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? Spannwerke im Keller einer FDL-Ausbau, gibt es Bilder?

geschrieben von: reinout

Datum: 13.04.18 23:17

Spannwerke stehen außen oder innen. Innen: oft im Erdgeschoss eines Stellwerks, mit die Hebelbank dann im ersten Stock. Aber wie dann mit die einfache Bahnhöfe mit "nur" eine Fahrdienstleiterausbau? Ich habe oft gelesen, dann gäbe es nur Außenspannwerke. Ich glaube, das stimmt nicht. Aber.... ich habe noch keine Bilder von so eine Keller mit Spannwerk gesehen. Das einzige das ich auffinden kann ist diese vergriffene Ebay Dia: das sieht meiner Meinung nach aus wie so ein Keller, wenn ich auf die Richtung der Zugdrahte achte.

Meine Frage: gibt es bessere Bilder von Spannwerke im Keller eines Fahrdienstleiterausbaus?

Noch etwas Hintergrund: auf diese Seite über Bahnhof Ondrup ist deutlich von "Spannwerke im Keller" (des Bahnhofsgebäudes) die Rede.
Und hier auf DSO ist auch etwas darüber geschrieben:

timmsiegel schrieb:
Man hatte aber auch gerade an kleineren Unterwegsbahnhöfen durchaus Mechan. Stellwerke mit Spannwerkskeller. Spannwerke stehen dann nicht im Freien und sind der Witterung nicht so ausgesetzt.
Aus Nordhessen bekannt, aber nicht mehr in Betrieb:
Hessisch - Lichtenau, Helsa, Walburg , Fürstenhagen, Liebenau.
Noch in Betrieb ist Guxhagen. In Allen diesen Fällen waren oder sind die Stw im Bahnhofsgebäude.
Nun werden die Spanngewichte ja auch nicht permanent hin und hertransportiert.

Auch vom Hunsrück habe ich es gehört, speziell wurde der Witterung dabei genannt.

Hier noch drei meiner Bilder, wodurch ich auf dieses Problem aufmerksam wurde. Alte, schlechte Bilder aus 1991 vom Bahnhof Uersfeld (Eifelquerbahn). Hier Bahnhof inklusive Fahrdienstleiterausbau:

https://abload.de/img/screenshot2018-04-13awfsak.png

Die Zugleitungen (nur für die zwei Einfahrweichen!) werden an die andere Seite geleitet und dort verzweigt:

https://abload.de/img/screenshot2018-04-13aqvs93.png

Und hier einer der Einfahrweichen:

https://abload.de/img/screenshot2018-04-13attsl5.png

Also.... kein einziges Spannwerk. Also.... da soll doch im Keller etwas sein... :)

Reinout

Reinout van Rees

Meine Modellbahn (auf stummiforum): Eifelburgenbahn, eingleisige Nebenbahn in 1970
Hallo,


Spannwerke im Keller für reguläre mechanische Stellwerke der Baujahre vor dem 2.Wk gibt es nicht.Denn je nach Stellwerksbauart sind Spannwerke für Weichen nicht erforderlich gewesen und Signalspannwerke wurden nur bei den Einfahrsignalen in deren unmittelbarer Nähe verbaut.

Bei mechanischen Stellwerken der Einheitsbaurt wurden auf kleinen Bahnhöfen Außenspannwerke verwendet und zwar meistens gegenüber des EG (Stellwerkes) in "Paradestellung" , d.h. die Spanngewichte sind alle in eine Richtung ausgerichtet.

Dazu:
Zitat
Hessisch - Lichtenau, Helsa, Walburg , Fürstenhagen, Liebenau.
Noch in Betrieb ist Guxhagen. In Allen diesen Fällen waren oder sind die Stw im Bahnhofsgebäude.
Diese Bahnhöfe sind (bzw.waren) nicht mehr im Originalzustand der Stellwerksanlagen.Liebenau und Guxhagen zum B. sind nach dem Kriege erneuerte Anlagen,wo die Antriebe elektrisch funktionieren.



Hier mal ein Blick auf den Beginn der Ausrüstung mit Stellwerken im 19-Jahrhundert:
[www.wehratalbahn.de]

Re: ? Spannwerke im Keller einer FDL-Ausbau, gibt es Bilder?

geschrieben von: S&B

Datum: 14.04.18 18:14

Hoi Rein,

spannwerklose Weichenantriebe mit Doppeldrahtzugleitung habe ich in Deutschland noch nicht gesehen. Spannwerke unterhalb der Erdoberfläche (Keller) auch noch nicht.
Spannwerke dienen nicht nur dem Temperaturausgleich der Stellleitungen, sondern in erster Linie der Sicherheit bei Drahtbruch: Sie bringen die betreffende Weiche in Endlage, halten sie dort fest und bringen den Hebel auf dem Stellwerk zum Ausscheren, sodaß keine entsprechende Fahrstraße mehr eingestellt werden kann.

Den Begriff Schijfenkelder kenne ich aus meiner Zeit bei der ZLSM. Aber ein richtiger Keller war das auch nicht- und Spannwerke gab es nicht. Dort wurden im Frühjahr und im Herbst die Seile mit Spannschlössern an die zu erwartenden Temperaturen angepaßt.
Die Sicherheit wurde durch separate Riegelhebel bei spitz zu befahrenden Weichen gewährleistet (und durch Hub/Rollzungen).

Groeten
Ulrich
Keine Weiche ohne Spannwerk: ich glaube, sogar beim Bundesbahn gibt es auf diese Regel keine Ausnahme :) Also MUSS irgendwo ein Spannwerk sein. Und in Uersfeld sehe ich keine also soll es eigentlich etwas im Keller geben... Wo sonst?
Aber... ich habe auch noch kein eindeutiges Bild gesehen (außer das genannte Ebay-Bild, aber davon vermute ich es nur).

Die von dir genannte Spannschlössern von der ZLSM, du meinst diese? Das war im Erdgeschoss des kleinen Stellwerks in Simpelveld:

https://abload.de/img/screenshot2018-04-14ajxpbu.png

Reinout

Reinout van Rees

Meine Modellbahn (auf stummiforum): Eifelburgenbahn, eingleisige Nebenbahn in 1970

Re: ? Spannwerke im Keller einer FDL-Ausbau, gibt es Bilder?

geschrieben von: S.B

Datum: 14.04.18 20:23

Hallo Reinout,

Innen - und Außenspannwerke gab es bereits zur Länderbahnzeit und ist keine Erfindung mit dem mechanischen Einheitsstellwerk. Der Einbau von Innenspannwerken war auch baulich abhängig vom Stellwerk ob es sich um ein hohes Stellwerk oder niedriges Stellwerk handelte, so konnte zu Beispiel auch an den Baukosten gespart werden wenn nicht Extra ein Spannwerkskeller gebaut werden mußte. Bei der Deutschen Reichsbahn und der Deutschen Bundesbahn wo ehemalige Länderbahnstellwerke oder Neu zu bauende durch mechanische Einheitsstellwerke ersetzt wurden, kamm es auch darauf an wieviel Hebel hatte die Hebelbank, war Platz vorhanden im Stellwerkskeller, teilweise war dies möglich oder es Stand nur die hälfte des Platzes zur Verfügung. Somit ergab sich auch das es Bahnhöfe gibt wo sich Alle Innenspannwerke im Keller befinden, oder gar keine weil es keinen Spannwerkskeller gibt oder es Innen - und Außenspannwerke gibt. Auch gibt es gewisse Richtlinien ob Spannwerke ( Aussen - und Innen )einzubauen sind oder keine Spannwerke erforderlich sind,dies ist auch abhängig von der Länge der Drahtzugleitungen. Auch gab es früher teilweise bei den mechanischen Kurbelstellwerken keine Spannwerke ( Unfallgefahr bei Drahtbruch für den Bediener ),die Drahtzugleitungen wurden Hängegewichte stramm gehalten. Oder die Kurbelwerke hatten gewisse Drahtbruchsperren um die Unfallgefahr für den Bediener zu mindern.

Auf jedenfall ist ein Spannwerk im mechanischen Stellwerk eine Sicherheitseinrichtung, die auch noch Heute gewissenhaft unterhalten werden muß. So das war mal eine sehr GROBE Erklärung, ich hoffe es hat etwas geholfen

Innenspanwerk 1.jpg

Innenspannwerke Bauart Einheit des Bahnhof Löffingen am 13.6.2015. Löffingel liegt an der Strecke Donaueschingen - Freiburg. Ab Mai 2018 ist das mechanische Einheitsstellwerk Geschichte und wird durch ein ESTW ersetzt.

GRuß von S.B aus BA/WÜ
Nabend

Spannwerkskeller gab und gibt es tatsächlich. Zugänglich sind sie entweder über eine Klappe/Luke im Fdl Raum, mit anschließender "Hühnerleiter" oder über eine Außentür und anschließender Treppe.

An in Betrieb befindlichen Stw fallen mir spontan Gliesmarode "Gnf" und Gittelde ein.
Auch im Museumsstw Schönheide Süd ist ein Spannwerkskeller vorhanden und kann, auf Anfrage hin, auch besichtigt werden.

Daß die Spannwerkskeller erst nach dem Kriege aufkamen, glaube ich nicht. Ich halte es für wahrscheinlicher, daß es seit den 30er Jahren soetwas gibt.

reinout: Bilder besitze ich auch. Ich werde Dir mal ein paar per Mail schicken. Wird aber frühestens So Abend passieren.
Wenn Du möchtest, kannst Du sie dann hier einstellen.

Gruß Andi
signal andi schrieb:Zitat:
Daß die Spannwerkskeller erst nach dem Kriege aufkamen, glaube ich nicht. Ich halte es für wahrscheinlicher, daß es seit den 30er Jahren soetwas gibt.
Das Stellwerk Löffingen, von dem Stefan bereits ein Foto gezeigt hat, ist von 1939 (Hersteller: Hein, Lehmann & Co.).

Gruß
Yannick

.
Danke! Endlich habe ich ein Beweis (mittels Bild) das es tatsächlich solche Keller gab.
Ich habe öfters gehört das es solche Keller überhaupt nicht gab. Also bin ich froh das ich es hier endlich mal gefragt habe :)

Ich vermute, es hat auch mit die örtliche Wetterlage zu tun. Ein paar Außenspannwerke ist sicherlich billiger als eine ganze Keller. Bei "meinem" Eifelquerbahn-Modellvorbild habe ich bei einige Bahnhöfe (Ulmen, Uersfeld) keine Spannwerke gesehen und deshalb eine Keller vermutet. In Darscheid gab es aber Außenspannwerke. Jedenfalls Bahnhof Uersfeld ist ziemlich "offen" oben auf einem Hügelrücken gelegen.

Jedenfalls: danke!

Reinout

Reinout van Rees

Meine Modellbahn (auf stummiforum): Eifelburgenbahn, eingleisige Nebenbahn in 1970
Die Keller hat man sicherlich zugleich mit die Fahrdienstleiter-Ausbau errichtet, doch?
Und in Hunsrück und Eifel wurden diese Ausbauten zwischen 1900 und 1940 gebaut. Bau der Hunsrückhöhenstraße war Auslöser der "Upgrade" der Hunsrück(quer)bahn. Im Eifel waren es die militärischen Interessen. (So habe ich es jedenfalls festgehalten).

Reinout

Reinout van Rees

Meine Modellbahn (auf stummiforum): Eifelburgenbahn, eingleisige Nebenbahn in 1970
Noch ein paar Vorbilder wäre toll.
Meine Adresse: reinout@vanrees.org

Reinout

Reinout van Rees

Meine Modellbahn (auf stummiforum): Eifelburgenbahn, eingleisige Nebenbahn in 1970
Hier ein Bild von der Seite des FHWE von Schönheide Süd. Da kannst du gut das Verhältnis Hebelbank / Spannwerk-Keller sehen. [www.fhwe.de]

Re: ? Spannwerke im Keller einer FDL-Ausbau, gibt es Bilder?

geschrieben von: S.B

Datum: 15.04.18 08:57

Hallo Reinout,

anbei noch zwei Auszüge aus der Sammlung Signaltechnischer Verfügungen Ausgabe 1952 der Deutschen Bundesbahn.

Stellwerkshochbau.jpg

Die Verfügung besteht aus mehreren Seiten, es gibt auch einen Absatz über die bauliche Gestatltung des Spannwerk Innenraumes.

Verzicht auf Weichenspannwerke.jpg

In solchen Fällen konnte auf Weichenspannwerke ( Innen - oder Außen )verzichtet werden.

Gruß von S.B aus BA/WÜ

Re: ? Fotos bitte und nicht die vom Museumsstellwerk

geschrieben von: V80max1

Datum: 15.04.18 15:08

Hallo,

und wo bleiben die Fotos ?

Und zwar nicht die vom Museumsstellwerk Schönheide Süd, denn da bezweifle ich erheblich, ob diese Stellwerksanlage tatsächlich ursprünglich so gebaut wurde und das ganze nicht ein DDR-Mangel Bau ist.

Denn die Hebelbank ist Bauart Firma Thomass aus Dresden und führt nur Riegelhebel und Signalhebel.


Und zu (BS) Gliesmarode Gnf schauen wir doch mal hier:

Außenspannwerk

Das Bild in der Mitte "Ausfahrt Gliessmarode " , denn in anderem Bahnhofskopf steht ja ein Turm-Stellwerk

[www.drehscheibe-online.de]

Re: ? Fotos bitte und nicht die vom Museumsstellwerk

geschrieben von: signal andi

Datum: 15.04.18 15:47

Hallo

In Schönheide ist ein Einheitshebelwerk. Firma Thomass, hat, wie viele andere Signalbaufirmen auch, als Zulieferer für Einheitsstellwerksteile fungiert, bzw. auch Einheitsstw gebaut.

In Gliesmarode Gnf sind 2 Außenspannwerke (Riegel W4 u. W7). Die restlichen Spannwerke befinden sich im Keller.

Gruß Andi

Re: ? Fotos bitte und nicht die vom Museumsstellwerk

geschrieben von: V80max1

Datum: 15.04.18 17:08

Hallo,


jetzt frage dich doch einmal selber, welchen Sinn sollte es machen, Außenspannwerke zu installieren, wenn man einen Innenraum hätte ?

Mit einem Wort Blödsinn

Re: ja 1 aber ob Keller past als Name ??

geschrieben von: V80max1

Datum: 15.04.18 17:17

Hallo,

ja es gibt ein Bild :

in
[www.drehscheibe-online.de]

hier im Detail:
http://www.patrick.thwoditsch.de/blog/ondrupabriss6.jpg


Das Bild zeigt den Bahnhof Ondrup in der BD Münster und hier wurde in der Tat 1950 zur Beseitigung des Kriegsschadens das neue Stellwerk Of an das EG angebaut mit einem Kellerraum für die Spannwerke.
Denn wie man unschwer am Größenvergleich zwischen Eisenbahner und Gebäude sieht, ein richtiger Keller ist das nicht.
Dein Vorbild von Schönheide Süd ist sehr deutlich.

Reinout

Reinout van Rees

Meine Modellbahn (auf stummiforum): Eifelburgenbahn, eingleisige Nebenbahn in 1970

Re: ? Fotos bitte und nicht die vom Museumsstellwerk

geschrieben von: reinout

Datum: 15.04.18 17:38

V80max1, was für eine Lösung hast du denn für das "Rätsel" in Uersfeld? Die Distanz zu beide Einfahrweichen würde ich auf 200 und 300 Meter einschätzen, also deutlich mehr als die genannte max 100 Meter für eine Benutzung ohne Spannwerke.
Es gibt aber im Uersfeld keine Außenspannwerke. Auch in Ulmen nicht. Wo sind sie denn?

Reinout

Reinout van Rees

Meine Modellbahn (auf stummiforum): Eifelburgenbahn, eingleisige Nebenbahn in 1970

Re: ? Fotos bitte und nicht die vom Museumsstellwerk

geschrieben von: signal andi

Datum: 15.04.18 19:17

Nabend

Die Verfügung von S.B. stammt von 1952.

Wie mir von Kollegen vor vielen Jahren berichtet wurde, wurden in den 70er Jahren diese Fälle wohl alle umgebaut.
Dazu wurde nicht nur ein Spannwerk nachgerüstet, sondern natürlich auch ein neuer Antrieb mit Drahtbruchsperre eingebaut.
In dem selben Zeitraum fällt auch die Umrüstung aller, in Zugfahrstraßen befindlichen, spitzbefahrenen Weichen auf Zungenprüfer, sofern nicht schon vorhanden oder verriegelt.

Gruß Andi

Re: ? Spannwerke im Keller einer FDL-Ausbau, gibt es Bilder?

geschrieben von: S&B

Datum: 15.04.18 19:37

Zitat:
Hier ein Bild von der Seite des FHWE von Schönheide Süd. Da kannst du gut das Verhältnis Hebelbank / Spannwerk-Keller sehen. [www.fhwe.de]

Ich kann nicht erkennen, ob der Spannwerkraum im Keller oder im Erdgeschoß liegt.
Grüße
Ulrich
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