DREHSCHEIBE-Online 

Anzeige

HIER KLICKEN!

 04 - Historisches Forum 

  Neu bei Drehscheibe Online? Hier registrieren! Zum Ausprobieren und Üben bitte das Testforum aufsuchen!
Bilder, Dokumente, Berichte und Fragen zur Vergangenheit der Eisenbahn und des öffentlichen Nahverkehrs - Bilder vom aktuellen Betriebsgeschehen bitte nur im Zusammenhang mit historischen Entwicklungen veröffentlichen. Das Einstellen von Fotos ist jederzeit willkommen. Die Qualität der Bilder sollte jedoch in einem vernünftigen Verhältnis zur gezeigten Situation stehen.
Dies ist KEIN Museumsbahnforum! Bilder, Meldungen und Fragen zu aktuellen Sonderfahrten bitte in die entsprechenden Foren stellen.
Seiten: 1 2 All Angemeldet: -

Kabinentender

geschrieben von: 50 2812

Datum: 31.05.17 11:26

Liebe HiFo-Gemeinde,
vor einiger Zeit kündigte ich einen Beitrag an zum Thema „Kabinentender“, den der ehemalige Reichsbahnrat und spätere DB-Mitarbeiter bei der BD Essen und BD Mainz, Werner Boy, in der Zeitschrift „Der Eisenbahner“ - Ausgabe 1. Dezember 1959 – veröffentlichte. Nachdem nun die Urheberrechtsfragen mit dem Josef Keller Verlag in Starnberg geklärt sind, möchte ich den Beitrag heute einstellen:

http://fs5.directupload.net/images/170531/ipx4cie4.jpg
http://fs5.directupload.net/images/170531/ce9fdvbs.jpg

Viel Spaß bei der Lekture!
50 2812

Re: Kabinentender

geschrieben von: martin welzel

Datum: 31.05.17 12:56

Moin Doc Anton,

das ist ja mal ein interessantes Schriftstück!

Danke fürs Zeigen,

Martin

Re: Kabinentender

geschrieben von: rarie1

Datum: 31.05.17 13:06

Hallo!
schöner Beitrag.
Ein Tender-Bild dazu:
Das Fossil 50 904 (sorry wegen des Zahlendrehers)

http://up.picr.de/29354212si.jpg

am 14.08.05 bei der Rollfähigkeitsprüfung auf den Gleisanlagen in Neuenmarkt-Wirsberg zur Überführung nach Lichtenfels.
(Alle Lager blieben kalt)

http://up.picr.de/29354058oj.jpg

http://up.picr.de/29354059jp.jpg

Grüße,
Rie



2-mal bearbeitet. Zuletzt am 2017:06:01:12:20:03.

Re: Kabinentender

geschrieben von: j. holz-koberg

Datum: 31.05.17 14:39

Hallo 50 2812,
Danke für diesen interessanten Artikel.
Gruß
Johannes

Re: Kabinentender

geschrieben von: 50 1503

Datum: 31.05.17 14:40

Hallo 50 2812,

auch von mir ganz herzlichen Dank für diesen Bericht.
Mit der Entwicklung der Kabinentender -insbesondere der Rucksackkabinen- und deren Entwicklungsgeschichte hast Du genau mein "Steckenpferd" getroffen.

Mit freundlichen Grüßen

Andreas B.

Weitere Infomation zum Thema

geschrieben von: Peter

Datum: 31.05.17 15:09

Hallo!

Da erlaube ich mir doch gleich mal, Links zu setzen - damit zusammensteht, was thematisch zusammengehoert (und nicht jeder einzeln suchen muss):
[www.drehscheibe-online.de] - Kabinentenderliste
[www.drehscheibe-online.de] - Bauunterschiede der Rucksackkabinen und der Kabinentender bei der Deutschen Bundesbahn (DB) und Fragen dazu (?)
[www.drehscheibe-online.de] - Volkis Bilder: Ruhrpott - Bochum (8) Lohringbrücke 1971 => auch Infos Kabinentender

Gruss

Peter

+++ Ich will gar nicht, dass mich jeder mag - im Gegenteil: Die Sympathie oder Zuneigung gewisser Menschen waere mir hochgradig peinlich.
+++ Friends help you move. True friends help you move bodies.
+++ Rechtschreibfehler sind beabsichtigt: Es gibt immer Menschen, die nach Fehlern suchen - und ich versuche, allen Lesern etwas zu bieten.
Gegen einen kleinen Obolus biete ich sogar Patenschaften fuer meine Schreibfehler an. Und bald ist Weihnachten ...

Re: Kabinentender

geschrieben von: Bergmensch

Datum: 31.05.17 15:15

Auch ich sage mal, Danke.

Gruß von ganz oben der Bergmensch. 🙋‍♂️

Nicht 094, sondern 904 !!

geschrieben von: Hilger Duisburg

Datum: 31.05.17 18:09

Das ist 50 904 in Wirsberg bzw. Lichtenfels, nicht die 094,
ein Dreckfuhler !

Frage

geschrieben von: Richrath

Datum: 31.05.17 19:16

Auch von mir erstmal Dank für den Beitrag.
Zugleich habe ich dann aber auch die Frage, Us welchem Grund das Personal die Signale zu beobachten hatte.
An fehlenden Bremsleitungen sollte es nicht gelegen haben oder.
Ich bedanke mich bereits jetzt für die Antworten und Erklärungen, zumal ich eine Modellbahn mit EP III habe und das Thema Packwagen einbinden würde. Gabs die Packwagen auch bei Güterzügen mit E-Loks und Dieselloks?

Besten Dank

René

Re: Frage

geschrieben von: stefan p.

Datum: 31.05.17 20:50

Hallo René,

Richrath schrieb:
Zugleich habe ich dann aber auch die Frage, aus welchem Grund das Personal die Signale zu beobachten hatte.

Der Zugführer war damals der Chef im Zug, der Triebfahrzeugführer war ihm unterstellt, ebenso Heizer und Bremser. Die Beobachtung der Signale hatte den Grund, zu überwachen, ob das Personal des Zuges die Signale richtig beachtete. Insbesondere auf Strecken ohne Zugbeeinflussung.

Weiter hatte der Zugführer die Aufgabe, einen Fahrtbericht zu schreiben. In diesem Fahrtbericht wurde jede Abweichung vom geplanten Fahrtverlauf samt Grund vermerkt. Wenn der Zug also unplanmäßig vor einem haltzeigenden Signal gestanden hat, wurde das genauest im Fahrtbericht vermerkt. Auch deswegen wurden die Signale durch den Zugführer beobachtet.

Mit freundlichem Gruß
Stefan P.

Spur 0 - was sonst?

Meine Beiträge im HiFo: [www.drehscheibe-foren.de]

Fahrtbericht

geschrieben von: Mw

Datum: 31.05.17 21:04

... und darin war z.B. auch die Durchfahrt an den Direktionsgrenzen zu dokumentieren (!). Diese Grenztafeln mit schwarzer Schrift auf weißem Grund standen senkrecht zur Streckenachse.

Gruß
Mw

Bei der Fülle des zu verarbeitenden Materials sind einzelne Fehler oder Unrichtigkeiten nicht gänzlich zu vermeiden (Kursbuch Deutsche Bundesbahn)

Re: Fahrtbericht

geschrieben von: Richrath

Datum: 01.06.17 07:16

Hallo Stefan,
Hallo Mw,

Veieln Dank für die Erklärungen, damit sind die Ausführungen auch nachvollziehbar und auch die Notwendigkeit der Streckenbeobachtung.
Mir war nicht bekannt, dass der Zugführer Chef vom Ganzen war. Als Lokführer hätte es mich allerdings schwer genervt, meinen Vorgesetzten quasi auf dem Tener im Nacken sitzen zu haben. 😂

Beste Grüße

René

? Dampflokomotiven der DB mit Kabinentender in die DDR ?

geschrieben von: Grypsi2

Datum: 01.06.17 07:48

Hallo,

ich möchte anfragen, ob jemand es bestätigen und möglichst mit Bildern beweisen kann, dass Dampflokomotiven der DB mit Kabinentender außerhalb der Grenzübergänge auch in das Gebiet der DR / DDR fuhren, wenn ja bis wohin?

Während z.B. Dampfloks der BR 01 der DR zeitweise bis nach Hamburg fuhren, ist mir der umgekehrte planmäßige Weg von DB-Loks in die DDR inkl. Dampfloks mit Kabinentender nicht bekannt.

Wer kann helfen?

Vielen Dank.

Grypsi
Die kamen unter anderen bis Ellrich Grenzbahnhof der DR an der Strecke Northeim-Nordhausen.
Davon gibt es Bilder aber nicht von mir, bitte mal selber googeln.

Gruß von ganz oben der Bergmensch. 🙋‍♂️

Re: Fahrtbericht

geschrieben von: Mw

Datum: 01.06.17 14:22

Der Begriff "Vorgesetzter" passt in diesen Zusammenhang von anno dunnemals nicht. Der Zugführer musste z.B. bei Störungen an der Strecke oder läönger Halt zeigenden Signalen mittels Streckenfernsprecher Kontakt zum Fahrdienstleiter aufnehmen, und nicht der Lokführer. er hatte z.B. Befehle entgegenzunehmen und dem Lokführer "hochzureichen". Was beim Verfahren "Kabinentender" kein Problem darstellte, beim Schnellzug mit Packwagen an 12. Stelle wohl schon. Da kam vieles auf den "Teamgeist" an.

Gruß
Mw

dessen Vater Zugführer war und von den Kabinentendern wenig hielt. Sie sollen zugig, dreckig und eng gewesen sein.

Bei der Fülle des zu verarbeitenden Materials sind einzelne Fehler oder Unrichtigkeiten nicht gänzlich zu vermeiden (Kursbuch Deutsche Bundesbahn)

Re: Fahrtbericht

geschrieben von: stefan p.

Datum: 01.06.17 14:55

Hallo Mw,

Zustimmung, deswegen hatte ich den Zugführer auch als Chef im Zug (auch in Anlehnung an heute bei DB Fernverkehr gebrauchten Begriff "Zugchef") benutzt und nicht vom Vorgesetzten gesprochen. Der Vorgesetzte des Triebfahrzeugführers war der Leiter seines Bahnbetriebswerks mit seiner Führungshierarchie, aber der Chef im Zug war eben der Zugführer.

Man konnte sich das auch so merken: Ein Zug besteht aus einer Lok und Wagen. Der Lokführer führt die Lok und der Zugführer den Zug, und da die Lok Bestandteil des betrieblichen Begriffs Zug ist, war der Lokführer dem Zugführer untergeordnet.

Hinzu kam, dass einige betriebliche Funktionen ausdrücklich dem Zugführer zugeschieden waren! Natürlich hatte das zur Folge, dass es manch ein Lokführer als erhebend ansah, dass ein diktierter schriftlicher Befehl vom Zugführer "hochgereicht" werden musste - menschliche Konflikte hat es aus dieser Konstellation auch gegeben, wie ich selber noch erlebt habe. Aus der Zeit stammt auch folgender Witz:

Zwei Frauen in einer Eisenbahnsiedlung unterhalten sich und geben mit dem Job es Ehegatten an.

Die eine sagt: "Der Zug fährt erst ab, wenn mein Mann als Lokführer das will!"

Darauf die andere: "Und Ihr Mann darf den Zug erst anfahren, wenn mein Mann als Zugführer gepfiffen hat!"



Betrieblich gab und gibt es den Zugführer bei allen Zügen! In Epoche III fing die Deutsche Bundesbahn (DB, aber ausgeschrieben, da viele heute unter DB die DB AG verstehen - besonders die "Reichsbahner"...) damit an, die Aufgaben des Zugführers auf den Triebfahrzeugführer zu übertragen. Das war anfangs nur bei kurzen Zügen im Nahverkehr und bei Triebfahrzeugleerfahrten zugelassen. Bei den Nahverkehrszügen ohne Zugführer wurde auch gerne der Zugschaffner eingespart, weswegen diese Nahverkehrszüge, bei denen der Triebfahrzeugführer Zugführeraufgaben wahrnahm, auch als "Nullmannzüge" bezeichnet wurden.

In der aktuellen Ausgabe der "Fahrdienstvorschrift" gibt es den Zugführer betrieblich nicht mehr - alle betrieblichen Aufgaben, die man früher einem Zugführer zuschied, werden heute vom Triebfahrzeugführer wahrgenommen (für die Bahnexternen: Ohne dass es dafür mehr Geld gegeben hat).

"Teamgeist": Ja, der Teamgeist war immer "auf dem Zug" gefordert.

Die Differenzierung zwischen Zugführer und Triebfahrzeugführer hatte noch ein paar interessante Aspekte: Die Deutsche Bundesbahn (siehe oben) war eine "Beamtenbahn". Der Triebfahrzeugführer kam aus einer mittleren technischen Laufbahn, während der Zugführer der mittleren nichttechnischen Laufbahn zugeordnet wurde. Alleine die unterschiedliche Ausbildung bzw. Laufbahn sorgte schon für "Gerangel" im Team. Und dann wurden bis in die 90er Jahre beide Funtkionen ggf. unterschiedlich bezahlt: Während die Triebfahrzeugführer-Laufbahn bis zur Besoldungsgruppe A9Z (System A1 niedrig in der einfachen Laufbahn, A16 höchste Besoldungsgruppe höherer Dienst, mittlerer Dienst von A5 bis A9Z) führen konnte, war für Zugführer bis in die 80er Jahre bei A7 Schluss. Erst mit Einführung des IC79-Systems wurde die Bezahlung für IC-Zugführer bis A8 zugelassen, bis dann in den 90ern die Begrenzung wegfiel. Es konnte also sein, dass der Chef im Zug quasi drei Gehaltsgruppen schlechter eingruppiert war als der betrieblich von ihm "geführte" Triebfahrzeugführer!

So viel dazu...

Freundlicher Gruß
Stefan P.

Spur 0 - was sonst?

Meine Beiträge im HiFo: [www.drehscheibe-foren.de]




1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2017:06:01:14:56:52.
Bergmensch schrieb:
[Kabinentenderlok] kamen unter anderen bis Ellrich Grenzbahnhof der DR an der Strecke Northeim—Nordhausen.
Das ist zwar richtig, es wurde aber nach »außerhalb der Grenzübergänge« gefragt …!


Walter

Re: Weitere Infomation zum Thema, 50 Kab der BD Reg

geschrieben von: uk-old

Datum: 26.07.17 18:58

Hans Schülke bittet mich, diesen Beitrag einzustellen, dem will ich gerne nachkommen.

Er schreibt:

Die Beiträge über die verschiedenen Kabinentender der BR 50 im Hifo Ende Mai 2017 habe ich mit großem Interesse verfolgt. Auch den Link zur Liste der Kabinentender-50 rief ich auf. Dabei habe ich mich erinnert, dass ich die meisten 50 Kab in der Oberpfalz gesehen hatte. Und es fiel mir ein, dass sich unter meinen Unterlagen das „Verzeichnis der Triebfahrzeuge, Steuer- und Beiwagen der BD Regensburg“ mit Stand 01.02.1962 befindet. Darin sind auch die Kabinentender-50 aufgeführt.

Dem in dem Link erfolgten Aufruf, die Liste der 50 Kab zu vervollständigen, möchte ich folgen und stelle hierzu den BR 50-Bestand der BD Regensburg zum 01.02.1962 zu Verfügung.

https://abload.de/img/50kab-reg-s-1-psp9ue7.jpg
https://abload.de/img/50kab-reg-s-2-ps4sumq.jpg
https://abload.de/img/50kab-reg-s-3-psk5ubx.jpg


In dem Zusammenhang blieb mir die Bedeutung des Kürzels Ö = Österreich unklar.

Weitere 50 Kab sind durch Fotos belegt:

50 359 in Lindau, Ostern 1964
50 1315 in Flensburg, September 1965
50 1643 in Flensburg, September 1965
50 2296 in Limburg, August 1966

Abschließend möchte ich das Bild der 50 zeigen, an der ich einen Kabinentender erstmals gesehen habe. Es ist dies die Rottweiler 50 1667 als Wendelok im Bw Kornwestheim zu Pfingsten 1963.
Bei jetziger Bildbetrachtung stelle ich fest: Solche sauber geputzten Fensterscheiben habe ich später an keiner Kabine mehr gesehen.

https://abload.de/img/50-1667-kab-pslnu4a.jpg

Schöne Grüße aus Franken von
Hans Schülke

Dem schließt sich an mit der Bemerkung, dass im Hifo viel zu wenig Dokumentationen, Forschungsergebnisse pp. vertreten sind …

uk-old (Uwe)

Re: Weitere Infomation zum Thema, 50 Kab der BD Reg

geschrieben von: e32

Datum: 27.07.17 07:42

uk-old schrieb:

Bei jetziger Bildbetrachtung stelle ich fest: Solche sauber geputzten Fensterscheiben habe ich später an keiner Kabine mehr gesehen.


uk-old (Uwe)

Scheint ein "aggressives" Fensterreinigungsmittel gewesen zu sein, die Farbe des tenders scheint auch in Mitleidenschaft geogen zu sein ;-)

Im Ernst: Gab es ofters Tender, deren Grundfarbe man sah? Oder ist es nur Verwitterung?

Re: Weitere Infomation zum Thema, 50 Kab der BD Reg

geschrieben von: stoney

Datum: 27.07.17 08:23

Hallo,

Sieht beinahe so aus, als ob man nach dem Einbau der Kabine die Tenderseitenwände (noch) nicht lackiert hätte. Könnte das eine Art "Probefahrt" gewesen sein?

Gruß
Michael
Seiten: 1 2 All Angemeldet: -