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04 - Historisches Forum
Bilder, Dokumente, Berichte und Fragen zur Vergangenheit der Eisenbahn und des öffentlichen Nahverkehrs - Bilder vom aktuellen Betriebsgeschehen bitte nur im Zusammenhang mit historischen Entwicklungen veröffentlichen. Das Einstellen von Fotos ist jederzeit willkommen. Die Qualität der Bilder sollte jedoch in einem vernünftigen Verhältnis zur gezeigten Situation stehen.
Dies ist KEIN Museumsbahnforum! Bilder, Meldungen und Fragen zu aktuellen Sonderfahrten bitte in die entsprechenden Foren stellen.
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Als kleines Dankeschön, seit 21 Jahren an der RhB (m.46B)
geschrieben von: Vau60
Datum: 04.11.17 17:29
Hallo Leude,
mit dem heutigen Beitrag möchte ich mich ganz artig für Eure lieben Geburtstagsgrüße bedanken, es hat mich sehr gefreut. Da ich mich schon länger nicht mehr an den zeitweilig überhand nehmenden Glückwunschbeiträgen beteilige, war damit nun wirklich nicht zu rechnen. Also noch einmal besten Dank dafür.
Jetzt aber zum eigentlichen Thema, der "Kleinen Roten" in Graubünden. Seit 1996 ist die Rhätische Bahn meine Lieblingsspielwiese in Sachen Eisenbahn, trotz aller seitdem anbrandenden Modernisierungswellen die die RhB zwar, nun ja, moderner, effizienter und auch sicherer gemacht haben, uns Freaks aber so manche Kröte haben schlucken lassen. So ist halt der Lauf der Dinge.
Um diesen absolut notwendigen Modernisierungen bei Infrastruktur und rollendem Material in Zukunft den einen oder anderen DSO Beitrag widmen zu können, werden seit mehreren Jahren die Umbaumaßnahmen im Bild festgehalten, um dann irgendwann einmal Einst und Jetzt Vergleiche zeigen zu können. Soweit bin ich bis auf die beiden ersten Bilder dieses Beitrags aber noch nicht, deshalb heute ein Beitrag mit überwiegend, den ungeschriebenen HiFo Statuten entsprechenden, älteren Aufnahmen. Kommt doch einfach mit und folgt mir auf den Spuren des Bernina Express von Reichenau bis Brusio. Da in den letzten Tagen sc und KFS die Woche der bildgewaltigen Beiträge eingeläutet haben, traue ich mich ebenfall mit ein paar mehr Aufnahmen als sonst üblich hier hin. Der Eine oder Andere kennt einen Teil der Aufnahmen vielleicht schon aus älteren Alpenforumbeiträgen, es sei mir nachgesehen.
Bild 1)
Beginnen soll die Reise am Zusammenfluss von Vorder- und Hinterrhein in unmittelbarer Nähe des Bahnhofs Reichenau-Tamins. Die Ge 4/4′ 603 beförderte den Wasserzug von Ilanz Richtung Landquart, der Fotograf versucht krampfhaft, sich auf dem halben Meter freigeholzten, sehr schrägen Hang in Position zu halten. Mittlerweile ist der komplette Hang frei, da die Brücke doppelspurig ausgebaut wird und man Platz für die Baustelle benötigt
Bild 2 und 3)
Der Bahnhof Tiefenkastel hat wohl schon Spurplanvereinfachungen hinnehmen müssen, aktuell liegt dort noch ein Gleis weniger.
Bild 4)
Da es mich meistens Ende Mai und Mitte September nach Graubünden zieht, ist das Zeitfenster für die Morgens und Abends verkehrenden Güterzüge teilweise recht schmal. Die 5 oder 6 Minuten vor Plan taten dieser Aufnahme von Ge 6/6" 701 richtig gut, lange hat sich die Sonne an dieser Stelle am Bahnhof Alvaneu nicht mehr gezeigt
Bild 5)
Willkommen in meinem "Heimatbahnhof" Filisur. Ge 4/4" 629 rollt 1996 mit dem Schnellzug 503 Heidiland-Express (Landquart-Tirano) in den noch unmodernisierten Bahnhof hinein
Bild 6)
Die frisch wieder errötete Ge 4/4''' 644 am selben Ort, der Schnee verdeckt gnädig die "Bausünden" der 2000er Jahre
Bild 7)
Wenn sich Glocken nackisch machen. Liebenswertes Detail in Filisur, die noch funktionsfähigen Stationsglocken, welche Zugsankunften lautstark ankündigen und ab und an etwas Pflege benötigen
Bild 8 und 9)
Hinter den Glocken befindet sich der "Sommergarten" des Bahnhofbuffets, neben der Sonnenterrasse des Grischuna definitiv nicht der schlechteste Ort, um auf seinen Zug zu warten
Bild 10
Grischuna? Grischuna, dieses heimelige Hotel hier ist gemeint! Früher war mehr Lametta und upps, ich hab's Licht auf dem Zimmer angelassen
Bild 11)
Ende September ist in Filisur das Zeitfenster für eine halbwegs ordentliche Aufnahme des G 5157 (Landquart-Pontresina) extrem schmal. Knapp 10 Minuten nachdem die Sonne weit genug herum kommt um die Lokseite zu beleuchten, ist sie auch schon wieder verschwunden. Wie gut, dass bei der RhB die Güterzüge recht verlässlich pünktlich fahren
Bild 12)
Verlassen wir Filisur und begeben uns nach Bergün, während den ersten vier Jahre Urlaub in Graubünden mein damaliger "Heimatbahnhof". Ab und an gönnt man Kleinreptilien etwas Auslauf, Ge 6/6' 415 vor G 5113 (Landquart-Samedan), für Pontresina war an diesem Tag keine Last dabei.
Bild 13)
2008 wurde die RhB als erst dritte Eisenbahnstrecke ins Unesco Welterbe aufgenommen, was die Verantwortlichen bei der RhB verständlicherweise mit riesigem Stolz erfüllte. Die Fahrleitungen in den Bahnhöfen und an markanten Punkten an der freien Strecke wurden mit RhB rotem Band verziert und an etlichen Bahnhöfen wurden "Erklärtürme" errichtet. Der am Bahnhof Bergün gab einen hervorragenden erhöhten Fotostandort ab. Plötzlich tauchte ein Auto des SWR auf, Herr Hagen von O. und sein Kameramann stiegen aus, nahmen den Turm ins Visier und so kam meine Rückseite für ein Paar Sekunden in eine Folge der Eisenbahnromantik Sendung ;-))
Bild 14)
Oberhalb Bergüns windet sich die Bahn in drei Ebenen zur Kreuzungsstation Muot hinauf, Ge 6/6'' 706 ist hier noch im Bergüner Dorfgebiet auf Ebene 1 unterwegs
Bild 15)
Blick aus einem der geliebten, auf der Albula so langsam rar werdenden Plüschpolsterwagen von Ebene 3 auf Ebene 2 und Bergün hinab
Bild 16)
Jetzt hat es doch noch eine Werbelok in den Beitrag geschafft, aber egal, ist eh eine zusammenmontierte Aufnahme. Die Ge 4/4''' 652 hat gerade den Albula 1 Viadukt überquert, sich im anschließenden Rugnux Kehrtunnel diverse Meter nach oben geschraubt und polterte anschließend über den Rugnux Lehenviadukt gen Preda. Der Fiat 124 Spider (Volumex?) ist übrigens echt!
Bild 17)
Das Ärgste ist geschafft. Ge 6/6'' 705 hat den G 5113 vom 523 Meter hoch gelegenen Landquart fast 1300 Höhenmeter bergauf gewuchtet und nun nur noch wenige Steigungsmeter bis zum Brechpunkt im anschließenden Albulatunnel vor sich. Das komplette Bahnhofsareal ist mittlerweile für den Neubau des Albula 2 Tunnels in eine riesige Baustelle umgewandelt worden
Bild 18)
Nach Durchfahren des Albulatunnels erreichen die Züge das Engadin, ein Hochtal im Süden der Schweiz, welches von Ost nach West verläuft und dem jungen Inn Platz bietet. Die ersten bzw. letzten Meter im Engadin verläuft die Albula Linie aber in Nord-Süd Richtung und folgt dem Val Bever, hier ist die Ge 4/4'' 620 mit einem nordwärts fahrenden Regio Express nach Chur unterwegs
Bild 19)
Ebenfalls im Val Bever die Ge 4/4'' 621, in deren Kurzzüglein noch der B 2138, das Filisurer Stübli des Club 1889 eingereiht ist
Bild 20)
Im weichen Engadiner Abendlicht hat Ge 6/6'' 704 mit dem G 5164 (Pontresina-Landquart) zwischen Samedan und Bever gerade ihre dreistündige Fahrt gen Flachland begonnen
Bild 21)
Verkehrsknotenpunkt im Engadin ist der Bahnhof Samedan, ausgesprochen Samedn oder auch Samadn, der neben einer großen Werkstätte seit kurzen die große Wagenhalle für historische Fahrzeuge umfasst
Bild 22)
Zwischen Samedan und St. Moritz befindet sich die Station Celerina, letzter Bahnhof an der Albula Strecke mit niedrigen Bahnsteigen
Bild 23)
Der mondäne Kurort St. Moritz ist erreicht. Das blaue Krokodil konnte noch im unmodernisierten Bahnhof abgelichtet werden, der Bahnhof wurde in den letzten Jahren komplett umgestaltet
Bild 24)
Ich habe beim letzten Besuch garnicht drauf geachtet, ob dieser mechanische Zugzielanzeiger überlebt hat, vorstellen kann ich es mir aber nicht
Bild 25)
Ein Gutteil der Fahrgäste reist aber garnicht bis St. Moritz sondern verlässt in Samedan den Zug, um über Pontresina ins Bernina Gebiet zu fahren. Den Anschluss bieten heute die mit Ge 4/4''er bespannten Züge aus Scuol-Tarasp, 1997 war bei Punt Muragl noch ein "fliegender Rhätier" der Reihe ABe 4/4 50x in diesen Diensten zu sehen. Zug 321 (Samedan-Pontresina), am Zugschluß die drei Kurswagen aus dem Heidiland Express, welche in Pontresina wohl auf einen Bernina Express überstellt wurden
Bild 26)
Kurz hinter Pontresina wird der Rosegbach überquert, direkt anschließend folgt eine erste 7 % Rampe. Deshalb ist die Traktionshilfe der Gem 4/4 801, die dem ABe 4/4'' 49 vorlegt, durchaus angebracht
Bild 27)
Die Kessler Zwillinge im Ausflugsverkehr. ABe 4/4' 32/31 mit Zug 443 (St.Moritz-Alp Grüm) kurz vor Erreichen der Station Morteratsch
Bild 28
Eines der Wahrzeichen der Bernina Strecke ist die Montebello Kurve mit Blick auf den Morteratsch Gletscher
Bild 29)
Seit ein paar Jahren aus dem Fahrgastbetrieb verschwunden, die Triebwagen der Reihe ABe 4/4". Hier sind noch die beiden Wagen 46 und 45 vor einem Bernina Express aus Tirano oberhalb von Bernina Lagalp auf Talfahrt zu sehen
Bild 30)
In Ospizio Bernina (Bernina Hospiz) ist der höchste Punkt der Reise erreicht. Bei 2253 Meter über NN muss man bis in den Sommer hinein jederzeit mit Schnee rechnen. Gut, Sommer war es am 01. Juni 2007 zwar noch nicht, aber Schnee zu dieser Jahreszeit erwartet der gewöhnliche Europäer wirklich nicht...
Bild 31)
Ein paar Monate früher, am 24. Februar 2007 war der Schnee dort eigentlich selbstverständlich. Der Verzehr des Käseomeletts im Bahnhofsbüffet wurde kurz zum Ablichten zweier Züge unterbrochen
Bild 32 und 33)
Ein Jahr später herrschte dort oben makelloser Sonnenschein, 13. Februar 2008. Oben ein Planzug "nach dem Engadin", unten dann Schneeräumung auf RhB Art. Die weiße Pracht wurde von den Flachwagen einfach über die Brüstung Richtung See abgeladen
Bild 34)
Bei meinem ersten Besuch vor Ort konnte der ABe 4/4''' 52 beobachtet werden, wie er die ersten der insgesamt 1824 Gefällemeter bis Tirano hinab in Angriff nahm
Bild 35 und 36)
Zwei Bergfahrer auf dem Weg von Alp Grüm nach Ospizio Bernina hinauf. Auf der unteren Aufnahme fehlten dem Fotografen nur ein paar Höhenmeter, um über den Hügel hinter dem Zug hinab bis ins Val Posciavo blicken zu können
Bild 37)
Dieser beeindruckende Blick gelingt erst in der Panoramakurve am Bahnhof Alp Grüm. Während die beiden ABe 4/4''er quietschend die längste Weiche des RhB Netzes befahren, können die Reisenden den Blick auf die 400 Meter tiefer liegende Geländestufe samt des Bahnhofs Cavaglia sowie das noch einmal knapp 700 Meter tiefer liegende Posciavo genießen. Wenn sie denn auch aus dem Fenster schauen würden und nicht, wie so viele Besucher aus Übersee, lieber die ganze Zeit gelangweilt an ihrem Handy herumfummeln
Bild 38)
Der Gegenzug bei "Kaiserwetter"
Bild 39 und 40)
Im Hochgebirge kann man aber nicht immer auf eitel Sonnenschein bauen...
Bild 41)
Von der schon erwähnten Station Cavaglia geht es unter geschickter Ausnutzung der Geländegegebenheiten steil nach Ospizio Bernina hinauf. Direkt hinter Cavaglia fährt die Bernina Bahn zwecks Trassenverlängerung das Seitental Val Pila aus. Hier ist der Zug im Scheitelpunkt des Schlenkers zu sehen, wie er mithilfe des Val Pila Viadukts die Talseite wechselt. Nur so konnte man die Steigung auf etwa 7% drücken und auf ein Zahnrad verzichten, der Bernina wird in reinem Adhäsionsbetrieb bezwungen
Bild 42)
Glück gehabt. Diese Fotostelle erreicht man am Besten per Fußmarsch von Privilasco aus, er zog sich etwas länger als gedacht hin und eigentlich hätte mich der Zug kurz vor Erreichen der Stelle überholen müssen. Er fuhr aber zuerst mit ein paar Minuten Verspätung in Posciavo ab, und kam dann auch noch nur ein paar Meter weit. Nach mehreren Minuten drückte man ihn in den Bahnhof zurück, so konnte ich zum Schluss ganz gemütlich die Fotostelle erklimmen. Nach einer guten ¼ Stunde startete der Zug den nächsten Anlauf und erst kurz bevor der Zug meine Position erreichte bemerkte ich, dass man den führenden Triebwagen ausgetauscht und ein ganz besonderes Schmankerl vorgespannt hatte, einen der alten ABe 4/4'er, 1997 bestimmt auch nicht mehr häufig im regulären Streckeneinsatz zu sehen. ABe 4/4' 31 vor ABe 4/4''' 51.
Die Stelle ist heute fotografisch so nicht mehr umsetzbar. Da sich dort ein äußerst instabiler Hang befindet der jedes Jahr ein paar Zentimeter (?) abrutscht, hat man den bröseligen Felsvorsprung auf dem ich stehe abgetragen, den Viadukt abgebrochen und durch eine massive Stahlkonstruktion, welche an eine Behelfsbrücke erinnert ersetzt
Bild 43)
Das so etwas überhaupt noch möglich ist, eine Eisenbahnstrecke auf der Hauptstraße mitten durch den Ort. In La Prese lässt sich heute noch diese mittlerweile seltene Betriebsform bestaunen
Bild 44)
Direkt am Ortsende sind Straße und Eisenbahntrassee schon wieder getrennt unterwegs
bild 45 und 46)
Südlichster Punkt unserer Reise soll der Kreiskehrviadukt von Brusio sein, quasi ein offener Kreiskehrtunnel in dem der Zug zwecks Höhengewinnung nach einem Kreis seine eigene Strecke überquert. Wie ich erst später erfahren habe ist der Steinhang zu meinen Füßen (auf der unteren Aufnahme) bei mehr oder weniger giftigen Schlangen ein äußerst beliebter Aufenthaltsort, ist halt so schön warm dort. Ich bin anschließend nie mehr da hoch gekraxelt
So, das war es für Heute. Schönes Wochenende und Gruß aus Essen, Michael
5-mal bearbeitet. Zuletzt am 2018:09:23:19:47:29.
mit dem heutigen Beitrag möchte ich mich ganz artig für Eure lieben Geburtstagsgrüße bedanken, es hat mich sehr gefreut. Da ich mich schon länger nicht mehr an den zeitweilig überhand nehmenden Glückwunschbeiträgen beteilige, war damit nun wirklich nicht zu rechnen. Also noch einmal besten Dank dafür.
Jetzt aber zum eigentlichen Thema, der "Kleinen Roten" in Graubünden. Seit 1996 ist die Rhätische Bahn meine Lieblingsspielwiese in Sachen Eisenbahn, trotz aller seitdem anbrandenden Modernisierungswellen die die RhB zwar, nun ja, moderner, effizienter und auch sicherer gemacht haben, uns Freaks aber so manche Kröte haben schlucken lassen. So ist halt der Lauf der Dinge.
Um diesen absolut notwendigen Modernisierungen bei Infrastruktur und rollendem Material in Zukunft den einen oder anderen DSO Beitrag widmen zu können, werden seit mehreren Jahren die Umbaumaßnahmen im Bild festgehalten, um dann irgendwann einmal Einst und Jetzt Vergleiche zeigen zu können. Soweit bin ich bis auf die beiden ersten Bilder dieses Beitrags aber noch nicht, deshalb heute ein Beitrag mit überwiegend, den ungeschriebenen HiFo Statuten entsprechenden, älteren Aufnahmen. Kommt doch einfach mit und folgt mir auf den Spuren des Bernina Express von Reichenau bis Brusio. Da in den letzten Tagen sc und KFS die Woche der bildgewaltigen Beiträge eingeläutet haben, traue ich mich ebenfall mit ein paar mehr Aufnahmen als sonst üblich hier hin. Der Eine oder Andere kennt einen Teil der Aufnahmen vielleicht schon aus älteren Alpenforumbeiträgen, es sei mir nachgesehen.
Bild 1)
Beginnen soll die Reise am Zusammenfluss von Vorder- und Hinterrhein in unmittelbarer Nähe des Bahnhofs Reichenau-Tamins. Die Ge 4/4′ 603 beförderte den Wasserzug von Ilanz Richtung Landquart, der Fotograf versucht krampfhaft, sich auf dem halben Meter freigeholzten, sehr schrägen Hang in Position zu halten. Mittlerweile ist der komplette Hang frei, da die Brücke doppelspurig ausgebaut wird und man Platz für die Baustelle benötigt
Bild 2 und 3)
Der Bahnhof Tiefenkastel hat wohl schon Spurplanvereinfachungen hinnehmen müssen, aktuell liegt dort noch ein Gleis weniger.
Bild 4)
Da es mich meistens Ende Mai und Mitte September nach Graubünden zieht, ist das Zeitfenster für die Morgens und Abends verkehrenden Güterzüge teilweise recht schmal. Die 5 oder 6 Minuten vor Plan taten dieser Aufnahme von Ge 6/6" 701 richtig gut, lange hat sich die Sonne an dieser Stelle am Bahnhof Alvaneu nicht mehr gezeigt
Bild 5)
Willkommen in meinem "Heimatbahnhof" Filisur. Ge 4/4" 629 rollt 1996 mit dem Schnellzug 503 Heidiland-Express (Landquart-Tirano) in den noch unmodernisierten Bahnhof hinein
Bild 6)
Die frisch wieder errötete Ge 4/4''' 644 am selben Ort, der Schnee verdeckt gnädig die "Bausünden" der 2000er Jahre
Bild 7)
Wenn sich Glocken nackisch machen. Liebenswertes Detail in Filisur, die noch funktionsfähigen Stationsglocken, welche Zugsankunften lautstark ankündigen und ab und an etwas Pflege benötigen
Bild 8 und 9)
Hinter den Glocken befindet sich der "Sommergarten" des Bahnhofbuffets, neben der Sonnenterrasse des Grischuna definitiv nicht der schlechteste Ort, um auf seinen Zug zu warten
Bild 10
Grischuna? Grischuna, dieses heimelige Hotel hier ist gemeint! Früher war mehr Lametta und upps, ich hab's Licht auf dem Zimmer angelassen
Bild 11)
Ende September ist in Filisur das Zeitfenster für eine halbwegs ordentliche Aufnahme des G 5157 (Landquart-Pontresina) extrem schmal. Knapp 10 Minuten nachdem die Sonne weit genug herum kommt um die Lokseite zu beleuchten, ist sie auch schon wieder verschwunden. Wie gut, dass bei der RhB die Güterzüge recht verlässlich pünktlich fahren
Bild 12)
Verlassen wir Filisur und begeben uns nach Bergün, während den ersten vier Jahre Urlaub in Graubünden mein damaliger "Heimatbahnhof". Ab und an gönnt man Kleinreptilien etwas Auslauf, Ge 6/6' 415 vor G 5113 (Landquart-Samedan), für Pontresina war an diesem Tag keine Last dabei.
Bild 13)
2008 wurde die RhB als erst dritte Eisenbahnstrecke ins Unesco Welterbe aufgenommen, was die Verantwortlichen bei der RhB verständlicherweise mit riesigem Stolz erfüllte. Die Fahrleitungen in den Bahnhöfen und an markanten Punkten an der freien Strecke wurden mit RhB rotem Band verziert und an etlichen Bahnhöfen wurden "Erklärtürme" errichtet. Der am Bahnhof Bergün gab einen hervorragenden erhöhten Fotostandort ab. Plötzlich tauchte ein Auto des SWR auf, Herr Hagen von O. und sein Kameramann stiegen aus, nahmen den Turm ins Visier und so kam meine Rückseite für ein Paar Sekunden in eine Folge der Eisenbahnromantik Sendung ;-))
Bild 14)
Oberhalb Bergüns windet sich die Bahn in drei Ebenen zur Kreuzungsstation Muot hinauf, Ge 6/6'' 706 ist hier noch im Bergüner Dorfgebiet auf Ebene 1 unterwegs
Bild 15)
Blick aus einem der geliebten, auf der Albula so langsam rar werdenden Plüschpolsterwagen von Ebene 3 auf Ebene 2 und Bergün hinab
Bild 16)
Jetzt hat es doch noch eine Werbelok in den Beitrag geschafft, aber egal, ist eh eine zusammenmontierte Aufnahme. Die Ge 4/4''' 652 hat gerade den Albula 1 Viadukt überquert, sich im anschließenden Rugnux Kehrtunnel diverse Meter nach oben geschraubt und polterte anschließend über den Rugnux Lehenviadukt gen Preda. Der Fiat 124 Spider (Volumex?) ist übrigens echt!
Bild 17)
Das Ärgste ist geschafft. Ge 6/6'' 705 hat den G 5113 vom 523 Meter hoch gelegenen Landquart fast 1300 Höhenmeter bergauf gewuchtet und nun nur noch wenige Steigungsmeter bis zum Brechpunkt im anschließenden Albulatunnel vor sich. Das komplette Bahnhofsareal ist mittlerweile für den Neubau des Albula 2 Tunnels in eine riesige Baustelle umgewandelt worden
Bild 18)
Nach Durchfahren des Albulatunnels erreichen die Züge das Engadin, ein Hochtal im Süden der Schweiz, welches von Ost nach West verläuft und dem jungen Inn Platz bietet. Die ersten bzw. letzten Meter im Engadin verläuft die Albula Linie aber in Nord-Süd Richtung und folgt dem Val Bever, hier ist die Ge 4/4'' 620 mit einem nordwärts fahrenden Regio Express nach Chur unterwegs
Bild 19)
Ebenfalls im Val Bever die Ge 4/4'' 621, in deren Kurzzüglein noch der B 2138, das Filisurer Stübli des Club 1889 eingereiht ist
Bild 20)
Im weichen Engadiner Abendlicht hat Ge 6/6'' 704 mit dem G 5164 (Pontresina-Landquart) zwischen Samedan und Bever gerade ihre dreistündige Fahrt gen Flachland begonnen
Bild 21)
Verkehrsknotenpunkt im Engadin ist der Bahnhof Samedan, ausgesprochen Samedn oder auch Samadn, der neben einer großen Werkstätte seit kurzen die große Wagenhalle für historische Fahrzeuge umfasst
Bild 22)
Zwischen Samedan und St. Moritz befindet sich die Station Celerina, letzter Bahnhof an der Albula Strecke mit niedrigen Bahnsteigen
Bild 23)
Der mondäne Kurort St. Moritz ist erreicht. Das blaue Krokodil konnte noch im unmodernisierten Bahnhof abgelichtet werden, der Bahnhof wurde in den letzten Jahren komplett umgestaltet
Bild 24)
Ich habe beim letzten Besuch garnicht drauf geachtet, ob dieser mechanische Zugzielanzeiger überlebt hat, vorstellen kann ich es mir aber nicht
Bild 25)
Ein Gutteil der Fahrgäste reist aber garnicht bis St. Moritz sondern verlässt in Samedan den Zug, um über Pontresina ins Bernina Gebiet zu fahren. Den Anschluss bieten heute die mit Ge 4/4''er bespannten Züge aus Scuol-Tarasp, 1997 war bei Punt Muragl noch ein "fliegender Rhätier" der Reihe ABe 4/4 50x in diesen Diensten zu sehen. Zug 321 (Samedan-Pontresina), am Zugschluß die drei Kurswagen aus dem Heidiland Express, welche in Pontresina wohl auf einen Bernina Express überstellt wurden
Bild 26)
Kurz hinter Pontresina wird der Rosegbach überquert, direkt anschließend folgt eine erste 7 % Rampe. Deshalb ist die Traktionshilfe der Gem 4/4 801, die dem ABe 4/4'' 49 vorlegt, durchaus angebracht
Bild 27)
Die Kessler Zwillinge im Ausflugsverkehr. ABe 4/4' 32/31 mit Zug 443 (St.Moritz-Alp Grüm) kurz vor Erreichen der Station Morteratsch
Bild 28
Eines der Wahrzeichen der Bernina Strecke ist die Montebello Kurve mit Blick auf den Morteratsch Gletscher
Bild 29)
Seit ein paar Jahren aus dem Fahrgastbetrieb verschwunden, die Triebwagen der Reihe ABe 4/4". Hier sind noch die beiden Wagen 46 und 45 vor einem Bernina Express aus Tirano oberhalb von Bernina Lagalp auf Talfahrt zu sehen
Bild 30)
In Ospizio Bernina (Bernina Hospiz) ist der höchste Punkt der Reise erreicht. Bei 2253 Meter über NN muss man bis in den Sommer hinein jederzeit mit Schnee rechnen. Gut, Sommer war es am 01. Juni 2007 zwar noch nicht, aber Schnee zu dieser Jahreszeit erwartet der gewöhnliche Europäer wirklich nicht...
Bild 31)
Ein paar Monate früher, am 24. Februar 2007 war der Schnee dort eigentlich selbstverständlich. Der Verzehr des Käseomeletts im Bahnhofsbüffet wurde kurz zum Ablichten zweier Züge unterbrochen
Bild 32 und 33)
Ein Jahr später herrschte dort oben makelloser Sonnenschein, 13. Februar 2008. Oben ein Planzug "nach dem Engadin", unten dann Schneeräumung auf RhB Art. Die weiße Pracht wurde von den Flachwagen einfach über die Brüstung Richtung See abgeladen
Bild 34)
Bei meinem ersten Besuch vor Ort konnte der ABe 4/4''' 52 beobachtet werden, wie er die ersten der insgesamt 1824 Gefällemeter bis Tirano hinab in Angriff nahm
Bild 35 und 36)
Zwei Bergfahrer auf dem Weg von Alp Grüm nach Ospizio Bernina hinauf. Auf der unteren Aufnahme fehlten dem Fotografen nur ein paar Höhenmeter, um über den Hügel hinter dem Zug hinab bis ins Val Posciavo blicken zu können
Bild 37)
Dieser beeindruckende Blick gelingt erst in der Panoramakurve am Bahnhof Alp Grüm. Während die beiden ABe 4/4''er quietschend die längste Weiche des RhB Netzes befahren, können die Reisenden den Blick auf die 400 Meter tiefer liegende Geländestufe samt des Bahnhofs Cavaglia sowie das noch einmal knapp 700 Meter tiefer liegende Posciavo genießen. Wenn sie denn auch aus dem Fenster schauen würden und nicht, wie so viele Besucher aus Übersee, lieber die ganze Zeit gelangweilt an ihrem Handy herumfummeln
Bild 38)
Der Gegenzug bei "Kaiserwetter"
Bild 39 und 40)
Im Hochgebirge kann man aber nicht immer auf eitel Sonnenschein bauen...
Bild 41)
Von der schon erwähnten Station Cavaglia geht es unter geschickter Ausnutzung der Geländegegebenheiten steil nach Ospizio Bernina hinauf. Direkt hinter Cavaglia fährt die Bernina Bahn zwecks Trassenverlängerung das Seitental Val Pila aus. Hier ist der Zug im Scheitelpunkt des Schlenkers zu sehen, wie er mithilfe des Val Pila Viadukts die Talseite wechselt. Nur so konnte man die Steigung auf etwa 7% drücken und auf ein Zahnrad verzichten, der Bernina wird in reinem Adhäsionsbetrieb bezwungen
Bild 42)
Glück gehabt. Diese Fotostelle erreicht man am Besten per Fußmarsch von Privilasco aus, er zog sich etwas länger als gedacht hin und eigentlich hätte mich der Zug kurz vor Erreichen der Stelle überholen müssen. Er fuhr aber zuerst mit ein paar Minuten Verspätung in Posciavo ab, und kam dann auch noch nur ein paar Meter weit. Nach mehreren Minuten drückte man ihn in den Bahnhof zurück, so konnte ich zum Schluss ganz gemütlich die Fotostelle erklimmen. Nach einer guten ¼ Stunde startete der Zug den nächsten Anlauf und erst kurz bevor der Zug meine Position erreichte bemerkte ich, dass man den führenden Triebwagen ausgetauscht und ein ganz besonderes Schmankerl vorgespannt hatte, einen der alten ABe 4/4'er, 1997 bestimmt auch nicht mehr häufig im regulären Streckeneinsatz zu sehen. ABe 4/4' 31 vor ABe 4/4''' 51.
Die Stelle ist heute fotografisch so nicht mehr umsetzbar. Da sich dort ein äußerst instabiler Hang befindet der jedes Jahr ein paar Zentimeter (?) abrutscht, hat man den bröseligen Felsvorsprung auf dem ich stehe abgetragen, den Viadukt abgebrochen und durch eine massive Stahlkonstruktion, welche an eine Behelfsbrücke erinnert ersetzt
Bild 43)
Das so etwas überhaupt noch möglich ist, eine Eisenbahnstrecke auf der Hauptstraße mitten durch den Ort. In La Prese lässt sich heute noch diese mittlerweile seltene Betriebsform bestaunen
Bild 44)
Direkt am Ortsende sind Straße und Eisenbahntrassee schon wieder getrennt unterwegs
bild 45 und 46)
Südlichster Punkt unserer Reise soll der Kreiskehrviadukt von Brusio sein, quasi ein offener Kreiskehrtunnel in dem der Zug zwecks Höhengewinnung nach einem Kreis seine eigene Strecke überquert. Wie ich erst später erfahren habe ist der Steinhang zu meinen Füßen (auf der unteren Aufnahme) bei mehr oder weniger giftigen Schlangen ein äußerst beliebter Aufenthaltsort, ist halt so schön warm dort. Ich bin anschließend nie mehr da hoch gekraxelt
So, das war es für Heute. Schönes Wochenende und Gruß aus Essen, Michael
5-mal bearbeitet. Zuletzt am 2018:09:23:19:47:29.
Re: Als kleines Dankeschön, seit 21 Jahren an der RhB (m.46B)
geschrieben von: RR
Datum: 04.11.17 18:21
Hallo Michael,
nachträglich die besten Wünsche zum Geburtstag und herzlichen Dank für den tollen Bilderbogen! Als kleines Dankeschön eine Aufnahme aus dem Sommer 1984, Ort und Hauptdarsteller dürften bestens bekannt sein.
Gruß Reiner
nachträglich die besten Wünsche zum Geburtstag und herzlichen Dank für den tollen Bilderbogen! Als kleines Dankeschön eine Aufnahme aus dem Sommer 1984, Ort und Hauptdarsteller dürften bestens bekannt sein.
Gruß Reiner
Re: Als kleines Dankeschön, seit 21 Jahren an der RhB (m.46B)
geschrieben von: Michael89
Datum: 04.11.17 18:50
Hallo Michael,
vielen Dank für die vielen schönen Aufnahmen.
Gruß Michael
vielen Dank für die vielen schönen Aufnahmen.
Gruß Michael
Re: Als kleines Dankeschön, seit 21 Jahren an der RhB (m.46B)
geschrieben von: jo-fi
Datum: 04.11.17 19:21
Vielen Dank für die vielen tollen Aufnahmen! Viel an "klassischer" RhB geht ja mittlerweile dem Ende zu. Deshalb möchte ich auch diesem Motiv...
Beste Grüße,
Stefan
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2017:11:04:19:26:50.
...noch eine aktuelle Version vom 25.10.2017 gegenüberstellen:Bild 26)
Beste Grüße,
Stefan
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2017:11:04:19:26:50.
Re: Als kleines Dankeschön, seit 21 Jahren an der RhB (m.46B)
geschrieben von: Stefan Motz
Datum: 04.11.17 20:18
Hallo Michael,
da hat sich das Gratulieren für uns ja gelohnt! Danke für diesen grandiosen Bilderbogen, dem man Deine gute Ortskenntnis ansieht!
Viele Grüße
Stefan
da hat sich das Gratulieren für uns ja gelohnt! Danke für diesen grandiosen Bilderbogen, dem man Deine gute Ortskenntnis ansieht!
Viele Grüße
Stefan
Re: Als kleines Dankeschön, seit 21 Jahren an der RhB (m.46B)
geschrieben von: ohneEisen
Datum: 04.11.17 21:21
Hallo,
auch mir gefällt der Bilderbogen ausgesprochen gut. Obwohl die BB anfangs eher eine Straßenbahn war, die sich ins Hochgebirge vorgewagt hatte, finde ich gerade die Expresszüge der letzten Jahrzehnte auf diesen engen Radien sehr beeindruckend.
Da ich kein Originalfoto zur Hand habe, möchte ich mich mit einem Bildchen eines virtuellen Rohbaus bedanken:
auch mir gefällt der Bilderbogen ausgesprochen gut. Obwohl die BB anfangs eher eine Straßenbahn war, die sich ins Hochgebirge vorgewagt hatte, finde ich gerade die Expresszüge der letzten Jahrzehnte auf diesen engen Radien sehr beeindruckend.
Da ich kein Originalfoto zur Hand habe, möchte ich mich mit einem Bildchen eines virtuellen Rohbaus bedanken:
