siehe auch
(CH) BLS 1972 und 1989, Ce 4/6 301-316 (viel Text, 10B) [
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(CH) BLS 1974-81, BLS Ce 4/4 308 (2. und 3. Besetzung, 25B) [
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(CH) BLS 1974-78, GBS Ce 4/4 310 von 1920 und MOB ADZe 4/4 25 von 1912 (6 von 17B) [
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(CH) BLS 1974-92, GBS Ce 4/4 311 von 1920 und MOB BDe 4/4 18 von 1905 (2 von 16B) [
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(CH) BLS 1975-92, GBS Ce 4/4 312 und 313 von 1920 (17B) [
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(CH) BLS 1974-90, "Dekretsmühle" BN Ce 4/4 315 (26B) [
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(CH) BLS 1979-86, BN Ce 4/4 316 und Be 4/4 762 (8 von 23B) [
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(CH) BLS 1977-82, die "Breda-Lokomotiven" Ae 6/8 201-204 (30B) [
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(CH) BLS 1974-92, Ae 6/8 205, mit Vierfachtraktion (25B) [
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(CH) BLS 1979-92, Ae 6/8 206 und 207, auch im Auftrag der SBB (34B) [
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(CH) BLS 1978-88, Ae 6/8 208, die Nachzüglerin von 1943 (15B) [
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(CH) BLS, Ae 4/4 251-258, sie veränderten die Welt der Eisenbahn nachhaltig (26B) [
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Doppel-Lokomotiven sind betrieblich eine zweischneidige Sache. Man spart die Einrichtung und den Unterhalt von zwei Führerständen.
Ja, und sonst? Wenn die Zugkraft der Doppel-Lokomotive im Betrieb nicht ständig ausgenützt werden kann, generiert die grosse Lokomotive nur zusätzliche Kosten für Amortisation und Unterhalt, und dazu konsumiert die nicht ausgelastete Doppel-Lokomotive unnötig Energie für das Herumschleppen des Eigengewichts. In Kenntnis dieser betriebswirtschaftlichen Binsenwahrheiten und des mässigen Erfolgs der Ae 8/14-Doppellokomotiven der SBB entschied die BLS, die 1958 bestellten Ae 4/4 259 und 260 als Doppel-Lokomotive Ae 8/8 271 fertigstellen zu lassen. Eine der damaligen Begründungen wirkt auf uns heute seltsam: Die Ae 8/8 sollte gegenüber 2 Ae 4/4 halbierte Personalkosten verursachen. Das ist nur nachvollziehbar, wenn man weiss, dass die BLS ihre Ae 4/4 aus Sparsamkeit nicht mit einer Vielfachsteuerung ausrüsten liess.
Die 1959 abgelieferte Doppel-Lokomotive Ae 8/8 271 erfüllte leistungsmässig alle Erwartungen. 1962 und 1963 folgten Ae 8/8 272 und 273. 1966 baute man Ae 4/4 253-256 zu Ae 8/8 274-275 zusammen. Erst 1967/68 erhielten die vier verbliebenen Ae 4/4 251-252 und 257-258 die Fern- und Vielfachsteuerung, und die Ae 8/8 folgten gar erst 1988!
Mit 8800 PS Stundenleistung und einer Stundenzugkraft von 31,7 t konnten die fünf Doppel-Lokomotiven nur mit schweren Güterzügen ausgelastet werden. Vereinzelt verirrte sich ein schwerer Schnellzug in den Ae 8/8-Dienstplan.
Da mir der Güterzugsfahrplan nicht bekannt war, sind mir nicht allzuviele Fotos von Ae 8/8 gelungen. 1978 warte ich in Spiez am frühen Morgen eigentlich auf Ae 6/8 208, als Ae 8/8 275 mit einem Güterzug einfährt.
Überraschend hält der Güterzug auf Gleis 1. Mit etwas Glück steht die Front der Lokomotive in der Sonne. Die beiden Lokhälften aller Ae 8/8 tragen beidseits die Wappen der Lötschberg-Kantone Bern und Wallis.
Ae 8/8 271 rangiert in Spiez einen gemischten Güterzug. Die starken Doppel-Ae 4/4 haben sich bei der Bahn den Übernamen "Muni" erarbeitet, das ist schweizerdeutsch für Stier.
Bald steht der fertig formierte Güterzug abfahrbereit auf Gleis 3. Vortritt hat aber ABDZe 4/6 731 auf Gleis 4, er fährt als Personenzug über die Lötschberg-Nordrampe bis Kandersteg.
Schnappschuss mit Ae 8/8 272 auf dem Wanderweg entlang der Lötschberg-Südrampe, Sommer 1981. Vielleicht kann jemand die längst nicht mehr aktuellen FIAT-Produkte identifizieren. Die rund 700-800 t schweren internationalen Neuwagen-Züge gehörten lange Zeit zum Kerngeschäft der Ae 8/8, denn sie entsprachen ideal ihrem Leistungsvermögen.
Ae 8/8 273 mit französischen Kieswagen, Durchfahrt Hohtenn, Lötschberg-Südrampe.
Der Umbau des Bahnhofes Spiez hat schon begonnen, als Ae 8/8 271 mit einem der raren fest eingeteilten Reisezüge eintrifft.
Der Tubist scheint den Lokführer zu kennen.
Mein letztes Porträt von Ae 8/8 271.
Erst 1988 spendierte die BLS ihren Ae 8/8 eine Vielfachsteuerung. Zusammen mit einer Ae 4/4 oder einer Re 4/4 liess sich mit einem einzigen Lokführer die neue, maximal zulässige Zughakenlast von 1250 t über den Lötschberg wuchten. Selber habe ich einen derartigen Einsatz nie gesehen. Nach dem Eintreffen der ersten Re 465 1994/95 ging den Ae 8/8 die Arbeit aus. Ae 8/8 272 fährt vom Güterbahnhof Brig zum Abstellplatz vor der Remise.
Dort warten schon Ae 8/8 273 und 275 auf Arbeit.
Letztes Porträt von Ae 8/8 275 - eine elegante Maschine!
Eine neue Zeit bricht an. SBB Re 460 und die nahe verwandte Re 465 der BLS verdrängen die Generation 1944-63. SBB Re 460 030 ist mit einem Eurocity nach Mailand unterwegs, sie wird ihn bis Domodossola führen.
Im Februar 1996 wurde Ae 8/8 274 als erste ihrer Art abgebrochen, nachdem man ihr alle brauchbaren Teile für den Erhalt der flexibler einsetzbaren Ae 4/4 entnommen hatte. Ae 8/8 271 und 272 wurden in Spiez geschützt abgestellt. Ae 8/8 273 fand vorübergehend Verwendung für NEAT-Aushubzüge (Lötschberg-Basistunnel).
Im Mai 1998 brannte die zwischen den Streckengleisen Richtung Thun und Zweisimmen gelegene Remise Spiez ab, Ae 8/8 271 und 272 mussten als Totalschaden abgeschrieben werden.
Ae 8/8 275 wurde zum Ersatzteilspender für die damals noch aktive Ae 8/8 273, welche seit 2004 als historische Lokomotive gilt.
Fortsetzung folgt, mit Re 4/4.
meine früheren HiFo-Beiträge sind hier aufgelistet:
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