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Re: Frage zum "Ludmilla"

geschrieben von: 132 299

Datum: 31.07.13 16:13

Bei uns im Südharz kurz der " Russe " oder nur die 32er.

Re: Frage zum "Ludmilla"

geschrieben von: 219 003-1

Datum: 31.07.13 18:35

Hier in unserer südostbayerischen Einsatzstelle wird sie von den Bayerischen Lokführerkollegen auch "Da Russ" genannt.

Gruß, 219 003-1

Bulle, war auch hin und wieder zu hören.

geschrieben von: Lokspäher HGW

Datum: 31.07.13 19:14

Und die Kastorloks werden auch Atombullen genannt, allerdings nur in einem ganz kleinen Kreis.

Gruß

Re: "Stalins letzte Rache"

geschrieben von: Frankfurter

Datum: 31.07.13 19:41

redheat21 schrieb:
-------------------------------------------------------
> Frankfurter schrieb:
> --------------------------------------------------
> -----
> > Danach kam ja gottlob nichts mehr aus dem Lande
> > des grossen Bruders.
> >
> > ;-)
> >
> > Manfred
>
>
> Hallo
>
> Galt der "Spitzname" nicht auch für die DR 120
> neben "Taigatrommel" ?


Eigentlich nicht. Die Trommeln waren ja eher da und danach kam halt die "letzte" Rache.

Gruss,
Manfred

http://www.manfred-sandtner.de/Ffm201_25_100_avatar.jpg "Genießt das Leben in vollen Zügen !"

Re: Frage zum "Ludmilla"

geschrieben von: Sela

Datum: 31.07.13 20:08

Anfang 1990, irgendein Bahnhof in der noch existierenden DDR...

Ein junger Mann betritt den Bahnsteig und schaut sich suchend um. Dieser junge Mann hat einen Medienberuf, nur wenig Ahnung von der Eisenbahn und vor nicht allzu langer Zeit wurde ihm eingeredet, daß bei der Reichsbahn alle Lokbaureihen Namen haben. Diese unglücklich miteinander verketteten Umstände werden diesen jungen Mann bald zu einem Terroristen machen, einem Namens- Terroristen.
Sein suchender Blick fällt auf einen auf einer Bank sitzenden, nicht mehr ganz so jungen Herren mit mürrischen Blick, dessen Bekleidung und die große eckige Ledertasche eindeutige Hinweise darauf sind, daß dieser Herr seinen Lebensunterhalt als Lokführer verdient. Der mürrische Ausdruck in Lokführer Müllers Gesicht (Name von der Red. geändert) kommt nicht von ungefähr: Müller war heute Nacht 1.30 Uhr aus dem Bett gestiegen, hatte jetzt eine 12- Stunden- Schicht hinter und noch eine Fahrgastfahrt ins Heimat- Bw vor sich. Kurz: Müller war platt.
"Ah, da isser ja", dachte sich unser junger Mann- er hatte Lokführer Müller bei der Ablösung am Bahnsteig beobachtet. Der Zug war längst verschwunden, aber glücklicherweise war der Abgelöste noch vor Ort, dessen sachkundige Auskunft man in Anspruch nehmen konnte. Auch der mißmutige Gesichtsausdruck Lokführer Müllers hielt unseren jungen Mann nicht davon ab, freundlich grüßend heranzutreten und seine Frage zu stellen:
"Entschuldigen sie, nur eine kurze Frage: Sie sind doch Lokführer- können sie mir sagen, welchen Namen die Baureihe 132, von der sie gerade abgestiegen sind, bei ihnen und ihren Eisenbahnerkollegen hat?"
"Schön, daß du keine anderen Sorgen hast, Junge", dachte sich Müller, während er den jungen Mann gegen die Sonne anblinzelte und gleich darauf weiter:" Namen? Was will der denn mit einem Namen? Den hat er doch gerade gesagt: 132!"
Lokführer Müller öffnete schon den Mund, um zu antworten, dachte dann aber völlig richtig: "Wenn ich dem jetzt erzähle, daß die Karren einfach nur Hundertzwounddreißich heißen, werde ich den nie los!" Er mußte sich etwas einfallen lassen und sagte zur Überbrückung der Denkpause so etwas in Richtung: "Ja, nen Namen haben die Kisten schon", oder so ähnlich. Derweil lief seine Denkapparatur auf Hochtouren: "Es muß was russisches sein, sonst glaubt mir der Kerl nicht, weiblich- ist ja einE Lok, also Nina, Babuschka, Ludmilla, Wassilissa...- Wassilissa ist gut... ach egal, ich sag jetzt..."
"...Ludmilla!", brach es aus Müller heraus, "Die heißen bei uns nur Ludmilla und woanders auch!", und dachte sich gleichzeitig , daß Wassilissa doch die bessere Wahl gewesen wäre. Aber nun war es raus und ändern konnte Lokführer Müller es nun nicht mehr.
Der junge Mann bedankte sich höflich für diese Information und ging seiner Wege. "Hoffentlich war das kein Schreiberling...", dachte Lokführer Müller, während er dem jungen Mann nachsah, "...wenn das morgen in der Zeitung steht, glaubt es jeder!" Der einfahrende Zug in die Heimat enthob Lokführer Müller von weiteren Gedanken an diese Episode.

So oder so ähnlich muß der Anfang des "Ludmilla"- Unsinns gewesen sein. In allen Bahnbetriebswerken, in denen ich beruflich zu tun hatte, hieß die Einhundertzweiunddreißig nur "Hundertzwounddreißich" oder auch häufig nur "Zwounddreißiger" (wie oben schon jemand anmerkte)- und dies vor, während und nach 1990. Etwas anderes habe ich nie gehört, jedenfalls nicht von Eisenbahnern.
Loknamen, die es wirklich gegeben hat, haben eines gemeinsam: Sie sind kurz und/oder lassen sich schnell aussprechen. Deshalb hat es auch Schöpfungen wie "Dicke Babelsbergerin" oder "Petroleum- P8" unter Eisenbahnern nicht gegeben.

Bleibt gesund und Gruß aus Brandenburg- Sela

Edit: Nach der 5. Änderung endlich den Namen Wassilissa korrekt geschrieben.

Information für Nutzer, die keine russischen Märchen kennen: Wassilissa und Iwan waren häufig gebrauchte Namen für die Hauptpersonen in diesen Märchen (also die, die sich am Ende der Geschichte "kriegen").



9-mal bearbeitet. Zuletzt am 2014:08:29:01:30:22.

Re: "Stalins letzte Rache"

geschrieben von: redheat21

Datum: 01.08.13 00:14

Hallo Manfred

Danke dann war ich auf dem Holzweg.


Grüße aus der Klingenstadt Solingen

Christian

Re: Frage zum "Ludmilla"

geschrieben von: Dieselkutscher

Datum: 01.08.13 03:18

Moin,

herrliche Geschichte. :-)

Ich kenne nun aber tatsächlich eine "Ludmilla", und nur die eine. Es war eine Planlok des Bw Stralsund, auf der ich ab und zu auch eine Beimann- und Belehrungsfahrt gemacht habe. Wenn ich mich recht entsinne war es die 149, aber das weiß ich nicht mehr 100-prozentig.

Ansonsten gab es damals nach meiner Erinnerung keinen besonderen Namen für die 132er. Den Begriff "Bulle" habe ich im Norden in den letzten 20 Jahren oft gehört, vor allem im Rostocker Bereich. Ob das schon vor der Wende so war - keine Ahnung...

Gruß aus Berlin.

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