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Frage zur Bespannung Viehzüge Oldenburg-Betzdorf

geschrieben von: Bw Betzdorf

Datum: 29.03.17 10:03

Guten Morgen zusammen,

In den frühen fünfziger Jahre verkehrte immer Nachts von Sonntag auf Montag ein Viehzug mit lebenden Schweinen von Oldenburg oder Rheine nach Betzdorf. Diese wurde dann morgens dort entladen. An den Zug kann sich mein Vater, damals junger Rangierer dort, noch gut erinnern. Er wuste auch noch, das dieser Zug nicht von Betzdorfer oder Gremberger Personal gefahren wurde. Der Zug sei wegen der empfindlichen Fracht durchgefahren und teilweise sogar mit Br 41 bespannt gewesen. Insgesamt soll der Zug nur aus wenigen Wagen bestanden haben ( so um die zehn). Das Personal habe einen stark Norddeutschen Dialekt gehabt, und sei nach dem Versorgen der Lok erstmal ins Bw zum schlafen gegangen.

Weiß jemand eventuell, woher diese Züge genau kamen, und welches Bw für die Bespannung zuständig gewesen war.

Gruß
Christoph



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2017:03:29:11:00:14.

Re: Frage zur Bespannung Viehzüge Oldenburg-Betzdorf

geschrieben von: BOS

Datum: 01.04.17 16:17

Und vor allen Dingen: Weiß jemand wo die armen Schweine abgeblieben sind?
Denn in Betzdorf und Umgebung gab es meines Wissens keinen Schlachthof!?

Mit Gruß von
Unterwegs
BOS

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Re: Frage zur Bespannung Viehzüge Oldenburg-Betzdorf

geschrieben von: Zauberer

Datum: 01.04.17 19:03

Könnte sein, dass es sich um Schweine handelte, die aus einem norddeutschen Zuchtbetrieb stammten und für Viehhändler im Raum Betzdorf bestimmt waren, die sie dann an dortige Bauern zur Mast weiter verkauft haben.
Laut Aussage meines Vaters und auch eines alten Metzgers, den ich diese Woche noch angerufen habe, wurden diese wirklich dort von den Metzgern abgeholt, und dann im Laufe des Montags geschlachtet. Die heimischen Bauern hätten zur damaligen Zeit fast nur Milchvieh, und höchstens eine oder zwei Sauen gehalten.
Und noch etwas. Personalwechsel war damals in Wanne-Eickel. Ein alter Betzdorfer Lokführer, Josef Ennenbach, der damals Lehrlokführer in Wanne war, nutzte diese Bespannung nämlich, um kurz mal in der Heimat vorbeizuschauen.

Re: Frage zur Bespannung Viehzüge Oldenburg-Betzdorf

geschrieben von: Zauberer

Datum: 02.04.17 15:36

Finde ich sehr bemerkenswert, dass norddeutsches Schlachtvieh so weit weg verkauft wurde. Dass aus dem Oldenburger Raum damals Schlachtschweine ins Ruhrgebiet, sowie nach Bremen/Hamburg verkauft wurde, ist allgemein bekannt. Aber Lieferungen nach Betzdorf - das ist schon bemerkenswert.

Überhaupt ist die Sache mit den Viehzügen der Bahn und der damit verbundenen Logistik heute recht wenig bekannt. Dabei hatte jeder Diorfbahnhof seine eigene Viehverladerampe.



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2017:04:02:15:37:58.
Das ist wirklich interessant.
Der Bf Herborn (Dillkr) hatte auch eine Viehrampe, die südl. Rampe wurde so bezeichnet. Bis ca. 1968 waren dort auch Weichen vorhanden um die dort
abgestellten Wagen zu umfahren.
Die Rampe ist dort heute noch zu sehen. Im nördlichen Teil gab es auch eine kürzere Kopframpe.
Viele Grüße
Timo