Hallo HiFo-Experten, mir liegen zwei Fahrpläne der Strecke Herborn-Schönbach vom Sommer 1967 und vom Sommer 1972 vor. Bedenkt man die übliche Entwicklung der (nicht nur) hessischen Nebenbahnen nach dem Zweiten Weltkrieg, wird man hier stutzig. Damit meine ich: Hohe Zugdichte zur Zeit des Wirtschaftswunders, dann langsamer Niedergang in den 60er und 70er Jahren, zuletzt als bestimmendes Fahrplansymbol das „a“ für „werktags außer samstags“, und schließlich die Stilllegung um 1980. Im Sommerfahrplan 1967 der Strecke Herborn-Schönbach begegnet uns, soweit ist alles „normal“, nur eine Handvoll Züge an Werktagen, einige davon verkehren nur bis Erdbach. Der Sommerfahrplan 1972 bietet dagegen ein ganz anderes Bild: Die Anzahl der Züge an Werktagen hat sich deutlich erhöht, offenbar wurden einige Busfahrten wieder durch Züge ersetzt, und sogar an Sonntagen verkehren immerhin wieder viereinhalb Zugpaare! Was mag wohl die Verantwortlichen der BD Frankfurt seinerzeit dazu bewogen haben, den Fahrplan dieser (seit 1959) kurzen Stichbahn, die nur wenige kleine Dörfer berührte, wieder derart aufzupeppen?