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 04 - Historisches Forum 

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Vermutlich in Zusammenhang mit dem geplanten Bau des SpDrS 60-Stellwerks für den Darmstädter Hauptbahnhof ließ die Bundesbahn 1968 eine Studie zur Umgestaltung der Gleisanlagen erstellen. Die betriebliche Begründung mitsamt der grafischen Darstellung der Belegung der Strecken- und Bahnsteiggleise habe ich auf meiner Webseite zur Darmstädter Bahngeschichte untergebracht, und zwar hier.


http://www.walter-kuhl.de/grafik_r/hbfdarm/Umgestal.jpg


Als Planungsziel war vorgegeben:

"Im Bf Darmstadt Hbf sind

2.1 die Signalanlagen dringend zu erneuern, und zu diesem Zweck ist der Spurplan betrieblich zweckmäßiger zu gestalten,
2.2 die Gleisanlagen einschl. der Einführung der Strecken zuvor weitgehend zu vereinfachen,
2.3 die Durchfahrgeschwindigkeiten der Züge soweit wie möglich zu erhöhen,
2.4 die Einführung der V-Bahn von Frankfurt (M) – Darmstadt einzuplanen,
2.5 das Programm – 400 m Bahnsteigkantenlängen – für Reisezüge zu berücksichtigen und eine etwaige Einsparung eines Bahnsteigs zu ermöglichen,
2.6 das 750 m-Programm für Güterzüge einzuplanen,
2.7 die Behandlung der Autoreisezüge (Verlegung von Neu Isenburg nach Darmstadt Hbf) vorzusehen.

Ferner stehen folgende Aufgaben im Vordergrund der betrieblichen Überlegungen;

2.8 Neuregelung des Bezirksreiseverkehrs bei Aufnahme des V-Bahnbetriebes,
2.9 die neue Bahnhofsfahrordnung auf Grund der Änderungen der Einführung der Strecken,
2.10 reibungslose Abwicklung des Übergangs- und Umsteigeverkehrs,
2.11 Abwicklung des Post-, Gepäck- und Expreßgutverkehr im V-Bahnbetrieb,
2.12 Behandlung der Güterzüge und
2.13 die Vereinigung der Aschaffenburger und Odenwaldstrecke."


Da diese Studie auch eine Ist-Zustandsbeschreibung beinhaltet, lassen sich hieraus auch Rückschlüsse auf den betrieblichen Alltag des Darmstädter Hauptbahnhofs der frühen 1960er Jahre ziehen. Interessant ist zudem die Überlegung, die Autotransportverladung von Neu-Isenburg nach Darmstadt abzuziehen, sowie die Vorplanung für den S-Bahnbetrieb nach Frankfurt, der tatsächlich erst drei Jahrzehnte später verwirklicht wurde. Hingegen wurden die Gleise der Odenwaldbahn zum Nordbahnhof abgebaut, aber der angedachte Gleiswechselbetrieb zwischen Haupt- und Nordbahnhof zum Zweck der parallelen Führung von Zügen der Aschaffenburger Strecke mit der Odenwaldbahn nicht verwirklicht. Heute fahren deren Züge im Blockabstand hintereinander her.


Edit: Linkanpassung.

Gruß, Walter

Die Riedbahn von Darmstadt nach Goddelau-Erfelden, und mehr, auf https://www.walter-kuhl.de/riedbahn/.
Neueste Seite: Bahnwärterhäuser in Darmstadt und der näheren Umgebung. *** Mein DSO-Inhaltsverzeichnis.




2-mal bearbeitet. Zuletzt am 2014:12:18:17:25:03.