Hallo Arne012,
bei den sogenannten (Reichsbahn) Einheitsweichen die Ende der 20er entwickelt wurden standen die Radlenker über die Schienenoberkante über und waren an der zugehörigen Backenschiene befestigt. Das war noch lange nach dem Krieg bei beiden deutschen Bahnverwaltungen so. Die erste Weiche die konstruktiv anders war und einen sog. Schienenradlenker besaß der seinerseits mit den Schwellen und nicht mehr der Backenschiene verschraubt war, war die 760er Weiche der DB für 80km/h im Abzweig.
Bei den Kreuzungen sind die Radlenker im Bereich der doppelten Herzstücke in der Kreuzungsmitte nochmal deutlich höher. Bei DKW mit aussen liegenden Zungen (DKW + EKW 190 1:66, 300 1:9 500 1:9, umgangssprachlich falsch Baeseler genannt) sind diese Radlenker immer im Bereich des Zahnrades und müssen daher abgehobelt werden. Das aber meiner Meinung nach dem Zweck der Verbesserung der Entgleisungsicherheit im Bereich der führungslosen Lücke extrem zuwider läuft.
Die im Text angesprochene Weiche der Industriebahn kann eigentlich nur eine einseitige Doppelweiche sein, nur bei dieser Bauart kann ein Weichenradlenker in die Fahrbahnmitte eines anderen Gleises gelangen.
Ich habe zur Illustration noch ein Bild angehängen:
im Bereich der roten Markierung müssen die Radlenker abgehobelt werden damit die Zahnräder nicht anstoßen. Das Bild ist mit dem Handy gemacht und etwas groß (6MB). Oben die einseitige Doppelweiche 190 1:9r/ 190 1:9 unten die EKW 190 1:6,6
Zum Vergleich auch noch die Doppelweiche 190 1:9re/190 1:9li, oder Dreiwegeweiche wie die Modellbahner sie bezeichnen. Bei der Markierung kann man erkennen, dass noch ein bisschen Abstand zur Gleismitte ist, es muß also vermutlich nur ganz wenig abgehobelt werden, falls überhaupt.
Gruß,
Ytracks
3-mal bearbeitet. Zuletzt am 2017:08:21:22:31:35.