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 04 - Historisches Forum 

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Hallo in die Runde,
im Aktenplan der Deutschen Reichsbahn von 1928 bin ich im Kapitel Hochbau (H), Obergruppe Allgemeines (Ha), Gruppe Bauweisen (Haw) auf eine Untergruppe Süfevabauweise (Haws) gestoßen, außerdem in gleicher Ebene Holzbauweise (Hawh) und Mannesmannbauweise (Hawm).
Einen Rückverweis gab es noch im Kapitel Neubau von Strecken (N), Obergruppe Bauausführung (Nb), Gruppe Bauweise (Nbw) : Klammervermerk "(siehe auch Haw)"

Tante Google weiß offenbar doch nicht alles: Suchvarianten mit "Süfeva" bleiben ergebnislos, einzig "Mannesmannbauweise" bringt einen Eintrag, und der scheint eher in eine andere Richtung zu führen. Er bezieht sich nicht auf die Eisenbahn, sondern auf Splitterschutzbunker im II. Weltkrieg. Die Aktenplan-Untergruppe der DR stammt aber schon von 1928, und da dürfte Luftschutz gegen Flächenbombardements von Zivileinrichtungen noch nicht aktuell gewesen sein.

Wenn Holz und Metall (Mannesmann) schon abgehandelt sind, könnte es in Richtung Beton gehen, aber das ist erst einmal nur Vermutung.

Wer weiß Näheres zu dieser Süfeva?



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2017:04:12:18:59:56.
FeVA = Ferrum-Versuchsschmelze-Austenit. Ist laut meiner alten Brockhaus-Enzyklopädie ein damals gebräuchlicher Begriff für nichtrostenden Stahl gewesen.

Dazu gibt es als Legierungsbestandteil Schwefel = S, ob das hier eine Rolle spielt, kann ich nicht sagen. ... Vielleicht steht "Sü" für "Süd" oder ähnliches? In der deutschen Sprache stehen die unwichtigen Silben bzw. Wortbestandteile stets vorn ...

V2A

geschrieben von: Enno

Datum: 13.04.17 21:53

V2A = Versuchsschmelze 2 Austenit
Ich rätsele auch schon den ganzen Tag, aber zu "Sü" fällt mir auch nichts Besseres ein als "süd" oder "süddeutsche".

http://www.abload.de/img/_dsc4941.2403pp3g.jpg

Re: V2A

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 14.04.17 14:53

Manchmal sind so alte Bücher doch sehr nützlich, trotz Internet und dem ganzen neumodischem Schnickschnack ...

Teilweise fündig geworden bin ich in einer Schwarte meines alten Herrn. Ein Dr. Freiherr v. Röll gab da einiges zu Bauweisen zum Besten. Demnach gehören die gesuchten Bauweisen zu Normbauten der Bahn. Es gab einmal die sogenannte Württembergische Bauweise. Aus der wurde die "Süddeutsche Fertigbauweise mit variablen Grundrissen", wobei sehr genau vorgegeben wurde, was die Bahn zu befördern hätte und welche Lagerflächen dafür vonnöten wären. Ob die Abkürzungsheinis daraus SüFeVa gemacht haben?

Es wird schwierig sein, aus ein paar aus dem Kontext gerissenen Abkürzungen ein großen Ganzes zu basteln, dazu ist die Bahn einfach zu komplex. Zum Beispiel habe ich auf die Mannesmann-Bauweise keinen einzigen Hinweis gefunden. Möglicherweise geht es hier um einen ganz anderen Mannesmann als den bekannten. Die Württembergische Bauweise ist eine Ständerbauweise von Zweckbauten. Warum eine ähnliche Stahlbauweise dann Mannesmann-Bauweise heißen soll, macht keinen Sinn. Zumal die Konzernentwicklung vom Röhrenhersteller zum Stahlgroßkonzern erst um 1928 anfing. Die Mannesmann-Bunkerbauweise gab es übrigens nie. Mannesmann hatte ein Patent auf die bombenfesten Lüftungsgitter und produzierte allerlei Zurüstteile für Bunker.

Ein Seitenweg zu der Abkürzungsschemata könnte Betonschalungsbau sein. Ausweislich der alten Bücher gab es dort auch die Holzbauweise, die stahlverstärkte Holzbauweise und die Stahlbauweise und hier habe ich sogar einen Querverweis zu Betonschwellen und allerlei Zubehör gefunden. Ob das gemeint sein könnte?

Also ohne eine deutlichere Ausgestaltung des Fragehintergrundes wird das wohl nichts ...



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2017:04:14:14:55:57.