1 – SOB BDe 4/4 85, 19.01.1991
Als es auf der Südostbahn noch schön war – ein etwas emotionaler Titel. Nun, rein subjektiv waren die Züge vor dem Auftauchen der grässlichen Werbelokomotiven und der von «Designern» verschandelten Voralpenexpress-Züge schöner anzuschauen. Und der Betrieb war erst noch bedeutend abwechslungsreicher – damals, in der ersten Hälfte der 1990er Jahre. Damals wurde die SOB-Strecke Rapperswil – Arth-Goldau regelmässig von Zügen der SOB, der SBB und der BT befahren.
In diesem Jahrtausend hat es mich nur noch selten auf die SOB gezogen.
Hier ein Blick zurück. Die SOB, damals noch nicht mit der BT fusioniert, stand bis in die 1990er Jahre hinein unter der umsichtigen Leitung des beliebten Direktors Ernst Gross, vom Personal respektvoll «Papa Gross» genannt. Gross war eine Persönlichkeit. Er sagte, was er tat – und er tat, was er sagte.
Ich beschränke mich auf einige Bilder, die auf dem kurzen Abschnitt Biberbrugg – Altmatt – Rothenthurm entstanden sind.
2 – SOB Re 4/4III 44, 19.08.1990
3 – BT Re 4/4 95 mit Voralpenexpress, 10.08.1995
4 – BT BDe 4/4 50, 23.05.1988
5 – Eine SOB-Re 4/4III vor einem Voralpenexpress, 29.12.1991
6 – Eine BT-Re 4/4, vor einem Pendelzug. 24.03.1990
7 – BT Re 4/4 94, 31.12.1991
8 – SOB Re 4/4III 43, 06.09.1992
9 – Eine BT-Re 4/4, vor einem Voralpenexpress. 28.06.1992
10 – SOB BDe 4/4-Pendel, 15.06.1991
11 – SBB Re 4/4II. Im Hintergrund das Dorf Rothenthurm. 22.08.1994
12 – Voralpenexpress, gezogen von einer BT Re 4/4 und nachgeschoben von einer SOB Re 4/4III. Ein Schub war häufig nötig. Die SOB weist mehrere lange Rampen mit Steigungen bis 50 Promille auf. 19.09.1991
13 – SOB ABe 4/4 2, 16.04.1979
14 – SBB Re 4/4II 11298, 31.12.1991
15 – Wegen Ausfalls eines Steuerwagens ist dieser Zug ausnahmsweise mit zwei BT Re 4/4 bespannt, vorne die 92, hinten die 93. 19.08.1990
16 – SBB Be 6/8III 13302, 30.08.1987
Das Krokodil, im Besitz von SBB Historic, wird von einem privaten Verein betreut und ist in Rapperswil stationiert.
17 – Extrazug aus der Zentralschweiz nach St.Gallen, wo die landwirtschaftliche OLMA-Messe stattfindet. Es führt die SBB Re 4/4II 11133, Vorspann über die 50 Promille-Rampe von Arth-Goldau nach Biberbrugg leistet die kräftige DR-Mietlok 250 252. 13.10.1990
18 – BT Re 4/4 91 mit Voralpenexpress. 21.06.1991
19 – SBB Be 6/8II 13256 mit Foto-Extrazug. 18.08.1974
20 – SBB Ce 6/8II 14253 + Ae 3/6II 10439 auf dem Weg zum Stangenlok-Treffen in Einsiedeln. Es schiebt der SOB De 4/4 21. 04.11.1979
21 – SOB Re 4/4III 43 bei Altmatt. 22.06.1991
22 – SBB Ae 6/6 11501, 01.06.1991
23 – Pilgerzug aus Österreich, unterwegs via Einsiedeln nach Lourdes. Zuglok ist die von den SBB angemietete Ae 4/6 10812, Vorspann leistet der «Heilige Stuhl» Re 4/4III 41 der SOB. 01.05.1980
Die Re 4/4III 41 kam bereits Ende der 1960er Jahre ab Fabrik zur SOB. Zu diesem Zeitpunkt war sie auf der SOB die Schönste und die Stärkste. Und so missgönnte es der Depotchef seinen Lokführern, wenn sie auf dieser Prachtsmaschine fahren konnten. Das wollte er selber tun! Die enttäuschten Lokführer verliehen dem Prachtsstück deshalb den Kurzzeit-Übernamen «Heiliger Stuhl». Kurzzeitig deshalb, weil die Euphorie schnell abklang. Der Herr Depotchef realisierte nämlich, dass die schöne Lokomotive meistens in eher weniger attraktive Dienste eingeteilt war – in den Schiebedienst etwa, oft war sie auch vor Bahndienst- und Güterzügen tätig. Und so kam es, dass recht bald auch die «normalen» Lokführer ihren Dienst auf der Lok 41 versehen durften.
Die SOB 41 diente als Vorbild für die später gebauten Re 4/4III 11351-70 der SBB (heute Re 430 351-370).
Papa Gross war stets auf der Suche nach günstigem Rollmaterial. Zur Zeit des Ausscheidens der Ae 4/6 bei den SBB prüfte er deshalb die Übernahme einiger Lokomotiven dieser Serie. Das Geschäft kam jedoch nicht zustande. Stattdessen gelang es Gross, drei SBB Re 4/4III käuflich zu übernehmen. Aus den SBB Re 4/4III 11351-53 wurden «seine» Re 4/4III 42-44.
1989 schaltete Gross sein berühmt gewordenes Inserat in der Neuen Zürcher Zeitung, dem Sinn nach mit der folgenden Botschaft: «Zur Miete gesucht: Lokomotiven, geeignet für den Einsatz auf der Schweizerischen Südostbahn!». Solche Aktionen waren damals sehr unüblich, entsprechend gross war das Medienecho. Die einzige brauchbare Reaktion kam aus Ostdeutschland. Und so unterschrieb Gross einen Mietvertrag mit der DR, welche in der Folge die 243 922 und später auch die 250 252 für einige Jahre in die Schweiz verlieh.
Sehr zum Verdruss des kurz zuvor pensionierten Papa Gross sind später alle vier Re 4/4III 41-44 im Tausch gegen die vier Re 4/4IV-Prototypen 10101-04 an die SBB übergegangen. Dort hören die ehemaligen SOB-Lokomotiven auch heute noch auf die Nummern Re 430 350-353.
24 – SBB Ae 6/6 11404. Im Hintergrund die Kirche von Bennau. 21.06.1991
25 – Rigi-Konstanz-Express, geschoben von einer SOB Re 4/4III. Am Zugschluss laufen Zusatzwagen, darunter ein ehemaliger Rheingold-Aussichtswagen. Schiebedienst leistet ein SOB De 4/4-Triebwagen. 21.09.1991
26 – BT Re 4/4 96 mit Voralpenexpress. Interessant ist der BLS-Gepäckwagen, der hinter der Lok mitläuft. 15.06.1991
27 – SOB Re 446 448, ex SBB Re 4/4IV, 10.08.1995
28 – Extrazug, bestehend aus Pullman- und Aussichtswagen. Zuglok ist die SBB Re 6/6 11611, Vorspann leistet die SOB Re 446 446, als Schiebelok ist am Zugschluss die SOB Re 446 447 eingereiht. 10.08.1995
29 – Nochmals die SOB Re 446 448, ex SBB Re 4/4IV, 10.08.1995
Bernhard Studer
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