Hallo,
ihr habt es gemerkt, in den letzten zwei Wochen bin ich nicht zu einem neuen Beitrag gekommen, und es hat auch die Zeit gefehlt, die vielen beeindruckenden Beiträge in diesem Forum zu kommentieren. Heute melde ich mich zurück mit Aufnahmen vom Jahresende 1973. Am 28.12.1973 startete ich mit einem Hobbykollegen zu einer 2-Tages-Tour, die am ersten Tag einen Besuch an der Siegstrecke und in Betzdorf und am zweiten Tag einen Besuch im Bw Gremberg vorsah. Weihnachten war vorbei, einschließlich der obligatorischen Besuche der Großeltern etc., und der 28.12.73 war immerhin ein Freitag, also war auch mit Güterzügen zu rechnen. Aus einem Buchfahrplan, die ich bei meinem Besuch im November ergattern konnte, wussten wir doch in etwa, welche Züge fahren würden. Meinten wir.
Die Fahrt begann mit dem E 1668 in Frankfurt um 6.08h, in Siegen stiegen wir um in einen 798/998, der als Eiltriebwagen im Kursbuch stand, und fuhren zunächst über Betzdorf hinaus bis Au(Sieg). Dort sollte um 9.03h der Dg 6105 eintreffen und nach einer Überholung um 9.40h weiterfahren.
Unser Versuch, Streckenaufnahmen zu machen. scheiterte mangels Ortskenntnis und Zugangsmöglichkeiten kläglich, weiter als bis zum Stellwerk kamen wir nicht. Der Stellwerker erwies sich als nicht auskunftsfreudig, machte uns dafür aber klar, dass "Wanderungen am Schienenstrang" unter seinen Augen keine Toleranz erfahren würden. Also entschieden wir uns notgedrungen, auf dem Bahnsteig auf den Dg zu warten. Es war nicht die schlechteste Idee, denn jetzt setzte Regen ein.
Und der Dg 6105 kam nicht. Wir beschlossen, den Bahnhofsvorsteher zu fragen, und erfuhren, dass der Zug heute nicht verkehre. Glücklicherweise kam in diesem Moment bei ihm die telefonische Vormeldung für Dg 6109, der damit etwa 3 Stunden vor Plan verkehrte.
Bild 1 bis 4: Ich habe diese verregnete Szene mal mit ein paar Ausschnitten der "Vor-Schüsse" ergänzt, auch wenn die Bilder sehr grobkörnig sind. 044 592-4 (natürlich Bw Betzdorf) hatte wenig Mühe mit dem 30 Achsen langen Zug. Wir sehen sie in der Osteinfahrt von Au.
Bild 5: So waren wir nicht ganz umsonst in Au gewesen, aber anschließend fuhren wir schon leicht frustriert nach Betzdorf zurück. Regen auch hier. Der Bahnhof Betzdorf ist als Abzweigbahnhof schon beeindruckend und verdient mal ein Übersichtsfoto. Links die Strecke nach Siegen, rechts sie nach Dillenburg.
Bild 6: Ein 798/998-Doppel als E 3667 nach Siegen in Gleis 1 war ein Foto wert.
Bild 7: Die nächste Dampfleistung war der Ng 17202 aus Dillenburg, bespannt mit 044 096-8, die hier soeben in den Gbf einrollt.
Bild 8 und 9: Kurz darauf kam 044 121-2 aus dem Bw, sie sollten den Ng 16306 übernehmen, Für die Fahrt an den Zug war eine Sägefahrt erforderlich.
Bild 10: Während wir auf die Ausfahrt des Ng warteten, kam 215 031-9 (Bw Köln-Nippes) mit einer Garnitur Umbau-3-Achser aus Siegen an, es war wohl ein Nahverkehrszug. Leider habe ich nicht mehr als ein Lokportrait angefertigt.
Bild 11 bis 13: Während links die 215 ausfährt, nähert sich 044 121-2 mit einer schönen Dampfwolke. In der Mitte das Betzdorfer Stellwerk mit seiner sehr funktionalen Architektur. Dass der Koffer-Kuli mit unserem Gepäck auch noch im Bild rumsteht, war natürlich eine Panne.
Bild 14 und 15: Trotz des Wetters scheuten wir nicht den 20minütigen Weg ins Bw, wo gerade die fertig bekohlte 044 096-8 gedreht wurde.
Es folgte ein Rundgang durch den Schuppen mit den Drehscheibenwärter, der keine Berührungsängste mit Eisenbahnfreunden hatte, und während er das Ruhefeur seiner Dampfer beschickte, erfuhren wir manches über Stehbolzen und Überhitzer, und uns wurde wieder warm.
Bild 16: Fast hätten wir die ins Bw kommende 053 030-3 verpasst, aber nur fast. Für eine Aufnahme auf der Drehscheibe langte es noch.
Der Heizer der 053 bot an, uns nacher auf der Lok mitzunehmen, er hatte eine Übergabe nach Kirchen zu fahren, wir sollten das jedoch auf der Lokleitung absegnen lassen. Unsere Vorfreude wurde jedoch gleich gebremst - der Lokleiter legte ein Veto ein, er wäre mal bei einer solchen Aktion von einem Maschineninspektor erwischt worden, seitdem würde er so etwas nicht mehr befürworten. Tja, schade. Aber dafür hatten wir den Tip bekommen, dass im Stahlwerk in Niederschelden eine T3 rangieren würde, diese sei wegen der - gerade herrschenden - Ölkrise aus dem Ruhrgebiet ausgeliehen. So fuhren wir anschließend nach Niederschelden. Aber davon das nächste Mal.
Viele Grüße
Rolf
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2016:03:06:23:14:33.