Hallo liebe HiFo-Gemeinde,
die Hamburger Hochbahn betrieb vor vielen Jahren in der obersten Etage des Hochbahnhauses an der Steinstraße ein Bildarchiv.
Freundlicherweise bekam ich von der Pressestelle der HHA die Erlaubnis, die Bilder mit dem entsprechenden Copyright hier einstellen zu dürfen.
Ich werde in loser Folge hier meine Bilder aus dem Archiv vorstellen.
Heute kommen wir zum Beiwagen vom Typ Z4B. Diese Fahrzeuge waren die letzten Neubauten für die Hamburger Straßenbahn überhaupt.
Die 31 Gelenktriebwagen mit schwebendem Mittelteil vom Typ VG wurden 1954-56 in Dienst gestellt und anfangs mit den 4-achsigen Großraumbeiwagen vom Typ V6B bzw. V7B behängt.
Dies wurde aber nach einiger Zeit polizeilich verboten, da die Länge dieser Züge Probleme bereitete.
Es mußte dann in kurzer Zeit ein passender 2-Achsiger Beiwagen entwickelt werden, welcher auch optisch zu den VG paßte, den Z4B.
Es wurden 30 Beiwagen mit den Wagennummern 4800 bis 4829 bei der Waggonfabrik Graaff in Elze gebaut und zwischen dem 02.05.1958 und dem 11.09.1958 in Betrieb genommen.
Als Fahrgestelle verwendete die sparsame Hochbahn auf 2,50 m Achsstand verlängerte Gestelle von ausgemusterten Fahrzeugen.
Bei diesen Wagen war der Anteil der stehenden Fahrgäste besonders hoch (18 Sitzplätze, 72 Stehplätze), mußte man doch Versuchen, das Fassungsvermögen der Großraumbeiwagen (V6B: 26 Sitz-/100 Stehplätze) annähernd zu ersetzen.
Die Gelenkwagen waren wegen ihrer schlechten Laufeigenschaften („Schienenfräse“) schnell unbeliebt und wurden zwischen 1965 und 1967 schon wieder ausgemustert.
Somit waren dieZ4B nach wenigen Jahren eigentlich schon arbeitslos und wurden fast alle 1966/67 ausgemustert.
Es wurden aber noch fünf Beiwagen 1966 elektrisch an die Einmannwagen V6E/V7E angepaßt.
Sie wurden umnummeriert (4500, 01, 08, 10, 11) und die neue Typenbezeichnung lautete Z4BE.
Aber auch diese Maßnahme verlängerte das Leben der Fahrzeuge nicht entscheidend.
Bis zum Oktober 1967 waren alle Z4BE schon wieder ausgemustert, keiner der Beiwagen wurde für Museumszwecke aufbewahrt.
Die Hochbahn fotografierte neue Fahrzeuge (Straßenbahn oder Bus) immer gern im Bereich der Schleife am Stadtpark.
Diese Strecke wurde nach dem Krieg nicht mehr planmäßig befahren und so konnte hier nach Herzenslust rangiert und fotografiert werden.
Selbst viele Autobusse wurden extra für den Hochbahn-Fotografen hierher gefahren.
Alle Aufnahmen entstanden am 01.09.1958.
Bild 1: Die Türseite des Bw 4801 am Stadtpark
Bild 2: Auch die Nichttürseite unterstreicht den „Schuhkarton-Charakter“ des Beiwagens
Bild 3: Blick im Innern von hinten nach vorne
Bild 4: Die andere Richtung mit Blick auf den Schaffnerplatz
Bild 5: Frontansicht des Bw 4801
Bild 6: Diese Perspektive sah so mancher (zu späte) Fahrgast vom Z4B
Bild 7: Einfaches und robustes „Design“ prägt das Bild des Bw 4801
Bild 8: Da der Z4B mit dem VG Tw 3363 (DWM, Bj. 1955) zum Stadtpark gebracht wurde, entstanden hier auch gleich Bilder vom gesamten Zug
Bild 9. Und natürlich noch ein Bild von der Nichttürseite, beide Fahrzeuge waren damals im Betriebshof Krohnskamp stationiert und hatten nur eine kurze Anfahrt zum „Fotoshooting“
Noch etwas die genauere Geschichte „unseres“ Bw 4801: Er wurde am 09.05.1958 in Betrieb genommen und dem Betriebshof K (Krohnskamp) zugeteilt.
Im März 1962 wechselte er zum Betriebshof A (Angerstraße) und im Juli 1963 nach L (Langenfelde), um schon im Oktober wieder nach K zurückzukehren.
Am 04.01.1966 wurde er zum Z4BE und beim Betriebshof P (Lokstedt) stationiert.
Die Abstellung erfolgte im Mai 1967 die Verschrottung dann im Oktober 1967, somit war er also nur neun Jahre in Betrieb.
Mein HiFo-Beitragsverzeichnis: [
www.drehscheibe-online.de]
Gruß,
Thomas