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 04 - Historisches Forum 

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Bilder, Dokumente, Berichte und Fragen zur Vergangenheit der Eisenbahn und des öffentlichen Nahverkehrs - Bilder vom aktuellen Betriebsgeschehen bitte nur im Zusammenhang mit historischen Entwicklungen veröffentlichen. Das Einstellen von Fotos ist jederzeit willkommen. Die Qualität der Bilder sollte jedoch in einem vernünftigen Verhältnis zur gezeigten Situation stehen.
Dies ist KEIN Museumsbahnforum! Bilder, Meldungen und Fragen zu aktuellen Sonderfahrten bitte in die entsprechenden Foren stellen.
Ûbersicht über den Personenverkehr nach dem 2. Weltkrieg auf der Strecke: (Hattingen-) Dahlhausen - Kupferdreh - Werden - Kettwig

1) ab 45/46 bis ca. Jahreswende 1949/50
Triebfahrzeug ETA180 Betrieb zwischen Kettwig/Werden und Kupferdreh (Ruhrbrücke). Kupferdreh (Ruhrbrücke) war eine Fahrkartenverkaufsbude am Heisinger Ende der gesprengten Ruhrbrücke wo die Strecke zwangsweise endete.
Der nördliche Teil (also auf der anderen Seite der gesprengten Brücke) verlief zwischen Kupferdreh und Altendorf (dem heutigen Essen-Burgaltendorf) ggf. weiter bis Bochum-Dahlhausen oder sogar Hattingen.

2) Ab ca. Jahreswende 1949/50 bis Winter 58/59
Die Brücke ist eingleisig wieder aufgebaut worden und somit durchgehender Verkehr wieder möglich. Mehrheitlich finden die Leistungen zwischen Kettwig und Kupferdreh statt.

Triebfahrzeuge: planmässig ETA 180/177 und erstatzweise ETA 150 (Ende 50er Jahre). Die ETA180 wurden entweder abgezogen oder in ETA177 umgebaut.
Betrieb zwischen (Hattingen-) Dahlhausen - Kupferdreh - Werden - Kettwig. Wenigstens 16 Leistungen pro Tag und Richtung.
(Davon unabhängig hab es ab dem Winterfahrplan 1953/54 auch Schienenbusverkehr zwischen Kupferdreh und Seeele.)
                                    T
3) Sommer 59 bis Sommer 60        
Triebfahrzeuge ETA 177 (ggf. ersatzweise ETA 150), der Fahrplan verweist darauf, dass alle Züge 1. und 2. Klasse hatten, was also Schienenbusse ausschliesst.
Betrieb nur noch zwischen Steele und Kettwig, ca. 15 Tagesleistungen, nur noch 6 im Sommer 60, wiederum der überwiegende Teil nur zwischen Kupferdreh und Kettwig. 
Mit Ablauf des Sommerfahrplans 1960 wurde die Ladestation in Kettwig abgebaut und damit der Einatz der Wittfeldschen Akkutriebwagen auf dieser Strecke nach 47 Jahren beendet.
Hier findet sich ein interessantes kurzes Video, das den letzten verbleibenden Akkutriebwagen dieser Bauart in Polen zeigt: [www.youtube.com]

4) Winter 60/61 bis Winter 63/64           
Triebfahrzeuge: VT95 oder VT98 - Alibibetrieb nur noch zwischen Kupferdreh und Werden, nur noch 1 Leistung per Richtung am späten Vormittag der Werktage mit 20 Minuten Aufenthalt in Werden. Die Schienenbusse kamen wohl als Leerfahrt in Kupferdreh an und von dort auch als Leerfahrt zurück, denn aus den Fahrplänen ergibt sich keine sichtbare Korrelation mit anderen Leistungen von/nach Steele.
Mit Ende des Winterfahrplanes 1963/64 endete der Personenverkehr auf diesem Abschnitt der Ruhrtalbahn, die Gleise zwischen Werden und westlich der Zeche Carl Funke (direkt westlich des Bahnhofs Essen-Heisingen) wurden kurz daruaf entfernt. Der Güterverkehr lief jetzt über Kupferdreh bis zur Zeche Carl Funke und endete gänzlich im Jahre 1978.

Hier noch einige Fragen:
1) Von dem Schienenbusbetrieb zwischen Kupferdreh und Werden sind mir und anderen bisher noch keine Bilder bekannt - hat jemand zufälligerweise solche und würde sie auch freundlicherweise zur Verfügung stellen? Das wäre natürlich ganz toll!!
2) Hier sind Zeitzeugen gefragt: waren es VT95 oder VT98, mit oder ohne Bei- bzw. Steuerwagen? Erstere wären vom Bw Oberhausen und einmotorige Schienenbusse mit Stossfederbügeln, ihre Beiwagen waren deutlich kürzer als die Schienenbusse.
Falls VT98 wären diese wohl vom Bw Wuppertal-Steinbeck gekommen, es waren zweimotorige Schienenbusse mit normalen Puffern und Kupplungen. Die Bei-/Steuerwagen hatten die gleiche Länge wie die Schienenbusse.
3) Hat jemand vielleicht Laufpläne /Dienstpläne oder auch Buchfahrplanauszüge zu dem Schienenbusbetrieb,der Kupferdreh berührte (also auch von und nach Steele) ?

Ûber Hinweise und weitere Information würde ich mich sehr freuen und sage schon einmal herzlichen Dank! Falls Scanns oder Bilder nicht hier im Forum gestellt werden können, bitte ich um Kontakt via PN.

Es grüsst
65018
Hallo Christian

Ich gehe mal davon aus, dass es VT 95 und nicht VT 98 waren. Ich habe zwar Züge auf der Strecke auch nicht selbst mehr gesehen, kenne aber die Oberhausener VT 95, die von Gelsenkirchen Zoo über Essen-Stoppenberg  Mitte der 1960er-Jahre nach Essen Hbf kamen. Da war es im wahrsten Sinn des Wortes auch naheliegend, die auch von Werden nach KuhPferdReh fahren zu lassen. Auch waren Direktionsübergreifende Einsätze damals eher unüblich, was bei den VT 98 von Wuppertal der Fall gewesen wäre.

Gruß
Wolf-Dietmar
Hallo Wolf-Dietmar!
Herzlichen Dank für Deine Mitteilung, ja das hört sich logisch an, dann wäre der wohl direkt vom HBf ohne weitere Stops nach Kupferdreh und nach Werden gefahren, kann ja gut sein, dass da eben ein gewisser Zeitdruck war, wieder rechtzeitig zurück am HBf zu sein. Ein ehemaliger Fahrdienstleiter, meint sich noch an VT98 zu erinnern..., deshalb wollte ich diese Möglichkeit nicht exkludieren. Ûbrigens gab es wohl sonntags zwei VT98 Leistungen zwischen Steele un Kupferdreh Anfang der 60er Jahre, auf der Steele-Vohwinkler Strecke gab es ja auch bei anderen Leistungen einen Direktionsausgleich (z.B. Einsatz der Essener 65er).
Dann noch weiterhin einen schönen 2. Advent!
Gruss Christian
Hallo!

Zum Fahrplan 1946 (10. Februar 1946) kann ich noch etwas beisteuern. Es bestand an Werktagen sogar ein recht dichtes Zugangebot (18 Zugpaare; Sonn- und Feiertags auch bis zu 12 Züge je Richtung). Fünf Zugpaare fuhren, nicht täglich, sogar nach/von Kettwig durch. Ansonsten war Umsteigen in Essen-Werden erforderlich, wo aber für 1946 vergleichsweise gute Anschlüsse bestanden.

Quelle: Reichsbahn-Kursbuch aller 4 Zonen, Britische Zone vom 10. Februar 1946, Tabelle 230a.

Kai-Uwe, der "Cottbuser"

Mit freundlichen Grüßen

Der Cottbuser




1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2017:12:10:17:16:55.
Hallo Kai-Uwe!

Danke für Deine Kommentare! Ja das war schon beachtlich, was die Anfang 46 auf die Beine gestellt hatten! Ich nehme auch an, dass die Personenbeförderung zur Zeche Carl Funke auch als wichtig angesehen worden war.
Da heisst das 'W' im Kursbuch also Wochentag (damals Mo - Sa) - soweit war ich noch gar nicht gekommen!
Ich nehme an, dass das Datum 10.2.46 für's Kursbuch auch mit der Eröffnung der Steeler Eisenbahnbrücke zu tun hatte, da wurde eben der nördliche Teil erst einmal durch die Verbindung Essen HBf-Steele-Kupferdreh abgedeckt. Es hat wohl etwas gedauert, bis die ETAs von Dahlhausen aus operieren konnten (ich nehme an, dass die dann von Kettwig über den HBf nach Dahlhausen gefahren sind).

Viele Grüsse von

Christian