Schrankenkurbler schrieb:
>>Im Buchfahrplan war ja bei jedem Zug das planmäßig arbeitende Tfz angegeben und bei Vorspann-oder Doppeltraktion dann auch genau was wie anzukuppeln war.
Bei Abweichungen davon mussten die Bw dann anhand der Vorschriften einen Ersatzfahplan schreiben und diesem dem Zuganfangsbahnhof mitteilen.<<
Das ist für den Anfang schon nicht schlecht, nun aber zu den Feinheiten:
Das "Tfz" (anfangs "Zlok") im Kopf des Buchfahrplans bezog sich auch die Baureihe, die der Fahrplankonstruktion (Höchstgeschwindigkeit, Fahrzeiten, u.U. Bremshunderstel) zu Grunde lag.
Es kam daher vor, daß per Laufplan der Tfz eine andere Baureihe zum Einsatz kam als im Kopf des Buchfahrplans angegeben war.
Markantes Beispiel sind die vielen Schnellzüge (nicht IC!) aus der DB-70/80-Ära, die laufplanmäßig mit 103 oder 112 bespannt waren. Die 103er/112er-Bespannungen finden sich so gut wie nie im Buchfahrplan, da die Fahrzeitenberechnung standardmäßig die BR 110 zu Grunde legte.
Ähnliches gibt es aus der Dampflok-Ära, z.B. mit den BR 03/01/23/39/38.
Dann zum Aushändigen des "Ersatzfahrplans" : wegen eines Vorspanns (der nicht im Buchfahrplan verzeichnet war) musste kein BW einen Ersatzfahrplan ausstellen. Bahnbetriebswerke sind maschinentechnische Dienststellen - "Adhoc"-Fahrpläne (oder Befehl Ad zur Verringerung der Höchstgeschwindigkeit) wurden vom Betrieb, also vom Bahnhof auf Weisung der Betriebsleitstellen (Zugleitung usw.) ausgehändigt. (Unbestritten, daß dafür vorab eine Meldung vom Bw oder Lokdienst über die Bespannungsänderung vorligen musste)
Bws waren nur verantwortlich für die Ausrüstung der der Triebfahrzeuge mit den Fahrplanunterlagen für den Jahresfahrplan, also die Buchfahrpläne selbst, und die La.
Die La bekam aber jeder Tf persönlich über sein Namensfach bei der Lokleitung zugeteilt. Das dürfte heutzutage auch noch weitgehend so sein.
Örtliche Besonderheiten und Abweichungen kamen natürlich immer wieder mal vor.
Gruß
Mw
EDIT: Befehl "C" in "Ad" geändert - vielen Dank für den Hinweis.
Bei der Fülle des zu verarbeitenden Materials sind einzelne Fehler oder Unrichtigkeiten nicht gänzlich zu vermeiden (Kursbuch Deutsche Bundesbahn)
2-mal bearbeitet. Zuletzt am 2015:04:07:18:18:12.