Hallo allerseits
Die Straßenbahn in Krefeld war Anfang der 1990er Jahre nicht besonders aufregend. Der Wagenpark bestand aus Düwag-Einrichtungsachtachsern, die damals
bundesweit noch recht weit verbreitet waren, und M8-Stadtbahnwagen.
Warum sollte man also dorthin fahren? Ganz einfach, weil man es konnte! Immerhin hat der Betrieb die niederrheinische Stilllegeritis (Kleve, Mönchengladbach,
Neuss) überstanden und sich auch dem nordrheinwestfälischen Tunnelbauwahn erfolgreich widersetzt. Schon früh, Anfang der 1980er Jahre, gab es in Krefeld
Beschleunigungsmaßnahmen und Ampel-Vorrangschaltungen für die Straßenbahn. Andererseits hatte man bei der Erweiterung des Streckennetzes kein besonders
glückliches Händchen.
Am 30.03.1990 besuchte ich die Stadt. Ergänzend habe ich einige ältere Bilder eingefügt. Die Linien 041 und 044 wurden dank der Wendmöglichkeiten mit
Einrichtungswagen befahren, während auf den Linien 042 und 043 die M8-Wagen im Einsatz waren.
(Bild 01) In Krefels-Uerdingen entstieg ich dem Zug und begab mich sogleich zur Straßenbahn, deren Strecke unweit des Bahnhofs am Stadtbad Uerdingen vorbei führt.
Der M8-Tw 843 fuhr stadteinwärts.
(Bild 02) Tw 834 an der Haltestelle Am Röttgen. Die Linie 043 biegt von der Alten Krefelder Straße in die Kurfürstenstraße Richtung Bahnhof ab.
(Bild 03) Nach Stilllegung der Überlandlinien ist St. Tönis das einzige Ziel der Krefelder Straßenbahn jenseits der Stadtgrenze. Am Wilhelmsplatz wartete Tw 847 auf die
Abfahrt nach Fischeln. Die hübsche gelbe Farbgebung wurde wohl durch die Stuttgarter T2 nach Mülheim eingeschleppt und verbreitete sich auch nach Krefeld.
Konsequenterweise wurden auch die Papierkörbe dem Farbschema angepasst.
(Bild 04) Im Verlauf der Häuserblockschleife bog Tw 829 von der Krefelder Straße in die Bahnstraße ab.
(Bild 05) Durch die Bahnstraße wird die Endhaltestelle Wilhelmsplatz erreicht. Die Kundschaft des „Rendezvous“ legt offenbar Wert auf einen repräsentativen
fahrbaren Untersatz.
(Bild 06) Kurze Wege zwischen Straßenbahn und Bus am Wilhelmsplatz. Tw 829 gehört zur letzten Lieferserie (825-830) aus dem Jahr 1976. Während in anderen
Städten Neulieferungen bereits als „Stadtbahnwagen“ bezeichnet wurden, setzte man in Krefeld auf grundsolide, bewährte Technik.
(Bild 07) An der zentral gelegenen Haltestelle Rheinstraße endet die regelspurige U76 aus Düsseldorf. Der GT8 verheimlicht aus diesem Blickwinkel seine
Wagennummer. Der "spotter" hat ihn aber als 809 enttarnt. Danke dafür.
(Bild 08) M8-Tw 833 als E-Wagen nach Uerdingen und ein abfahrbereiter Zug der Linie U76 an der Rheinstraße. Große Mühe gab man sich bei der Markierung der
Hüllkurve der B-Wagen. Der Wagen 833 gehört zur ersten Serie M8-Wagen die 1980, also nur vier Jahre nach den letzten Einrichtungswagen nach Krefeld
geliefert wurden.
(Bild 09) Auf dem Ostwall, zwischen Rheinstraße und Hauptbahnhof, teilen sich Meter- und Regelspurlinien ein Vierschiengleis. 1983 fuhr Tw 810 Richtung Fischeln.
(Bild 10) Nächstes Ziel war Hüls, wo Tw 827 das Gleisende in der Krefelder Straße erreicht hatte. Schon lange sollte hier die Strecke der Linie 044 in die
Ortsmitte verlängert werden. Bei Bauarbeiten wurden sogar schon einige Meter Gleis verlegt.
(Bild 11) Statt dessen wurde in den Betriebshof zurückgesetzt werden. Die dafür erforderliche Gleisverbindung ist heute ebenso verschwunden wie das alte
Dienstgebäude der „CREFELDER-STRASSENBAHN-A=G“.
(Bild 12) Geradezu ländlich wirkt die Szenerie an der Haltestelle Steegerdyk. Tw 824 hatte seine Fahrt zum Rheinhafen gerade erst begonnen.
(Bild 13) Tw 810 an der Haltestelle Oranierring.
(Bild 14) Am Friedrichsplatz nimmt auch die Straßenbahn am Kreisverkehr teil.
Dann ging es mit der Linie 043 zur Endhaltestelle Edelstahlwerke. Das betonlastige Umfeld unter einer Straßenbrücke war allerdings derart abstoßend, dass
ich von einer fotografischen Dokumentation absah. Schnellstmöglich begab ich mich zu der erst im September 1989 eröffneten kurzen Neubaustrecke
Oberschlesienstraße – TEW Tor 3. Auch hier harren die Gleise seit Jahren der eigentlich logischen Verlängerung nach Willich.
(Bild 15) M8-Tw 846 zwischen den Haltestellen Thyssenstraße und TEH Hauptverwaltung, dahinter das Thyssen-Edelstahlwerk.
(Bild 16) Die wenig einladende Endstation TEW Tor 3. Weiter nach Willich fährt nur der Bus.
(Bild 17) Inzwischen hatte sich die Wolkendecke in Wohlgefallen aufgelöst, zum Wohlgefallen des Fotografen. Die unbelaubten Bäume erlauben einen Blick
auf die Wohnbebauung entlang der Gladbacher Straße. Zwischen den Haltestellen Martinstraße und Lehmheide war M8-Tw 844 in Richtung Edelstahlwerke unterwegs.
(Bild 18) Tw 841 an der Haltestelle Martinstraße.
(Bild 19) Die Gladbacher Straße an der Ecke Ritterstraße mit Tw 843.
(Bild 20) In der Endschleife Fischeln pausierte Tw 817. Die Strecke wurde inzwischen geringfügig verlängert und eine Umsteigemöglichkeit zur Regelspurstrecke
von/nach Düsseldorf geschaffen.
(Bild 21) Gleich nach der Abfahrt passierte Tw 817 die Gärtnerei von Gottfried Dömkes, wo die ersten Stiefmütterchen auf Käufer warteten.
(Bild 22) Kurze Zeit später erreichte der einzige M8-Kurs auf der Linie 041 an diesem Tag, Wagen 847, die Endstelle. Beim zweigleisigen Ausbau der Eichhornstraße
verblieb zunächst ein nur wenige Meter langer eingleisiger Abschnitt.
(Bild 23) An dieser Stelle ist es geboten, einige ältere Bilder einzustreuen aus der Zeit, als der letzte Abschnitt der Fischelner Strecke noch eingleisig war.
Tw 827 am 25.07.1986 in der Kölner Straße zwischen Clemensstraße und Eichhornstraße.
(Bild 24) Tw 828 in der Eichhornstraße, Fahrtrichtung St. Tönis.
(Bild 25) Im Verlauf der Linie 044 zum Rheinhafen ist auch heute noch ein kurzer Streckenabschnitt an der Eisenbahnbrücke am Bahnhof Linn eingleisig.
Tw 815 war nach Hüls unterwegs.
(Bild 26) Umgeben von hafentypischer Architektur kreuzte Tw 812 kurz nach Verlassen der Endstelle das Gleis der Hafenbahn. Seine Popwerbung war
geschmacklich ebenso fragwürdig, wie die Lackierung des Personenkraftwagens rechts davon.
(Bild 27) Tw 824 pausiert in der Schleife Rheinhafen.
(Bild 28) Abschließend ging es wieder nach Uerdingen. In der Abendsonne glänzte M8-Tw 836 und ein Bus der Linie 941 nach Duisburg-Großenbaum. Da seine
stündliche Abfahrt nicht fern war, nutzte ich ihn spontan bis DU-Hüttenheim, wo Anschluss an die Duisburger Straßenbahn bestand.
Für die Strecke nach Elfrath hat es an diesem Tag nicht mehr gereicht.
Grüße aus Frankfurt
Onkel Wom!
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