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 04 - Historisches Forum 

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Der Verkehrsbetrieb in Halle an der Saale beschaffte in den Jahren 1955 - 65 eine Reihe von zweiachsigen Triebwagen, die in der Waggonbaufirma in Gotha hergestellt wurden. In der Saalestadt erhielten sie die Betriebsnummern 515 - 568; dabei handelte es sich um die Typen T57, T59, T2-61 und T2-62. Später wurde diese Serie in 715 - 765 umnummeriert.
Nach dem Ende der Straßenbahnproduktion in der DDR wurde dieser Wagentyp von der Fa. CKD-Tatra in Prag weiterhin hergestellt. Zunächst wurde im Jahr 1966 ein Prototyp mit der Betriebsnummer 569 nach Halle geliefert; ihm folgten in den Jahren 1967/68 weitere "Nachbau-Wagen" aus Prag, die in Halle die Betriebsnummern 766 - 841 erhielten. Diese Wagenserie wurde unter der Typenbezeichnung T2D in den Wagenpark der Hallenser Straßenbahn eingeordnet. 1980 kamen drei weitere Gothawagen aus Cottbus nach Halle (Tw 723 - 725).
Nach der Lieferung von zahlreichen Großraumwagen vom Typ T4D aus Prag, konnten die Gothawagen und ihre Nachbauten Ende der 1980er Jahre ausgemustert werden.
Drei Wagen sind in Halle erhalten geblieben: Tw 523, Tw 772 und Arbeits-Tw 013.


https://abload.de/img/hal754-fhrstr-80-ps-ddmsju.jpg

Bild 1: Tw 754 und zwei Beiwagen in der Fährstraße (1980). Im Hintergrund rechts sieht man einige zur Burg "Giebichenstein" gehörende Gebäude.


https://abload.de/img/hal760-riebeckplatz-8vcs7y.jpg

Bild 2: Einsatzwagen Tw 760 am Riebeckplatz (1980).


https://abload.de/img/hal761-krllwitz-80-psr2syz.jpg

Bild 3: Ein Gotha-Dreiwagenzug an der Endstelle der Linie 8 in Kröllwitz (1980).


https://abload.de/img/hal772-fhrstr-80-ps-dy4sef.jpg

Bild 4: Noch einmal ein Blick in die Fährstraße mit dem Tw 772 und zwei Beiwagen (1980).


https://abload.de/img/hal778-groesteinstrae30s1d.jpg

Bild 5: Ein Dreiwagenzug durchfährt die Große Steinstraße (1980).



https://abload.de/img/hal780-brckegiebichenmzs47.jpg

Bild 6: Ein Dreiwagenzug überquert die Saalebrücke bei der Burg Giebichenstein (1980).


https://abload.de/img/hal781-riebeckplatz-84yskj.jpg

Bild 7: Noch einmal der Blick auf den Riebeckplatz mit Dienstwagen Tw 781 (1980).



https://abload.de/img/hal784-krllwitz-80-psfxsfz.jpg

Bild 8: Auch die Linie 7 endet in Kröllwitz (1980).


https://abload.de/img/hal786-brckegiebichen0ss36.jpg

Bild 9: Noch einmal die Saalebrücke bei Burg Giebichenstein mit Tw 786 und zwei Beiwagen (1980).



https://abload.de/img/hal790-fhrstr-80-ps-dfwsw4.jpg

Bild 10: Tw 790 fährt mit seinen beiden Beiwagen über die Fährstraße Richtung Böllberger Weg (1980).


https://abload.de/img/hal791-baddrrenberg-8vvs9n.jpg

Bild 11: Ein E-Wagenzug in der Schleife in Bad Dürrenberg (1980).


https://abload.de/img/hal802-btfmerseburg-770skj.jpg

Bild 12: Blick in den Betriebshof in Merseburg; hier warten eine Reihe von T2D und eine LOWA-Zug auf neue Einsätze (1979).


https://abload.de/img/hal523-markt-01-ps-dsjjrgu.jpg

Bild 13: Museumswagen Tw 523 auf Stadtrundfahrt-Tour, Markt 2001.


https://abload.de/img/hal723-krllwitz-92-psmposv.jpg

Bild 14: Tw 723 wurde beim Jubiläum 1992 als Sonderwagen eingesetzt, hier in Kröllwitz aufgenommen.


https://abload.de/img/hal772-dlauerstr2-92-r5rdq.jpg

Bild 15: Auch dieser wunderschöne Dreiwagenzug drehte beim Jubiläum 1992 seine Runden, aufgenommen in der Dölauer Straße.


https://abload.de/img/hal792516517-bllbergez6rmm.jpg

Bild 16: Beim Jubiläum 1982 wurde dieser Zug eingesetzt, aufgenommen im Böllberger Weg.



https://abload.de/img/hal092-markt-82-ps-dsk3q1y.jpg

Bild 17: Hinter dem Fahrschulwagen 092 verbirgt sich der CKD-Prototyp 569; Markt 1982.


https://abload.de/img/hal013-freiimfelderstt6rol.jpg

Bild 18: Der historische Arbeitswagen 013 (ex Tw 528) beim Jubiläum 2007, Freiimfelder Straße.


https://abload.de/img/hal032-bllbergerweg-8xoppl.jpg

Bild 19: Beim Jubiläum 1982 verkehrte dieser Arbeitswagenzug über den Böllberger Weg.


https://abload.de/img/hal-h7-brckegiebichenb5qo3.jpg

Bild 20: Arbeitswagen H 7 auf der Saalebrücke bei der Burg Giebichenstein (1980).


Bis zum nächsten Mal

Bernd


Mein Inhaltsverzeichnis: [www.drehscheibe-online.de]



3-mal bearbeitet. Zuletzt am 2018:03:11:16:58:56.
bernd.duetsch schrieb:
Betriebsnummern 509 - 568
Betriebsnummer 569
Tw 723 - 725
Betriebsnummern 766 - 841

Bild 1: Tw 754 und zwei Beiwagen in der Fährstraße (1980).
Was ich nicht verstehe: zu welchem Typ/welcher Serie gehört Tw 754? Die Nummer ist im Beitrag gar nicht eingeschlossen.
Hallo CHB,

leider habe ich in meinem Bericht vergessen zu erwähnen, dass die Fahrzeuge in späteren Jahren neue Nummer bekamen, die um 200 erhöht waren, also 715 - 765.
Habe ich im Bericht ergänzt.

Viele Grüße

Bernd



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2018:03:11:16:59:37.
Hallo!

Da die Beiwagen vom Typ B2-62 und B2D 1967/68 die 500er Nummerngrenze überschritten, wurden die Triebwagen in die 700er Reihe umnummeriert. Die Gotha-Triebwagen begannen übrigens erst bei 515 und die Wagen 501 bis 514 waren ET50 und ET54 und damit LOWA-Triebwagen.
Hier ein Link zur Fahrzeugliste: [strassenbahn-halle.de]

MfG Frank



2-mal bearbeitet. Zuletzt am 2018:03:12:12:37:31.
Hallo!

Erste Abgaben dieser 2-achsigen Fahrzeuge gab es in Halle bereits in den 1970er Jahren. Zu nennen sind folgende Fahrzeuge:

1973 - 2 Fahrzeuge T2D

815 - in Cottbus dann als Wagen 78, ausgemustert im Jahr 1990.
816 - In Cottbus dann als Wagen 77, 1980 umgenummert in Wagen 79, Ausmusterung erfolgte 1991.

Info: Wagen 79 hatte am 24. März 1991 die Ehre, den letzten offiziellen 2-achser-Kurs in Cottbus durchzuführen (inkl. Beiwagen 100, 140). Aus dem Liniendienst erfolgte der Abschied wenige Tage vorher.

1978 - 1 Fahrzeug ET57ER (wurde so in Cottbus bezeichnet, beim Link zu den Fahrzeugen in Halle (Saale) als T2-62 eingruppiert)

731 - in Cottbus als Wagen 90, Ausmusterung erfolgte 1988.

In den Jahren 1972/73 wurde gleich ein ganzer Schwung B2D-Wagen nach Cottbus abgegeben. Es waren die Wagen 458 - 461 und 488 - 493. 1978 wurden zwei weitere Beiwagen, 334 und 335, ebenfalls an die Spreestadt abgegeben.

Genaue Auflistung der Beiwagen, auch der in den Jahren 1977 und 1980 abgegebenen Lowa-Wagen, siehe Heft: 1903 - 1993 - 90 Jahre Cottbuser Straßenbahn (ist auch Quelle für die obigen Angaben).

Kai-Uwe, der "Cottbuser"

Mit freundlichen Grüßen

Der Cottbuser




1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2018:03:11:17:48:07.
Die Hallenser Verkehrsbetriebe übernahmen sozusagen die Funktion eines Zwischenspeichers für Gothawagen. Mit der kontinuierlichen Zuführung von T4D/B4D wurden die Gothas dann in den 70er und 80er Jahren nach und nach an andere Verkehrsbetriebe abgegeben. 1982 wurden die Linien 7 und 8 als letzte auf Tatras umgestellt. Die Zweiachser dienten dann nur noch als Verstärker im Berufsverkehr zu den Buna-und Leunawerken bis ca. 1991.



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2018:03:11:18:27:15.
Schöne Bilder Bernd.

Hast Du denn auch Bilder von den Beiwagen?



MfG Matze
Hallo Bernd,

herzlichen Dank für diesen feinen Bilderbogen von beiden Seiten der Saale.

Viele Grüße
Sören

Erst mal vielen Dank für die schönen Bilder.

bernd.duetsch schrieb:
Nach der Lieferung von zahlreichen Großraumwagen vom Typ T4D aus Prag, konnten die Gothawagen und ihre Nachbauten Ende der 1980er Jahre ausgemustert werden.
Das wurde bereits korrigiert, es geht aber noch konkreter. Bis 1991 waren noch einzelne Züge als E-Wagen von Merseburg aus im Einsatz, zuletzt nur noch für Leuna. Da nicht alle Leistungen zeitkartenpflichtig waren (das waren nur die Züge ohne Halt zwischen Leuna und Bad Dürrenberg), mussten nach der Tarifumstellung am 01.04.1991 in die letzten verbliebenen Züge sogar noch Entwerter eingebaut werden. Später 1991 kam es zu einer Arbeitszeitenreduzierung (den Termin weiß ich nicht mehr), zu diesem Termin wurden die meisten E-Wagen gestrichen und man brauchte keine Zweiachser mehr. Später (wohl auch noch 1991) soll aber noch ein T57 auf Linie 15 zum Einsatz gekommen sein.
Im Jahre 1991 wurden zahlreiche der letzen Gothazüge ausgesondert und verschrottet. Es verblieben bis 1992 noch die Züge 776-446-454 , 772-385-506 und 792-514-512 sowie als Solo- Zweirichter die 723 (1982 ex Cottbus) noch vorhanden.
Im Jahre 1992 wurden dann die Züge 776 ... und 792... im alten Betriebshof Ammendorf (Welcher augenblicklich abgerissen wird) verschrottet.
Der Zug 772-385-506 wechselte zur Seebener Strasse als Museumszug und dazu die 723 als künftige 523 ebenfalls. damit war die Geschichte der Gothawagen in Halle endgültig beendet.

Umzeichnung der Gotha-Wagen

geschrieben von: Matthias Pietschmann

Datum: 11.03.18 23:18

Hallo Bernd,

vielen Dank für den tollen Beitrag.
So pauschal lässt die Umzeichnung leider nicht beschreiben.
Bei den Triebwagen gab es z.B. die Nummern 715-720 gar nicht.
Bei einigen Fahrzeugen passt es mit den um 200 erhöhten Nummern,
aber das System hatte viele Lücken. Stellvertretend der Link zur Liste der T2-62.

Viele Grüße
Matthias

Re: Umzeichnung der Gotha-Wagen

geschrieben von: BJ1964

Datum: 12.03.18 08:26

Die 3 T59 723 bis 725 wurden 1980 aus Cottbus übernommen, nicht 1982.
Die Lücken in der Nummerierung entstanden auch dadurch, das bereits 1967/68 einige T57, T59E und T2-61 abgegeben wurden. Auch die 14 LOWA-Triebwagen wurden mit Lücke umnummeriert, denn aus 501 bis 514 wurden 701 bis 712 und 721/722.



2-mal bearbeitet. Zuletzt am 2018:03:12:08:27:57.
BJ1964 schrieb:
Die Hallenser Verkehrsbetriebe übernahmen sozusagen die Funktion eines Zwischenspeichers für Gothawagen. ...
Genau genommen handelt es sich um die T2D und B2D, die "zwischengespeichert" wurden. 1967/68 wurden 76 Tw (766-841) und 97 Bw (409-505) beschafft. Der Grund war typisch für die DDR: Vom 14. bis zum 16.06.1968 fanden in Halle die 10. Arbeiterfestspiele statt. Die Partei der Arbeiterklasse hatte beschlossen, dass da neue Straßenbahnwagen durch die Stadt zu rollen haben. Ein solch gigantomaner Aufwand für 1 Wochenende! Eine Weitergabe eines Teils dieser Fahrzeuge an kleinere Betriebe war von Anfang an vorgesehen und begann bereits 1969/70.

Für die "echten" Gothawagen (515-568, davon 521-525 ZR, 544-568 Schaltrad) galt, dass die Tw 515-543 nach einer HU in Halle auch an andere Betriebe abgegeben werden sollten. Da sich nicht für alle dieser älteren Fahrzeuge Abnehmer fanden, verblieben 13 ER-Tw in Halle (Baujahre 1957 bis 1962) und erhielten die neuen Nummern 728-740. Die Schaltrad-Tw 544 bis 568 (Baujahre 1964-1966) wurden 1967 in 741 bis 765 umgezeichnet.

Da Bw immer knapp waren, wurden 1967 lediglich die 3 ZR-Bw 339-341 nach Görlitz abgegeben.

Eine zweite "Abgabewelle" gab es dann durch die zunehmendeT/B4D-Beschaffung.

Zu Bild 18: Der ATw 013 ex 730 ex 528 ist eine echte Rarität. Es handelt sich um einen nur in wenigen Exemplaren gebauten T60E. Er ist noch vorhanden.

Zu Bild 20: Es handelt sich um den Schienenschleif-Tw H 7(III) ex 743 ex 551, der von 1981 bis 1990 unter der Nummer 032 lief.



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2018:03:12:12:38:14.
Hallo,

vielen Dank allen (BJ1964, Eurocity341, Kaufhalle, Merseburger Überlandbahn, Matthias Pietschmann, Schaffner_40), die mit ihren Beiträgen meinen Bericht über die Gotha-Wagen in Halle bestens ergänzt haben.

Viele Grüße

Bernd
Hallo,

Ich hole mal den alten Beitrag vor:


Kamen in den 80er Jahren auf der Linie 5 aushilfsweise auch noch Gothazüge zum Einsatz?
Ich meine ja, aber meine Erinnerung kann täuschen.

MfG Jens
Jens schrieb:
Hallo,

Ich hole mal den alten Beitrag vor:


Kamen in den 80er Jahren auf der Linie 5 aushilfsweise auch noch Gothazüge zum Einsatz?
Ich meine ja, aber meine Erinnerung kann täuschen.

MfG Jens
Kurz und knapp: Ja.