DREHSCHEIBE-Online 

Anzeige

HIER KLICKEN!

 04 - Historisches Forum 

  Neu bei Drehscheibe Online? Hier registrieren! Zum Ausprobieren und Üben bitte das Testforum aufsuchen!
Bilder, Dokumente, Berichte und Fragen zur Vergangenheit der Eisenbahn und des öffentlichen Nahverkehrs - Bilder vom aktuellen Betriebsgeschehen bitte nur im Zusammenhang mit historischen Entwicklungen veröffentlichen. Das Einstellen von Fotos ist jederzeit willkommen. Die Qualität der Bilder sollte jedoch in einem vernünftigen Verhältnis zur gezeigten Situation stehen.
Dies ist KEIN Museumsbahnforum! Bilder, Meldungen und Fragen zu aktuellen Sonderfahrten bitte in die entsprechenden Foren stellen.
Moin zusammen!

Ich habe mal eine Frage zu einer Güterzug Entgleisung im Bf Elmshorn in den 1980er Jahren. Ich war damals noch Jugendlicher und erinnere mich nicht mehr daran, wann die Entgleisung genau passierte. Der Güterzug kam aus Tornesch wo bereits ein Radsatz entgleiste. Erst im Einfahrtsbereich des Bf Elmshorn wechselte ein Teil des Zuges von Gleis 1 auf Gleis 2. Der Zug kam im Bahnhof zum Stehen. Für die nachfolgende Bergung wurden die Pioniere der Bundeswehr eingesetzt, die im Gleisbereich sechseckige Stahlplatten, sog. Panzerkekse, verlegten. Zum Zeitpunkt des Unglücks gab es noch eine Fußgängerbrücke am Bahnhof, um auf den Mittelbahnsteig zwischen Gleis 2 und Gleis 3 zu kommen. Von dort konnte man das ganze Ausmaß gut sehen. Der Nahnverkehr war durch die Entgleisung massiv beeinträchtigt. Leider habe ich damals keine Fotos gemacht.

Hat jemand von euch genauere Daten zu dieser Entgleisung? Kann jemand vielleicht Fotos beisteuern?

Vielen Dank und viele Grüße

Jens

Jens Heinitz - Kölln-Reisiek

3. Februar 1987

geschrieben von: Gustav Richard

Datum: 31.10.17 10:22

Guten Morgen!

Ritzau ("Katastrophen der deutschen Bahnen, Teil 2 [Pürgen 1993]) nennt die Entgleisung des Sgk 52055 am 3. Februar 1987 aufgrund eines Wagenschadens. Ein Lkw stürzte von der "Rollenden Landstraße" ins Nachbargleis und beschädigte dort einen Nahverkehrszug. Kommt das zeitlich hin?

Reformatorische Grüße,
Gustav

Hallo Jens,

ich habe damals für die Kollegen vom BahnReport einige Zeilen dazu geschrieben:

http://up.picr.de/30809808sg.jpg

http://up.picr.de/30809809ug.jpg

Jch erinnere mich, das der entgleiste Güterwagen ein solcher war, der sehr kleine Räder (4-achsiges Drehgestell) hatte.

Gruß Alberto
...die Prellböcke, welche die Strecke sperrten, entfernt...

Wäre mal interessant, warum die Strecke gesperrt war und wie es dann so einfach möglich war, sie trotzdem zu nutzen. Ob das jetzt 30 Jahre später noch genauso möglich wäre frage ich gar nicht erst.

Das ging mir auch durch den Kopf, aber ...

geschrieben von: Gustav Richard

Datum: 31.10.17 16:06

Leser schrieb:

Wäre mal interessant, warum die Strecke gesperrt war und wie es dann so einfach möglich war, sie trotzdem zu nutzen. Ob das jetzt 30 Jahre später noch genauso möglich wäre frage ich gar nicht erst.


... daran würde ich heutzutage auch gar nicht mehr zu denken wagen. Ebenso ist die Wiederaufnahme des Betriebs nach nur 12 Stunden (teilweise) bzw. am nächsten Tag (vollständig) bei einem solchen Haufen mittlerweile absolut illusorisch. Bei der Entgleisung eines Güterzuges zwischen Elmshorn und Tornesch im Januar 2007 dauerte es allein bis zur Freigabe des ersten Streckengleises rund eine Woche – von Fernverkehrsumleitern Hamburg–Lübeck–Kiel ganz zu schweigen ...
Wenn ich mich recht entsinne, kam die gesperrte Strecke Bad Segeberg–Neumünster Süd auch im Sommer 1995 zu Umleiter-Ehren, nachdem bei Horst ein Regionalexpress auf einen Güterzug geprallt war.





1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2017:10:31:16:07:24.
Hallo Alberto!

Ja, ganz genau. Das ist der Unfall, den ich meine. 1987 kommt auch ungefähr hin. 
Interessant, dass man damals einfach die Prellböcke demontieren konnte, um die Strecke wieder zu befahren. 

Vielen Dank. 

Jens

PS : Mit Bildern sieht es wohl schlecht aus... :-(

Jens Heinitz - Kölln-Reisiek
Interessant, dass man damals einfach die Prellböcke demontieren konnte, um die Strecke wieder zu befahren. Mit Bildern sieht es wohl schlecht aus... :-(


Hallo Jens,

damals war die Bundesbahn noch eine Behörde. Jch denke mal, das der Bahnmeister und einige Mitarbeiter des Baubezirkes per Skl die Strecke abfuhren und sie dann für befahrbar (natürlich mit geringer Geschwindigkeit) erklärten.

Bilder davon habe ich nur eins ...... und das stammt aus Preetz. An jenem Tag wurden 17 Züge über Preetz umgeleitet (2 Ng, 2 Dg, 4 D, 8 IC und 1 Lr). Damals war ich Lehrling und konnte unseren Bahnhof erst gegen 16 Uhr erreichen. Kurz bevor es dunkel wurde, konnte ich 218 111 mit Ng 62525 (Meimersdorf-Maschen) photographieren ----->

http://up.picr.de/30813846dz.jpg

Gruß aus Preetz


Alberto



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2017:10:31:17:50:53.
Hallo Alberto und Interessierte,

ja, der entgleiste Wagen war ein Saadkms 690.
Diese Wagen besitzen Drehgestelle mit vier Radsätzen, welche einen Laufkreisdurchmesser von 360mm aufweisen.

Es müssen in Elmshorn aber weitere Wagen beschädigt worden sein, denn im AW Darmstadt (damals für die Unterhaltung dieser Wagen zuständig)
trafen Anfang März sieben Wagen zur Instandsetzung ein.
Alle sieben fuhren aber nicht auf eigenen Radsätzen, sondern kamen verladen auf Rs-Wagen in Darmstadt an.


Grüße

Guido
Hallo,

als Elmshorner war ich damals an der Unfallstelle. Es haben in der Tat mehrere Wagen versucht, auf das Nachbargleis abzubiegen - RoLa mit Lkw beladen. Einige haben es sogar geschafft, einer fuhr zweigleisig.
Die Ladung einiger Lkw ist dabei herausgefallen. Ein oder zwei Wagen waren mit Biertransport-Sattelschleppern beladen - Fässer, Dosen, Flaschen. Zeitweise haben Schaulustige "mitgeholfen", das Ladegut zu "bergen" - zum sofortigen Verzehr (nicht die Fässer). 

Am nächsten Tag lief der Verkehr wieder.

Kürzlich entgleiste ein ex-NOB-Zug im Bahnhof. Optisch sah das weit weniger schlimm aus - trotzdem gab es ewig lange Sperrungen. Quo vadis, Deutsche Bahn . . . 

Gruß
Wolfgang