Hallo Markus,

inzwischen kommen mir auch Zweifel, aber zwischen den Aufnahmen dürften auch 50 Jahre liegen. Was passt, ist der alte Gleisplan.
Was nicht passt: Die Abzugsrohre des Lokschuppens sind bei Ludger höher und mit rechteckiem Deckel, das Scuhbild ist niedriger und runde.
Das rechte Haus hatte damals keine Kamine. Das Relieff unter dem Dach kann ich bei Ludger nicht erkennen, auch die Schlitze am Lokschuppen nicht.
Ein Dachüberstand ist wohl auch nicht vorhanden. Nun kann sich nach dem Krieg einiges verändert haben, aber wenn man so gar kein Detail erkennen kann?
Ludger, kannst Du dei Originalfoto mal danach überprüfen?

Gruß Jürgen

Es ist doch gut, skeptisch zu bleiben. Also, was das Dach betrifft, da kann sich nach 50 Jahren viel geändert haben (abgebrannt beispielsweise). Was aber wohl nicht passt, ist die Telegraphen-Leitung auf der rechten Seite vom Bild. Die war in Diepholz auf der westlichen Bahnseite.
In Sagehorn gab es ebenfalls einen zweiständigen Lokschuppen, zusätzlich noch mit einem Wasserhaus. Da würde die Telegraphen-Leitung von der Lage passen. Das einzige Bild, was ich allerdings von Sagehorn her kenne, lässt nicht ansatzweise zu, irgendwelche Details zu erkennen. Es kommt dazu, dass vor dem Lokschuppen bereits die Reichsbahn die Gleisanlagen umgebaut hatte. Hier stand das Stellwerk Sagehorn RII. Von daher wird das kaum überprüfbar sein oder nur mit sehr viel Glück. Im Archiv in Hamburg gibt es alte Unterlagen.

Gruß Bernd

Hallo Markus

Mir ist durchaus nicht unbekannt, dass beim Bau von Bahnstrecken meist einheitliche Gebäude gebaut wurden. Das ist z.B. auch auf der Hamm-Osterfelder Strecke der Fall. Ein solches Vorgehen hat ja schon immer Sinn gemacht, bevor das englische Wort dafür herangezogen wurde.

Bei meiner Einschätzung hatte ich vor allem auf die Lage der beiden Gebäude zueinander abgestellt

Inzwischen habe ich auch mal im zweiten Rollbahn-Band von DGEG-Medien nachgesehen, der sich mit dem Abschnitt von Bremen nach Osnabrück befasst. Dort geht es um Seite 150 herum um den Bahnhof Diepholz. Zweimal ist das Gebäude sehr gut zu erkennen, und auch die Gleispläne sagen das aus. Nach alledem bleibe ich bei meiner Einschätzung.

Leider habe ich nicht die Möglichkeiten, hiervon Scans einzustellen, aber vielleicht hat ja der eine oder andere das Buch ebenfalls.

Über die Hamburg-Venloer-Bahn ist auch bei DGEG-Medien vor Jahren ein Buch erschienen, welches ich auch als Beleg-Exemplar habe, im Moment aber nicht finden kann.

Viele Grüße

Wolf-Dietmar

Im ersten Band über die Rollbahn "Bremen - Hamburg" ist auf Seite 27 ein Plan von Sagehorn mit der gleichen Anordnung von Lokschuppen, Nebengebäude und Drehscheibe. Ich habe auch erst spontan gedacht, ja, das ist Diepholz. Doch dazu passt die im Bild verlaufende Telefonleitung nicht. Die spricht dann eher für Sagehorn. Das Nebengebäude muss bis zur Elektrifizierung gestanden haben, während der Lokschuppen um 1940 abgerissen wurde.
Das Bild drei zeigt auf der rechten Seite das Nebengebäude in Sagehorn (einziges mir bekanntes Bild): [www.drehscheibe-online.de]
Vielleicht taucht ja doch noch ein Bild irgendwo auf. Ich plädiere jedenfalls mittlerweile für Sagehorn. Aber vielleicht gibt es ja noch eine weitere Möglichkeit?

Gruß Bernd



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2017:12:26:19:48:07.

Hallo,

inzwischen bin ich wieder zu Hause, wo auch die beiden "Rollbahn"-Bände stehen. In Band 2, Seite 149 rechts oben ist ein auf 28.09.1975 datiertes sehr gut ausgeleuchtetes Foto des Diepholzer Lokschuppens von Benno Wiesmüller zu finden, welches einen Vergleich erlaubt. Da zeigen sich einige Unterschiede zu Jürgens Rätselbild, die sich nicht durch spätere Umbauten ergeben haben können:

- Der Radius der Bogenstürze und die Ausführung der Fensterbänke am Nebengebäude weichen ab.
- Auf dem Rätselbild sind die Fensterlaibungen 1/2 Stein rückversetzt, in Diepholz nicht.
- Der Zahnfries am oberen Rand des Nebengebäude-Giebels war in Diepholz deutlich anders ausgeführt.

Das Rätsel bleibt also spannend ...

Und ja, natürlich wurden Pläne "wiederverwendet", ich habe mehr als eine Gebäudezeichnung aus Bahnarchiven gesehen, wo "Bahnhof A" durchgestrichen, "Bahnhof B" drüber geschrieben und "Zur Ausführung freigeben" vermerkt war.

Ein weiterer auf der Hand liegender Kandidat mit passendem Gleisplan wäre der erste Lokschuppen des Bw Kirchweyhe, Rollbahn Band 2, S. 233, gemäß Zustand 1894.

LG,
Manja

...wobei in Kirchweyhe auch wieder die Telegrafenleitung auf der falschen Seite liegen würde. Aber vielleicht suchen wir ja auch an der falschen Stelle, dass die Anlage doch eher im westlichen Bereich der HVE gelegen hat. Dort habe ich aber leider keine Unterlagen von den Anlagen.

Gruß Bernd