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Hallöchen!

Nachdem im ersten Hans D Reichert* Buch vom August 1974 auf Seite 54 ein Foto abgebildet ist, das durchgehende Gleis zum S-Bw Nob zugewachsen ist und vor der Brücke mit einer SH 2 Scheibe gesichet wurde, lassen sich 3 Vermutungen anstellen:

1. Das Gleis zur AEG,vmtl. bis 1977 befahrbar und gelegtlich bedient wurde, auch die Brücke befahrbar gewesen sein,
obwohl es schon damals keine Absturzsicherungen gegeben hat!???

2. Hat das Bw Nob vom 13.8.1961 bis zum September 1980 Streik gelegentlich einen Halbzug ET/EB 165 später
275 für die Ringbahn stellen müssen?
Man hätte dann aus dem Nord-Süd S-Bahntunnel in Ntm direkt nach B-Gesundbrunnen fahren können???
(mit eigener Kraft?)
3. Besitzt Jemand Buchfahrpläne Berliner S-Bahn vom 13.8.1961-September 1980 aus dem Bereich
Gesundbrunnen-Nordbahnhof oder besitzt Jemand einen Güterzugbuchfahrplan aus gleicher Zeit ggf mit dem Hinweis
800 V Stromschiene?
Kennt Jemand einen Stellwerker/In, der noch lebt und der vor 1980 auf Ntm gearbeitet hatte?
Gerne als PN!

Mit Dank im Voraus
thomas.splittgerber, berlin
*Edit: Peter Bley durch Hans D Reichert ersetzt, danke für die Hinweise!



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2018:03:12:12:55:42.

Re: S-Bw Nob—Gesundbrunnen Ringbahn

geschrieben von: nordbahn-micha

Datum: 11.03.18 16:34

Mathias Hiller schrieb:

Abschweifung zum Fahrzeugeinsatz: Die Züge der Baureihe ET/EB 166 (Olympia, Bankier) hat man nach Berichten von Wannsee bis Anhalter Bahnhof regelmäßig eingesetzt, auf dem weiteren Tunnel selbst mit engen Kurven und vielen Rampen eher selten. Das soll mit den Problemen der Drehgestellbauart zusammengehangen haben (Nickbewegung des DG-Rahmens). Die Bauarten 1935 (Olympia) und 1935 a (Serienbankierzüge) hatten einen Achsabstand von 2,6 m, die vier Probeviertelzüge und die vier Viertel der Bankier-Nachlieferung 2,5 m. Nicht ohne Grund hat die Reichsbahn in den 30er Jahren binnen kurzer Zeit vier verschiedene Drehgestellbauarten eingeführt. (Nicht nur die 167er Drehgestelle bekamen Risse – bei den Stadtbahnern trat dies auch auf.)
Interessanter Zusatz Deinerseits!
Eine meiner frühesten Kindheitserinnerungen an die S-Bahn muß vom Jahr 1980 - wohl noch vor dem Streik - stammen, als ich beim Umstieg mit meinem Vater in Friedrichstraße (unten) einen "Rundkopf" gesehen habe! Das hatte sich über die Jahre hinweg regelrecht eingebrannt, wohl wegen der für mich damaligen Einmaligkeit dieser ungewöhnlichen Form! Danke also für Deine Erinnerung.
Hallöchen!

Habe heute Mal geschenkte/ im Müll gefundene Buchfahrpläne gesichtet und 2 Buchfahrpläne S-Bahn Berlin.
In den Heften Fahrpläne für Dienstgut-, Unterrichts-, Überführungs- und Probezüge für Werkstätten auf den Strecken der elektr. S-Bahn gültig vom 26.9.1976 und gültig ab 28.5.1976 finden sich keine Fahrzeiten Gsr/Gsw-Ntm!
Im Verzeichnis der Achs-und Meterlasten laut ÜAM auf Seite 2 ist sie verzeichnet mit:
ln Nordbahnhof-Noa-Ntm- Bln Gesundbrunnen: Achslat 20 Mp, Meterlast Mp/m mit 6,4 Mp/tonnen..
Fazit: Vmtl. anach 13.8.1961 nur noch Güterwagen zur Anschlußbedienung, und ggf. Güterwagen für Bw Nob unter Verwendung Ntm für Bw Nob unter Verwendung des S-Bf. Nou?

Lars Molzberger wurde angeschrieben, der zum besagten Gleis auf seiner Homepage bemerkt, Zitat:

Am 30. November 1948 wurde eine neue elektrische Verbindung vom S-Bw Stettiner Bahnhof nach Gesundbrunnen in Betrieb genommen. Das Gütergleis Stettiner Bahnhof—Gesundbrunnen wurde mit einer Stromschiene versehen. Damit konnten direkte Überführungsfahrten ins RAW Schöneweide durchgeführt werden. Wie lange diese Verbindung für elektrische Überführungsfahrten genutzt wurde, ist bisher nicht genau geklärt. Der Fahrdienstleiter Jobst Petig erinnert sich, dass die Strecke 1970 nicht mehr ab Grenze befahrbar war. Im Juni 1977 war das Gleis vor der Liesenbrücke gesperrt und zugewachsen. Bisher liegen mir keine aussagekräftigen Quellen vor, ob die elektrischen Überführungsfahrten bereits vor 1970 endgültig eingestellt wurden.

Hat Jemand eine Kontaktadresse von Manuel Jacob???, Gerne per PN!


Gruß und Dank von
thomas.splittgerber, berlin

Hinweise zu ET/EB/ES 125/166 (276.0) und Peenemünder Viertel:
Ich kenne auch nur Einsätze der o.g. BR nur auf Kbs 156 B-Wannsee-B-Friedrichstr., Kbs 158 Gsr(Gesundbrunnen Ring)-Jungfernheide-Spandau West (Peenemünde), Kbs 157 B-Staaken-B-Friedrichstraße
und gelegentlich bei Ausfall der 3 ET/ES 165, das auf der Kbs 155 B-Zehlendorf-B-Düppel das Peenemüder Viertel eingesetzt wurden.

Die Zeit vor dem 13.8.1961 habe ich hierbei nicht berücksichtigt, weil da auch noch ET/EB 168/169 gefahren sind.



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2018:03:11:20:21:16.

OT: „Rundköpfe“ und S-Bahnvirus

geschrieben von: Mathias Hiller

Datum: 11.03.18 20:34

nordbahn-micha schrieb:
Interessanter Zusatz Deinerseits!
Eine meiner frühesten Kindheitserinnerungen an die S-Bahn muß vom Jahr 1980 - wohl noch vor dem Streik - stammen, als ich beim Umstieg mit meinem Vater in Friedrichstraße (unten) einen "Rundkopf" gesehen habe! Das hatte sich über die Jahre hinweg regelrecht eingebrannt, wohl wegen der für mich damaligen Einmaligkeit dieser ungewöhnlichen Form! Danke also für Deine Erinnerung.
Danke, gerne. :-) Das kann entweder ein gelegentlicher Einsatz eines Olympia-/Bankierzuges gewesen sein. Oder Du hast zufällig den Kamerazug für die Stromschiene erwischt – ein 167er aus dem Ostnetz, der Gelegentlich für Prüffahrten ins Westnetz geholt wurde.

Ich schweife an der Stelle mal ab, denn mir ging es mit den „eleganten Rundköpfen“ ähnlich: In Strausberg Stadt bin ich ab 1970 aufgewachsen – immer in guter Sichtweite des Haltepunktes Strausberg Stadt. Außerdem hatten wir einen Garten am Igelpfuhl, in Sichtweite des südlichen Tores des Russengeländes, durch das die Strausberger Eisenbahn mit Güterzügen fuhr. Der Weg von zu Hause zum Garten führte mich mit dem Fahrrad weite Strecken an der S-Bahntrasse entlang und über den Wegübergang (lange Zeit letzter(?) unbeschrankter Bahnübergang im S-Bahnnetz) am früheren Block Hegermühle, wo sich das Unterwerk befindet. Dies und andere Dinge haben mich nachhaltig mit dem S-Bahnvirus infiziert. :-)

Nach Strausberg bzw. ~ Nord fuhren fast nur Stadtbahner. So war es eine Sensation, als um 1980 an einem Wochenende mal der Prototyp der Baureihe 270 auftauchte. Und ebend auch Anfang der 80er Jahre mal ein Vollzug mit Olympia- und Bankenvierteln. Erspäht und später, als der Zug von seiner Runde über Friedrichstraße nach Strausberg Vorstadt kam, dorthin gefahren und am Bahnsteig bestaunt. Und mit 'nem Zollstock gleich mal ein paar Maße genommen, um vielleicht mal ein Modell zu bauen. (Daraus ist nie etwas geworden …) Wenn man jahrelang in einer Monokultur groß wird, dann zählen die Ausnahmen vielfach. In meiner Lehrzeit zwischen 1986 und 1988 bin ich dann fast jeden Tag nach Berlin gefahren: halb sechs ab Strausberg Stadt los, in Ostkreuz umsteigen nach Leninallee. Eines Tages fuhren nach Strausberg auch Peenemünder Viertelzüge mit. Sehr schön anzusehen. Plötzlich waren sie fort – und tauchten einige Zeit später wieder auf: in den fürchterlichen Hauptstadtfarben und nunmehr mit Klappfenstern statt der herrlichen Fallfenster. Der Gang der Dinge … Immerhin kann ich in Erkner ab und an ein wenig von dem Fahrgefühl aufleben lassen, wenn der Peenemünder von der Kette gelassen wird und abgeht wie eine Rakete ;-)
In dem Film [de.wikipedia.org] (DDR 1988) gibt es eine für mich wunderschöne Szene auf dem Ringbahnsteig in Ostkreuz, bei der man hektische Treiben im Frühberufsverkehr vermutlich 1987 beobachten kann. Erst fährt ein 277 mod Richtung Norden ein, später sieht man eine Möwe „hereinschweben“: führend ein Wannseebahn-Vz, dann ein Stadtbahner-Vz. Und dann ein Vz mit einem eigenartigen Führerstand – der ET ohne sichtbare Niete und der EB ein Stadtbahner. Na klar! Der Einzelgänger 275 959, Versuchsbauart Wannsee! Den gibt's heute noch, wenn auch (leider) nicht mehr betriebsfähig.

Noch 'ne Kleinigkeit: Leute, die in ihrem Leicht-/Schwachsinn Mutproben an fahrenden S-Bahnzügen machten, gab es im Osten auch – nur nannte man das nicht „S-Bahnsurfen“, sondern „S-Bahnhangeln“. Irgendwann zwischen 1983 und 1985 mußten alle an meiner Schule (jene in Sichtweite Hp Strausberg Stadt – heute zum Seniorenendlager^^Altersheim umgebaut) zum Fahnenappell
antreten, bei dem einem Schüler ob seines unholden Verhaltens fürs „S-Bahnhangeln“ vor der versammelten Schülerschaft ein Tadel oder Verweis ausgesprochen wurde. Nun: Die lange Strecke zwischen Vorstadt und Stadt animierte einige Leute zu allerlei Blödsinn … Bis Oktober 1984 gab's ohne den Hp Hegemühle sagenhafte acht Minuten S-Bahnfahrt pur! In Richtung Berlin oft bei rasanter Fahrt, wenn es irgendwann südlich der Brücke Garzauer Straße bergab ging. Nicht wenige Triebfahrzeugführer ließen ihren Zug mit rund 100 km/h nach Strausberg Vorstadt reinrauschen, über die Weichen dort poltern und bremsten bis zur Weichenverbindung an den Bahnsteig auf 40 km/h ab – manchmal durchfuhr der Zug das etwas ruppig … Bis zur Streckensanierung 1986 war's ein Ohrenschmaus mit den vielen gelaschten Schienenstößen.

Gut, genug aus dem Nähkästchen geplaudert.
Thomas Splittgerber schrieb:
Zitat:
Nachdem im ersten Peter Bley Buch von 1974 …
Hallo Thomas!

Meinen Hinweis im Posting zuvor hast Du vielleicht überlesen: Das erste Alba-Buch Die Berliner S-Bahn von 1974 sowie die 2. und 3. Auflage von 1975 sind von Hans D. Reichardt – nicht von Peter Bley! Er hat dies später übernommen, laut Bwald und Dumjahn ab 1980.

Was ist der Bwald? —> Quellensammlung zur Berliner Verkehrsgeschichte
[www.bwald.de] —> Bwald? Wer oder was ist Bwald?

Bwald – Berliner S-Bahn
• Reichardt, Hans D.: Berliner S-Bahn (3. Aufl.) Alba, Düsseldorf 1975
• Bley, Peter: Berliner S-Bahn (1. Aufl.) Alba, Düsseldorf 1980
• Bley, Peter: Berliner S-Bahn (3. Aufl.) Alba, Düsseldorf 1985
• Bley, Peter: Berliner S-Bahn (5. Aufl.) Alba, Düsseldorf 1991
• Bley, Peter: Berliner S-Bahn (6. Aufl.) Alba, Düsseldorf 1993
• Bley, Peter: Berliner S-Bahn (7. Aufl.) Alba, Düsseldorf 1997

Weitere Info bei Dumjahn – hier mit Vorschaubildern des Titels der jeweiligen Auflage:
Reichardt, Hans D. (Zsstg.): Berliner S-Bahn. 50 Jahre elektrischer Stadtschnellverkehr. – 1. Aufl. 1974 (mit Links zu den beiden Folgeauflagen)
Bley, Peter: Berliner S-Bahn. Vom Dampfzug zur elektrischen Stadtschnellbahn. - [1. Aufl.] 1980 (mit Links bis zur 8. Auflage 2003)
Thomas Splittgerber schrieb:
Habe heute Mal geschenkte/ im Müll gefundene Buchfahrpläne gesichtet und 2 Buchfahrpläne S-Bahn Berlin.
In den Heften Fahrpläne für Dienstgut-, Unterrichts-, Überführungs- und Probezüge für Werkstätten auf den Strecken der elektr. S-Bahn gültig vom 26.9.1976 und gültig ab 28.5.1976 finden sich keine Fahrzeiten Gsr/Gsw-Ntm!

Zu Recht, es gab zu dieser Zeit keine solchen Fahrten mehr.

Nach Rücksprache und eigenen, weiteren Recherchen werfe ich mal ein paar neue Erkenntnisse in den Ring:

Nach dem 13.8.1961 gab es definitiv keine elektrischen Fahrten S-Bw Nob - Ntm- Gsw -> Raw Sw mehr. Wie auch, die Ringbahn war zwischen Gesundbrunnen und Schönhauser ja ebenfalls unterbrochen.

Jedoch soll es noch bis 1969 elektrische Fahrten zwischen den S-Bw'n Nob und Par via Ntm-Gsw gegeben haben (Werkstattzüge). Eventuell wurden dem S-Bw Nob über diesen Weg noch Tauschteile/Ersatzteile zugeführt oder umgekehrt bzw. auch mal ein Zug getauscht. Dies bleibt noch zu hinterfragen, allerdings machen es biologische Prozesse beim Menschen nicht unbedingt einfach, nach etwa 50+ Jahren noch aktive Zeitzeugen zu diesen Dingen zu befragen.
Der Zeitraum "bis 1969" scheint mir recht plausibel,etwas später wurden die Grenzanlagen im dortigen Bereich wohl baulich erweitert und dürften das Ende der direkten oberirdischen (und auch elektrischen) Fahrten zwischen Noa und Ntm bedeutet haben.

Nochmal ergänzend: die Stromschiene wurde bereits um/kurz nach 1970 an einigen Stellen zwischen Ntm und Gsw als gesenkt/abgebaut registriert.


Mit Gruß, Rba 5

Re: [Korrektur der Literatur] Reichardt/Bley: Die Berliner S-Bahn

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 12.03.18 12:33

Hallo Mathias!

Du hast recht, das Buch aus dem August 1974 wurde von Hans D Reichert zusammen gestellt!
Irgendwie war mir immer Peter Bley in Erinnerung, den ich früher sehr häufig gesehen und gesprochen hatte.
Danke für en Tipp, man sollte doch öfter nachschauen, statt sich auf falsche Erinnerungen zu stützen.

Gruß
splitti
thomas.splittgerber, berlin

Dank auch an Rba 5

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 12.03.18 22:08

Lieber Rba 5!

Du wirst recht haben, das zwischen dem 13.8.1961 und ca. Ende 1969 die Strecke über Ntm nach Gsw/Gsr gelegentlich genutzt wurde, weshalb nie Fotos aufgetaucht sind, weil das einach zu selten war.
Als Beamter habe ich Jahrzehnte meine Gleitzeit bis 9 h für Fotos ausgenutzt. Gleiches gilt auch für meine Tätigkeit in der freien Wirtschaft, wo ich erst ab 13 h-15 h oder schon ab 0.30 h bis 8.00 h tätig war.
Ich bedanke mich bei allen, die bei der Aufklärung des Sachverhaltes beigetragen haben!

Gruß
splitti
thomas.splittgerber, berlin
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