Die überaus informative und gut bebilderte Serie von Triebzug 420 zur Kaiserstuhlbahn (herzlichen Dank!) nehme ich zum Anlass, den Flachbett-Scanner anzuwerfen und meine im September 1973 entstandenen Farbbilder der Kaiserstuhlbahn zu digitalisieren, und zwar ab Papierabzügen im Format 13x13cm. Da ich damals, mit 17 Jahren, mit der „Hermes Baby“-Schreibmaschine einen veritablen Exkursionsbericht für meine Kollegen von den „Bülacher Eisenbahnfreunden“ BEF verfasst habe, stehen genaue Daten zur Verfügung.
Nach einer bierseligen Spaghetti-Party in Glattfelden bin ich offenbar nach Mitternacht mit meinem gelben Mofa „Pony Cross 503 GT“ [
auto.ricardo.ch] nach Hause gefahren und habe in Bülach die Agfa „Isolette“-Balgenkamera [
de.wikipedia.org] meiner Eltern geholt, die Landkarte für den gesamten Schwarzwald, ein paar DM-Scheine und ein oder zwei Reservefilme „Kodacolor-X 120“ mit je 12 Bildern. Bei Tagesanbruch wachte ich unsanft im Gras auf. Auf der langen Graden im Wald zwischen Rheinfelden und Basel war ich auf dem Mofa offenbar eingeschlafen… Danach war ich definitiv wach.
Eine Nachschau in den Morgendämmerung ergab 103, 145 und 485 in Basel Bad Bf. Besonders der urige 485 hatte es mir angetan, aber die Sonne war noch nicht hoch genug für ein Bild.
Ein erstes Mal holte ich den Fotoapparat in Kandern aus der Tasche, die Bilder folgen in einem separaten Beitrag.
Den MAN-Schienenbus in Staufen fand ich viel zu modern, um für ihn ein Negativ zu opfern.
In Freiburg stand der 485 lichtmässig ungünstig. Ich sollte keine dritte Chance mehr erhalten - grrrr… Auf der Fahrt durch die Stadt machte ich zwei Strassenbahnbilder, leider beide unscharf. Die Berichterstattung über das Fotografieren militärischen Geräts in Breisach habe ich zu Handen der Kollegen wohl masslos dramatisiert. Immerhin ist jetzt auch das Datum der hier schon gezeigten Aufnahme geklärt. [
www.drehscheibe-online.de]
In Breisach habe ich übriges zum ersten Mal in meinem Leben an einer Selbstbedienungs-Tankstelle getankt („SB-Tankstelle“ hiess das damals): 2-Takt-Gemisch einstellen, Tank füllen, an der Kasse bezahlen.
Nach einem Abstecher ins Elsass folgte ich der MEG-Linie nach Endingen und Riegel. Ich musste zur Kenntnis nehmen, dass auf derlei Nebenlinien in D an Sonntagen gar nichts läuft. Einen Solo-MAN-Schienenbus hätte ich sowieso ignoriert. Aber in Endingen standen nun wirklich mehrere Fahrzeuge, die ich nicht unfotografiert lassen konnte. Förmlich aus den Socken haute mich Triebwagen T 24…
…und sein Beiwagen, vielleicht ein demotorisierter Triebwagen, leider unscharf (weder Entfernungs- noch Belichtungsmesser vorhanden!)
Der T 22 erschien dringend revisionsfällig.
Der „vierachsige Schienenbus“ aus dem Exkursionsbericht entpuppt sich bei näherer Betrachtung als VB 232, (nicht 211, wie ich irrtümlich geschrieben habe, auf dem Original-Scan ist die Nummer 232 gut lesbar).
Sehr irritiert war ich damals, dass die am Wochenende in Endingen abgestellten Wagen des Schülerzuges ausschliesslich für Kräuterschnaps warben. Da hätte ich doch eher „Bluna“ oder „Afri-Cola“ erwartet.
Der Korn „zum guten Bier“ dürfte die Abiturquote im Kaiserstuhlgebiet auch nicht erhöht haben…
Beim Gerätewagen verzichtete die Schnapsindustrie wohlweislich darauf, sich an das Bahnpersonal zu wenden.
MEG-Gepäckwagen Pw 36 war ebenfalls werbefrei.
Der schilderlose Vierkuppler *ausser Betrieb“ schien auf eine Reparatur zu warten. Wurde daraus die Zuglok für den „Rebenbummler“, von dem ich später gelesen habe?
Die Lok dahinter sah demgegenüber eher nach Schrott aus.
Am Güterschuppen stand ein schöner Güterwagen, der MEG G 1310.
Auf der Weiterfahrt über Riegel, Waldkirch, Furtwangen und Donaueschingen zurück nach Bülach entstanden keine zeigbaren Fotos mehr.
Da ich über die MEG keine Literatur besitze, bitte ich an dieser Stelle freundlich um ergänzende Mitteilungen zum Lebenslauf und zur Verwendung der gezeigten Fahrzeuge, insbesondere der antiken Tw.
Gruss, Werner
3-mal bearbeitet. Zuletzt am 2017:08:18:21:52:39.