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 04 - Historisches Forum 

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Bilder, Dokumente, Berichte und Fragen zur Vergangenheit der Eisenbahn und des öffentlichen Nahverkehrs - Bilder vom aktuellen Betriebsgeschehen bitte nur im Zusammenhang mit historischen Entwicklungen veröffentlichen. Das Einstellen von Fotos ist jederzeit willkommen. Die Qualität der Bilder sollte jedoch in einem vernünftigen Verhältnis zur gezeigten Situation stehen.
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http://www.samlingsportalen.se/cgipict-img?Table=050&IMGID=Jvm_KDAF03424&Imgnr=1
Scheint ein feste Aufbau zu sein, aber wofür?
http://www.samlingsportalen.se/cgipict-img?Table=050&IMGID=Jvm_KDAF03428&Imgnr=1
http://i25.photobucket.com/albums/c63/bengts/div/01.jpg~original
http://www.samlingsportalen.se/cgipict-img?Table=050&IMGID=Jvm_KDAF03423&Imgnr=1
Wahrscheinlich im gleichen Zug wie die Breslauer Wagen.

"Text på baksida: "Militärtjänst Östersund aug 1942 Tysktåg mot Norge".
Text på omslag: "Militärtåg Östersund aug 1942".

Fotograf: O Ekman Ort/Driftplats Östersund C"
http://www.samlingsportalen.se/all/images/sidfot.jpg
Moin Bengt!

Ich tippe auf mobile wetterfeste Beobachtungsposten für die norwegische Küste, die ja damals deutsch besetzt war. Jedenfalls scheinen diese Häuser Ofenheizung (siehe Kamin) zu haben, was ja durchaus Sinn macht.

Gruß
Helmut
Würde eher auf Behelfsflakwagen tippen. Das sieht wie ein Truppentransport aus, den man so vor Fliegerangriffen versucht hat zu schützen. Die "Deutsche Polarzeitung" musste wohl zur Abdichtung der Fenster herhalten.

VG Günter



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2017:07:25:18:14:19.
Hallo Cargoknipser!

Im neutralen Schweden Fliegerangiffe?


Gruß
Helmut
Zitat:
Würde eher auf Behelfsflakwagen tippen.

Ich auch. Das mit einer Plane abdeckte Gerät (von dem man noch den Sitz sehen kann) mittig auf dem Wagen könnte eine Montierung für ein Maschinengewehr zur Tieffliegerabwehr sein oder etwas ähnliches.

Thomas

"Die ostfriesische Landschaft wird gekennzeichnet durch die Herrschaft der horizontalen Linie." (Reichsbahnrat Schenkelberg, 1926)
--- westbahn.de - Die Eisenbahn in Ostfriesland (und umzu) ---
--- meine HiFo-Beiträge ---




1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2017:07:25:14:40:57.
Könnte ohne Bedienmanschaft zur Reperatur nach Deutschland gehen, aus Deutschland kommen oder "leer" mit laufen um ab der Grenze besetzt zu werden.

Gruß
Jens

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Die Würde des Menschen ist unantastbar.
Art.1(1) Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland
Hallo bengt,

vielen Dank für das Zeigen der interessanten Aufnahmen! Zur Klärung des Verwendungszwecks der offenen Wagen kann ich leider nichts beitragen. Für mich ist die Aufnahme des C3itr Pr 18, 96 359 Ks, aber nicht weniger interessant: verblechte/gestrichene Fenster und überstrichene Anschriften (u. a. an der Position der Klassenziffern) ...

Viele Grüße
Jens
Hej Bengt,

Vielen Dank für das Einstellen der Bilder. Bei den O-Wagen handelt es sich nicht notwendigerweise um Wagen aus Breslau. Güterwagen der Reichsbahn wurden Gattungsbezirken zugeteilt, deren Bezeichnung von Reichsbahn-Direktionen abgeleitet wurden (Ausnahme: Kriegsbauarten ab 1942). Das ist eher eine Art "Typbezeichnung", d.h. alle Wagen dieses Typs (hier: Om Breslau 44 107, ein offener Güterwagen der Verbandsbauart A10, DRG Gattungsbezirke Essen und Breslau) trugen dieselbe Gattungsdirektion. Und zwar unabhängig davon, ob sie in der Direktion beheimatet waren oder nicht.

Der erste Om- Wagen ist übrigens einer der geschweißten Austauschbauart (Baujahre 1936-41), Diese wurden ebenfalls den Gattungsdirektionen Essen und Breslau zugeordnet. Besonders übersichtlich war das System also nicht.

Grüße
Mark



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2017:07:25:15:06:17.
Hallo,

der Wagen könnte tatsächlich aus Breslau stammen, auf dem zweiten Bild auf dem Brett oberhalb der Tür (Wozu dient das überhaupt? Rückenschutz?), meine ich Rbd Breslau entziffern zu können.

Auf dem gleichen Bild sieht man auch, daß die Holzbuden in den Wagen eingepaßt sind, einige Bretter stehen sichtbar über. Anschläge, um die Buden vom Wagen herausheben zu können, sehe ich auf Anhieb auch nicht. Deswegen würde ich auch eher leichte Flak vermuten. Leider sieht man von dem Rungenwagen auf dem ersten Bild rechts auch nur die aufgebaute Bude. Wenn dort auch noch eine Flak zu finden wäre, wäre das alles eindeutig.

Gruß aus Amman,

Markus
Helmut Philipp schrieb:

Hallo Cargoknipser!

Im neutralen Schweden Fliegerangiffe?


Gruß
Helmut

Hallo Helmut,

die dortige Sammlungsregierung wollte um jeden Preis verhindern, das das bis dato neutrale Schweden in direkte Kriegshandlungen hineingezogen wird. Mit dem Kriegsbeginn gegen die Sowjetunion erhöhte Ribbentropp allerdings den Druck auf die schwedische Regierung, das Land als ständige Transitverbindung nutzen zu können. Man brauchte Schweden als Nachschublinie für das verbündete Finnland und für eigene logistische Zwecke. Als sich der militärpolitische Druck -auch mit Unterstützung des schwedischen Königs Gustav V- den Deutschen diesen Wunsch zu erfüllen weiter erhöhte, lenkte die Sammlungsregierung schließlich ein. Die Deutschen bekamen fortan weitreichende Überflugrechte, konnten die Telekommunikation des Landes nutzen, die Hoheitsgewässer durchfahren und sie betrieben sogar eigene Zwischenlandeplätze. Um die Nordfront zu verstärken, erlaubte man den Deutschen sogar die Bahnverlegung einer ganzen Division der Wehrmacht direkt nach Finnland. Mit diesen Zugeständnissen fiel ein neutralitätspolitisches Tabu und Schweden wurde somit zu Hitlers Brückenkopf im Norden. Der Umstand einer direkten Unterstützung der Deutschen im Krieg wird wie so vieles in Schweden bis heute tabuisiert, verschwiegen, geleugnet oder verklärt. In die Geschichtsbücher ging das umfangreiche Transitabkommen als sog. "Midsommarkrise" ein.

Bei den Bildern handelt es sich demzufolge um interessantes historisches Material. Es zeigt vermutlich die Verlegung der 163. Infanterie Division, auch Engelbrecht Division genannt, nach Finnland. Diese Truppe war ursprünglich als Besatzungsarmee in Norwegen tätig, verlegte aber zu Beginn des Russlandfeldzuges nach Finnland, um die Verbündeten in Karelien zu verstärken. Soweit ein kleiner historischer Exkurs.

Bei den Wagen handelt es sich vermutlich um Behelfsflakwagen. Diese gab es auch in Unmengen an der Ostfront. Man hatte schlicht die Bedrohung durch Flieger- und Partisanenangriffe unterschätzt und sah sich plötzlich mit neuen Gefahren konfrontiert, die man bei den vorangegangenen Feldzügen so nicht gemacht hatte. Die Behelfsflakwagen sind somit als kurzfristige Antwort auf die unterschätzte Bedrohungslage zu verstehen und wenn man so will auch ein Beleg für die Überheblichkeit sowie die unzureichenden Planungen mit denen man in den Krieg zog. Sie dienten dort zum Schutz von Nachschubzügen und Truppentransporten vor Fliegerangriffen. In den Waggons wurde eine feste Säule montiert, auf der eine leichte Zwillings- oder Vierlingsflak drehbar gelagert wurde. Diese konnten nicht nur gegen Schlachtflieger, sondern auch im Bodenkampf gegen Partisanen eingesetzt werden. Dort dürften sie allerdings eine verheerendere Wirkung, als gegen Flugzeuge entwickelt haben. In den Holzbuden saßen die Bedienungen für die Geschütze. Diese waren gegen die Kälte mit Ofenheitzungen ausgestattet. Die offenen Wagen wurden innen mit Stahlplatten verstärkt, so das sie einen gewissen Schutz bei Angriffen boten. Daher auch die äußerliche Aufstiegsleiter, da man die Türen nicht öffnen konnte.

Diese Behelfswagen waren in Kampfgebieten stets fester Bestandteil von Truppentransporten. Der Zug verlies schließlich das Kampfgebiet Norwegen und fuhr in ein neues Kampfgebiet in Finnland ein. Während er durch Schweden fuhr, wurden die Waffen abgedeckt, ich meine sie sind sogar demontiert. Die Plane schützt nur den eigentlichen Drehturm, an den der Sitz des Flakschützen fest montiert war. Da müssten sich hier mal die Waffenexperten äußern.

Soviel in aller Kürze zu den wirklich tollen Bildern. Leider ist der Umgang mit der Geschichte im westlichen Europa oft nur sehr einseitig ausgeprägt. Derartige Bilder sind daher wertvolle Belege für die historische und politische Bewertung der damaligen Vorgänge.

VG Günter



2-mal bearbeitet. Zuletzt am 2017:07:25:20:17:56.
Moin Günter!

Für Deine ausführlichen Erläuterungen herzlichen Dank! Aus dem von Dir geschilderten Blickwinkel offenbart sich eine wohlwollende Verbindung zwischen Schweden und Deutschland, die es in der praktizierten Form wohl offiziel nicht gegeben hat. Ich vermute, das aufgrund des skandinavischen Zusammengehörigkeitsgefühls dieses Wohlwollen (so will ich es mal nennen) dem finnischen Nachbarn in erster Linie zugute kam. Schweden hatte im II. WK ja einiges für Finnland getan, z. B. über tausend finnische Kinder in Form einer Art von Kinderlandverschickung aufgenommen, auf Breitspur umgerüstete Lokomotiven zu einem Spottpreis an Finnland verkauft (1942, Loks aus den Baureihen T / Ta u B5) und für die Finnische Staatsbahn (VR) Hauptuntersuchungen an Kesseln durchgeführt. Sicherlich gab es noch weitere Hilfen, die mir allerdings nicht bekannt sind.

Beste Grüße

Helmut

Mein Verzeichnis mit den bisher von mir erschienenen Beiträgen habe ich nach Ordnungskriterien sortiert hier eingestellt: [www.drehscheibe-online.de]

🇿🇦
Verkehr DE nach NO ging normalerweise Trelleborg oder Helsingborg mit SJ nach Olskroken (bei Göteborg) und dann mit BJ bis Mellerud und schlislich mit DJ nach die Grenze.
Das Verkehr von Storlien ging Storlien Östersund Gällivare Kiruna Riksgränsen und auch nach Haparanda/Tornio.
Lazarettzüge nach das deutsche Kriegskrankenhaus in Oslo hat die norwegische Grenze bei Charlottenberg gekreuzt.

So, ich meine die gezeigten Wagen sind von oder nach Narvik unterwegs.
Hallo,

zwei weitere Bilder zum Thema finden sich hier:
[www.jvmv2.se]

Da es sich bei dem C3itr mit (Link) und ohne (Bengts Ausgangsbeitrag)Hund jeweils um den 96359 Ks handelt und der linke Om hier im Startbeitrag ein Om
der geschweißten Austauschbauart handelt, im Bildlink mit Hund ist es ein Wagen
identischer Bauart. Die letzte Nummer der aufgemalten Wagennummer müsste mit sehr großer Wahrscheinlichkeit eine 8 sein, die ist auch im Ausgangsbild hier im Thread zu erkennen.
Auf dem Handlauf/Geländer des Breslau 44 107 Om kann man in der Vergrößerung den Schriftzug RBD Breslau lesen.

Gruß

Norbert

Edit hat die Nummer vom 96359 Ks geändert und den 3Citr in einen C3itr umgebaut.



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2017:07:28:21:19:28.
Norbert Bank schrieb:

Hallo,

zwei weitere Bilder zum Thema finden sich hier:
[www.jvmv2.se]

Da es sich bei dem 3Citr mit (Link) und ohne (Bengts Ausgangsbeitrag)Hund jeweils um den 56359 Ks handelt und der linke Om hier im Startbeitrag ein Om
...
Gruß

Norbert

Danke für den Link, eine kleine Korrektur: der C3itr ist der 96359 Ks, das ist, wenn auch undeutlich, auch auf dem Foto zu erkennen. Die andere Nummer stammt aus dem Bereich der Abteilwagen (C3 Pr?).

Gruß
Wolfram