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Ich stell das mal hier ein. Historisch mit Dampf aber ohne Bahn.

Im stillgelegten Sägewerk Marx in Wirges schlummerte die Lanz-Lokomobile mit 102 PS Leistung aus dem Jahre 1912 in einer Halle. Die Halle war dem Durchstich der L 313 in der neuen Verkehrsplanung im Wege. Dem alten Veteran drohte die Verschrottung. Gesucht und gefunden wurde ein Interessent. Im Frühjahr 1994 war es soweit. Der neue Besitzer die Spedition Mann aus Langenbach bei Kirburg holte die Maschine ab. 24 Tonnen brachte die Maschine an den Haken – ohne Feuerungsteil, Generator und Anbauteile
Nach einer Anfrage (2017) bei der Fa Mann bekam ich zur Antwort das sich die Maschine in Aufarbeitung befindet und voraussichtlich im kommenden Jahr im Stöffel-Park im Herzen des Westerwaldes Betriebsfähig aufgestellt werden soll. Einige Bilder von der Verladung in Wirges sind hier zu sehen.
Im Anhang zwei Bilder aus der neuen Energiezentrale der Siemens Glas AG in Wirges aus dem Jahre 1912/13


102 PS starke Lanz-Lokomobile mit der Nummer 32.574
http://abload.de/img/lanz-wir-011bk5k.jpg


http://abload.de/img/lanz-wir-02v4jhm.jpg


http://abload.de/img/lanz-wir-03dnjcc.jpg


Jetzt hängt sie am Haken und schwebt auf den Tieflader
http://abload.de/img/lanz-wir-04g1ksb.jpg


http://abload.de/img/lanz-wir-05h9kjt.jpg


http://abload.de/img/lanz-wir-06tcj5w.jpg


http://abload.de/img/lanz-wir-07b7kw2.jpg


Ehe wieder jemand eine Frage dazu hat, folgende zwei Bilder zeigen eine ähnliche Mäschine.
Die Dampfmaschine der neuen Energiezentrale Siemens Glas AG Wirges 1912/13
http://abload.de/img/siemensglas-01tc1sin.jpg


http://abload.de/img/siemensglas-02tkks37.jpg


Alle Fotos in meinen Beiträgen sind urheberrechtlich geschützt und dürfen ohne meine Genehmigung nicht weiterverwendet werden!

Nicht alle meine Unterlagen zu den Strecken im Westerwald, Fotos, Negative und Dias befinden sich bei meinem Verein in Westerburg, im Erlebnisbahnhof Westerwald.
Dias und Negative Österreich, Schweiz und Süddeutschland sind in Thun/CH. Dias der Rheinstrecken und Lahnbahn bei der Eisenbahnstiftung. Unterwesterwaldbahn und NBS ins Stadtarchiv Montabaur. Bildmaterial teilweise vor Ort Digital vorhanden.




1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2017:12:06:10:47:39.
Und was hat jetzt die Lanz-Lokomobile mit Siemens zu tun?

Versteh' ich jetzt grad nicht.

-
Siemens ist nur ein Beispiel wie eine komplette Dampfmaschine im Betriebszustand aussieht.
Luftlinie waren beide Maschinen etwa 1 km entfernt und beide aus dem Jahr 1912.

Nicht alle meine Unterlagen zu den Strecken im Westerwald, Fotos, Negative und Dias befinden sich bei meinem Verein in Westerburg, im Erlebnisbahnhof Westerwald.
Dias und Negative Österreich, Schweiz und Süddeutschland sind in Thun/CH. Dias der Rheinstrecken und Lahnbahn bei der Eisenbahnstiftung. Unterwesterwaldbahn und NBS ins Stadtarchiv Montabaur. Bildmaterial teilweise vor Ort Digital vorhanden.
Ulrich Neumann schrieb:
Siemens ist nur ein Beispiel wie eine komplette Dampfmaschine im Betriebszustand aussieht.
...
Aha.

Wäre es da nicht sinnvoller gewesen, eine Lokomobile zu zeigen?

Es gibt ja genügend davon.

.
Gibt es das Laufwerk dazu auch noch? Nach meinem laienhaften Dafürhalten handelte es sich dabei wohl um eine gezogene Lokomobile, also eine, die sich nicht aus eigener Kraft fortbewegen konnte. Schön, daß das gute Stück nicht nur gerettet wurde, sondern wohl auch wieder in Betrieb zu erleben sein wird!

Hinweis: Beitrag kann Spuren von Ironie enthalten.

Ich würde sagen, ....

geschrieben von: Palatino

Datum: 06.12.17 11:31

... dass es sich hier nicht um ein Lokomobil handelt, sondern um eine stationäre Dampfmaschine. Der Wortteil "mobil" im Namen sagt doch aus, dass sich so ein Ding bewegen lässt, was bei dem auf den Bildern gezeigten Kessel definitiv nicht der Fall ist.

Ferner hatten die Lokomobile entweder eine verstärkte Rauchkammer, an der die Vorderachse aufgehängt war sowie am anderen Ende einen Führer-/Bedienerstand oder (bei nicht selbstfahrenden Maschinen) einen Rahmen, auf dem der Kessel saß und an dem die Achsen und die Zugvorrichtung angebracht waren. Weiterhin haben alle mir aus Großbritannien bekannten Lokomobile erheblich kleinere Feuertüren.

Daher gehe ich davon aus, dass es sich hier um den Kessel einer Stationärdampfmaschine handelt, mit der über die beiden sichtbaren Schwungräder und Transmissionen die Maschinen des Sägewerks angetrieben wurden. Ob der früher einmal auf einem Lokomobil saß und für den Stationäreinsatz umfangreich modifiziert worden ist, entzieht sich meiner Kenntnis.

Es ist aber schön, dass die Maschine für die Nachwelt erhalten wird.

Danke fürs Einstellen des Beitrages.

Grüße aus der Pfalz
Hubert

Re: Ich würde sagen, ....

geschrieben von: Otwf (K)

Datum: 06.12.17 11:36

Lokomobile? Nein!

Wie hiess es so schön in der "Feuerzangenbowle"?



"Wo simmer denn dran? Aha, heute krieje mer de Dampfmaschin. Also, wat is en Dampfmaschin? Da stelle mehr uns janz dumm. Und da sage mer so: En Dampfmaschin, dat is ene jroße schwarze Raum, der hat hinten un vorn e Loch. Dat eine Loch, dat is de Feuerung. Und dat andere Loch, dat krieje mer später."

Hans Pfeiffer konnte es nicht begreifen, daß die Klasse nicht losbrüllte. Auch daran war man offenbar gewöhnt. Der Physiker aber fuhr fort:

"Und wenn die jroße schwarze Ruam Räder hat, dann es et en Lokomotiv. Vielleicht aber auch ein Lokomobil."

... Inzwischen wurden die Einzelheiten der Dampfmaschine erklärt.

"Wat is e Ventil? Da stelle mer uns wieder janz dumm. E Ventil is, wo wat erein jeht, aber sein Lebjottstag nix erauskömmt."


[de.wikipedia.org]
Ulrich Neumann schrieb:
Siemens ist nur ein Beispiel wie eine komplette Dampfmaschine im Betriebszustand aussieht.
Luftlinie waren beide Maschinen etwa 1 km entfernt und beide aus dem Jahr 1912.
Wenn du den Leute erklären willst, was eine Dampfmaschine ist, dafür gibt es doch ein perfektes Lehrvideo: [www.youtube.com]

Feuerzangenbowle

geschrieben von: KD

Datum: 06.12.17 14:59

Torsten87 schrieb:
Ulrich Neumann schrieb:
Siemens ist nur ein Beispiel wie eine komplette Dampfmaschine im Betriebszustand aussieht.
Luftlinie waren beide Maschinen etwa 1 km entfernt und beide aus dem Jahr 1912.
Wenn du den Leute erklären willst, was eine Dampfmaschine ist, dafür gibt es doch ein perfektes Lehrvideo: [www.youtube.com]
Da man es hier bei DSO ja gerne ganz genau nimmt, muss man doch der Ehrlichkeit halber sagen, dass Professor Bömmels Erklärung zumindest an einer Stelle doch deutlich an den korrekten Begriffen vorbeigeht: Bei Minute 1:47 des verlinkten Filmausschnitts versucht er, den Begriff der Zwillingsdampfmaschine zu erklären, beschreibt aber eine Verbunddampfmaschine. Ganz perfekt als Lehrvideo ist das also nicht ;-)

Re: Ich würde sagen, ....

geschrieben von: Armaturenschlosser

Datum: 06.12.17 17:58

Wenn ich auch noch meinen Senf dazu geben darf ...

Eine Lokomobile ist eine Dampfmaschine, die zusammen mit einem Kessel eine bauliche Einheit bildet. Es gibt Stationärlokomobile (wie die, um die es hier geht), die häufig in Sägewerken zum Einsatz kamen, und ortsbewegliche, die mit Rädern und einer Deichsel ausgerüstet waren, um sie mit Pferden oder einem Schlepper befördern zu können. Diese dienten häufig dem Antrieb einer Dreschmaschine über einen Flachriemen und gehörten Lohnunternehmern, die damit von Hof zu Hof zogen.

schöne Grüße
Thomas

Re: Ich würde sagen, ....

geschrieben von: Willi Ess

Datum: 06.12.17 18:25

Hallo zusammen   Ob Lokomobile oder nicht, haben die anderen ja schon erklärt. Bezüglich der „großen Feuertüre“ möchte ich folgendes bemerken: Beim offensichtlich erkennbaren Kessel ist die sogenannte Vorfeuerung  nicht Auf den 1. Blick sofort zu erkennen. Bei genauem Ansehen der Bilder ist jedoch noch so eine Blechkiste zu erkennen. Diese war vor dem eigentlichen Kessel vorgebaut. Dort wurde der Brennstoff teils durch zu öffnende Klappen in Form von Holzabfällen eingefüllt. Der Rost war in Form einer Treppe nach unten ( darum auch Treppenrost genannt) geführt. Das ist im Bild im Bereich Wo die Palette liegt.   Die Vorfeuerung war „nur“ ein vergrößerter Feuerraum. Sie wurde überwiegend in Holzverarbeitenden Betrieben zum Verfeuern von Holzabfällen angewendet.   https://abload.de/img/vorfeuerung1dloy5.jpg     https://abload.de/img/vorfeuerung2x2ru0.jpg   Alles weitere dieser Technik  Alles weitere dieser Technik zu erklären würde hier zu weit führen.   Viele Grüße vom Willi     

Bitte nicht über die o.g. "Brennstoffeinf üllöffnung" lachen...

Willi Ess - Der Lemgoer

Blick in die Unterwelt einer Vorfeuerung

geschrieben von: Willi Ess

Datum: 06.12.17 19:02

Hier noch ein paar Blicke in die Unterwelt 

Die oberen Klappen mit den runden Fächerscheiben dienen der 
Regelung der Luftzuführung, die unteren zum Entaschen. 

https://abload.de/img/img_0844czuz7.jpg



Hier ein Blick von oben auf den Treppenrost

https://abload.de/img/img_0686egued.jpg




Hier ein Blick von unten gegen den Treppenrost


https://abload.de/img/img_08380zunz.jpg



Hier ein Blick in den "Aschkasten"

https://abload.de/img/img_0618sjuq0.jpg


Ich hoffe ich konnte etwas Klarheit in die Vorfeuerung bringen.

Willi

Willi Ess - Der Lemgoer

Lokomobilen sind zwar "beweglich" ...

geschrieben von: westbahn

Datum: 06.12.17 20:46

... verfügen aber nicht unbedingt über Räder. Es geht nur darum, dass eine Lokomobile verhältnismäßig leicht an einen anderen Ort zu bringen ist, weil Kessel, Dampfmaschine, Schwungrad und Regler (so vorhanden) eine einzige große Einheit bilden, die quasi "am Stück" transportiert wird (während bei einer ortsfesten Anlage die Dampfmaschine ja ganz woanders stehen kann als der Kessel). Gegebenfalls mit aber durchaus auch ohne eigenes Fahrgestell -  und ursprünglich immer ohne eigenen Antrieb.

Gruß,

   Thomas

[edit: typo]

"Die ostfriesische Landschaft wird gekennzeichnet durch die Herrschaft der horizontalen Linie." (Reichsbahnrat Schenkelberg, 1926)
--- westbahn.de - Die Eisenbahn in Ostfriesland (und umzu) ---
--- meine HiFo-Beiträge ---




2-mal bearbeitet. Zuletzt am 2017:12:06:20:48:08.

Danke !

geschrieben von: Essenberger

Datum: 06.12.17 21:02

Moin,
so ist´s richtig erklärt.

Es ist eine ortsfeste Kesselanlage mit aufsitzender Dampfmaschine.
Aufgrund der einfachen Bauform konnten diese auch ohne aufwendige Fundamentierung aufgestellt werden.
Meist wurde über eine Transmission ein Dynamo / Generator + div. Apparate (z.B. Sägegatter o.ä.)angetrieben.

Guggelt mal unter "Stationäre Lokomobile", da werdet Ihr fündig...

beste Grüße,

Rüdiger

ehem. Schüppenschwinger ;-)

Eine Locomobile-Schautafel (m1B)

geschrieben von: Norbert Lippek

Datum: 06.12.17 21:09

Moin!

Meine Frau hat auf dem Dachboden ihrer Arbeitsstelle vor einiger Zeit diese Schautafel entdeckt:

https://abload.de/img/locomobile6zsz6.jpg

Das Gebäude beherbergte früher mal eine Landwirtschaftsschule, offenbar eine Hinterlassenschaft aus der damaligen Zeit. Hängt nun bei mir an der Wand.

Grüße von der Weser

Norbert

Re: Danke !

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 06.12.17 22:18

Hier Beschreibungen aus dem Jahre 1902:

Neues Dokument 2017-12-06_1.jpg

Neues Dokument 2017-12-06_2.jpg


Weil die Bilder schwer zu lesen waren, habe ich diese neu und vergrößert eingestellt.



2-mal bearbeitet. Zuletzt am 2017:12:06:22:31:40.
Hat sich die Einstellung doch gelohnt, habe lange damit gezögert weil ich gewisse spezielle Äußerungen in Kauf nehmen muß.
Eine Lokomobile mit Transmissionsriemen in Betrieb habe ich mal bei einem historischen Traktortreffen hautnah erlebt - ein Höllenlärm.

Nicht alle meine Unterlagen zu den Strecken im Westerwald, Fotos, Negative und Dias befinden sich bei meinem Verein in Westerburg, im Erlebnisbahnhof Westerwald.
Dias und Negative Österreich, Schweiz und Süddeutschland sind in Thun/CH. Dias der Rheinstrecken und Lahnbahn bei der Eisenbahnstiftung. Unterwesterwaldbahn und NBS ins Stadtarchiv Montabaur. Bildmaterial teilweise vor Ort Digital vorhanden.
Höllenlärm ist, wenn ein paar Straßenlokomotiven und Dampfstraßenwalzen in voller Fahrt (soweit sich die Eigentümer trauen) an einem vorbeidonnern ;-)

Thomas

"Die ostfriesische Landschaft wird gekennzeichnet durch die Herrschaft der horizontalen Linie." (Reichsbahnrat Schenkelberg, 1926)
--- westbahn.de - Die Eisenbahn in Ostfriesland (und umzu) ---
--- meine HiFo-Beiträge ---
Hallo Ulrich,
wie einige Vorschreiber bereits ausführten- diese Maschine ist ein "stationäres Lokomobil". Das sind Maschinen, die recht problemlos aufgestellt werden können. Dazu braucht es keinen aufwendigen Fundamentbau. Allerdings verfügen die Maschinen über kein eigenes Fahrwerk- sondern wurden erst per Fuhrwerk oder Eisenbahnwagen mobil.
In "Pohlhausen, Transmissionsdampfmaschinen, Bd 2- Atlas, Tafel 23" ist eine bauartähnliche Maschine dargestellt. Diese ist etwas aufwendiger und benötigte zur Aufstellung eine Grube für die Speisepumpe.

Mich würde interessieren- ob die oben gezeigte Maschine über einen einfachen Flammrohrkessel- oder bereits über einen Kleinrohrkessel mit Stehbolzen-Feuerkiste verfügt.

Viiele Grüße
Christian

Link-Übersicht zu meinen Beiträgen [www.drehscheibe-online.de]
Für alle die sich für das Thema interessieren habe ich folgenden Link> [www.albert-gieseler.de]

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