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Hallo allerseits


Die Straßenbahn in Krefeld war Anfang der 1990er Jahre nicht besonders aufregend. Der Wagenpark bestand aus Düwag-Einrichtungsachtachsern, die damals
bundesweit noch recht weit verbreitet waren, und M8-Stadtbahnwagen.

Warum sollte man also dorthin fahren? Ganz einfach, weil man es konnte! Immerhin hat der Betrieb die niederrheinische Stilllegeritis (Kleve, Mönchengladbach,
Neuss) überstanden und sich auch dem nordrheinwestfälischen Tunnelbauwahn erfolgreich widersetzt. Schon früh, Anfang der 1980er Jahre, gab es in Krefeld
Beschleunigungsmaßnahmen und Ampel-Vorrangschaltungen für die Straßenbahn. Andererseits hatte man bei der Erweiterung des Streckennetzes kein besonders
glückliches Händchen.

Am 30.03.1990 besuchte ich die Stadt. Ergänzend habe ich einige ältere Bilder eingefügt. Die Linien 041 und 044 wurden dank der Wendmöglichkeiten mit
Einrichtungswagen befahren, während auf den Linien 042 und 043 die M8-Wagen im Einsatz waren.



http://www.onkel-wom.de/bilder/straba_krefeld/straba_kr_01-101.jpg

(Bild 01) In Krefels-Uerdingen entstieg ich dem Zug und begab mich sogleich zur Straßenbahn, deren Strecke unweit des Bahnhofs am Stadtbad Uerdingen vorbei führt.
Der M8-Tw 843 fuhr stadteinwärts.



http://www.onkel-wom.de/bilder/straba_krefeld/straba_kr_01-102.jpg

(Bild 02) Tw 834 an der Haltestelle Am Röttgen. Die Linie 043 biegt von der Alten Krefelder Straße in die Kurfürstenstraße Richtung Bahnhof ab.



http://www.onkel-wom.de/bilder/straba_krefeld/straba_kr_01-103.jpg

(Bild 03) Nach Stilllegung der Überlandlinien ist St. Tönis das einzige Ziel der Krefelder Straßenbahn jenseits der Stadtgrenze. Am Wilhelmsplatz wartete Tw 847 auf die
Abfahrt nach Fischeln. Die hübsche gelbe Farbgebung wurde wohl durch die Stuttgarter T2 nach Mülheim eingeschleppt und verbreitete sich auch nach Krefeld.
Konsequenterweise wurden auch die Papierkörbe dem Farbschema angepasst.



http://www.onkel-wom.de/bilder/straba_krefeld/straba_kr_01-104.jpg

(Bild 04) Im Verlauf der Häuserblockschleife bog Tw 829 von der Krefelder Straße in die Bahnstraße ab.



http://www.onkel-wom.de/bilder/straba_krefeld/straba_kr_01-105.jpg

(Bild 05) Durch die Bahnstraße wird die Endhaltestelle Wilhelmsplatz erreicht. Die Kundschaft des „Rendezvous“ legt offenbar Wert auf einen repräsentativen
fahrbaren Untersatz.



http://www.onkel-wom.de/bilder/straba_krefeld/straba_kr_01-106.jpg

(Bild 06) Kurze Wege zwischen Straßenbahn und Bus am Wilhelmsplatz. Tw 829 gehört zur letzten Lieferserie (825-830) aus dem Jahr 1976. Während in anderen
Städten Neulieferungen bereits als „Stadtbahnwagen“ bezeichnet wurden, setzte man in Krefeld auf grundsolide, bewährte Technik.



http://www.onkel-wom.de/bilder/straba_krefeld/straba_kr_01-107.jpg

(Bild 07) An der zentral gelegenen Haltestelle Rheinstraße endet die regelspurige U76 aus Düsseldorf. Der GT8 verheimlicht aus diesem Blickwinkel seine
Wagennummer. Der "spotter" hat ihn aber als 809 enttarnt. Danke dafür.



http://www.onkel-wom.de/bilder/straba_krefeld/straba_kr_01-108.jpg

(Bild 08) M8-Tw 833 als E-Wagen nach Uerdingen und ein abfahrbereiter Zug der Linie U76 an der Rheinstraße. Große Mühe gab man sich bei der Markierung der
Hüllkurve der B-Wagen. Der Wagen 833 gehört zur ersten Serie M8-Wagen die 1980, also nur vier Jahre nach den letzten Einrichtungswagen nach Krefeld
geliefert wurden.



http://www.onkel-wom.de/bilder/straba_krefeld/straba_kr_01-126.jpg

(Bild 09) Auf dem Ostwall, zwischen Rheinstraße und Hauptbahnhof, teilen sich Meter- und Regelspurlinien ein Vierschiengleis. 1983 fuhr Tw 810 Richtung Fischeln.



http://www.onkel-wom.de/bilder/straba_krefeld/straba_kr_01-109.jpg

(Bild 10) Nächstes Ziel war Hüls, wo Tw 827 das Gleisende in der Krefelder Straße erreicht hatte. Schon lange sollte hier die Strecke der Linie 044 in die
Ortsmitte verlängert werden. Bei Bauarbeiten wurden sogar schon einige Meter Gleis verlegt.



http://www.onkel-wom.de/bilder/straba_krefeld/straba_kr_01-110.jpg

(Bild 11) Statt dessen wurde in den Betriebshof zurückgesetzt werden. Die dafür erforderliche Gleisverbindung ist heute ebenso verschwunden wie das alte
Dienstgebäude der „CREFELDER-STRASSENBAHN-A=G“.



http://www.onkel-wom.de/bilder/straba_krefeld/straba_kr_01-111.jpg

(Bild 12) Geradezu ländlich wirkt die Szenerie an der Haltestelle Steegerdyk. Tw 824 hatte seine Fahrt zum Rheinhafen gerade erst begonnen.



http://www.onkel-wom.de/bilder/straba_krefeld/straba_kr_01-112.jpg

(Bild 13) Tw 810 an der Haltestelle Oranierring.



http://www.onkel-wom.de/bilder/straba_krefeld/straba_kr_01-113.jpg

(Bild 14) Am Friedrichsplatz nimmt auch die Straßenbahn am Kreisverkehr teil.



Dann ging es mit der Linie 043 zur Endhaltestelle Edelstahlwerke. Das betonlastige Umfeld unter einer Straßenbrücke war allerdings derart abstoßend, dass
ich von einer fotografischen Dokumentation absah. Schnellstmöglich begab ich mich zu der erst im September 1989 eröffneten kurzen Neubaustrecke
Oberschlesienstraße – TEW Tor 3. Auch hier harren die Gleise seit Jahren der eigentlich logischen Verlängerung nach Willich.



http://www.onkel-wom.de/bilder/straba_krefeld/straba_kr_01-114.jpg

(Bild 15) M8-Tw 846 zwischen den Haltestellen Thyssenstraße und TEH Hauptverwaltung, dahinter das Thyssen-Edelstahlwerk.



http://www.onkel-wom.de/bilder/straba_krefeld/straba_kr_01-115.jpg

(Bild 16) Die wenig einladende Endstation TEW Tor 3. Weiter nach Willich fährt nur der Bus.



http://www.onkel-wom.de/bilder/straba_krefeld/straba_kr_01-116.jpg

(Bild 17) Inzwischen hatte sich die Wolkendecke in Wohlgefallen aufgelöst, zum Wohlgefallen des Fotografen. Die unbelaubten Bäume erlauben einen Blick
auf die Wohnbebauung entlang der Gladbacher Straße. Zwischen den Haltestellen Martinstraße und Lehmheide war M8-Tw 844 in Richtung Edelstahlwerke unterwegs.



http://www.onkel-wom.de/bilder/straba_krefeld/straba_kr_01-117.jpg

(Bild 18) Tw 841 an der Haltestelle Martinstraße.



http://www.onkel-wom.de/bilder/straba_krefeld/straba_kr_01-118.jpg

(Bild 19) Die Gladbacher Straße an der Ecke Ritterstraße mit Tw 843.



http://www.onkel-wom.de/bilder/straba_krefeld/straba_kr_01-119.jpg

(Bild 20) In der Endschleife Fischeln pausierte Tw 817. Die Strecke wurde inzwischen geringfügig verlängert und eine Umsteigemöglichkeit zur Regelspurstrecke
von/nach Düsseldorf geschaffen.



http://www.onkel-wom.de/bilder/straba_krefeld/straba_kr_01-120.jpg

(Bild 21) Gleich nach der Abfahrt passierte Tw 817 die Gärtnerei von Gottfried Dömkes, wo die ersten Stiefmütterchen auf Käufer warteten.



http://www.onkel-wom.de/bilder/straba_krefeld/straba_kr_01-121.jpg

(Bild 22) Kurze Zeit später erreichte der einzige M8-Kurs auf der Linie 041 an diesem Tag, Wagen 847, die Endstelle. Beim zweigleisigen Ausbau der Eichhornstraße
verblieb zunächst ein nur wenige Meter langer eingleisiger Abschnitt.



http://www.onkel-wom.de/bilder/straba_krefeld/straba_kr_01-127.jpg

(Bild 23) An dieser Stelle ist es geboten, einige ältere Bilder einzustreuen aus der Zeit, als der letzte Abschnitt der Fischelner Strecke noch eingleisig war.
Tw 827 am 25.07.1986 in der Kölner Straße zwischen Clemensstraße und Eichhornstraße.



http://www.onkel-wom.de/bilder/straba_krefeld/straba_kr_01-128.jpg

(Bild 24) Tw 828 in der Eichhornstraße, Fahrtrichtung St. Tönis.



http://www.onkel-wom.de/bilder/straba_krefeld/straba_kr_01-122.jpg

(Bild 25) Im Verlauf der Linie 044 zum Rheinhafen ist auch heute noch ein kurzer Streckenabschnitt an der Eisenbahnbrücke am Bahnhof Linn eingleisig.
Tw 815 war nach Hüls unterwegs.



http://www.onkel-wom.de/bilder/straba_krefeld/straba_kr_01-123.jpg

(Bild 26) Umgeben von hafentypischer Architektur kreuzte Tw 812 kurz nach Verlassen der Endstelle das Gleis der Hafenbahn. Seine Popwerbung war
geschmacklich ebenso fragwürdig, wie die Lackierung des Personenkraftwagens rechts davon.



http://www.onkel-wom.de/bilder/straba_krefeld/straba_kr_01-124.jpg

(Bild 27) Tw 824 pausiert in der Schleife Rheinhafen.



http://www.onkel-wom.de/bilder/straba_krefeld/straba_kr_01-125.jpg

(Bild 28) Abschließend ging es wieder nach Uerdingen. In der Abendsonne glänzte M8-Tw 836 und ein Bus der Linie 941 nach Duisburg-Großenbaum. Da seine
stündliche Abfahrt nicht fern war, nutzte ich ihn spontan bis DU-Hüttenheim, wo Anschluss an die Duisburger Straßenbahn bestand.

Für die Strecke nach Elfrath hat es an diesem Tag nicht mehr gereicht.


Grüße aus Frankfurt
Onkel Wom!





2-mal bearbeitet. Zuletzt am 2018:03:23:11:25:16.

Re: [KR] Ein Tag bei der Krefelder Straßenbahn (1990 - 28B)

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 12.03.18 12:47

Hallo Wolfgang,

herrlicher Bilderbogen (wie immer mit feinen Texten!) aus einer Stadt, die für mich merkwürdigerweise bis heute ein weißer Fleck blieb.

Vielen Dank fürs Mitnehmen und beste Grüße aus HH
Helmut



3-mal bearbeitet. Zuletzt am 2018:03:14:17:50:27.
Hallo Onkel_wom

schöne Bilder, vielen Dank. Krefeld ist eine Stadt die ich sogar noch mit Düwag-Einrichtungsachtachsern erleben durften. Etwas seltsam wirkten die meisten aber auf mich, durch die, später nachgerüsteten, kleineren Scheinwerfer.

Zwei Fragen an die Experten aus/um Krefeld:

- Warum hatte man sich damals in Uerdigen eigentlich von der Schleife getrennt? Somit war ein teil des Fahrzeugparks ja für diesen Abschnitt tabu.

- Wann wurde die Strecke in Fischeln bis zur Stadtbahnhaltestelle verlängert?


Gruß
Patrick

Re: [KR] Ein Tag bei der Krefelder Straßenbahn (1990 - 28B). Heile Welt in Farbe

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 12.03.18 16:02

Lieber Onkel Wom!

Danke für die "Heile" Welt Aufnahmen aus Krefeld, wo noch kein Schmierfink die Umgebung versaut hat und formschöne Düwag Fahrzeuge im Einsatz waren.

Gruß vom einem Deiner Fans von
thomas.splittgerberber, berlin
Hallo Wolfgang,

vielen Dank für diesen herrlichen Bericht über die Straßenbahn in Krefeld, zu einer Zeit, als noch "echte" Straßenbahnen in Form von wunderbaren DÜWAG-Achtachsern durch diese Stadt rauschten.
Da Du es bis Elfrath nicht mehr geschafft hast, hänge ich einmal eine Aufnahme von der Endschleife "Gartenstadt" an. 1979 verkehrten dort sogar noch DÜWAG-Sechsachser. Inzwischen wurde dort die Strecke bis Elfrath verlängert.

https://abload.de/img/kr602-elfrath-79-ps-dw2sc0.jpg


Viele Grüße

Bernd
Moin Onkel Wom,

Krefeld - meine Geburtsstadt! Und doch habe ich nur überschaubar wenige Fotos des Strabsenbahnbetriebes, wie dieses hier an der Magdeburger Straße, als am 15.7.80 Sechsachser 605 aus Elfrath kommend Richtung Hauptbahnhof rollt:

http://www.eisenbahnhobby.de/krefeld/SW962-19_KR605_KR-Magdeburger_Str_15-7-80_S.JPG


Danke fürs Zeigen,

Martin
Hallo,

die Kombination gelb-schwarz sind die Stadtfarben von Krefeld. Deshalb hat man das Mülheimer Farbschema gerne übernommen.

Mir gefällt es heute noch besser als das inzwischen übliche rot-weiß.

Die "Popfarben" sind der Versuch einem innerstädtischen Betoneinkaufszentrum ein Fachwerkidylle-Look zu verpassen.

Gruß und Dank fürs Zeigen,
Andre Joost
martin welzel schrieb:
Moin Onkel Wom,

Krefeld - meine Geburtsstadt!


#metoo!

Meine Frühwerke von Anfang der 80er hatte ich hier schon mal gezeigt (jetzt auch wieder mit Bildern)

[www.drehscheibe-online.de]

[www.drehscheibe-online.de]

Gruß,
Andre Joost
Moin Wolfgang,

beim Bild 09 werden Erinnerungen wach. War es doch meine erste größere Tour mit dem Kraftwagen, die eben an jenem 08. Mai 1983 eine Gruppe Freaks
nach Krefeld und später noch zum Schluff bis Hülserberg führte.

Hier der Beweis das wir bei (meinem ersten Krefelder Bild) nebeneinander gestanden haben:
810_080583_Ostwall_830213_950.jpg

Aber auch in den beiden Folgelackierungen machten die Achtachser dann immer noch eine gute Figur. Am 23.06.2007 bereiste ich dann nochmals
Krefeld und machte einige Aufnahmen, da eine Ablösung durch einen Nachfolgetyp angesagt war.

818_230607_Hausbend_070997_950.jpg
818 befährt das eingleisige Stück auf der Strecke zum Rheinhafen in der Straße "Hausbend". Diese von den M-Wagen übernommene Lackierung
hat den DÜWAG's auch sehr gut gestanden.

821_230607_Hausbend_070998_950.jpg
In Gegenrichtung ist 821 auf dem Weg nach Hüls.

816_230607_Rheinhafen_071005_950.jpg
816 trägt hier die zuletzt angewendete weiß/rote Lackierung und verlässt die Schleife Rheinhafen.

Schönen Abend

Jens
El Barto schrieb:
- Wann wurde die Strecke in Fischeln bis zur Stadtbahnhaltestelle verlängert?
Dann schauen wir doch 'mal auf das Bauschild:
KREFELD_TAFEL.jpg

So sah dann die Baustelle aus, beginnend mit der Friedhofschleife:
KREFELD_10.jpg

Die neue Endschleife noch ohne die neuen Hochbahnsteige für die U76:
KREFELD_02.jpg

KREFELD_11.jpg

...und mit:
KREFELD_13.jpg

Und tschüs!
Torsten aus Stuttgart

"Money ain't got no owners - only spenders." (Omar Little, The Wire)
Ganz großes Kino. Viele interessante super Bilder in mehreren Beiträgen. Vielen Dank

danke für die bebilderte Antwort (o.w.T)

geschrieben von: El Barto

Datum: 13.03.18 07:13

(Dieser Beitrag enthält keinen Text)

Re: danke für die bebilderte Antwort

geschrieben von: GT6GÜ

Datum: 13.03.18 21:08

Wunderschöne Fotos, die mich an meine ersten "Krefeld-Exkusionen" Ende der 80er Jahre mit der Rheinbahnlinie U76 erinnern. Ganz genau so habe ich diese Stadt erlebt und war vom ersten Moment an vom schönen, baumbestandenen Ostwall fasziniert - ungefähr so dürfte es einst auf der Düsseldorfer Königsallee mit Strassenbahnbetrieb ausgesehen haben.

Die alte gelbbeige-rote Krefelder Lackierung auf Straßenbahnen und Standard-1-Bussen erinnerte zudem auch ein wenig an das Bild der Rheinbahn in den 70er/80er Jahren.
Herzlichen Dank für das zeigen dieser tollen Bilderreihe.
Vor allem die Bilder der alten Schleife am Fischelner Friedhof und von der Kölner Straße in Fischeln weckt in mir, als Fischelner Kind, schöner Kindheitserinnerungen.


Gruß
Markus
El Barto schrieb:
- Warum hatte man sich damals in Uerdigen eigentlich von der Schleife getrennt?
Vermutlich deshalb, weil es eine Häuserblockschleife war und man zweimal die Uerdinger Hauptverkehrsstraße queren musste.

El Barto schrieb:
Zitat:
Somit war ein teil des Fahrzeugparks ja für diesen Abschnitt tabu.
Das stimmt, gilt aber aber auch für die Elfrather Strecke. Die M8C reichten aber für die SL 042 und 044 mehr als aus. In den letzten GT8-Jahren war tagtäglich mindestens ein Kurs der SL 041 und/oder 044 mit einem M8C bestückt und an Sonntagen konnte auf den 30-Minuten-Takt problemlos der gesamte Auslauf mit M8C bestückt werden.
Guten Morgen Bernhard,

vielen Dank für deine Ergänzungen.

Zitat:
In den letzten GT8-Jahren war tagtäglich mindestens ein Kurs der SL 041 und/oder 044 mit einem M8C bestückt

ich erinnere mich, wenn man auf einen Altwagen gewartet hatte fuhr dann ein M-Wagen vor :-)


Gruß

Patrick
Danke für die tollen Fotos aus meiner Heimatstadt.Die M-Wagen mussten beschafft werden, weil es für die anderen keine Zuschüsse mehr gab. Die M-Wagen waren schwerer und machten auch eine Verstärkung der Stromversorgung notwendig..Teilweise gibt es im Krefelder Stadtgebiet noch Abschnitte, die auf alten Rheinarmen gebaut worden sind, machte dann Baumaßnahmen an den Gleisen notwendig.Die M-Wagen wurden später auf einen Stromabnehmer umgerüstet, gleichzeitig fielen auch ein paar andere Bauteile weg.Der damalige Verkehrsdirektor Flössel hätte gerne weitere Einrichtungswagen bestellt...diese waren leichter und hatten eine große Kapazität als Achtachser...Das Verkehrslenkungs-und Führungssystem wurde auch schon angeschafft, man bekam Betriebsfunk und Datenfunk, außerdem Ampelvorrangschaltung, dies brachte ein Fahrzeug weniger an Bedarf pro Linie...Mit dem Datenfunk wurde die "Performance" protokolliert betreffend Verbrauchswerte von Bus und Bahn und ferner die Verkaufszahlen an den einzelnen Terminals in den Fahrzeugen und in den Kundencentern.Hat sich bewährt...
Auch von mir vielen Dank für diese tollen historischen Fotos meiner Heimatstadt. Da werden Kindheitserinnerungen wach!

Hast du oder auch jemand anders noch weitere Bilder von den Bauarbeiten der Schleife Grundend, vielleicht auch wie die Haltestelle vor Beginn der Bauarbeiten aussah? Oder auch vom Streckenast der 042 in Stahldorf?
Ich erinnere mich noch ganz dunkel, wie ich als kleines Kind mit meinen Eltern mit dem Fahrrad an den Baustellen vorbeigefahren bin.
Vielen Dank für die kleine Zeitreise. Was ärgere ich mich heute, dass ich damals nicht mehr fotogriert habe. Die Zeit zwischen ca. 1982 - 2005 ist bei mir fotografisch fast komplett vorbei gegangen :-(

Zur Ganzwerbung des 812:
Als "Popfarben" kann man die damalige Gestaltung des 812 (und dem ähnlich dekorierten 822) eher nicht bezeichnen. "Eiche-Radikal" und Nostalgie war damals im Trend. So präsentierte sich das in den 70ern neu gebaute Schwanenmarkt-Center in der Krefelder Innenstadt in einem Retro-Fachwerk-Design. Davon ist heute allerdings nichts mehr zu sehen, denn es wurde im Laufe der Jahrzehnte mehrmals umgestaltet. Jedenfalls wurden die beiden GT8 damals ebenfalls im Fachwerkstil dekoriert. In den weißen Feldern wurde dann teilweise Werbung für die Läden in dem Center platziert. Die Wagen sind eine gefühlte Ewigkeit so gefahren.

Der GT8 auf Bild 7 müßte übrigens der 809 sein. Er hat den Spiegel etwas weiter nach innen versetzt, so dass seine Wagen-Nr., die rechts nebem dem Spiegel angebracht war, aus diesem Winkel nicht zu erkennen ist (vgl. Bild 9 mit 810). Die verchromte Leiste in der Windschutzscheibe verrät ihn aber.

Da mein Provider den Hostdienst für Bilder zum 31.01.2017 eingestellt hat, sind fast alle Bilder aus meinen Beiträgen vor diesem Zeitpunkt gelöscht.





1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2018:03:18:13:13:39.
LittleJoe4 schrieb:
Die M-Wagen mussten beschafft werden, weil es für die anderen keine Zuschüsse mehr gab... ...Der damalige Verkehrsdirektor Flössel hätte gerne weitere Einrichtungswagen bestellt...
Es war damals eine für mich nicht nachvollziehbare Entscheidung Zweirichtungswagen zu beschaffen. Von irgendwelchen Zuschüssen hatte ich allerdings noch keine Ahnung.

Man hatte in Krefeld gegen Ende der 70er/Anfang 80er Jahre für den täglichen Bedarf einen gerade ausreichenden, aber recht homogenen Bestand an 30 Gt6/Gt8 und Beiwagen. Die ältesten dieser Wagen (601 - 608 und 809/810) waren noch keine 20 Jahre alt! Die auch erst rund 20 Jahre alten Sattelgelenktriebwagen der 300er Serie (12 Stück) reichten für den Verstärkerverkehr und gelegentlichen Einsatz im Linenverkehr (bei Ausfall eines Gt6/Gt8) vollkommen aus.
Insofern kam die Bestellung der M8C für mich damals überraschend und bedeuteten das Ende der Gt6, die mit gerade 20 Jahren verschrottet wurden (bis auf die Teile, aus denen man den 626 "gebastelt" hatte und den 608 der noch immer in einem privaten Garten in Krefeld steht). Ich glaube, auch um eine Rechtfertigung für die Zweirichter zu bekommen, wurde die ursprünglich geplante Wendeschleife in Elfrath (die Pläne hierzu habe ich 1985 noch gesehen) kurzerhand in den jetzigen Zustand umgeplant. Die Blockumfahrung in Uerdingen wurde dann ebenfalls zugunsten der Stumpfgleise aufgegeben. Damit waren die Einrichter nur noch eingeschränkt auf den SL 041 und 044 einsetzbar. Eine - ich denke freiwillige -betriebliche Einschränkung, die ich nicht nachvollziehen konnte.

Man hat nun, gut 30 Jahre später, das Zweirichtersystem für den nächsten Jahrzehnte unumkehrbar mit den Mittelbahnsteigen und der Haltestellenanlage Rheinstr. zementiert. Ein richtiger Zweirichtungsbetrieb der die betrieblichen Vorteile dieser Fahrzeuge nutzt, ist KR allerdings bis heute jedoch nicht: Es gibt, bis auf historisch gewachsene Situationen (z.B. Grenzstr., Eisenbahnunterführung Hausbend, Friedrichsplatz) und das Wendegleis am Hbf praktisch keine Gleiswechsel im Netz!

Da mein Provider den Hostdienst für Bilder zum 31.01.2017 eingestellt hat, sind fast alle Bilder aus meinen Beiträgen vor diesem Zeitpunkt gelöscht.