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? Fragen zu Einheitslokomotiven

geschrieben von: ikonengold.de

Datum: 03.01.18 12:18

Geehrtes Forum,

ich lese gerade das Baureihe 03-Buch aus dem Transpress-Verlag und da sind mir zwei, drei Fragen in den Sinn gekommen.

Und wo kann solche Fragen beantwortet bekommen, wenn nicht hier?

- Bei der Auflistung der Lokomotiven ist mir aufgefallen, dass von der Baureihe 03 keine in der Maschinenfabrik Esslingen gebaut wurde. Die Baureihe 64 sowie 50 wurden jedoch beispielsweise hier gefertigt. Gesetzt den Fall, man möchte sein Sammlungsgebiet auf "Einheitslokomotiven aus ME-Produktion" beschränken, nach welchen Baureihen dürfte man da suchen?

- Gab es im Zeitraum der Auslieferung große qualitative Unterschiede zwischen den einzelnen Lokomotivenfabriken? Gab es Hersteller, die von den Personalen und Werkstätten eher nicht so geschätzt wurden und Hersteller, die man gerne in seinen Park aufnahm? Im Laufe der Jahrzehnte dürfte sich das ja eh verlaufen haben, da war es dann wohl eher entscheiden, welche Werke die Wartung und Ausbesserung vornahmen. Was dann auch gleich zur dritten Frage führt:

- Gab es große Unterschiede in der Qualität der Ausbesserungswerke?

Vielen Dank für Eure Beiträge.

Freundlicher Gruß
Eberhard

Re: ? Fragen zu Einheitslokomotiven

geschrieben von: Sachsenstolz

Datum: 03.01.18 12:40

@ Eberhard,

wenn es Dir ausschließlich um bei ME gebaute Einheitslokomotiven geht, ist die Auswahl überschaubar.
BR 41,
BR 44,
BR 50,
BR 64 und
BR 86.
Wenn Du die Kriegslokomotiven auch mit betrachten möchtest, dann kommen die
BR 42 und
BR 52 noch hinzu.

Ob es zwischen den Lokomotivfabriken große Qualitäts-Unterschiede gab, vermag ich nicht einzuschätzen. Allerdings dürfte der "Nutzer" - sprich Lokpersonale und die Werkstattmänner - auf die Auswahl des Lieferanten überhaupt keinen Einfluß gehabt haben.

Uwe

Re: ? Fragen zu Einheitslokomotiven

geschrieben von: Stäffelesrutscher

Datum: 03.01.18 12:58


@ Eberhard

Esslingen hat auch Loks der BR 82 gebaut.

Gruß

Helmut

Re: ? Fragen zu Einheitslokomotiven

geschrieben von: Sachsenstolz

Datum: 03.01.18 13:04

@ Helmut,

BR 82 ja, nur dürfte diese BR eher zu den Neubau-, denn zu den Einheitslokomotiven zählen.

Uwe

Re: ? Fragen zu Einheitslokomotiven

geschrieben von: Mw

Datum: 03.01.18 22:43

Eßlingen baute übrigens auch die 12 Dieselloks V100 1354-1365 (211 354-365) von 07/62 bis 02/65.

Gruß
Mw

Bei der Fülle des zu verarbeitenden Materials sind einzelne Fehler oder Unrichtigkeiten nicht gänzlich zu vermeiden (Kursbuch Deutsche Bundesbahn)

Re: ? Fragen zu Einheitslokomotiven

geschrieben von: RobRobertson

Datum: 03.01.18 23:10

Hallo!

Ob es Unterschiede in der Qualität gab?

Zumindest nach Einführung der Stahlsorte St47K für den Bau der Kessel gab es erhebliche Unterschiede zwischen den Herstellern. Einige (ich glaube Henschel) kamen mit dem neuen Stahl ganz gut zurecht, während Krauss-Maffei extrem schlechte Qualität ablieferte. (siehe dazu: Dirk Endisch, Die Baureihe 41)
Das dürfte wohl wesentlich auf die mangelnde Erfahrung mit dem neuen Werkstoff zurückzuführen sein, es bleibt aber die Frage, warum andere Firmen beim selben Werkstoff keine so hohen Fehlerqouten erreichten.

Rechnet man die Schnelligkeit der Lieferungen als Qualitätsmerkmal dazu, fällt beim Vergleichen der Ablieferungsdaten auf, dass Henschel meist schneller war als Borsig.
Schon bei den ersten Einheitsloks lieferte Henschel seine 02 001 bis 02 008 noch Ende 1925 ab, Borsigs 01er folgten erst ab Januar 1926.
Die ersten Serien 01-er lieferte Henschel noch im November/Dezember 1927 aus (01 022 bis 01 038; die 039 + 040 im Januar 1928),
Borsigs erste Serie (01 012 bis 01 021) folgte erst von März bis Mai 1928.
Zu diesem Zeitpunkt liefen auch die Loks aus der ersten Serie von Schwartkopff schon (01 053 bis 01 066); abgeliefert im Januar und Februar 1928.
Hohenzollern braucht für seine Serie (01 041 bis 01 052) zwar noch länger - Juni 1928 bis März 1929 - gehörte aber zu den kleineren Firmen mit geringen Kapazitäten.

Beste Grüße von Rob

(Die Daten der 01-er stammen von revisionsdaten.de)

Re: ? Fragen zu Einheitslokomotiven

geschrieben von: Helmut Philipp

Datum: 03.01.18 23:38

Hallo!

Das "Schneller Fertigen" ist aber nicht zwingend auf Arbeitstempo oder ähnliche Zeitgewinne zurückzuführen. Vielmehr ist hierbei die Anzahl der Fertigungsstände in den Werkhallen ausschlaggebend. Hier hatte vermutlich Henschel die Nase vorn und konnte deshalb in einem kürzeren Zeitraum liefern

vermutet mit freundlichen Grüßen

Helmut

Mein Verzeichnis mit den bisher von mir erschienenen Beiträgen habe ich nach Ordnungskriterien sortiert hier eingestellt: [www.drehscheibe-online.de]

🇿🇦

Re: ? Fragen zu Einheitslokomotiven

geschrieben von: ikonengold.de

Datum: 05.01.18 20:42

Vielen Dank für die Antworten.

Ich denke, dass neben dem Tempo der Fertigung die Termintreue bei den Auslieferungen viel wichtiger war.

Sieht so aus, als ob Esslingen bei den Einheitslokomotiven eher bei den erfolgreicheren und zahlreicher gebauten Baureihen zum Zuge kam, dann wohl auch eher gegen Ende der Bauzeiten. Bei den ÜK und Kriegslok dann ja sowieso...

Dass KM mit dem neuen Stahl Probleme hatte, finde ich interessant, gilt KM doch eigentlich als ein ziemlich kompetenter Hersteller.

Freundlicher Gruß
Eberhard

Re: ? Fragen zu Einheitslokomotiven

geschrieben von: ytracks

Datum: 05.01.18 22:44

Im 01 Buch von Weisbrodt/Petznik steht, das Henschel, ohne namentlich genannt zu werden, Schelte im Lokausschuß bei dessen 14. Beratung wegen 'nicht werkgerechter Ausführung' bezogen hat. U.a. wegen der Lockerung von Niet und Schraubverbindungen an Drehgestellen der 01 und 02.

Gruß,

Ytracks