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 04 - Historisches Forum 

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Bilder, Dokumente, Berichte und Fragen zur Vergangenheit der Eisenbahn und des öffentlichen Nahverkehrs - Bilder vom aktuellen Betriebsgeschehen bitte nur im Zusammenhang mit historischen Entwicklungen veröffentlichen. Das Einstellen von Fotos ist jederzeit willkommen. Die Qualität der Bilder sollte jedoch in einem vernünftigen Verhältnis zur gezeigten Situation stehen.
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Achristo's Foto-Historama: Historische Beiträge mit Fotos und Texten aus der Welt der Privatbahnen, Werksbahnen, Feldbahnen, städtischen Verkehrsbetrieben und der DB.

Bisher erschienen:
Teil 1: Firmengeschichte und Bad Ischl [www.drehscheibe-online.de]
Teil 2: Frohnleiten [www.drehscheibe-online.de]
Teil 3: Bürmoos-Zehmemoos [www.drehscheibe-online.de]

Hier die Übersicht der Loks, die ich vorgestellt habe bzw. vorstellen werde. Die Ergänzungen von Alfred Moser sind bereits eingearbeitet:

Bad Ischl (Teil 1):
GEBUS 492/1942, Typ VNH 100 (Umbau lt. Rangierdiesel vmtl. aus O&K 1809/1924, Typ L 200)
neu an Allgemeine Hoch- und Ingenieurbau AG, Wien, für Baustelle Ennskraftwerk Ternberg, Ternberg/A/ um 1950 an Ed. Ast & Co. Ingenieure, Graz-Puntigam, für Baustelle Ennskraftwerk Rosenau, Rosenau/A/ 1955 an Schärdinger Granitindustrie Ges.m.b.H., Schärding, Werk Steinbach, Gopperding/A/ 1959 an Steirische Montanwerke von Franz Meyr-Melnhof KG, Bad Ischl/A (LUISE), 11.1961 in Betrieb genommen/ 1989 an Museum Fahrzeug + Technik, Bad Ischl-Sulzbach/A

Frohnleiten (Teil 2)
GEBUS 512/1949, Typ DGL 22
neu an Papierfabrik Schweitzer, Frohnleiten/ Papierfabrik Roman Bauernfeind, Frohnleiten 92iE, 01iE, 02abg, 13abg
zuletzt Papierfabrik Mondi, Werk 201x geschlossen, Lok in desolatem Zustand 2018 abg. vh

Zehmemoos (Teil 3)
GEBUS 527/1951, Typ DDL 52
neu an Stickstoffwerke Lamprechtshausen/ Privatfeldbahn Vogel, St. Georgen-Irlach 92iE
Lok 2018 vh

Stainach-Irdning (Teil 4)]
GEBUS 535/1952, Typ DGL 30
neu an Böhler, Werk VI, Deuchendorf/ 1959 Umb., an Molkerei Stainach-Irdning 90iE/ Nostalgiebahnen in Kärnten, 04vh
Lok 2018 bei NBiK vh

Graz (Teil 5)
GEBUS 539/1952, Typ DGL 58
neu an Andritzer Schleppbahn (V20.01), Schneepflug 92vh, vmtl. ++
neu Lok I, weinrot

GEBUS 540/1952, Typ DGL 58
neu an Andritzer Schleppbahn (2) 92vh/ vor 2000 an VEF, Schwechat, 12vh
neu Lok II, blau, später V20.02, später Lok 2, gelb, 2018 in Schwechat vh

Mixnitz (Teil 6)
GEBUS 554/1953, Typ DGL 78
neu an Molkerei Stainach-Irdning/ 1961 an Veitscher Magnesit, Lb. Mixnitz- St. Erhard (VEL1) 89iE, 13vh
2017 nach Rumänien verkauft, steht aktuell noch zur Abholung in Mixnitz

Bregenz (Teil 7)
GEBUS 569/1958, Typ ZDL109, Zweikraftlok
neu an Internationale Rhein-Regulierung, Bauleitung Bregenz (ELFI), 92iE
2018 vh, entstanden aus Teilen einer der vier ÖSSW-Loks der Müllbahn Wien, Bruckhaufen

Landgenossenschaft Ennstal

Die 1902 gegründete Landgenossenschaft Ennstal besteht heute aus fast 1800 Mitgliedern, wobei es sich praktisch ausschließlich aus Milchbauern handelt. Es ist die größte österreichische Molkerei auf genossenschaftlicher Basis. Das Milchwerk ist am Bahnknotenpunkt Stainach-Irdning in Bahnhofsnähe ansässig.

Als wir das Werk im Jahr 1990 besuchten, ging ein großer Teil der Milchtransporte über die Schiene. Es gab Milch-Kurswagen, welche planmäßig an Personenzüge angehängt waren und die Rohmilch von den Verladebahnhöfen der Milchbauern zur Molkerei transportierten. Entsprechend war die Werksbahn täglich, auch am Wochenende, in Betrieb. Betriebsschluss war jeweils gegen 14 Uhr. Als wir fragten, ob wir die Werkslok besichtigen dürfen, zeigte man sich sehr freundlich. Zunächst wurden wir zu einem Glas Milch eingeladen.

Da die GEBUS-Werkslok Ende 1989 defekt wurde, beschaffte man sich eine ÖBB-Lok der Reihe 2060. Diese übernahm den Rangierdienst im Werk. Sie litt allerdings unter erheblichem Ölverlust, so dass die gesamten Gleisanlagen verölt wurden. Deshalb wurde die GEBUS-Lok wieder aufgearbeitet und versah ab Mitte 1990 wieder ihren Dienst.

Um das Jahr 2000 wurde die Logistik umgestellt und der eigene Werksbahnbetrieb aufgegeben. Beide Loks wurden an die Nostalgiebahnen in Kärnten abgegeben.

Bei der Reservelok handelte es sich um:

B-dh Jenbacher 80.067/1956, Typ JW200
neu an ÖBB 2060.64, + 01.10.88/ Land-Genossenschaft Ennstal, Stainach-Irdning, 90iE/ Nostalgiebahnen in Kärnten

Die GEBUS-Lok:
GEBUS 535/1952, Typ DGL 30
neu an Böhler, Werk VI, Deuchendorf/ 1959 Umb., an Molkerei Stainach-Irdning 90iE/ Nostalgiebahnen in Kärnten, 04vh
Lok 2018 bei NBiK vh

20271 Stainach-Irdning 24091990 Landgenossenschaft Ennstal.jpg

Landgenossenschaft Ennstal: Lok GEBUS 535/1952 im Werksgelände, 24. September 1990.

20274 Stainach-Irdning 24091990.jpg

Die gut gepflegte Lok GEBUS 535/1952, von der anderen Seite aus gesehen. Sie trug noch die originalen, großen GEBUS-Fabrikschilder.

20276 Stainach-Irdning 24091990.jpg

Auf der Rückseite war die Maschine mit der Beschriftung "LE" für Landgenossenschaft Ennstal versehen.

Alle nicht anders gekennzeichneten Aufnahmen stammen von mir und unterliegen dem Urheberrecht
Andreas Christopher (Achristo) im Internet: [www.achristo.homepage.t-online.de]
Übersicht Achristo's Foto-Historama: [www.achristo.homepage.t-online.de]
Noch einmal herzlichen Dank für Deine ungemein spannende Beitragsserie, die bei mir eine eklatante Bildungslücke schließt. In natura kannte ich bislang nur die Maschine aus Mixnitz, von Fotos auch nur wenige weitere. Es ist schon faszinierend, daß sich dieser Nischenanbieter angesichts der Konkurrenz von JW, SGP oder der deutschen Hersteller überhaupt so lange behaupten konnte, und das mit Loks von recht ungewöhnlicher Technik und dazu noch einer - gelinde gesagt - eher unvorteilhaften Formensprache...

Eine erstaunliche Parallele sehe ich aber bei Stadler in der Schweiz. Auch dort hatte man sich ganz der elektrischen Kraftübertragung verschrieben und baute in den 40er bis 70er Jahren nur eine recht überschaubare Anzahl an kleinen Dieselloks, die trotz übermächtiger Konkurrenten (in diesem Falle RACO und SLM) ihre Abnehmer fanden. Auch bei Stadler sah übrigens jede Lok etwas anders aus, aber dennoch war eine Stadler schon von weitem als solche zu erkennen. (Für alle, die nur noch die Triebzüge dieses Herstellers kennen - ich spreche von Loks wie diesen: [www.bahnbilder.de], [www.dsf-koblenz.ch], [www.rangierdiesel.de], [www.rangierdiesel.de], [www.rangierdiesel.de].)

Gruß
Klv
Ja herrlich bullig, fast wie ein roter "Tender" ;-)) Sehr schöner Beitrag, Danke fürs Zeigen! Ja die kleinen Firmen, vielleicht kann man es mit Klavierbauern vergleichen, auch teils bereits ein Jahrhundert vorher, hatte Wien sicher 200 Firmen (in München, Berlin, Leipzig, Hamburg war es später auch nicht viel anders). Heute sind es neben chinesischen oder koreanischen Bösendorfern nur noch eine Hand voll kleiner Manufakturen.
Hallo!

Tolle Berichte, die mir bisher irgendwie entgangen waren.

Auch fuer die bekannte Liliputbahn im Wiener Prater hat Gebus eine Lok gebaut, die D1.
Vgl. [de.wikipedia.org] und [en.wikipedia.org]

Gruss

Peter

+++ Ich will gar nicht, dass mich jeder mag - im Gegenteil: Die Sympathie oder Zuneigung gewisser Menschen waere mir hochgradig peinlich.
+++ Friends help you move. True friends help you move bodies.
+++ Rechtschreibfehler sind beabsichtigt: Es gibt immer Menschen, die nach Fehlern suchen - und ich versuche, allen Lesern etwas zu bieten.
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