Liebe Hiforisti,
nach längerer Zeit mit gesundheitlichen Problemen habe ich den neuen Beitrag "Abschied von der 03 bei der DB" auf unserer homepage fertigstellen können. Fünf Bilder als Kostprobe
habe ich schon mal hier eingestellt. Wer sich für mehr interessiert, klickt auf der Startseite auf den angegebenen Link. Allen Teilnehmern wünschen wir ein frohes,
friedliches Osterfest und weiterhin viel Freude am gemeinsamen Hobby.
Hans (von den Sieber-Brüdern)

Zuerst einmal einige Informationen zur damaligen Situation:

Für den letzten planmäßigen Einsatz im Winter 1971/72 standen dem Bw Ulm nur noch vier Schnellzugloks der Baureihe 03 zur Verfügung. Alle anderen waren Mitte des Jahres 1971 wegen Erreichens der Laufleistungsgrenze bzw. Ablaufs der Kesselfrist abgestellt worden. Nachdem auch bei 03 276 die Kesselfrist im Oktober 1971 endete, verblieben nur noch drei einsatzfähige Maschinen. 03 268 erlitt im Januar 1972 einen Zylinderriss und schied demzufolge vorzeitig aus dem Dienst aus. Und so mussten die 03 088 und die 03 131 als letzte Vertreterinnen ihrer Gattung die sechs Planzüge alleine bis zum Ende des Winterfahrplans bespannen. Das taten sie auch, sehr zur Freude der zahlreich nach Ulm pilgernden Dampflokfreunde. An den beiden Maschinen mit den kleinen Vorlaufrädern blieb nun die Aufgabe hängen, bis zum Fahrplanwechsel im Mai 1972 den vorgegebenen Plan zu erfüllen. Die von Krupp im Jahr 1932 gebaute 03 088 war von Hamburg-Altona nach Ulm gekommen und wurde erst im September 1972 z-gestellt. Ihre Ausmusterung erfolgte im Februar 1973. Die Hoffnungen, diese Lok der Nachwelt erhalten zu können, zerschlugen sich, weil sich kein privater Käufer fand. So wurde sie im Sommer 1974 in Immdendingen zerlegt. Dass die damalige DB für ihre Erhaltung kein Interesse zeigte, zeugt auch noch im Nachhinein von Ignoranz und wenig Weitsicht. Etwas besser erging es der Henschel-Lok 03 131, die von Braunschweig nach Ulm gekommen war. Sie wurde am 25.5.1972 z-gestellt und im Juli 1972 ausgemustert. Zu den Olympischen Sommerspielen 1972 wurde sie am 24.5.1972, dem Tag vor Ablauf ihrer Kesselfrist, nach München überführt und durfte, tenderseits mit den fünf Ringen und einem Gruß des Bw's München Hbf bemalt, kurzzeitig für das bedeutende internationale Sportereignis werben. Dann allerdings wurde man sich bei der BD München bewusst, dass die Methode der Tenderaufschrift doch zu sehr an die Parolen aus der dunkelsten Epoche der deutschen Geschichte erinnerte und ließ den unbedarften Einfall des Lokführernachwuchses wieder übermalen. Zudem sollte dem internationalen Publikum nicht unbedingt das antiquierterste Verkehrsmittel der BRD präsentiert werden. Heute steht die Maschine als nicht betriebsfähiges Ausstellungstück im Deutschen Dampflok-Museum in Neuenmarkt-Wirsberg, an das sie 1975 verkauft wurde.
Beide Maschinen absolvierten vor ihrer z-Stellung gemeinsam noch Sonderfahrten, so beispielsweise am 11. und 12. März 1972. Am 21.5.1972 dann fand die Abschiedsfahrt der beiden "Salondampfer" statt, wie die Lokreihe wegen ihrer angeblich etwas schwach ausgeprägten Zugkräfte oft "liebevoll" abwertend genannt wurde. 03 088 leistete wie gewohnt der 03 131 Vorspann, als es über die Illertalbahn Richtung Bodensee und über die Südbahn wieder zurück in die Donaustadt ging. Apropos "Salondampfer": die Baureihe 41, die in vielen Baugruppen mit der 03 identisch ist, hatte den Beinamen "Ochsenlok", wegen ihrer Leistungsfähigkeit und vielseitigen Einsatzfähigkeit. Schon im Vergleich zu ihr tut man der 03 unrecht, wenn man sie als ein "Leichtgewicht" abstempelt, die, anders als eine 01, nicht in der Lage war, schwere Schnellzüge über hügeliges Gelände zu befördern. Dafür war die Lok in erster Linie auch nicht gebaut worden. Die 03 sprang seinerzeit in die Lücke, die durch den verschleppten Ausbau des Streckennetzes auf angemessene Achslasten entstanden war. Und diese Lücke füllte die wenig wartungsintensive Loktype bis zum Schluss verlässlich aus.
Mit dem Ende des Winterfahrplan 1971/72 endeten nicht nur die 03-Einsätze in Ulm, es endete auch der über 120 Jahre währende dampfgeführte Reisezugverkehr auf der Südbahn. Und obendrein war dies auch das Ende der leichten Schnellzugbaureihe 03 bei der DB insgesamt. Obwohl jünger und in höherer Stückzahl gebaut, blieb im Vergleich zu ihrer großen Schwester 01 keine der 03-Loks der Deutschen Bundesbahn betriebsfähig erhalten. 03 281 wartete 1972 in Ulm noch auf einen Käufer, der die Lok, wie ursprünglich vorgesehen, der Nachwelt einsatzfähig erhalten sollte. Aber auch der fand sich nicht. Wenige Jahre später kamen als "Ersatz" für eine 03 zuerst die Hofer 01 173, danach die ölgefeuerte 01 1066 in die Donaustadt, um an die Epoche der großrädrigen Ulmer Schnellzugdampfloks zu erinnern. Beide Loktypen freilich waren für Ulm "Neigschmeckte".
Uns persönlich hatte es diese Baureihe von Anfang angetan. Und noch heute können sich die damals 13- bzw. 15-jährigen Jungs bestens daran erinnern, als sich ihnen im Juli 1967 im Ulmer Hauptbahnhof die erste 03 langsam hinter einem Schnellzugwagen heranrollend im frühen Morgenlicht präsentierte. So viel Herzklopfen und überschwengliche Begeisterung können Erwachsene gar nicht haben bzw. empfinden. Die 03 wurde schon mit dieser ersten Begegnung zu "unserer" Lok. Genauso unvergessen ist die Rückfahrt von einer Exkursion nach Crailsheim wenige Jahre später mit einem von einer 03 geführten Nahverkehrszug. Jede der zahlreichen Anfahrten in den zahlreichen Haltestationen wurde aus dem geöffneten Fenster im Wagen hinter der Lok hautnah mit Augen und Ohren mitererlebt. In die beginnende Dämmerung und dann in die Dunkelheit jagten durch den Schornstein der Lok glühende Partikel in den abendlichen Himmel. Was für ein Feuerwerk! Die Partikel freilich, kratzend und schmerzend, hatten sich bis zum Verlassen des Zuges in Sontheim-Brenz auch in unseren gierig aufgerissenen Augen niedergelassen. So verlangt die eine oder andere Begeisterung eben auch ihren Preis.


03 268 vor E 1991 bei Ulm am Donauufer, 30.12.1971. Im Januar erlitt die Lok einen Zylinderschaden und musste abgestellt werden. Die zwei verbliebenen 03 088 und 03 131 erhielten einen gekürzten Umlaufplan, in dem der E 1991 den einzig verbliebenen Eilzug darstellte.


03 131 mit "alter" Nummer bei Ulm-Donautal am 4.4.1972.


Vom Zusammenfluss von Donau (links) und Iller (rechts) aus wurde 03 088 im April 1971 mit E 1991 fotografiert.


Am 21. Mai 1972 fand die Abschiedsfahrt für die Baureihe 03 der DB statt. Über die Illerbahn ging es an den Bodensee und über die Südbahn wieder zurück in die Donaustadt. Zuglok war die 03 131. Vorspann leistete die 03 088, die auf der Donaubrücke ihre Fans pfeifend grüßt.


Im Juli 1972 erinnerte einzig die 03 281 an die Epoche der Ulmer Schnellzugdampfloks. Sie sollte betriebsfähig erhalten werden. Doch die Pläne zerschlugen sich. Die damalige DB zeigte wenig Interesse und Entgegenkommen. Die Maschine ging den Weg allen alten Eisens. Als Ausstellungsstücke blieben nur die 03 131 (DDM) und die 03 188 (Stadt Kirchheim/Teck) erhalten.

Die kaum mehr leserliche Frage auf der Rauchkammertür der 03 281 "Ende?" musste leider mit "Ja" beantwortet werden.

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1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2017:04:15:12:02:32.

Natürlich kenne ich den Begriff auch, aber nicht wegen angeblich geringer Leistung, sondern wegen der relativen Eleganz dieser Maschine (in DB Ausführung).
Für meinen Geschmack ist sie die schönste deutsche Schnellzuglok.
Grüße
Ulrich

Danke fürs Zeigen der Aufnahmen. Die 03 waren wohl in der Tat recht empfindliche Diven, zumindest was das Anfahren betraf.

sibi schrieb (Hervorhebung von mir):

Etwas besser erging es … 03 131, … Zu den Olympischen Sommerspielen 1972 wurde sie … nach München überführt und durfte, tenderseits mit den fünf Ringen und einem Gruß des Bw München Hbf bemalt, kurzzeitig für das bedeutende internationale Sportereignis werben. Dann allerdings wurde man sich bei der BD München bewusst, dass die Methode der Tenderaufschrift doch zu sehr an die Parolen aus der dunkelsten Epoche der deutschen Geschichte erinnerte und ließ den unbedarften Einfall des Lokführernachwuchses wieder übermalen. Zudem sollte dem internationalen Publikum nicht unbedingt das antiquierteste Verkehrsmittel der BRD präsentiert werden.

Einfach »affig«. So empfand ich diese Bedenken der „Reichsbedenkenträger” schon damals und ich sehe das noch heute so. Im Vordergrund des „unbedarften Einfalls des Lokführergedankens” stand ja eher wohl der olympische Gedanke und eben der freundliche Gruß an die Reisenden — und ganz genau so wurde es sogar in der DB-Hauszeitschrift „Rad und Schiene” dargestellt:





Gruß

Walter

Hallo,
irgendwo stand mal, dass neben "Salondampfer" auch "Gazelle" als Kosename für die BR 03 gebräuchlich war. Aber frach nich wo ;)

Danke für den Bildbericht und viele Grüße
Pit

Grüß Gott!

Anbei eine Aufnahme von der 003 088-2, nachdem die Lok schon fast 2 Jahre Abstellzeit auf dem Buckel hatte. Das Foto entstand im Mai 1974 im Bw Ulm



Für den ausfühlichen und leicht emotionalen Beitrag bedanke ich mich und wünsche ein frohes Osterfest!

Lilo

Für diese ausführliche Bildserie vielen Dank, Hans!

Bleibt immer noch die Frage offen, ob alle in den Dampfgeführten Reisezügen Wi 1971/72 (Scan) aufgeführten Züge mit 03 gefahren wurden. Dazu war ein 3-Tagesplan nötig. Besonders vom schnellen E 1990 Frhf Stadt ab 15:05 - Ulm Hbf an 16:18 Uhr (evtl. mit V-Lok-Vorspann bis Aulendorf) fehlen Bilder.
Möglicherweise wurde der aufgestellte Plan (und den müsste es tatsächlich gegeben haben, weil die "Dampfgeführten Reisezüge" ab 1971 auf der Einsicht in die Laufpläne basierten, die in der ZTL Mainz vorlagen) schon nach wenigen tagen gekürzt.
Mit der Z-Stellung der 03 276 im Oktober hat man möglicherweise einen Plantag herausgenommen, wobei der E 1990 zum Opfer fiel.
Vielleicht erhalten wir noch Informationen und wir können das Rätsel lösen.

Beste Ostergrüße

Ronald





2-mal bearbeitet. Zuletzt am 2017:04:15:16:08:49.

Der gekürzte Plan, nachdem nur noch 2 Loks einsatzfähig waren, sah so aus:
(Quelle: der eisenbahnkurier Heft 35 (April 1972, S. 76))



Damals war EK noch schreibmaschinegetippt und im DIN A 5-Format, herausgegeben von einer Arbeitsgemeinschaft
(dies nur für jüngere Leser)

Grüße
Hans

Zitat:

irgendwo stand mal, dass neben "Salondampfer" auch "Gazelle" als Kosename für die BR 03 gebräuchlich war.

Gazelle paßt m.E. auch sehr gut, jedenfalls im Vergleich zu anderen Dampflokbaureihen. Eben elegant!
Grüße
Ulrich

Der Plan, wie gewünscht, etwas größer:

 

Hallo Hans,

das sind sehr schöne Aufnahmen, sowohl die hier gezeigte als auch die Gesamtheit auf Eurer Homepage! Am besten gefallen mir die Winteraufnahmen!

Eine Anmerkung zur Zugkraft und Leistung der 03: wenn man die Reibungsmasse gegenüber der 01 um ca. 10 % verringert, müsste man den guten alten Coulomb seine Gesetze umformulieren lassen, damit die Zugkraft davon unbeeinflusst bleibt! Und bei etwa gleichem technologischen Stand und gleichen Baugrundsätzen kann ein verkleinerter Kessel nicht die gleiche Leistung erbringen wie die Ausgangstype. Also muss in beiderlei Hinsicht die 03 gegenüber der 01 unterlegen gewesen sein. Aber, ob nun "Salondampfer" oder "Gazelle", eleganter als die 01 waren die 03 für meinen Geschmack!

Gruß
Klaus

Hallo Sibis,

Eure Steilvorlagen lasse ich mir nicht entgehen, zumal wenn 03 auf der Südbahn angesagt sind. Ich habe sie ja gerade nur noch am Rockzipfel erwischt, was als Fundament für die Erinnerung ausreicht. Natürlich habe ich die Vollversion angewählt und mich über die Osterreise auf der Südbahn gefreut.

Viele Grüße

Klaus

Danke Hans,

dann bleiben für den ominösen 3.Tag diese Züge übrig:
Ulm Lr 50700 Sontheim 3507 Ulm 3309 Frhf 3069 Lindau 1758 Frhf 1990 Ulm 4452 Schelklingen 4461 Ulm.
Lz Einsingen Vsp 9912 Ulm passt noch in den Tag 1, bevor mit dem E 1991 nach Frhf gefahren wurde.

Jetzt sollten von oben genannten Züge Bilder aus dem Wi 1971 (Sept. bis max. Dez.) auftauchen . . .

Gruß

Ronald

Guten Morgen Ihr 03er.Ja gewiss die 03 war eine elegante Maschine.Ich kenne sie aber nur von Bildern,denn bei mir in Plettenberg an der Ruhr-Sieg-Strecke waren sie nicht unterwegs.Mir ist von einem ehemaligen Lokführer aus dem Rheinland bekannt,das der Kessel der 03 genau so unelastisch war wie alle Wagner-Kessel.Oft kam es schon bei kurzeitiger Überlastung zu Rohrlaufen.Was die Tenderanschrifften der 03 131 betrifft,muss ich mich echt fragen,was das mit dem Nationalsozialissmus zu tuen hat.Alles was nicht in die auch schon damalige 68er Idiologie paßte ,hatte mit sicherheit was mit Nazis zu tuen,wie bis auf den heutigen Tag.Ich fand es gut,das sich der Lokführernachwuchs um die 03131 bemüht hatte.

Noch ein schönes Osterfest

Gruss blocksiesel

Zitat:

Eine Anmerkung zur Zugkraft und Leistung der 03: wenn man die Reibungsmasse gegenüber der 01 um ca. 10 % verringert,...

Ja, hast schon Recht, Klaus. Wenn ich mal von den grob 10% Minderleisung der 03 gegenüber 01 ausgehe, dann schleppt eine 03 über ein bestimmtes Streckenprofil und in gleicher Zeit neun Wagen, in der eine 01 zehn Wagen schafft. In Wagen ausgedrückt nicht viel mehr-oder? ;-)
Grüße
Ulrich

Hallo,

möchte mich fürs Zeigen der schönen 03-Aufnahmen bedanken.Ich wusste bisher nicht,daß es Planungen zum Erhalt der 03 281 gab.Wer bzw. welcher Verein plante es,weiß das evtl. noch jemand?

Schade,daß daraus nichts geworden ist und überhaupt nur zwei DB-03 überlebt haben,davon nur eine einzige dauerhaft geschützt unter Dach.

Würde mich über eine Beantwortung meiner Frage sehr freuen und sage schonmal danke im Voraus,

viele Grüße
Klaus

Hallo, liebe Sieberts,

wieder einmal eine wundervolle Galerie! Schön, dass die 03er auf der Südbahn durch Euch eine schöne Würdigung erfahren! Mir war es leider aufgrund "der Gnade der späten Geburt" nicht vergönnt, die 03 hier noch im Plandienst zu erleben. Hätten sie nur solange durchgehalten wie die Hofer 01, dann hätte ichs geschafft. Um so mehr freue ich mich an Euren Aufnahmen!

Zum Thema "Salondampfer" wäre noch anzumerken, dass der Ruf 03 ja erheblich darunter litt, dass sie von Anfang an die "kleine 01" war und somit auch beständig mit dieser verglichen wurde - da konnte sie mit 6 t weniger Reibungsgewicht und ca. 250 PSi Minderleistung vor langen D-Zügen nur schlecht aussehen. Die Ulmer kamen ja - glaubt man zeitgenössischen Aussagen - bestens mit ihr zurecht, was auch nicht verwundert, denn die Zuglasten waren nicht zu groß und die Südbahn in weiten Teilen eine recht ebene Strecke, auf der die 03er bestens "rennen" konnte. Aber genau diese Dienste konnte man auch unkompliziert durch die Baureihe 215 ersetzen, mit der das Bw Ulm Anfang der 70er reichhaltig bestückt wurde, während man sich bei der 01 schwerer tat - da fehlten letztlich auch der 218 noch ein paar PS.

Ja, es ist wirklich zu bedauern, dass keine DB-03 betriebsfähig erhalten wuerden konnte. Der DB mache ich da schon lange keinen Vorwurf mehr, die Dampflokfeindlichkeit war in dieser Zeit in den Chefetagen derart ausgeprägt, dass es naiv gewesen wäre, zu glauben, die DB würde hier aktiv werden. Das (bescheidene) Umdenken trat erst 1985 ein. Und für Vereine und Privatleute war seinerzeit schon eine einzelne Dampflok schwer zu stemmen, und 1972 war eigentlich außer dem EK und der DGEG überhaupt kein Verein präsent, der eine Dampflok betriebsfähig halten hätte können.

Ob der Gruß zur Olympiade auf dem Tender der 003 131 Assoziationen zur NS-Zeit wecken konnte, darüber kann man sicher wunderbar streiten. Immerhin nahm ja auch Israel an den Olympischen Spielen teil, da war eine kritische Sicht sicher angebracht. Ich für meien Teil fand die Aktion aus ganz anderen Gründen damals schon bescheuert, ganz einfach, weil München ja sowas von gar keinen Bezug zur Baureihe 03 hatte - und im Prinzip auch zur Dampftraktion nicht mehr.

Etwas OT: Täusche ich mich eigentlich, oder ist die Beschriftung von Lokomotiven - sei es nun für den "Sieg" oder für den "Sozialismus" oder zu Werbezwecken, wie heute - nur eine typisch deutsche Angewohnheit?

Grüße
Rolf

Hallo Klaus,

ganz Genaues weiß ich leider auch nicht. Nur so viel: Ein Walter Schier aus Nördlingen brachte Anfang der 1970er ein
Bildbändchen im DIN A 5-Format heraus mit dem Titel: "Barock, Moränen und Dampf". Der Verkaufsverlös dieses schmalen
Heftchens sollte zur betriebsfähigen Erhaltung der 03 281 beitragen. Das stand so auch am Ende des Bändchens.
Diese Maschine war ausgewählt worden, weil sie 1940 (?) einen (zum ursprünglichen fast baugleichen) Ersatzkessel erhalten hatte
und offensichtlich beim Personal den besten Eindruck hinterließ.
Weshalb sich die Sache letztlich zerschlug weiß ich leider nicht, vermutlich lag's an den hohen
Kosten, die die DB für Schrottloks verlangte (damals etwa 10.000 DM). Mein Bruder Helmut hat nach seiner Praktikums-
zeit im Bw Ulm vom Ausbildungsleiter das Betriebbsbuch der 03 281 geschenkt bekommen. Damals (1972) stand dann
vermutlich bereits fest, dass es mit der Erhaltung der Lok nichts werden würde.
Wer näheres weiß, kann meine vagen Angaben gerne ergänzen.

Viele Grüße
Hans

sibi schrieb:

Hallo Klaus,

ganz Genaues weiß ich leider auch nicht. Nur so viel: Ein Walter Schier aus Nördlingen brachte Anfang der 1970er ein
Bildbändchen im DIN A 5-Format heraus mit dem Titel: "Barock, Moränen und Dampf". Der Verkaufsverlös dieses schmalen
Heftchens sollte zur betriebsfähigen Erhaltung der 03 281 beitragen. Das stand so auch am Ende des Bändchens.
Diese Maschine war ausgewählt worden, weil sie 1940 (?) einen (zum ursprünglichen fast baugleichen) Ersatzkessel erhalten hatte
und offensichtlich beim Personal den besten Eindruck hinterließ.
Weshalb sich die Sache letztlich zerschlug weiß ich leider nicht, vermutlich lag's an den hohen
Kosten, die die DB für Schrottloks verlangte (damals etwa 10.000 DM). Mein Bruder Helmut hat nach seiner Praktikums-
zeit im Bw Ulm vom Ausbildungsleiter das Betriebbsbuch der 03 281 geschenkt bekommen. Damals (1972) stand dann
vermutlich bereits fest, dass es mit der Erhaltung der Lok nichts werden würde.
Wer näheres weiß, kann meine vagen Angaben gerne ergänzen.

Viele Grüße
Hans

Hallo Hans,

das sind ja schonmal gute Informationen,erstmal bedanke ich mich dafür!

Leider ist ja Anfang der 70er Jahre noch viel Erhaltenswertes auf den Schrott gewandert,wie wir wissen.
Damals wie heute hatten die Verantwortlichen der Bahn leider null Interesse an historischen Dingen(Von den lobenswerten Aktivitäten 1985 mal abgesehen,das war aber leider auch nur von kurzer Dauer...)
Bei den wenigen Vereinen,die zu der Zeit existierten,war es wiederum ein finanzielles Problem.(Heute gibt es zwar viele Vereine,die sich um den Erhalt von Fahrzeugen kümmern,aber die finanziellen Sorgen kennen die meisten heute umso mehr...)

Viele Grüße
Klaus

Moin Hans,

am 17.7.73 erwischte ich die 003 131 als Ausstellungsstück im Bw München Hbf:








Danke fürs Zeigen der noch lebenden 03,

Martin