrigen, sind durch Tageslicht= und Hauptsignale gesichert. Die Gesamtschienenlänge übersteigt 600 Meter. Sie verfügt über 100 Weichen, 50 Signale und 1600 Meter Kabel für Einzelanschlüsse.
Für den Betrieb stehen 22 Lokomotiven und 150 Wagen bereit. Vom Modell der Einheitsschnellzugslokomotive der DRG. bis zum "Fliegenden Hamburger" sind alle bekannten Typen vertreten. Die kleinen Lokomotiven entwickeln eine Höchstgeschwindigkeit von 1 km in 7 Minuten, fahren also doppelt so schnell, als ein gewöhnlicher Fußgänger zu gehen pflegt. An Wagen ist alles vertreten; Personen=, Pack= und D=Zugs=Garnituren in mannigfaltiger Zusammensetzung.
Die Gesamtanlage wird elektrisch betrieben und erleuchtet. Der "Betrieb" wird durch rund 850 kleine Lampen mit einer Unzahl von Druck= und Umschalthebeln bewirkt. Das Material wurde schon einmal der Oeffentlichkeit gezeigt, und zwar 1926 in Erding. Die Ausgestaltung des Modells ist geradezu bewundernswert und in dieser Größe einzigartig.
Ingenieur Overbeck und seine Mitarbeiter, die vier Wochen lang jeden Abend an der Fertigstellung der Anlage gearbeitet haben, übergeben das Modell am Pfingstsonntag der Oeffentlichkeit. Der Eintrittspreis beträgt für Erwachsene 30 und für Kinder 20 Pf. Die Schau ist täglich von 5 - 8 Uhr geöffnet.

Walter

Re: 1933: Ein Riesenspielzeug ...

geschrieben von: BOS

Datum: 22.04.18 08:31

Und davon jetzt ein Bild.

Das wäre doch was.

Mit Gruß von
Unterwegs
BOS

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Wer will, findet Wege. Wer nicht will, sucht Gründe.