Ab 26.3.1988 Fortsetzung von [
www.drehscheibe-online.de]
Nicht ganz unerwartet ist am 21. März 1988 die vor allem für den Nord-Süd Güterverkehr wichtige Strecke Altenbeken – Warburg durch eine Hangrutschung unterbrochen worden. Seit der Inbetriebnahme (1853) machte ein Abschnitt dieser Strecke ganz erhebliche Sorgen, die Gleise sind teils auf einem am Hang angeschüttetem Damm, teils direkt am Hang verlegt. Dieser Hang ist instabil und zeigte in der Vergangenheit öfters die Neigung der Schwerkraft folgend abzurutschen, die letzte Sperrung lag erst 10 Jahre zurück, auch davor waren des Öfteren Störungen. Das Ganze war daher besonders überwacht, ja es gab sogar zeitweise einen Überwachungsposten. Außerdem war zeitweise ein Gleiswechsel eingebaut, um im Störungsfall den eingleisigen Abschnitt kurz zu halten. Das Bild zeigt wenige Tage nach der Sperrung den abgerutschten Abschnitt, an diesem Samstag waren die beschädigten Gleisstücke bereits entfernt. Die noch befahrbaren Gleise sind ordnungsgemäß mit Sh2-Tafeln plus roter Lampe gesichert, etliche Meter ist das Schotterbett nach unten gerutscht. Der Blick aus Richtung Norden (Altenbeken) zeigt auch den „Willebadessener Eiffelturm“, dieser ist inzwischen durch einen einfachen Betonturm ersetzt worden. Wenn an dieser Stelle in Zukunft der Berg ins Rutschen kommt, ist das nicht weiter tragisch, für die Bahn ist der neu gebaute Egge-Tunnel 2003 eröffnet worden.
Es folgen Bilder vom Umleiterverkehr:
Ein Güterzugpaar wurde über Bestwig umgeleitet, am 9.4.1988 entstand in der Frühe ein Bild östlich von Marsberg. Die in Farben der City-Bahn Köln – Gummersbach gehaltene 218 143 zieht einen Güterzug nach Kassel, die Unschärfe bitte ich zu entschuldigen.
Andere Güterzüge im Ost-West-Verkehr wurden über Ottbergen geleitet, im Bild ist ein Güterzug, welcher am 10.4.1988 von einer 216 über die Weserbrücke bei Wehrden gezogen wird. Die eigentliche Zuglok, eine 150, ist am Zug geblieben. Die frühere Strecke Scherfede - Holzminden gibt den Fotostandpunkt.
Zu den umgeleiteten Reisezügen zählt der D 452, hier am gleichen Tag auf der Weserbrücke östlich von Wehrden. Die führende 216 ist die 216 068, seinerzeit die erste 216 welche bereits die orientrote Farbe erhalten hat, einen passenden Kontrast dazu bildet die im Zug mitgeführte blaue 110. Die „Interzonenzüge“ D 452/453 und D 1452/1453 wurden meines Wissens nach bereits ab Bebra nach Göttingen umgeleitet und fuhren von dort mit Dieselvorspann über Ottbergen nach Altenbeken weiter.
10 Jahre zuvor, 1978, war der D 1452/1453 der einzige Personenzug, welcher über Bestwig geleitet wurde, vor 30 Jahren wurde dieses Zugpaar wie der oben gezeigte über Göttingen – Ottbergen geleitet. Der D 1452 hat soeben den Reelsener Tunnel verlassen und zeigt sich in der schönen Nachmittagssonne des 25.4.1988. Hinter der 216 ist eine 110 zu erkennen, dahinter die für diesen Zug typischen DR-Wagen.
Im Übrigen wurde der D 882/883 von/nach München wegen der Kurswagen von/nach Münster und Osnabrück mit Kopfmachen über Northeim geführt, da der Kopfbahnhof Kassel Hbf nicht angefahren wurde, was eine Mitfahrt bestätigte.
Weiter in gut vier Wochen
Transpress Verlag: Abschied von der Schiene
- Güterstrecken 1980 bis 1993 und
- Güterstrecken 1994 bis 2008
Mit (fast allen) wichtigen Daten im Zusammenhang mit Streckenstillegungen
Beschaffungsproblem? PN an GV eingestellt!