Hallo,

das Wetter ist schön und manchen treibt es hinaus.
Deshalb hier der Bericht über die Ferienfahrt meiner Eltern im Juni 1963. Leider hatte Vati nicht das richtige Händchen zu fotografieren und sehr wenige Bilder von Eisenbahn aufgenommen. In der Urlaubsmappe sind vor allem Ansichtskarten aus der Zeit eingeklebt und die kann ich aus rechtlichen Gründen hier nicht zeigen. Aber vielleicht findet der eine oder andere den Bericht aus der Vergangenheit doch interessant.
Ich wünsche jedenfalls allen an dem schönen Tag (zumindest hier in Dresden) allen einen entspannten Sonntag.











Kofferverladung in Budapest

Bahnhof Balatonföldvar



Bahnhof Balatonföldvar



Unterkunft meiner Eltern in Balatonföldvar



Meine Eltern, meine Schwester war schon unterwegs und an mich war noch nicht zu denken.



Bahnhof Kismaros

Kismaros, der Wilde Esel



Kofferverladung auf den LKW in Kismaros



Eines Speisekarte.



Verkehrsmittel auf der Magareteninsel.



Leider war die Ausbeute für das HiFo (HiBa) aus 154 Fotos sehr dürftig.

Ich hoffe es hat euch trotzdem gefallen.

(Dieser Beitrag enthält keinen Text)

Hallo Murakel

Ganz herzlichen Dank für das Aufbereiten der Ferienschnipsel aus alter Zeit. Auch wenn die Bahn nur in Form in Form der Schmalspur-Personenwagen aus Kismaros vorkommt, habe ich einen spannenden Einblick in eine vergangene Welt erhalten. Das ist hier im HiFo sicher gut platziert.

Der Bericht fusst immerhin auf einer mit Dokumenten illustrierten Fernfahrt mit der Bahn in die sozialistische Bruderrepublik zum sonnigen Balaton und zu den reich bestückten Etlap der Etterem.

Und der Nahverkehr auf der Margitsziget ist ja auch schon fast ein Zug...

Gruss, Werner

Hallo Murakel,

ein herrlicher Beitrag. Und waren das noch Zeiten im sozialistischen Ungarn: Rente für Frauen ab 55, für Männer ab 60 und 90% des (sicherlich nicht üppigen) Gehalts gibt es dann als Rente...

Grüße

Martin, der 10 Jahre später erstmals in Ungarn war und sich gut in deine Eltern hineinversetzen kann

Womöglich ist es von Interesse, welche bekannten bzw. landesspezifischen Speisen die vorgestellte Karte anführte. Hier eine kleine Auswahl an Übersetzungen, die bei dem ein oder anderen Erinnerungen wach werden lassen:

Die Karte stammt aus dem staatlichen Parlamentsrestaurant = Orszaghaz Etterem, was auch bildlich unterstrichen wird.

Zunächst fällt die doppelte Preisauszeichnung auf. Dies war ein Hinweis auf Preise für Einheimische und "Fremde".

In der linken Spalte werden zuallererst die Suppen aufgeführt (Levesek), gefolgt von den gekochten (Sättigungs-)Beilagen (Zsemlegomboc= Semmelknödel), den Nudeln (Tesztak) und den Beilagesalaten. Dann folgt das Kindermenü (Gyermekmenu), bestehend u.a. aus einer Eiersuppe (Tojasleves). Das Erwachsenenmenü besteht u.a. aus gefülltem Wirsingkohl Wiener Art (Becsi rakott kelkaposzta).

In der rechten Spalte finden wir heiße und kalte Vorspeisen mit den berühmten Hortobagyi palacsinta=gefüllte Eierpfannkuchen mit Fleisch, dann Fischgerichte (Ponty=Karpfen), hierauf frisch zubereitete Speisen, hauptsächlich Fleischgerichte (z.B. Rantott sertesszelet burgonyaval= Gefüllte Schweinefleischscheibe mit Kartoffeln), schließlich die Schongerichte (Kimelöetelek), worunter sich eine berühmte ungarische Nachspeise findet, die Vogelmilch = Madartej!

Sodann folgen die Angaben der Zeiten für die Speiseabfolge, sowie die Nennung des Geschäftsführers, des "Preisverantwortlichen" in einem staatlichen Betrieb (Árfelölös) und des Küchenchefs.


Jó étvágyat=Guten Appetit
Ulrich Brandl

Da war ich auch des öfteren, allerdings erst 1972 ff., was vielfältige Erinnerungen mit sich bringt, zum Beispiel so etwas:





Um allen Eventualitäten vorzubeugen: Das Bild hat sehr wohl Bezug zur Eisenbahn - man muß ihn halt nur finden....

Der gesamte Bericht hat mir ausnehmend gut gefallen!

Lothar Behlau, mit rudimentären Ungarisch-Kenntnissen - aber im Wesentlichen erinnere ich mich nur an "szeretlek"!

P.S.: Nein, stimmt nicht; immerhin ist mir aufgefallen, daß auf der Speisekarte "der" Preisverantwortliche kein solcher ist, sondern eine Frau, nämlich die Angetraute vom János Tamás, deren eigener Name hier offenbar gar keine Rolle spielt.

Lothar Behlau schrieb:

Um allen Eventualitäten vorzubeugen: Das Bild hat sehr wohl Bezug zur Eisenbahn - man muß ihn halt nur finden....

Die Dame, die uns leider nur den Rücken zeigt, tut dies auf einer Decke der DSG. . .

Zitat:

P.S.: Nein, stimmt nicht; immerhin ist mir aufgefallen, daß auf der Speisekarte "der" Preisverantwortliche kein solcher ist, sondern eine Frau, nämlich die Angetraute vom János Tamás, deren eigener Name hier offenbar gar keine Rolle spielt.

Das ist das besondere am ungarischen Namensrecht, dass verheiratete Frauen den vollständigen Namen ihres Ehemanns annehmen können, kenntlich gemacht durch das Suffix -né, also in diesem Falle, wie schon zitiert, Támas János-né, obwohl die Angetraute, z.B. Horváth Katalin, nach der Heirat folglich Támas Katalin heißen müßte. Wird aber heute bei Eheschließungen kaum noch praktiziert.


Mit freundlichen Grü§en
Ulrich Brandl

Hallo Murakel,

oh, ja! da kommen Erinnerungen hoch. Am besten gefällt mir jedoch die "Hennigsdorfer Straße" auf dem Versicherungsschein. Dieser Name hatte noch über eine längere Assoziationskette mit der Eisenbahn zu tun.

Es lebe die Umbenennung!

Gruß Bernd