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Wiederbelebt: Malliß im September 1993 (mB)

geschrieben von: der Wedeler

Datum: 16.10.16 21:02

Guten Abend, liebe Gemeinde!

Vor ungefähr 12 Jahren hatte ich hier ein kleines Stellwerksrätsel eingestellt, es ging darum, den Bahnhof zu identifizieren, zu dem die Ansicht dieses Bedienraumes wohl passen könnte:

https://abload.de/img/1993a8706uqsse.jpg

1. Natürlich kann jeder die Suchfunktion benutzen und die Auflösung finden, deshalb wollen wir uns damit nicht weiter aufhalten. Es gilt, die alten Bilder zu reaktivieren und gleich noch ein paar zu ergänzen. Ein User erkannte, dass es sich um ein Stellwerk Bauart Stahmer handelt, die aber sonst hauptsächlich wohl in Rheinhessen und an der Strecke Ludwigslust - Waren zu finden waren.

https://abload.de/img/1993a8705pxsis.jpg

2. Hier die Außenansicht des Gebäudes. Es handelt sich, wie die Kenner unter euch unschwer erkennen werden, um das ehemalige Stellwerk A des ehemaligen Bahnhofs Malliß an der ebenso ehemaligen Strecke Dömitz - Ludwigslust. Hierhin wollte ich am 19. September 1993, was ja nun auch schon schlappe 23 Jahre her ist.

https://abload.de/img/1993a8707uwsu1.jpg

3. Nur um nichts zu verpassen bin ich noch zum Einfahrsignal auf der Dömitzer Seite gelaufen, fand das Motiv am Stellwerksgebäude für den nächsten Zug aber besser.

https://abload.de/img/1993a8709unsth.jpg

4. Hier nun auch das Gebäude des nördlichen Stellwerks B im Bahnhof Malliß. Allein das Gebäude mit dem kleinen Erker ist schon bemerkenswert.

https://abload.de/img/1993a87039rs8s.jpg

5. Auch hier durfte ich in den Bedienraum und ein Foto machen. Die durch das Fenster sichtbaren Güterwagen stehen auf dem ehemals nach Lübtheen führenden Streckengleis. Lübtheen ist falsch, das war nur ein Anschlussgleis, oder?

https://abload.de/img/1993a8701sas3g.jpg

6. Malliß besaß auch ein Empfangsgebäude, in dem sich dann ab 1994 das „neue“ Stellwerk befand, bis die Strecke stillgelegt wurde. Die Schlieren und Flecken im Himmel befinden sich auf dem Negativ.

https://abload.de/img/1993a8710a3sf1.jpg

7. Hier sieht man die nördlichen Ausfahrsignale F, G und H. Beachtet auch die bei der DR sonst nicht allzu häufigen Gittermasten. Es sieht so aus, als wäre ein wenig „gebastelt“ worden, denn am Signal G fehlt ein Teil des Mastschildes, H sieht so aus, als wäre ein Flügel abgebaut worden, der hier nicht gebraucht wurde. Auch am Hektometerstein haben sich echte „Profis“ versucht. Weichenantriebe (Bauform DR) und Betonkanäle (Bauform DB) deuten aber klar auf den bevorstehenden Umbau hin, von dem ich bis zu diesem Tag nichts wusste!

https://abload.de/img/1993a8708jxsuj.jpg

8. Die schöne Allee des Bahnhofswegs hatte es mir angetan, und so musste auch ein Bild gemacht werden, bei dem die Eisenbahn mal nicht die Hauptrolle spielt. Zwischen den Zügen, die alle zwei Stunden verkehrten und in Malliß kreuzten, war immer viel Zeit. Heute gibt es hier leider so gut wie nichts mehr zu sehen.

Ich danke für die Aufmerksamkeit!

Schönen Abend!

Heiko
Der Wedeler!

DSO-Beitragsverzeichnis




2-mal bearbeitet. Zuletzt am 2016:11:20:13:08:33.

"Mein Gott - kann Eisenbahn schön sein!"

geschrieben von: Streckenrangierbezirk

Datum: 16.10.16 22:21

...war der erste Gedanke beim Anblick Deiner Bilder. Schöne Doku. Vielen Dank!
Gibt es auch Fotos mit Zügen? Oder vom Streckenrangiergleis nach Conow, welches in Malliß seinen Ausgang hatte?

Der fehlende Flügel des Ausfahrsignals H dürfte womöglich die frühere Ausfahrt Richtung Lübtheen signalisiert haben.

Grüße vom SRB

Malliß mit Formsignalen?!

geschrieben von: ccar

Datum: 16.10.16 22:31

Moin Heiko,

Dass Malliß nach der Wende noch Formsignale hatte und erst in den aller letzten Jahren auf Lichtsignale umgestellt wurde, ist absolut neu für mich gewesen. Als ich 1998 erst- und letztmalig dort war, wäre ich nie auf den Gedanken gekommen, dass diese Lichtsignale neuesten Datums seien. Die Strecke stand ja kurz vor dem Ende, warum sollte da noch investiert worden sein? Die Kosten für die neue Signaltechnik werden sich ja wohl nicht mehr eingespielt haben:

https://abload.de/img/malliss-nachludwigslujrstk.jpg

Vielen Dank für Deinen Ausflug nach Malliß im Jahr 1993!

Christoph

Re: "Mein Gott - kann Eisenbahn schön sein!"

geschrieben von: Thomas Wedekind

Datum: 16.10.16 23:31

Streckenrangierbezirk schrieb:
Gibt es auch Fotos mit Zügen? Oder vom Streckenrangiergleis nach Conow, welches in Malliß seinen Ausgang hatte?

Da muss man wohl eher in einem NVA-Forum fragen. Ich kann mich selber an ein kilometerlanges Gleis ohne Weichen, irgendwelche Zusatzanlagen etc. in der Prärie erinnern, auf dem mehrere Militärzüge nacheinander geparkt waren (Zeitschiene ca. 1980). So ziemlich jeder im DDR-Norden dienende Sandlatscher musste alles halbe Jahr (üblicherweise im Winter) zum Übungsplatz Lübtheen, denn auf dem sehr großen Gelände konnten umfangreiche Einheiten manövrieren und ziemlich weit reichende Waffen schießen, und da kam man mit dem Zug. Wobei ich gerade in Wikipedia über mehrere Stichstrecken lese, die dort abgingen. Für uns war das alles egal, Wald war Wald, und von der Umgebung sah man nix, zumal sich das Rangieren nachts abspielte.

Gruß Thomas

Jetzt wirds spannend.

geschrieben von: Streckenrangierbezirk

Datum: 17.10.16 00:02

Hallo Historiker,

richtig, rund um Malliß steppte einst der Bär. Ich wußte nicht, dass Richtung Lübtheen noch Gleise lagen. Laut Wiki sollte die Strecke bis 1945 existiert haben. Es würde aber einerseits auf Thomas Wedekinds Story passen, zum anderen auf Heikos Hinweis, dass im Hintergrund eines Fotos auf eben jenem Gleis abgestellte Güterwagen zu sehen sind. 1993 lief bekanntlich nicht mehr viel unter NVA. ;-) Und Bundeswehr???

Nach Conow gab es eine eigene Stichstrecke mit Güterbahnhof Conow und dazwischenliegendem Anschluß zum Spanplattenwerk. Noch früher endete die Strecke in einem Kalibergwerk. Ich vermutete sogar bis eben, dass die Anhänger HW80 für landwirtschaftliche Nutzfahrzeuge aus diesem Conow kamen, aber das lag/liegt in der Feldberger Seenlandschaft.

Passend zum Thema fand ich ein paar interessante persönliche Aufschreibungen:
29.05.1994: Güterverkehr Malliß - Conow eingestellt
15.03.1995: neues Stellwerk "B1" im Empfangsgebäude des Bahnhofs Malliß in Betrieb. Stellwerke "A" und "B", sowie Formsignale außer Betrieb. Lichtsignale neu in Betrieb.
28.11.1997: Bahnhof Dömitz wird in einen Haltepunkt umgewandelt, vereinfachter Nebenbahndienst Malliß - Dömitz
01.01.1998: Gütertarifpunkt Malliß aufgelassen

Grüße vom SRB

Da stehen wenigstens keine Züge im Weg …

geschrieben von: Pallaswiese

Datum: 17.10.16 02:15

… die einem den Blick aufs Ganze versperren. Das gefällt mir.

Gruß, Walter

Die Riedbahn von Darmstadt nach Goddelau-Erfelden, und mehr, auf https://www.walter-kuhl.de/riedbahn/.
Neueste Seite: Bahnwärterhäuser in Darmstadt und der näheren Umgebung. *** Mein DSO-Inhaltsverzeichnis.

Re: Wiederbelebt: Malliß im September 1993 (mB)

geschrieben von: Alberto

Datum: 17.10.16 07:37

Hallo Heiko,

ich war, im Jahre 2000, nur einmal in Malliß. Besonders in Erinnerung geblieben ist mir das „unter Schienenoberkante“ stehende Bahnhofsgebäude.

http://up.picr.de/27148526dn.jpg

Gruß Alberto

Empfangsgebäude

geschrieben von: der Wedeler

Datum: 17.10.16 08:05

Hallo Alberto,

danke für das ergänzende Bild!
Das sieht aus wie gewollt, aber nicht gekonnt, insbesondere wegen der Fenster im Erdgeschoss auf der Dammseite und der Gehwegbrücke zur Eingangstür im 1. OG!

Grüße
Heiko

Re: Wiederbelebt: Malliß im September 1993 (mB)

geschrieben von: S&B

Datum: 17.10.16 12:24

Danke für die schönen Bilder.
Grüße
Ulrich

Re: Jetzt wirds spannend.

geschrieben von: Thomas Wedekind

Datum: 17.10.16 14:10

Streckenrangierbezirk schrieb:
1993 lief bekanntlich nicht mehr viel unter NVA. ;-) Und Bundeswehr???

Die BW hat den Übungsplatz bis 2013 genutzt, aber deren Anreise-Gewohnheiten kenne ich nicht. Die NVA versuchte immer, bei Gefechtsübungen mit Radfahrzeugen eine Strecke (üblicherweise die Hinfahrt) komplett auf der Straße zu fahren und die andere mit Bahnverladung. Da wurde beides in einem Rutsch trainiert, und man musste die bei der Übung komplett ausgefallenen Fahrzeuge (meist etliche) nicht über 200-300 km über die Straße heim schleppen. (Wurde aber gemacht, wenn es sein musste.)

Natürlich kann ein Grund für die Signaltechnik-Modernisierung kurz vor Schluss sein, dass die Bundeswehr gesagt hat, sie braucht diesen Platz *unbedingt* auch die nächsten 30 Jahre. Politik ist heute recht kurzlebig.

Gruß Thomas

Re: Wiederbelebt: Malliß im September 1993 (mB)

geschrieben von: R-Kay

Datum: 17.10.16 19:18

Ich war in diesem Jahr bei ganz schlechtem Wetter in Malliß, habe leider keine Fotos machen können. Vor Ort kann man sich keine Vorstellung von früher machen und das bei nur knapp 20 Jahren, die vergangen sind.

Vielleicht hat ja jemand Vergleichsfotos von heute.

Kay

Re: "Mein Gott - kann Eisenbahn schön sein!"

geschrieben von: Pollofan

Datum: 17.10.16 23:00

Hallo Thomas,
das es dort einmal mehrere abgehende Stichstrecken gegeben haben soll, höre ich zum ersten mal.
Kenne blos noch das Gleis bis zur Bundesstraße nach Dömitz. Wo genau hast du das gelesen?

Gruß Detlef der Pollofan

Alte Kursbücher bringen die Wahrheit ans Licht

geschrieben von: der Wedeler

Datum: 18.10.16 08:05

Moin Detlev,

ganz offiziell war Malliß Abzweigbahnhof für eine Nebenbahn nach Lübtheen, wie bereits weiter oben beschrieben. An dieser Strecke liegt auch der besagte Truppenübungsplatz. Von anderen Strecken war hier m.E. nicht die Rede.
Ich verstehe das so, dass es mehrere Anschlussgleise gab, die auf das Übungsgelände führten.

Gruß
Heiko

Edit: Oh oh, die Lübtheener Strecke zweigte südlich ab, nicht nördlich! Nördlich gab es dann wohl ein Anschlussgleis, dessen Trasse man bei Tante Google zumindest bis zum Nestlé-Betriebshof verfolgen kann.



2-mal bearbeitet. Zuletzt am 2016:10:18:08:44:56.

Re: Wiederbelebt: Malliß im September 1993 (mB)

geschrieben von: der Wedeler

Datum: 18.10.16 08:51

Moin Kay,

bei Tante Google kann man erkennen, dass es keine Gleise mehr gibt du die im Beitrag abgebildete Stahlfachwerkbrücke über die Elde ebenfalls verschwunden ist. Nur das Empfangsgebäude scheint noch an Ort und Stelle zu stehen.

Grüße
Heiko
der Wedeler schrieb:
ganz offiziell war Malliß Abzweigbahnhof für eine Nebenbahn nach Lübtheen, wie bereits weiter oben beschrieben. An dieser Strecke liegt auch der besagte Truppenübungsplatz. Von anderen Strecken war hier m.E. nicht die Rede.
Ich verstehe das so, dass es mehrere Anschlussgleise gab, die auf das Übungsgelände führten.

Man musste nicht per Bahn *auf* das Übungsgelände, wir waren erstens motorisiert, zweitens waren längere Fußmärsche Teil der Ausbildung. Man brauchte lediglich mindestens ein Gleis mit ausreichend Zeit zum Be- oder Entladen und eine Rampe (notfalls provisorisch selbst zu bauen). Wie schonmal geschrieben, mir war die Gegend komplett unbekannt; ich möchte von der heute noch erinnerlichen Lage aber annehmen, dass wir auf dem Anschluss nach Conow standen (nach dem Rausrangieren wurde die Fahrtrichtung gewechselt). Da dort aber andere Bedienungsfahrten stattfanden, wie hier zu erfahren war, konnte man nicht tagelang Wagen hinstellen. Der Zug musste wohl für die entsprechende Zeit hin und wieder weg rangiert werden.

Nach der einen Übung wurde übrigens ein Nachtmarsch (Schnee, Mondschein) vom Übungsplatz zur Bahnverladestelle befohlen, mit irgendeiner pi-mal-Daumen- Orientierung. Wir kamen durch nächtlich schlafende Dörfer mit seltsamen Namen (fing mit "Trebs" an), wo man niemand nach dem Weg fragen konnte; zum Schluss hatte sich das halbe Bataillon verlaufen. Ein paar Leute meldeten sich letztlich aus Dömitz, wo sie von Grenzern einen Nachrichtenkontakt zur Truppe vermittelt bekamen; die waren wohl an die 40 km im Kreis marschiert und auch schon lange vorher kurz vor dem abgestellten Zug gewesen. Orientierung war für den gemeinen Sandlatscher ein ziemliches Fremdwort.

Gruß Thomas
Die Strecke Ludwigslust - Dömitz verlief grob gesehen von Nordost nach Südwest. Im Bereich Malliß schwenkte sie dagegen von Nord nach Süd.

Conow:
Fuhr man im Zug von Ludwigslust nach Dömitz kam an der Einfahrt Malliß von rechts das Streckenrangiergleis aus Conow heran und fädelte in den Bahnhof ein. Dieses Gleis läßt sich heute sehr schwer nachvollziehen. Direkt in der Nähe des Bahnhofs Malliß kann man auf Google noch ein Gleisrest an einem Bahnübergang erkennen. Folgt man dem Verlauf, führte das Gleis Richtung Conow nordwestlich zunächst parallel der heutigen Bahnhofstraße in den eigentlichen Ort Malliß. Irgendwo im Wald muß der Anschluß zum Spanplattenwerk bestanden haben. Kurz bevor die B 191 unterquert (!) wurde - die Brücke ist auf Google erkennbar - existierte wohl der Bahnhof Conow (km 2,5). Dort gibt es ein größeres Wiesenareal, welches auf eine Bahnanlage schließen läßt. Auch die umgebenden Gebäude (LPG/ACZ?) deuten auf einen Bahnanschluß hin. Nach Durchquerung der B 191 endete das Gleis gemäß einer topografischen Karte (1996), als auch dem DR-Atlas (1989). edit: Laut Wikipedia befand sich erst an dieser Stelle der Bahnhof Conow. Bei Google hingegen ist die ehemalige Bahntrasse bis zum Standort des heutigen Nestle-Werkes nachvollziehbar. Nach weiteren 1,5 km dürfte irgendwo das bereits erwähnte Kalibergwerk existiert haben. edit: An dieser Stelle hatte das bereits erwähnte Kaliwerk existiert.

Link zu Wikipedia Strecke Malliß - Conow:
[de.wikipedia.org]


Lübtheen:
Die Strecke führte ab Malliß zunächst parallel Richtung Dömitz und schwenkte kurz vor der Elde-Querung rechterhand westwärts ab. Dafür, dass die Strecke schon 1945 stillgelegt worden ist, kann man deren Verlauf bis nach Lübtheen lückenlos auf Google nachvollziehen. Immer wieder tauchen Namen wie Bahnstraße und Bahnhofstraße in unmittelbarer Nähe der Trasse auf. Weder auf meiner topografischen Karte, noch im DR-Atlas sind jedoch Gleisanlagen vermerkt. Dennoch weist die umliegende Gegend viele ehemalige Truppenübungsplätze und panzerstraßenähnliche Wege entlang der Bahntrasse auf.

Link zu Wikipedia Strecke Malliß - Lübtheen:
[de.wikipedia.org]



Grüße vom SRB



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2016:10:20:21:09:39.

ein paar Bemerkungen zu Malliß und Conow

geschrieben von: ODEG

Datum: 18.10.16 15:47

Tach,

seit Wochen das erste Mal wieder im Hifo und dann sowas...
Für mich ist es immer wieder erschreckend, was es alles mal gab. Die Gegend kenne ich recht gut und auch die paar Überreste dort.

Zu Conow: Die Strecke muss auch nach 45 noch exisitiert haben. Die DR listet Conow als Ladestelle ohne Beschränkungen, allerdings ohne Rampe. Mutterbf. war Malliß.
Zu Malliß: Neben dem bereits gesagten: Es gab dort auch eine Ziegelei mit Bahnanschluss inkl. 600mm- Feldbahn (1991 stillgelegt) und zusätzlich wurden in dem Bf. auch Container aus Buna (!) angeliefert. Fragt mich bitte nicht nach dem wie und wieso und weshalb. Das wird sicher alles kurz nach der Wende schon Geschichte gewesen sein.
Weiterhin habe ich da was zu einem "Braunkohlenwerk" zu stehen. Das existierte in dieser Form (mit Abbau des Unterflözes)bis 1960. Dabei gab es auch einen Schacht in Conow. Nachher wurden die Anlagen und Schächte zurückgebaut. Die Kohle ging unter anderem zur Papierfabrik in Neu-Kaliß und das Fliesenwerk in Boizenburg. Sicher per Bahn...

Grüße

ODEG



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2016:10:18:15:48:46.

Auch von mir ein paar Anmerkungen dazu:

geschrieben von: Nietenreko

Datum: 19.10.16 13:32

Die Strecken sowohl nach Conow wie nach Lübtheen verdanken ihre Existenz dem Kalibergbau im ersten Viertel des vorigen Jahrhunderts. Das Nestlé-Werk in Conow steht auf dem Areal des früheren Schachtes, es sind wohl auch noch einige Gebäude aus der Zeit erhalten. "Vor tausend Jahren" richtete die Marine ein Munitionslager vor Conow ein, aus dem später das Spanplattenwerk wurde. Es sei hier auf den Wikipedia-Eintrag [de.wikipedia.org] hingewiesen sowie auf diese ganz hervorragend gemachte Seite [www.guenter.pinzke.de], die ich jedem, der seine Blicke auch rechts und links von 1435 mm schweifen lässt, ans Herz legen möchte.

Eine Frage habe ich aber noch: Ist irgend eine Quelle bekannt, wo es Gleispläne von Malliß, Lübtheen, Conow etc. gibt?

Hinweis: Beitrag kann Spuren von Ironie enthalten.

Eigentlich wie immer: es ist kaum zu glauben, was einst an Industrie existierte. Hier kommt hinzu, dass sowohl Braunkohle, als auch Kalisalz nicht unbedingt typisch und allgemein bekannt waren für diese Gegend. Aber man lernt nie aus. Die verlinkte Seite verdient in jedem Fall Beachtung und sieht schon auf den ersten Blick sehr vielversprechend aus. Danke für den Hinweis!

Mit Gleisplänen kann ich leider auch nicht dienen. Malliß läßt sich wenigstens ansatzweise durch Heikos Fotos konstruieren.

Grüße vom SRB
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