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04 - Historisches Forum
Bilder, Dokumente, Berichte und Fragen zur Vergangenheit der Eisenbahn und des öffentlichen Nahverkehrs - Bilder vom aktuellen Betriebsgeschehen bitte nur im Zusammenhang mit historischen Entwicklungen veröffentlichen. Das Einstellen von Fotos ist jederzeit willkommen. Die Qualität der Bilder sollte jedoch in einem vernünftigen Verhältnis zur gezeigten Situation stehen.
Dies ist KEIN Museumsbahnforum! Bilder, Meldungen und Fragen zu aktuellen Sonderfahrten bitte in die entsprechenden Foren stellen.
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(CH) WSB De 4/4 43-45 mit Güterzügen, Teil 1 (28B)
geschrieben von: wernerhardmeier
Datum: 19.05.17 18:19
siehe auch:
(CH) Die alten Triebwagen der WSB 1974-77 in und um Aarau (30B) [www.drehscheibe-online.de]
(CH) WSB-Klassiker Be 4/4 6-16 von 1947-66 (32B) [www.drehscheibe-online.de]
(CH) WSB De 4/4 42 von 1904 mit Rollbockzug, das ausserordentliche Erlebnis (11B) [www.drehscheibe-online.de]
(CH) WSB De 4/4 43-45 mit Güterzügen, Teil 2 (24B) [www.drehscheibe-online.de]
(CH) WSB-Rangiertraktoren Te 2/2 47-50 (24B) [www.drehscheibe-online.de]
(CH) Bahnpostwagen auf der WSB, DZ 55-56 und Z 54, Mai 1977 (10B) [www.drehscheibe-online.de]
(CH) Luftgebremste Rollböcke der WSB (21B) [www.drehscheibe-online.de]
(CH) WSB-Baudienstfahrzeuge (20B) [www.drehscheibe-online.de]
1974 nahm die Wynen- und Suhrentalbahn WSB drei moderne Gepäcktriebwagen De 4/4 43-45 für den Güterverkehr in Betrieb. Von den alten Triebwagen blieb nur noch De 4/4 42 von 1904 als Reserve erhalten, bis er vom De 4/4 6 ex Be 4/4 6 abgelöst wurde, den ich hier schon vorgestellt habe.
Mit 536 kW Stundenleistung waren die 46 t schweren De 4/4 von 1974 die leistungsfähigsten Triebfahrzeuge der WSB. Für die modernen Wagenkasten zeichnete SWS Schlieren verantwortlich, die elektrische Ausrüstung stammte von BBC. Revolutionär war die erstmalige Anwendung von Thyristoren in einem Serienfahrzeug. Die Steuerelektronik stammte von Siemens Erlangen.
Mit grosser Mühe fertigte ich Ende 1973 ein Bild vom „Erlkönig“ auf dem SWS-Areal in Schlieren an. Um die nötige Höhe zu gewinnen, musste ich springen: Ich stellte ich die Optik meiner nagelneuen Minolta SR-T 101 auf unendlich, die Belichtungszeit auf 1/250 sec. Hier ist das beste Bild meiner sportlichen Betätigung: WSB De 4/4 43, noch ohne Stromabnehmer, aber sonst fast vollständig.
Auf dem Weg vom Depot Aarau zur Rollbockanlage Suhr überquert De 4/4 44 die SBB-Gleise.
Die WSB-Vorgänger bauten für das Wynental und für das Suhrental separate Rollbockanlagen in Suhr und in Oberentfelden. Auf dem Zwischenstück Suhr - Aarau - Oberentfelden fand kein Güterverkehr statt. Rollbockzüge waren auf den beiden Kreuzungen der WSB mit der SBB-Linie Lenzburg - Zofingen deshalb nie zu fotografieren.
De 4/4 42 im alten Bahnhof Gränichen. Im Gegensatz zu ihren Vorgängern waren die De 4/4 43-45 nie im Personenverkehr eingesetzt. Ihre Höchstgeschwindigkeit betrug nur 60 km/h, während die WSB-Fahrzeuge für den Personenverkehr ab Baujahr 1965 bereits für 80 km/h zugelassen waren. Vor diesem Hintergrund überrascht das gut sichtbare Kabel der Fernsteuerung.
De 4/4 44 mit gemischtem Güterzug in der Rollbockanlage Oberentfelden: SBB Gklm, DB Gs, SBB Gms, 2x SBB Udgs-Getriedesilowagen.
Bei jedem Rangiermanöver wird eine ungesicherte Quartierstrasse überquert, dies erfordert die volle Aufmerksamkeit des Wagenführers.
Natürlich versuche ich das auch bei schönem Wetter. De 4/4 44 mit aufgebocktem vierachsigem SBB-Getriedesoilowagen Uadgs, abfahrbereit in Schöftland.
Eintreffen in Oberentfelden. Leider wird das Sonnenlicht immer schwächer.
Sobald der lange Güterwagen die Quartierstrasse überquert hat, wird das Umsetzen des noch im falschen Gleis stehenden Güterwagens vorbereitet. Dazu gehören das Einhängen einer Rangierkette zwischen Triebwagen und Güterwagen sowie minutiöse Absprachen zwischen den Wagenführer und dem Rangierpersonal. Dabei geht es nicht nur um die Sicherheit, denn die Quartierstrasse soll nicht länger als unbedingt nötig blockiert werden. Auf Pfiff sperrt ein Rangierer die Strasse. De 4/4 44 schiebt den Güterwagen zurück, und im Stillstand entfernt ein Rangierer die feste Kuppelstange zwischen Tw und Güterwagen. Auf einen weiteren Pfiff fährt der Tw rückwärts. Sobald die Rangierkette angespannt ist, bewegt sich auch der Güterwagen in die gleiche Richtung. Zwischen den beiden Fahrzeugen stellt ein Rangierer die Weiche Richtung Rollbockgrube um. Der Güterwagen erreicht in der Grube schon nach wenigen Metern wieder feste Normalspurgleise. De 4/4 44 schiebt den Güterwagen mit Hilfe der Kupplungsstange noch einige Meter Richtung Normalspur. Die Barriere wird nur für SBB-Zugsfahrten gesenkt, bei den WSB-Rangierfahrten bleibt sie oben, das kann ortsunkundige Automobilisten verwirren.
Der Rangierer sichert den Uadgs gegen unbeabsichtigtes Entlaufen.
De 4/4 44 holt auf dem Abstellgleis zusätzliche Rollböcke.
Die nie verwendeten Anschlüsse für die Fernsteuerung sind entfernt, provisorisch aufgeschraubte Blechstücke decken die Löcher im Lokkasten ab.
Für den Transport vierachsiger Wagen hat die WSB einen Teil der 45 Rollböcke U 520-564 (gebaut 1957-73) zu Paaren zusammengefasst. Auf der WSB waren in erster Linie vierachsige Getriedesilowagen, Zementsilowagen, offene Wagen für den Zuckerrübentransport, Flachwagen und Spezialwagen für den Transport von Blechrollen zu befördern, gelegentlich auch vierachsige Schiebewandwagen. Sie alle haben Drehgestelle mit einem einheitlichen Achsstand von 1,8 m.
Mit der schon bekannten Rangierkette zieht De 4/4 44 die beiden für Schöftland bestimmten Uadgs zum Aufbockpunkt.
Die für den zweiten Wagen benötigten zusätzlichen Rollbockpaare werden in die Grube eingeschoben.
Auch in Suhr ist nur eine einzige Rollbockgrube vorhanden. De 4/4 43 holt kurz vor Feierabend ein Rs der DB und einen Gs der SBB ab.
De 4/4 43 mit zwei beladenen vierachsigen Flachwagen in Oberkulm, Oktober 1977. Der Triebwagen wird einen Güterwagen aus dem nahen Anschlussgleis holen, die Kupplungsstange ist bereits eingesteckt. Wie die eindrückliche „Bremsschlauchschlange“ beweist, sind die Rollböcke der WSB luftgebremst, sie haben die Charmilles-Bremse.
Der Rangierer lässt den Zug langsam vorziehen.
Endlich wird es eine Spur heller.
WSB-Güterzug in Teufenthal
Das Wagenmaterial wie auch der noch vorhandene Anschluss der Fernsteuerung am Triebwagen sind klare Hinweise auf einen frühen Aufnahmezeitpunkt, die Bilder stammen vom Oktober 1980.
Richtung Suhr fahrender Güterzug in Oberkulm, mein letztes Bild eines WSB-Güterzugtriebwagens mit Fernsteuerkabel, April 1981.
De 4/4 44 mit Güterzug im alten Bahnhof Muhen.
Zu jenem Zeitpunkt wirkte der vierachsige Hochbordwagen Taems mit stirnseitig aufrollbarem Dach noch recht exotisch, aussergewöhnlich waren auch die rechteckigen Puffer.
Fortstetzung folgt.
Gruss, Werner
Mein Inhaltsverzeichnis:
[www.drehscheibe-online.de]
4-mal bearbeitet. Zuletzt am 2017:05:22:11:10:02.
(CH) Die alten Triebwagen der WSB 1974-77 in und um Aarau (30B) [www.drehscheibe-online.de]
(CH) WSB-Klassiker Be 4/4 6-16 von 1947-66 (32B) [www.drehscheibe-online.de]
(CH) WSB De 4/4 42 von 1904 mit Rollbockzug, das ausserordentliche Erlebnis (11B) [www.drehscheibe-online.de]
(CH) WSB De 4/4 43-45 mit Güterzügen, Teil 2 (24B) [www.drehscheibe-online.de]
(CH) WSB-Rangiertraktoren Te 2/2 47-50 (24B) [www.drehscheibe-online.de]
(CH) Bahnpostwagen auf der WSB, DZ 55-56 und Z 54, Mai 1977 (10B) [www.drehscheibe-online.de]
(CH) Luftgebremste Rollböcke der WSB (21B) [www.drehscheibe-online.de]
(CH) WSB-Baudienstfahrzeuge (20B) [www.drehscheibe-online.de]
1974 nahm die Wynen- und Suhrentalbahn WSB drei moderne Gepäcktriebwagen De 4/4 43-45 für den Güterverkehr in Betrieb. Von den alten Triebwagen blieb nur noch De 4/4 42 von 1904 als Reserve erhalten, bis er vom De 4/4 6 ex Be 4/4 6 abgelöst wurde, den ich hier schon vorgestellt habe.
Mit 536 kW Stundenleistung waren die 46 t schweren De 4/4 von 1974 die leistungsfähigsten Triebfahrzeuge der WSB. Für die modernen Wagenkasten zeichnete SWS Schlieren verantwortlich, die elektrische Ausrüstung stammte von BBC. Revolutionär war die erstmalige Anwendung von Thyristoren in einem Serienfahrzeug. Die Steuerelektronik stammte von Siemens Erlangen.
Mit grosser Mühe fertigte ich Ende 1973 ein Bild vom „Erlkönig“ auf dem SWS-Areal in Schlieren an. Um die nötige Höhe zu gewinnen, musste ich springen: Ich stellte ich die Optik meiner nagelneuen Minolta SR-T 101 auf unendlich, die Belichtungszeit auf 1/250 sec. Hier ist das beste Bild meiner sportlichen Betätigung: WSB De 4/4 43, noch ohne Stromabnehmer, aber sonst fast vollständig.
Auf dem Weg vom Depot Aarau zur Rollbockanlage Suhr überquert De 4/4 44 die SBB-Gleise.
Die WSB-Vorgänger bauten für das Wynental und für das Suhrental separate Rollbockanlagen in Suhr und in Oberentfelden. Auf dem Zwischenstück Suhr - Aarau - Oberentfelden fand kein Güterverkehr statt. Rollbockzüge waren auf den beiden Kreuzungen der WSB mit der SBB-Linie Lenzburg - Zofingen deshalb nie zu fotografieren.
De 4/4 42 im alten Bahnhof Gränichen. Im Gegensatz zu ihren Vorgängern waren die De 4/4 43-45 nie im Personenverkehr eingesetzt. Ihre Höchstgeschwindigkeit betrug nur 60 km/h, während die WSB-Fahrzeuge für den Personenverkehr ab Baujahr 1965 bereits für 80 km/h zugelassen waren. Vor diesem Hintergrund überrascht das gut sichtbare Kabel der Fernsteuerung.
De 4/4 44 mit gemischtem Güterzug in der Rollbockanlage Oberentfelden: SBB Gklm, DB Gs, SBB Gms, 2x SBB Udgs-Getriedesilowagen.
Bei jedem Rangiermanöver wird eine ungesicherte Quartierstrasse überquert, dies erfordert die volle Aufmerksamkeit des Wagenführers.
Natürlich versuche ich das auch bei schönem Wetter. De 4/4 44 mit aufgebocktem vierachsigem SBB-Getriedesoilowagen Uadgs, abfahrbereit in Schöftland.
Eintreffen in Oberentfelden. Leider wird das Sonnenlicht immer schwächer.
Sobald der lange Güterwagen die Quartierstrasse überquert hat, wird das Umsetzen des noch im falschen Gleis stehenden Güterwagens vorbereitet. Dazu gehören das Einhängen einer Rangierkette zwischen Triebwagen und Güterwagen sowie minutiöse Absprachen zwischen den Wagenführer und dem Rangierpersonal. Dabei geht es nicht nur um die Sicherheit, denn die Quartierstrasse soll nicht länger als unbedingt nötig blockiert werden. Auf Pfiff sperrt ein Rangierer die Strasse. De 4/4 44 schiebt den Güterwagen zurück, und im Stillstand entfernt ein Rangierer die feste Kuppelstange zwischen Tw und Güterwagen. Auf einen weiteren Pfiff fährt der Tw rückwärts. Sobald die Rangierkette angespannt ist, bewegt sich auch der Güterwagen in die gleiche Richtung. Zwischen den beiden Fahrzeugen stellt ein Rangierer die Weiche Richtung Rollbockgrube um. Der Güterwagen erreicht in der Grube schon nach wenigen Metern wieder feste Normalspurgleise. De 4/4 44 schiebt den Güterwagen mit Hilfe der Kupplungsstange noch einige Meter Richtung Normalspur. Die Barriere wird nur für SBB-Zugsfahrten gesenkt, bei den WSB-Rangierfahrten bleibt sie oben, das kann ortsunkundige Automobilisten verwirren.
Der Rangierer sichert den Uadgs gegen unbeabsichtigtes Entlaufen.
De 4/4 44 holt auf dem Abstellgleis zusätzliche Rollböcke.
Die nie verwendeten Anschlüsse für die Fernsteuerung sind entfernt, provisorisch aufgeschraubte Blechstücke decken die Löcher im Lokkasten ab.
Für den Transport vierachsiger Wagen hat die WSB einen Teil der 45 Rollböcke U 520-564 (gebaut 1957-73) zu Paaren zusammengefasst. Auf der WSB waren in erster Linie vierachsige Getriedesilowagen, Zementsilowagen, offene Wagen für den Zuckerrübentransport, Flachwagen und Spezialwagen für den Transport von Blechrollen zu befördern, gelegentlich auch vierachsige Schiebewandwagen. Sie alle haben Drehgestelle mit einem einheitlichen Achsstand von 1,8 m.
Mit der schon bekannten Rangierkette zieht De 4/4 44 die beiden für Schöftland bestimmten Uadgs zum Aufbockpunkt.
Die für den zweiten Wagen benötigten zusätzlichen Rollbockpaare werden in die Grube eingeschoben.
Auch in Suhr ist nur eine einzige Rollbockgrube vorhanden. De 4/4 43 holt kurz vor Feierabend ein Rs der DB und einen Gs der SBB ab.
De 4/4 43 mit zwei beladenen vierachsigen Flachwagen in Oberkulm, Oktober 1977. Der Triebwagen wird einen Güterwagen aus dem nahen Anschlussgleis holen, die Kupplungsstange ist bereits eingesteckt. Wie die eindrückliche „Bremsschlauchschlange“ beweist, sind die Rollböcke der WSB luftgebremst, sie haben die Charmilles-Bremse.
Der Rangierer lässt den Zug langsam vorziehen.
Endlich wird es eine Spur heller.
WSB-Güterzug in Teufenthal
Das Wagenmaterial wie auch der noch vorhandene Anschluss der Fernsteuerung am Triebwagen sind klare Hinweise auf einen frühen Aufnahmezeitpunkt, die Bilder stammen vom Oktober 1980.
Richtung Suhr fahrender Güterzug in Oberkulm, mein letztes Bild eines WSB-Güterzugtriebwagens mit Fernsteuerkabel, April 1981.
De 4/4 44 mit Güterzug im alten Bahnhof Muhen.
Zu jenem Zeitpunkt wirkte der vierachsige Hochbordwagen Taems mit stirnseitig aufrollbarem Dach noch recht exotisch, aussergewöhnlich waren auch die rechteckigen Puffer.
Fortstetzung folgt.
Gruss, Werner
Mein Inhaltsverzeichnis:
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