Moin,
in Oldenburg feiern wir dieses Jahr 150 Jahre Eisenbahnanschluss. Dies möchte ich zum Anlass nehmen, in den folgenden Wochen und Monaten den einen oder anderen Bahnhof in alten Ansichten zu zeigen. Die Überschrift sagt es schon: Zu Großherzogs Zeiten. Alle rund 175 Bahnhöfe, die auf oldenburgischem Gebiet oder an den von der G.O.E. betriebenen Bahnlinien lagen werde ich nicht zeigen können, da es immer noch Lücken in meinem Archiv gibt. Aber das eine oder andere interessante wird mit Sicherheit dabei sein.
Beginnen wir also heute mit dem Bahnhof Bramsche.
Ansichten aus der etwas jüngeren Vergangenheit finden sich hier im HiFo, erinnert sei z.B. an die Beiträge von Martin Welzel:
„Für Hartmut: V160 und Quadratschädel – 1997 in Bramsche, Teil 1 (m. 17 B.)“
„V160 und Quadratschädel – 1997 in Bramsche, Teil 2 (m. 26 B.)“
und insbesondere an die Beiträge von Rolf Köstner zur Oldenburger Südbahn, hier:
„BR Dieselbetrieb auf der Oldenburger Südbahn – Bahnhof Bramsche Teil 1 (m22B)“
„BR Dieselbetrieb auf der Oldenburger Südbahn – Bahnhof Bramsche Teil 2 (m23B)“
Bramsche liegt an der Oldenburgischen Südbahn, die seit 1876 durchgehend befahren werden konnte. Das Teilstück Quakenbrück – Osnabrück liegt auf preußischem (ehemals Königreich Hannover) Gebiet. Vier Zugpaare täglich zwischen Oldenburg und Osnabrück im Jahre 1896 reichten für den Betrieb auf der Großherzoglich Oldenburger Eisenbahn.
In Bramsche war neben dem Empfangsgebäude mit der Personen- und Güterabfertigung eine Maschinenstation vorhanden. Bis zu 10 Dampflokomotiven sind in hier beheimatet gewesen, 1914 waren es 6.
Bild 1: Zur Lage des Bahnhofs beginne ich mit einer Karte
Die Karte ist erschienen in: "Die Großherzoglich Oldenburgischen Staatseisenbahnen. Ein Rückblick auf die ersten 50 Jahre ihres Bestehens 1867-1917" Festschrift, herausgegeben durch die Verwaltung der GOE, Oldenburg 1917.
Bild 2: Litho von 1901 mit der Bahnhofswirtschaft und einer Gesamtansicht des Ortes.
Bild 3: Der Bahnhof von der anderen Blickrichtung als auf dem vorhergehenden Bild.
Bild 4: Blick auf den Bahnhof mit einer old. G1 hinter der Drehscheibe, gelaufen 1909.
Die G1 ist wahrscheinlich eine der von Hohenzollern gebauten (Fabrikschild am Führerhaus zu erahnen), weder Name noch Nummer sind zu entziffern.
Am rechten Bildrand erkennbar ist der Neubau eines Stellwerkes, am Eingang zum Bahnhof sind zwei schöne Läutewerke hinzugekommen. Diese sind offenbar Siemens-Halske Spindelläutewerke (siehe auch [
www.laeutewerke.altmarkschiene.de].
Noch stehen die Bäume auf dem Bahnsteig…
Bild 5: Der Bahnhof Bramsche um 1910 (Karte ist nicht gelaufen).
… währen die Bäume hier bereits entfernt sind. Das Stellwerk am rechten Bildrand ist mittlerweile fertig gestellt.
Bild 6: Ein weiterer Blick auf den Bahnhof, die Karte ist 1911 gelaufen.
Schön zu erkennen rechts ist das Stellwerk. Die Läutewerke am Eingang scheinen mittlerweile wieder entfernt worden zu sein.
Damit soll der kleine Streifzug über den Bahnhof Bramsche zu Großherzogs Zeiten für heute beendet sein. Über Ergänzungen in Wort und Bild freue ich mich wie immer.
Viele Grüße aus Oldenburg
Oliver
2-mal bearbeitet. Zuletzt am 2017:05:19:12:06:36.