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 04 - Historisches Forum 

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Guten Tag allerseits

An einem April-Wochenende 1985 begab sich eine Delegation aus Frankfurt zunächst nach Wuppertal, dort stand als Vorstufe zur endgültigen Beseitigung der
Straßenbahn die Hälfte des Restnetzes vor der Stilllegung.

Weiter ging es nach Bielefeld, dessen Existenz damals noch nicht angezweifelt wurde. Auch hier sollte es in näherer Zukunft größere Veränderungen beim
Straßenbahnbetrieb geben.
Zu würdigen ist an dieser Stelle, dass es in Bielefeld überhaupt noch eine Straßenbahn gab. Die umliegenden Betriebe (Paderborn, Osnabrück, Münster) waren
längst stillgelegt.
Wie in anderen Städten Nordrhein-Westfalens auch, hatte das Land die Geldschatulle weit geöffnet, wenn es um den Bau von U-Bahn-Strecken ging. So wurden
auch in Bielefeld zahlreiche Millionen im städtischen Untergrund vergaben. Unzweifelhaft von Vorteil ist die dadurch möglich gewordene Anbindung der
Babenhäuser Strecke an den Hauptbahnhof.
Außerdem muss man den Bielefeldern zugutehalten, dass es keine Kollateralschäden wie anderenorts gab, wo Strecken stillgelegt wurden, weil man für sie
keine Abzweige und Rampen bauen konnte/wollte.
Fest stand, dass der Einsatz der Einrichtungswagen mit der Eröffnung des Tunnels ein Ende haben würde.

Einige Bilder entstanden nach unserer Ankunft am Samstag (27.04.1985) noch in der Innenstadt, bevor wir die Jugendherberge Sieker Schweiz aufsuchten.
Unvergessen ist der Auftritt des Zivis, der extra noch einmal in unserer Stube aufkreuzte, um uns eindringlich darauf hinzuweisen, dass der Herbergsvater
bezüglich des Frühstücks mit achtuhrdreißig UM achtuhrdreißig meinte und nicht AB achtuhrdreißig.



http://www.onkel-wom.de/bilder/straba_bielefeld/straba-bi_01-101.jpg

(Bild 01) Auf dem Vorplatz des Bielefelder Hauptbahnhofs kann der Bahnreisende heute nicht mehr in die Straßenbahn einsteigen. Am 27.04.1985 hielt M8-Tw 536
vor dem repräsentativen Leinenmeisterhaus aus den 50er Jahren, dessen Namen auf die Bedeutung der Textilindustrie für die Stadt hindeutet.



http://www.onkel-wom.de/bilder/straba_bielefeld/straba-bi_01-102.jpg

(Bild 02) Tw 517 am Kesselbrink, aus der August-Bebel-Straße kommend. Auch dieser Platz verlor seinen Straßenbahnanschluss.



Am Sonntag dann, war das Wetter äußerst wechselhaft und der Takt ziemlich dünn (30 min?). Auf der Linie 1 (Schildesche – Senne) fuhren 6x+4x-Einrichtungszüge,
auf den Linien 2 (Sieker – Milse) und 3 (Sieker Mitte Brennerstraße – Babenhausen Süd) M8-Stadtbahnwagen. Die Einrichtungs-Achtachser ließen sich nicht blicken.
Zunächst widmeten wir uns der Linie 1:



http://www.onkel-wom.de/bilder/straba_bielefeld/straba-bi_01-103.jpg

(Bild 03) Tw 835+Bw 782 am 28.04.1985 in der Endschleife Schildesche. Am 12.05. standen die Landtagswahlen an. [landtag.nrw.de] . Charakteristisch für die
Bielefelder Einrichtungswagen waren die beiden eckigen Scheinwerfer und die normalerweise bei Arbeitswagen üblichen, rot-weißen Warnstreifen.



http://www.onkel-wom.de/bilder/straba_bielefeld/straba-bi_01-104.jpg

(Bild 04) Derselbe Zug kurz vor der Haltestelle Heidegarten. Die Strecke wurde 1968 eröffnet und ersetzte die enge Ortsdurchfahrt von Schildesche.



http://www.onkel-wom.de/bilder/straba_bielefeld/straba-bi_01-105.jpg

(Bild 05) Zwei Sprints (rein in die Straßenbahn, raus aus der Straßenbahn) ermöglichten zwei weitere Bilder in Schildescher Straße, die angesichts der zu erwartenden
Stilllegung schon reichlich runtergekommen war. Anstelle der Häuser auf der rechten Straßenseite befindet sich heute die Tunnelrampe.



http://www.onkel-wom.de/bilder/straba_bielefeld/straba-bi_01-106.jpg

(Bild 06) Nachschuss auf den Beiwagen 782. Er hatte noch die Fensteraufteilung der ersten Düwag-Großraumwagen. Die Gebäude des Werkzeugmaschinenherstellers
Droop+Rein sind wie die Straßenbahn inzwischen Geschichte.



http://www.onkel-wom.de/bilder/straba_bielefeld/straba-bi_01-107.jpg

(Bild 07) Tw 837 mit Bw 787 hatte auf dem Weg nach Schildesche gerade das Gleisvorfeld des Bielefelder Hauptbahnhofs unterquert. Heute befindet sich hier
ein Kreisverkehr.



http://www.onkel-wom.de/bilder/straba_bielefeld/straba-bi_01-108.jpg

(Bild 08) Haltestelle Johannesstift. Ab hier benutzt die Straßenbahn den Bahnkörper der in den 1950er Jahren stillgelegten Bielefelder Kreisbahnen.



http://www.onkel-wom.de/bilder/straba_bielefeld/straba-bi_01-109.jpg

(Bild 09) Der Gasthof „Zum Landsknecht“ lag optimal an der Haltestelle Hamfeldstraße. Durch den Hochbahnsteig in Mittellage sind die Wege heute etwas länger.
Auch die DKP zog es damals noch in den Landtag.



http://www.onkel-wom.de/bilder/straba_bielefeld/straba-bi_01-110.jpg

(Bild 10) Tw 837 an den längst abgerissenen Postgebäuden unweit des Hauptbahnhofs. Herr S. aus N. bei F. parkt falsch.



http://www.onkel-wom.de/bilder/straba_bielefeld/straba-bi_01-111.jpg

(Bild 11) Als nächstes ging es an die Strecke der Linie 3 nach Babenhausen Süd. Auf der Jöllenbecker Straße/Ecke Theodor-Hymmen-Straße kam M8-Tw 525
stadteinwärts des Wegs. An dieser Stelle fährt heute keine Straßenbahn mehr.



http://www.onkel-wom.de/bilder/straba_bielefeld/straba-bi_01-112.jpg

(Bild 12) Im weiteren Verlauf der Jöllenbecker Straße wurde die Strecke eingleisig. Von Babenhausen Süd kommend erreichte M8-Tw 526 die Ausweiche
Koblenzer Straße, bei der jeweils das linke Gleis befahren wurde, damit der Mittelbahnsteig auch von Einrichtungswagen benutzt werden konnte.



http://www.onkel-wom.de/bilder/straba_bielefeld/straba-bi_01-113.jpg

(Bild 13) Zurück in die Innenstadt: Tw 837 auf der Herforder Straße kurz vor dem Jahnplatz. Bei einem solchen Straßenquerschnitt kann man schon
die Frage nach der Sinnhaftigkeit des Tunnelbaus stellen.



http://www.onkel-wom.de/bilder/straba_bielefeld/straba-bi_01-114.jpg

(Bild 14) Gegenüber des im letzten Bild im Hintergrund sichtbaren Sparkassengebäudes bog die Linie 3 in Gestalt des M8-Tw 525 von der
Herforder Straße in die Friedrich-Ebert-Straße ab. Diese Streckenführung über Kesselbrink musste mit Eröffnung des Tunnels aufgegeben und
durch eine Neubaustrecke in der Nikolaus-Dürkopp-Straße ersetzt werden.



http://www.onkel-wom.de/bilder/straba_bielefeld/straba-bi_01-115.jpg

(Bild 15) Am Jahnplatz bog Tw 522 in den Niederwall (vorne) Richtung Rathaus ein. Die Gleise nach links in den Oberntorwall führten bis 1982 auf
direktem Weg nach Brackwede. Die Strecke wurde stillgelegt, um Linksabbiegerspuren für den Individualverkehr zu schaffen.



http://www.onkel-wom.de/bilder/straba_bielefeld/straba-bi_01-116.jpg

(Bild 16) Wie sich doch die Wahlkampfthemen ändern. Heute braucht man kein Kabel mehr dafür. Tw 838 mit Bw 788 unterwegs nach Senne.



http://www.onkel-wom.de/bilder/straba_bielefeld/straba-bi_01-117.jpg

(Bild 17) Tw 838+Bw 788 an der Haltestelle Landgericht.



http://www.onkel-wom.de/bilder/straba_bielefeld/straba-bi_01-118.jpg

(Bild 18) Am südlichen Ende der Linie 1 in Senne wurde die Strecke neu trassiert. In einem Sonnenloch machte sich der Sparkassenzug 834+791 auf
den Weg nach Schildesche.



http://www.onkel-wom.de/bilder/straba_bielefeld/straba-bi_01-119.jpg

(Bild 19) Ein Blick in die Gegenrichtung: Haltestelle Sennefriedhof mit Tw 831+Bw 790 und Herrn S. aus N. bei F. im Gebüsch. Auch hier kann man sich
des Gedankens nicht erwehren, dass die Neutrassierung in erster Linie dazu diente, Platz für den Straßenbau zu schaffen.



http://www.onkel-wom.de/bilder/straba_bielefeld/straba-bi_01-120.jpg

(Bild 20) Derselbe Zug, von Senne kommend, an der Kreuzung Hauptstraße/Berliner Straße kurz vor der Haltestelle Brackwede Kirche. Das schieferverkleidete
Häuschen war damals wohl schon dem Abriss geweiht.



http://www.onkel-wom.de/bilder/straba_bielefeld/straba-bi_01-121.jpg

(Bild 21) Vor der Heimfahrt entstand noch ein Bild auf der Detmolder Straße, Haltestelle Mozartstraße. M8-Tw 536 fuhr als Linie 2 in Richtung Milse. Heute erleichtert
hier ein Hochbahnsteig in Mittellage das Ein- und Aussteigen.


Wenn jemand anhand der Werbung die Beiwagen identifizieren kann, würde ich die Wagennummern ergänzen und mich schon einmal dafür bedanken.
Demnächst mehr aus Bielefeld im zweiten Teil.

Es grüßt
Onkel Wom!





2-mal bearbeitet. Zuletzt am 2018:03:26:11:20:42.
Moin,

gefällt sehr, besten Dank !!!

Zu den Beiwagen:

Bild 7 ff. ist Beiwagen 787 Ganzwerbung "Sparkasse Bielefeld": [www.schmalspur-ostwestfalen.de]

Bild 16 ist Beiwagen 788 "Westfalenblatt": [www.schmalspur-ostwestfalen.de]

Bild 18 ist Beiwagen 791 "Neue Westfälische": [www.schmalspur-ostwestfalen.de]

Bild 19 müsste Beiwagen 790 sein, sieht so aus wie die Werbung für "Sprachschule Inlingua": [www.schmalspur-ostwestfalen.de] -Ein anderer in alter Lackierung kommt eigentlich nicht in Betracht, da die anderen bereits verschrottet waren.

Die Beiwagen 790 und 791 waren übrigens mal Triebwagen und wurden 1962 zu Beiwagen zurückgebaut. Einige Beiwagen kamen übrigens 1987 noch zur HEAG nach Darmstadt und dort bis 1994 / 1995 zum Einsatz. Außer dem Beiwagen 790, der noch lange als Aufenthaltsraum bei einem Schrotter in Darmstadt diente, wurden alle 1995 dem Rohstoffkreislauf zugeführt.

Zur Neutrassierung der Linie 1 zwischen Rosenhöhe und Senne: Die Vermutung liegt natürlich nahe, dass die Verlegung der Straßenbahn in erster Linie für den Straßenbau diente. Nun ist die B 68 hier in dem Bereich auch Autobahnzubringer, und die alte Strecke am Sennefriedhof in Seitenlage der Straße war lange nicht mehr zeitgemäß und total marode. Der Ausbau diente natürlich in erster Linie dem starken Verkehrsaufkommen, u. a. zum Krankenhaus Rosenhöhe, zu dem Schulzentrum und zur neu gebauten Endstation Senne, wo Anschluss an die Busse Richtung Sennestadt und weiter Richtung Schloss Holte / Hövelhof / Paderborn besteht. Seit ewig und drei Tagen wird auch der Weiterbau Richtung Sennestadt erwogen, der sicher in den nächsten Jahren kommen wird.

Christoph Beyer freut sich bestimmt über das eine oder andere Foto für [www.schmalspur-ostwestfalen.de] ...

Viele Grüße

Andreas
Hallo,

und zum Bild 12 habe ich sogar eine Ansicht, wie es heute aussieht: [www.schmalspur-ostwestfalen.de]

Das ist - wer Bielefeld 1985 noch in Erinnerung hat - eine der Stellen, an denen sich noch am wenigsten verändert hat. Hier allerdings jetzt mit zweigleisigem Ausbau und Mittelbahnsteig. Von den M8C wird man sich aber auch langsam verabschieden können. 2019 / 2020 kommt die Ablösung.

Viele Grüße

Andreas
Moin Wolfgang,

dass es Dich auch nach Bielefeld verschlagen hat...

So schnell ging es dann übrigens doch nicht mit der Inbetriebnahme des Tunnels - der wurde dann erst am 28. April 1991 eröffnet (was auch mit einigen Querelen über die Lage der Tunnelausgänge - insbesondere bei der Linie 1 in der Schildescher Straße - zusammenhing).

Ein paar Ergänzugen:

Bild 3: Die Endschleife wird heute andersherum befahren (und ist natürlich mit Hochbahnsteigen ausgestattet).

Bild 9: Die Haltestelle hieß damals noch "Hamfeldstraße", zur "Deciusstraße" wurde sie erst mit ihrer Verlagerung um ca. 150 Meter Richtung Endhaltestelle (die namensgebende Deciusstraße ist im Bild hinten schwach zu erkennen). Das Restaurant Landsknecht gibt es heute noch. Hamfeldstraße war in den Jahren 1974 - 1980 mein Umsteigepunkt vom Bus zur Straßenbahn (wir wohnten damals an der Rappoldstraße), später verlagerte sich der Einstieg um eine Haltestelle nach außen zum Kattenkamp (von 1980 - 1992 wohnte ich Im Bracksiek, das war näher zur Straßenbahn).

Bild 10: Die alte Postunterfahrung ist ein Klassiker, den ich leider nie fotografiert habe.

Bild 12: Wo hast Du denn da gestanden...
Die Jöllenbecker Straße an der Haltestelle Koblenzer Straße würdest Du heute nicht mehr erkennen.

Bild 13:
Der Straßenquerschnitt sieht in der Tat üppig aus - nur ist man bei der Planung in den 1970er Jahren davon ausgegangen, dass er nicht ausreichend sei. Hier ein Blick in die Herforder Straße im Jahre 2011:

https://abload.de/img/20100515himmelfahrt046q7zf.jpg

Bild 18/19:
Die Neutrassierung hatte mit dem Straßenbau zu tun - bei der Herausnahme des Durchgangsverkehrs aus Brackwede wurde die Straßenbahn zweckmäßiger trassiert und mit einer neuen Schleife versehen. Zugleich diente das als Vorleistung der - bis heute nicht verwirklichten - Linienverlängerung nach Sennestadt (die wohl auch nicht mehr kommt).

Bild 20:
Das Haus ist in der Tat weg, an der Ecke steht ein ziemlich nichtssagender Klotz mit Supermarkt.

Der Schwachlasttakt, den Du erwischt hast, war sogar noch dünner: in den 1980er Jahren war der Grundtakt 12 Minuten, in Schwachlastzeiten jedoch 40 (!) Minuten. Nach Eröffnung der Stadtbahn 1991 änderte sich das zum Glück wieder.

Ich freue mich auf Teil 2!

Moin

Schicke Bilder aus einer Stadt, in die ich es bis heute nicht geschafft habe.
Eine Frage habe ich bezüglich Bild 14. Ist das eine Gleisverschlingung? Sieht nämlich aus, als wenn da je zwei Schienen direkt nebeneinander liegen. Aber hier ich habe mich wohl durch die wegen der Nässe glänzende Bitumenabdichtung täuschen lassen. Und auf Bild 12 scheint ein Skoda S100 unterwegs zusein...


Gruß Ralph

Nach genauerem Hinsehen etwas ergänzt.



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2018:03:23:13:43:51.

Sieht alles aus als wäre es echt....

geschrieben von: tram

Datum: 23.03.18 13:47

Nein, im Ernst: Schöne Bilder.
Wenn man bedenkt das das vor kurzem noch modern und alltäglich war.

Noch Fragen Kienzle?

Im Gedenken: Ulrich Kienzle *09.03.36 +16.04.20
Moin Ralph,

das ist ein kurzes eingleisiges Stück, hier die Situation von der anderen Seite:

https://abload.de/img/19770417001bielefeld031xi5.jpg

Die hier im Hintergrund sichtbare Baustelle hat nichts mit dem Stadtbahntunnel zu tun, das Bild entstand 1977, als ein neues Kaufhaus errichtet wurde.

Errel schrieb:

Eine Frage habe ich bezüglich Bild 14. Ist das eine Gleisverschlingung? Sieht nämlich aus, als wenn da je zwei Schienen direkt nebeneinander liegen. Aber hier ich habe mich wohl durch die wegen der Nässe glänzende Bitumenabdichtung täuschen lassen. Und auf Bild 12 scheint ein Skoda S100 unterwegs zusein...


Moin,

da liegt eine Bogenweiche in der Kurve, aus dem kurzen eingleisigen Stück ging es dann in der Kurve wieder auf den zweigleisigen Abschnitt in der Herforder Straße. Ursprünglich war in der ganzen Konstruktion noch einen weiterer Abzweig vorgesehen (der in Verlängerung aus der Friedrich-Ebert-Straße geradeaus in die Stresemannstraße geführt hätte), der aber wohl nie genutzt wurde.

Auf diesem Bild sieht man die ziemlich einmalige Konstruktion von oben:
[www.schmalspur-ostwestfalen.de]

Viele Grüße

Andreas
Zu Bild 19:

Doch, das Planfeststellungsverfahren für die Linie 1 in Richtung Sennestadt soll m. W. im kommenden Jahr beginnen.
Da die Trasse fast ausschließlich auf öffentlichem Grund verläuft, und auch ein vergleichsweise hoher Rückhalt in der
Sennestädter Bevölkerung besteht, ist nicht mit übermäßigen Einwänden zu rechnen.

Die Bauzeit ist für die Jahre 2021 bis 2023 vorgesehen.
Ich hab's gewusst das du knapp 33 Jahre später nach den Beiwagennummern fragst und sie deshalb seinerzeit vorsorglich notiert...

Die Züge waren:
831-790
834-791
835-782
837-787
838-788


Gruß

Jens



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2018:05:05:17:35:13.
Moin Andreas

Danke für die Erläuterung. Klar, 'ne Weiche. Hätte ich auch selber drauf kommen können. Irritiert hat mich beim zweiten Hinsehen die offensichtliche Eingleisigkeit vorne, während es beim Tw (offensichtlich zu Recht) nach 4 Schienen aussah.

Gruß Ralph

Re: Rekord D

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 23.03.18 16:48

Vierzehn Null Eins schrieb:

Aber mit 90 PS, 3-Gang Automatik und ohne Servolenkung war das wirklich nicht die Rennmaschine.

Aber immerhin (zumindest meiner Meinung nach) das schönste Mittelklasseauto seiner Zeit (wobei ich den geringfügig üppiger motorisierten Ableger Commodore GS/E wahrscheinlich vorgezogen hätte ;-)). Die Angabe "90 PS" kann übrigens nicht ganz stimmen. Beim Rekord D waren es entweder 83 (1,7 l) oder 97 (1,9 l).

So, genug off topic gesülzt, jetzt fehlt nur noch mein Dank an Wolfgang für die feinen Bielefeld-Bilder!

Grüße aus HH
Helmut

Re: Rekord D

geschrieben von: Vierzehn Null Eins

Datum: 23.03.18 17:06

Helmut Ulrich schrieb:

Aber immerhin (zumindest meiner Meinung nach) das schönste Mittelklasseauto seiner Zeit (wobei ich den geringfügig üppiger motorisierten Ableger Commodore GS/E wahrscheinlich vorgezogen hätte ;-)). Die Angabe "90 PS" kann übrigens nicht ganz stimmen. Beim Rekord D waren es entweder 83 (1,7 l) oder 97 (1,9 l).

Hallo Helmut,
das waren die ursprünglichen Motorisierungen. Die letzten 1900er D-Rekorde hatten eine 90 PS Maschine, der gezeigte war einer der letztgebauten vom
September 1977.

Jens

Re: Rekord D

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 23.03.18 17:19

Danke, Jens, wieder was gelernt!

Wahrscheinlich hatte man bei Opel eingesehen, dass es doch besser war, wieder die leistungsbezogenen Haftpflichtversicherungsklassen einzuhalten, die damals bei 75 bzw. 90 PS endeten. Den lahmen 1,7-Liter-Hobel durfte ich übrigens in den späten 70ern während des Studiums fahren. Ich habe mir seinerzeit in Göttingen etwas dazu verdient, indem ich einen älteren Arzt, der Angst vorm Selberfahren hatte, zu seinen Hausbesuchen kutschierte. Der gute Mann war sehr großzügig und überließ mir den Wagen (der dasselbe Babyblau trug wie eurer) in den langen Pausen zwischen zwei solchen Touren zur freien Verfügung ;-)

Gruß, Helmut
Zu 3 Bildern von Wolfgang habe ich zufällig Vergleichsbilder gemacht, die alle am 16.04.17 entstanden sind.

Bild 1 (05):
171276_S_BI_170416_ehem Btf Stadtwerke.JPG
Das Einzige was noch ans Originalbild erinnert ist der Zaun zum ehemaligen Betriebshof. Und wie man sieht steht da noch ein M8S Wagen vor
der Halle...

Bild 2 (08):
171270_S_BI_170416_577-574_Johannesstift.JPG
Die Haltestelle Johannesstift gibt es noch. Allerdings hält die stadteinwärts fahrende Traktion 577-574 nun an einem Mittelbahnsteig. Und auch das
Gebäude links wurde "geringfügig" verändert.

Bild 3 (17):
171312_S_BI_170416_589-571_Niederwall.JPG
Ähnlich zeigt sich dagegen noch der Bereich nach der Haltestelle Landgericht, die hier gerade der Zug 589-571 verlassen hat.

Jens
Sehr geniale und schöne Bilder aus meiner Heimat. Und dank der zahlreichen schnellen
Antworten bleiben keine Fragen offen. Schade, kann fast nichts ergänzen ;-)

Freue mich auf weitere Bilder :-)
Dazu noch ein kleiner Beitrag aus dem Nähkäschen:
Bis etwa 2005 lagen ja in der Feilenstraße noch die Schienen der alten (kaum jemals genutzten) Strab- Umgehungsstrecke, und damals saß in der Feilenstraße auch noch die Firma Brauns. Immer wenn ich mal dienstlich nach "Pillefeld" mußte, nutzte ich die Gelegenheit und ging auch bei Brauns vorbei.
So um 2001/2002 war ich dann also wieder mal in der Feilenstraße unterwegs, und bei Brauns vor dem Laden standen Vater (Mitte 30, typischer Yuppie- Schnösel mit deutlichem FDP- Geruch) und Sohn (etwa 4 Jahre, also im Frage- Alter) Sohnemann entdeckte die Straßenbahnschienen und legte natürlich gleich los:
"Vatiii! Was ist d a s ???"
Senior (ganz der coole Mölle- Man): "Ach das da- das sind Straßenbahnschienen, FynnLuca."
Junior: "Was macht man damit?"
Senior: "Da ist früher die Straßenbahn gefahren."
Junior: "Straßenbahn? Was ist das?"
Senior: "Da sind früher die Leute mit in die Stadt gefahren." (er sprach die Leute natürlich schön verächtlich aus).
Junior: "Und? Gibt's die nicht mehr, die Straßenbahn?"
Senior: "Nein, die haben sie zugemacht. Jetzt fahren hier nur noch Busse."
Junior: "W a r u m ???"
Senior: " Die Straßenbahn, die nimmt einfach zu viel Platz weg. Die kann nicht an die Seite fahren. Aber der Bus, der macht wenigstens Platz, wenn ich blinke. Und die Straßenbahn, die ist viel zu teuer. Das müßte die Stadt alles von unseren Steuern bezahlen für die paar Leute, die da noch mit fahren."

Hört sich leicht erfunden an, ist aber Originalton OstWestfalenLippe. Ich möchte bloß mal wissen, was aus Vater und Sohn geworden ist. Junior ist wohl heute Raser und Senior- verkehrspolitscher Sprecher seiner FDP- Ortsgruppe, fürchte ich...
stenkelfelder schrieb:
Bis etwa 2005 lagen ja in der Feilenstraße noch die Schienen der alten (kaum jemals genutzten) Strab- Umgehungsstrecke ...
Moin,

das habe ich anders in Erinnerung :-) In der Feilenstraße fuhr bis zur Aufnahme des Stadtbahnbetriebes im April 1991 ganz regulär die Linie 3 (Babenhausen Süd / Voltmannstr. - Berliner Platz - Otto-Brenner-Str.), außerdem war hier die stark frequentierte Haltestelle Bahnhofstraße unmittelbar am Beginn der Fußgängerzone der Innenstadt.

Viele Grüße

Andreas
Der Warendorfer schrieb:Zitat:
Zu den Beiwagen:
...
Die Beiwagen 790 und 791 waren übrigens mal Triebwagen und wurden 1962 zu Beiwagen zurückgebaut. Einige Beiwagen kamen übrigens 1987 noch zur HEAG nach Darmstadt und dort bis 1994 / 1995 zum Einsatz. Außer dem Beiwagen 790, der noch lange als Aufenthaltsraum bei einem Schrotter in Darmstadt diente, wurden alle 1995 dem Rohstoffkreislauf zugeführt.
Insgesamt gelangten 8 Beiwagen nach Darmstadt: Bw 783 - 788 und die beiden erwähnten Bw 790 und 791 und wurden in Darmstadt als Bw 171 - 178 (in zweiter Belegung) als SB 8 eingereiht. Von Sommer 1988 bis zum 31. Mai 1995 versahen sie ihren Dienst hinter den Gelenktriebwagen der Serien ST 7, 8, 10, 11 und 12.
4 von ihnen hatten ihre Bielefelder Werbung behalten: Bw 783 (171), Bw 785 (173), Bw 786 (174 = 3 x Jägermeister) und 787 (175 - die Sparkasse, allerdings wurde diese in Bielefeld nocheinmal verändert).

Viele Grüße aus Darmstadt

Jörg
Schöner ist es in Bielefeld wie anderswo nicht geworden, aber immerhin: die herrliche alte Kino-Neonreklame gibt es noch!
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