5.3.1988 Fortsetzung von [
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An diesem Tag hat die DGEG zu einem schon fast traditionellen Ausflug geladen, im bayerischen Allgäu wurden von Kempten aus Lindenberg und Weiler erreicht, außerdem wurde im württembergischen Bad Wurzach angesteuert. Als Fahrzeug diente die Garnitur 628 008 und 628 018. Am Vormittag wurde vom „Kleinknotenpunkt“ Röthenbach an der Allgäubahn München – Lindau zunächst nach Lindenberg gefahren. Bereits 1901 fuhren die ersten Züge von Röthenbach nach Scheidegg, allerdings nur 65 Jahre, bereits im September 1966 wurde zwischen Lindenberg und Scheidegg der Gesamtverkehr eingestellt, gleichzeitig verschwand der Personenverkehr auf den ersten 7 km, Röthenbach – Lindenberg war bis zum Juli 1993 noch für den Güterverkehr offen. Im Endbahnhof für 32 Jahre wendete die Triebwagengarnitur vom Zug 17741 auf Zug 17742.
Ebenfalls in Röthenbach begann die nur 6 km kurze Strecke nach Weiler, das zweite Ziel des Tages. Weiler wurde schon 1893 an das Schienennetz angebunden, allerdings ist der Personenverkehr bereits zum 1.12.1960 aufgegeben worden, der Güterverkehr wurde zum 1. Mai 1991 eingestellt. Im Endbahnhof ist reichlich Schnee neben den Gleisen und auf den Gebäuden, das Gleis ist aber befahrbar. In Weiler wechselte die Zugnummer von 17743 auf 17744.
An der kleinen Brücke nahe Auers sind auch reichliche Schneemengen zu erkennen, und auch im Spätwinter gibt es noch einiges an Schnee von oben dazu, der 17744 macht einen Fotohalt. Das Gewässer unter der Brücke müsste der junge Rothbach sein, welcher im südlich gelegenen Vorarlberg in die Bregenzer Ach mündet (diese in den Bodensee).
Nach der obligatorischen Mittagspause (in Kißlegg) ging es in Richtung Bad Wurzach. Direkt hinter dem Abzweigbahnhof Roßberg beginnt ein Steigungsabschnitt. Diese Roßberger Steige erklimmt in großen Kurven die Wasserscheide zwischen Rhein und Donau, Gelegenheit für einen Fotohalt. Auf der „Rheinseite“ bietet sich die Vorsignaltafel zum Einfahrsignal Roßberg gut für ein Foto an, noch immer war die Zugnummer 17744, allerdings sind die Schneemengen hier deutlich geringer.
Dann wurde Bad Wurzach erreicht, die Verbindung Roßberg - Bad Wurzach ging im Juni 1904 in Betrieb, nach 59 Jahren wurde der Personenverkehr wieder eingestellt, ein Glasverarbeitender Betrieb (heute Verallia Deutschland) wurde im Güterverkehr bis vor einigen Monaten von wechselnden EVU bedient, meines Wissens ruht momentan dieser Verkehr, allerdings ist eine Wiederaufnahme nicht ausgeschlossen. Vor 30 Jahren war der Güterverkehr noch so umfangreich, dass eine Kleinlok 333 hier dauerhaft stationiert war. Beachtenswert ist, dass seit 2010 an Sommersonntagen Ausflugsverkehr durchgeführt wird. Allerdings sind die Gleis- und Bahnsteiganlagen etwas umgestaltet worden, das Bild ist auch in dieser Hinsicht historisch.
In der Dämmerung wurde über Memmingen und Ungerhausen noch die Zweigbahn nach Ottobeuren befahren, Kempten wurde nach 18 Uhr erreicht.
Weiter in drei Wochen
Transpress Verlag: Abschied von der Schiene
- Güterstrecken 1980 bis 1993 und
- Güterstrecken 1994 bis 2008
Mit (fast allen) wichtigen Daten im Zusammenhang mit Streckenstillegungen
Beschaffungsproblem? PN an GV eingestellt!