Ein super Beitrag, Stefan !
Vielen Dank an Dich und das gesamte Autorenteam. Für mich ist das bis jetzt der Beitrag des Jahres.
Ich hätte auch nie geglaubt, dass eine der 3 noch vorhandenen Maschinen noch einmal ins Laufen kommt. Dafür den Aktiven des BEM meine Hochachtung und ein dickes Dankeschön für diese Arbeit.
Meine erste Begegnung mit der NK-01 war 1966 in Crailsheim, wo mein Vater und ich auf dem hölzernen Zugangssteg zum Bw standen, als eine solche Maschine mit ihrem Zug Richtung Stuttgart (über Aalen) ausgefahren war.
Im selben Jahr später eine Begegnung in Kassel.
Weitere Begegnungen in Paderborn, Koblenz und Ehrang.
Erst Anfang der 70er natürlich in Oberfranken.
Die Optik dieser Maschine hatte es mir sofort angetan. Dieser dicke Kessel, der durch den kaum sichtbaren, flachen Schlot noch dicker wirkte, davor die ’Blumenbank’ …
Dann noch eine Aufnahme mit dem 85er Tele, das die Maschine etwas staucht. Imposant in jeder Hinsicht.
Fest steht, dass ich mir die 180 jetzt auf keinen Fall entgehen lasse. Bei der ersten Ausfahrt will ich dabei sein.
Vielen Dank noch mal an Alle und eine schöne Adventszeit.
Michael

Von der 180 haben wir kaum Bilder, zwei will ich hier aber noch anhängen.
Am 19.9.71 am Bahnsteig in Neu-Wirs.


Am 1.6.73 auf der Ausstellung in Hof. Eigens hierfür wurde sie noch einmal herausgeputzt, kam danach aber nicht mehr zum Einsatz.

Mal eine Frage an die Hifo-Experten: Wie klingt eine NK-01 eigentlich im Verhältnis zu einer Altbau-01? Sind die Auspuffschläge anders, also härter/weicher/gleich? (Werden wir ja bald live hören).

Hallo,

die Klang-Frage ist wohl nicht ganz einfach und eindeutig zu beantworten, da die letzten Töne ja bereits vor mehr als 41 Jahren verklungen sind.

Die Tondatei, die 'dampfgerd' im Beitrag zum Herunterladen angeboten hat, hast Du Dir angehört?

Gerd hat dazu geschrieben: "... beschleunigt 01 180 am 9.4.71 vor dem P2852 im Bahnhof Mainleus, wird aber kurz danach wegen einer Indusi-Störung (oder -Fehlbedienung?) wieder zwangsgebremst. Nach ein paar Sekunden erfolgt eine zweite kräftige Anfahrt und am Schluß ist das Zufallen des Ausfahrtsignals zu hören:001 180 vor P2852 am 9.4.71 in Mainleus."

Das nach meinem Dafürhalten eindrucksvollste verfügbare Tondokument einer NK-01 stammt von Johannes C. Klossek und befindet sich auf der Frankh-Kosmos Platte (bzw. CD) "Die Dampflokzeit in Wort, Bild und Ton (1976)".

Die Hörszene bildet den E1791 ab, geführt von 001 200, der unterhalb von Marktschorgast die Schiefe Ebene erklimmt. Die Szene ist etwa 3,5 Minuten lang und entwickelt sich im Nachklang bei der Beschleunigung hinter Marktschorgast zu einem immer stärker werdenden akustischen Orkan. Klossek schreibt, daß ihm die NK im Moment der Vorbeifahrt etwas ('eine Nuance') voller im Klang als die Altkesselvariante vorgekommen ist.

Schöne Grüße

Donni

diese Aufnahme noch keine 48 Stunden alt ist und vom 30.November 2014 stammt, zeige ich sie trotzdem:





001 180-9 am Sonntag im Bf Nördlingen


Das Windleitblech hat sie nicht etwa verloren, es war lediglich noch nicht montiert :)


Zum Klang, da die Frage aufkam: ich meine, sie klingt etwas dumpfer als die Altbau-01, der Begriff "voller" wie erwähnt könnte es treffen. Der Hilfsbläser jedenfalls hört sich an wie die Brenner einer ölgefeuerten Lok kurz vor dem Zünden, das habe ich so an einer deutschen Lok noch nicht gehört. Ihr habt hoffentlich alle bald die Gelegenheit, die Lok selbst zu hören.


Vielen Dank für die Mühe, die Zeit und den Aufwand, diesen umfangreichen und sehr informativen Beitrag zusammen zu stellen ! Ich muss alles erstmal in Ruhe lesen.

Der Dank gilt aber auch meinen Vereinskameraden beim BEM, die sich an das Projekt herangewagt und unzählige Stunden investiert haben!



Viele Grüße


Marcus

Superbild, Markus,

und eine herrliche Ergänzung!

Ich gebe Dir völlig recht, die NK-01 klingt um einiges dumpfer und voller als die AK-01.
So habe ich es in lebhafter Erinnerung, und so wird der Ton auch auf Klosseks Platte wiedergegeben, die weiter oben erwähnt wird.

Gruß,
Tom

Vielen Dank für diesen tollen Bericht!

Was ich mir allerdings nicht erklären kann:
Bei den Kleinanzeigen finde ich folgende:
"Betriebsbuch 01 180 - Da in Nördlingen kein großes Interesse an dem Original- Betriebsbuch der 01 180 besteht, biete ich es hier zum Verkauf gegen Gebot an. Es ist vollständig mit Kessel und Tenderbuch."

Wenn ich die Lok hätte, würde ich auch das Betriebsbuch dazu besitzen wollen...

Vielleicht weiß jemand aus dem Forum mehr dazu?

Gruß
Daniel

Hallo zusammen,

ein sehr interessanter Hinweis, dass 01 180 mit dem F47/48 tatsächlich ihre Vmax von 130 km/h ausgefahren hat - ich habe mal gehört, dass auch mit Schnellzügen nicht schneller als 120 km/h gefahren wurde, zumal einige 01 auch nur für 120 km/h zugelassen waren - m.W. die Loks mit den kleineren Vorlaufrädern (850 statt 1000mm), die es - glaube ich - bis zum Schluss gab. Ich war mal auf dem Führerstand von 01 008 in Dahlhausen und meine mich zu erinnern, dass da auch ein Schild Vmax 120 angebracht war.

Mich würde interessieren, ob jemand weiß, welche Züge noch mit Vmax 130 km/h gefahren wurden, und welche Vmax heute möglich ist. M.W. ist sie bei 01 118 und 01 1100 auf 120 km/h begrenzt.

Gruß

Frank



2-mal bearbeitet. Zuletzt am 2014:12:03:18:38:09.

Bahnhof Lette schrieb:
-------------------------------------------------------
> Bei den Kleinanzeigen finde ich folgende:
> "Betriebsbuch 01 180 - Da in Nördlingen kein
> großes Interesse an dem Original- Betriebsbuch der
> 01 180 besteht, biete ich es hier zum Verkauf
> gegen Gebot an. Es ist vollständig mit Kessel und
> Tenderbuch."
>
> Wenn ich die Lok hätte, würde ich auch das
> Betriebsbuch dazu besitzen wollen …



Guten Abend Daniel,

die mögliche Antwort auf Deine Frage findest Du im Forum 02.Zitat:

„[Das Original-Betriebsbuch hätte man in Nördlingen schon gerne übernommen.
Die Preisvorstellungen des Verkäufers lagen aber bei einem 5-stelligen €-Mindestbetrag …

Auch eine Einsichtnahme hinsichtlich der Echtheit und Vollständigkeit wurde durch den
Verkäufer leider nicht gewährt.

Dann möge man damit glücklich werden] …”

Gruß

Walter

Hallo,

ich hoffe doch aber das es niemanden gibt, der es zu diesem Preis kauft... Schon die fast 2000 Euro für 03 002 fand ich sportlich, aber da hatten sich in der Bucht zwei gefunden die es offenbar um jeden Preis haben wollten...
Ich denke das wäre auch für 01 180 die einfachste Methode den wirklichen Marktwert auszuloten - die Reaktion aus Nördlingen finde ich jedenfalls gut.
Und wer nicht genug "180" bekommen kann - das Schild ist auch gerade zu haben... ;-))

MfG

MMM

Hallo Hifo,

die Abnahme der Lok erfolgte am 30.11.2014 in Nördlingen. Dieses Datum ist im Abschnitt 2. Lebenslauf und Beheimatungen des Hauptbeitrages nun nachgetragen. Erste Einsätze im öffentlichen Verkehr erfolgten inzwischen gestern und heute (4./5.12.) bei den Münchner Stadtrundfahrten.

Schöne Grüße

Donni

Hallo Frank,

auch auf die Gefahr hin, daß sich die Fragen bereits erübrigt haben, versuche ich die angesprochenen Punkte einmal aufzurollen:

Ja, selbstverständlich gab es im betrachteten Zeitraum (frühe und mittlere 60er) bei DB Schnellzüge mit planmäßiger HG über 120km/h. Recht bekannt und im HiFo mehrmals diskutiert wurden bereits die "Dampfgeführten" auf der Rollbahn (Osnabrück-Hamburg) und der Marschbahn (Hamburg-Westerland). Leseprobe unter: [www.drehscheibe-online.de]. Der Link führt auf einen interessanten Buchfahrplan-Scan aus der Sammlung von Olaf Ott. Weitere Beiträge gibt es im HiFo, auch zu schnellen E10 bzw. V200 geführten Zügen.

Bei 01 gibt es bekanntlich die Serie bis zur Nummer 101 mit 850mm Vorläufern und ab 102 mit 1000mm Vorläufern (und geänderter Bremsausrüstung). Die Nummern ab 102 waren/sind für 130km/h zugelassen. Somit auch ausnahmslos alle NKs. Die hier behandelte 01 180 trägt auch heute unverändert dieses Zulassungsschild am Kessel.

Zu dem im Beitrag genannten F47/F48 bzw. D47/48 ist vielleicht die planmäßige Wagenreihung von Interesse. Ich zitiere aus einer privaten Mitteilung von Ronald Krug:
"D47/D48, Wagenreihung: Büm, Aüm in beide Richtungen. Der Büm blieb beim D 47 mit der 01.0 in Frankfurt(M) Hbf und kam mit der 01.0 auf die Zugspitze des D 48. Der Aüm erhielt nördlich von Frankfurt(M) einen ARüm und einen weiteren Aüm als Ergänzung und lief mit E10 nach Hannover und weiter mit V 200 nach Altona."

Zur Frage nach weiteren 130km/h Zügen (mit 01.0): Interessanterweise taucht der im o.a. Link (Scan vom Sommer 1967) behandelte D196 auch mehrmals in den von Ronald Krug ausgewerteten Lokführerkalendern mit 01.0 auf. Sogar mit unserer 01 180 am 15.06.1963 (planmäßig in diesem Zeitraum: 01.10 Öl). Die Plan-Fahrzeiten (122,2 km in 67 Minuten für Bremen-Osnabrück) sprechen für sich!

Bei erweitertem Interesse am Thema schneller Dampfzüge möchte ich das EK-Buch von Ronald Krug als 'Muß' und erschöpfende Quelle empfehlen.

Schöne Grüße

Donni

Hallo Donni,

Dir und allen anderen Beteiligten danke ich sehr für diesen Top-Beitrag !

Nun schau ich morgen mal, wie sie läuft, und höre, wie sie klingt ... :-)

BG Manfred