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 04 - Historisches Forum 

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Zurück bei Krupp wurden am 12.3.1980 mehrere Fotos von unserem "Gilb" angefertigt – im Werkshof M3 in Essen. Der Gilb trug die Kleinwagen-Nummer 97 49 99 51410-8 und war eine zum Störgrößenmessfahrzeug umgebaute Gleisarbeitsmaschine (Bild 1):

http://www.eisenbahnhobby.de/Essen/144-40_97499951410-8_Krupp-Essen_M3_12-3-80_S.jpg



Dieses Störgrößenmessfahrzeug, dessen Umbau im Rahmen der Rad-/Schiene Forschung vom damaligen BMFT (Forschung und Technologie) mitfinanziert wurde, sollte mit Hilfe eines vorab aufgestellten Lasersystems neben dem Gleis und einem Messbalken am Fahrzeug (in Fahrzeugmitte, hier blau verhüllt) sowohl Schienenkopfgeometrie- als auch Gleislagemessungen ermöglichen. Deren Daten sollten dann für verschiedene Gleiszustände in das in der Entwicklung befindliche Rechenprogramm zum Vorausberechnen der Fahrdynamik eines Schienenfahrzeugs im Gleis Eingang finden (Bild 2):

http://www.eisenbahnhobby.de/Essen/144-41_97499951410-8_Krupp-Essen_M3_12-3-80_S.jpg



Die fünf vorne auf der Fahrzeugbühne aufgereihten Stützen dienten zum Aufspannen eines Laserkoordinatensystems für die Gleislagemessung (Bild 3):

http://www.eisenbahnhobby.de/Essen/144-42_97499951410-8_Krupp-Essen_M3_12-3-80_S.jpg



Als Messbeiwagen gab es eine umgerüstete Kabine der ehemaligen Berliner M-Bahn, die an diesem Tage leider nicht am Gilb hing (Bild 4):

http://www.eisenbahnhobby.de/Essen/144-43_97499951410-8_Krupp-Essen_M3_12-3-80_S.jpg



Da der Gilb für mich als Neuling in der Kruppschen Entwicklungsabteilung ebenfalls Neuland war, musste er eben von allen Seiten fotografiert werden (Bild 5):

http://www.eisenbahnhobby.de/Essen/144-44_97499951410-8_Krupp-Essen_M3_12-3-80_S.jpg



Den Versuchsaufbau des Systems zeigt Bild 6. Im Vordergrund neben dem Gleis erkennt man die Laserstrahl-Installation, auf dem Gleis den Gilb, der hier mit dem Messanhänger unterwegs ist:

http://www.eisenbahnhobby.de/krupp/Stoergroessenmessungen-Versuchsaufbau.jpg



Im Bild 7 ist der Belastungs- und Messbalken unter dem Fahrzeug schematisch dargestellt. An diesem Messbalken sind die Messaufnehmer für Schienenprofilabtastung und Gleisüberhöhung angebracht. Der Messempfänger für die globalen Gleiskoordinaten ist am seitlich auskragenden Messarm befestigt:

http://www.eisenbahnhobby.de/krupp/Belastungs-und_Messbalken.jpg



Hier sieht man, wie die globalen Gleiskoordinaten durch "Entlanghangeln" an den einzelnen Messabschnitten ermittelt wurden – ein kompliziertes Verfahren zur Gleislageermittlung, welches mit den heutigen Messverfahren und Computern wesentlich schneller abläuft (Bild 8)

http://www.eisenbahnhobby.de/krupp/Stoergroessen-Messverfahren.jpg



Die Schienenprofil-Messvorrichtung zeigt schematisch Bild 9:

http://www.eisenbahnhobby.de/krupp/Schienenprofilmessvorrichtung.jpg



Versuchsweise wurden die Gleiskoordinaten auf einem Messabschnitt zwischen Brockhöfe und Ebstorf in der Lüneburger Heide ermittelt. Die gemessene Schienendrehung um die Längsachse (Einbauneigungsveränderung des Schienenprofils) ist hier über die Messlänge aufgezeichnet. Offensichtlich handelt es sich um verschweißte 25m-Schienen, die an der Nahtstelle einen kleinen Winkelversatz gegeneinander aufwiesen. Erst- und Wiederholungsmessung zeigen gute Übereinstimmung (Bild 10):

http://www.eisenbahnhobby.de/krupp/Stoergroessen_Brockhoefe-Ebstorf.jpg



Ein letztes Auswertebild zeigt dieses gemessene Schienenkopfprofil. Wie man sieht, war die vermessene Schiene nach dem Gebrauch einfach gewendet wieder eingebaut worden, um nun auch noch die andere Fahrkante abzufahren (Bild 11):

http://www.eisenbahnhobby.de/krupp/Schienenkopfprofil.jpg




War während der Arbeitszeit bei Krupp das Wetter noch einigermaßen manierlich, hatte es nachmittags, als ich so gegen kurz nach 16 Uhr wieder am Hbf aufschlug, bereits geregnet. 110 226 mit dem Leerpark für den N7723 (Essen 16:13 – Hagen) kam gerade leicht verspätet an den Bahnsteig gerollt (Bild 12):

http://www.eisenbahnhobby.de/Essen/144-45_110226_EssenHbf_12-3-80_S.jpg



Kurze Zeit später schob 141 394 in S-Bahn-Diensten einen S-Bahn-Zug nach Oberhausen (danke, André, da hätte ich auch drauf kommen können, ich dachte immer, hier wären auch 420er gefahren) (Bild 13):

http://www.eisenbahnhobby.de/Essen/144-46_141394_EssenHbf_12-3-80_S.jpg



Gegen 16:22 Uhr kam 212 264 aus Bottrop hereingerollt – sie wird nach Wuppertal-Vohwinkel weiterfahren (Bild 14):

http://www.eisenbahnhobby.de/Essen/144-47_212264_EssenHbf_12-3-80_S.jpg



430 122 war um 16:20 Uhr als Nt5260 Hamm-Essen auf Gleis 2 angekommen. Da im Druchfahrgleis 3 eine Durchfahrt signalisiert worden war, brauchte ich mich nur umzudrehen, … (Bild 15):

http://www.eisenbahnhobby.de/Essen/144-48_430122_EssenHbf_12-3-80_S.jpg



… um 261 833 mit einem kurzen Güterzug abzulichten (Bild 16):

http://www.eisenbahnhobby.de/Essen/144-49_261833_EssenHbf_12-3-80_S.jpg



Danach rückte 430 422 vor zum Signal und wartete auf Rangierfahrt ins Bw Waldthausen (Bild 17):

http://www.eisenbahnhobby.de/Essen/144-50_430422_EssenHbf_12-3-80_S.jpg



Nach einem Bahnsteigwechsel erwischte ich gegen 16:31 Uhr 110 353 mit dem N7558 Münster – Essen (planmäßig an 16:32 Uhr) (Bild 18):

http://www.eisenbahnhobby.de/Essen/145-01_110353_EssenHbf_12-3-80_S.jpg



Zwei Minuten später düste 212 317 aus Wuppertal-Vohwinkel nach Bottrop ab (Bild 19):

http://www.eisenbahnhobby.de/Essen/145-02_212317_EssenHbf_12-3-80_S.jpg



An diesem Ende des Gleises 7 stand ich auch für den E3713 Duisburg – Essen (16:38/39 Uhr) – Bielefeld – Hameln richtig, der von einer E10.12 befördert wurde. 112 500 hatte bereits einen roten Rahmen erhalten. Interessant die Wagenreihung: einem Silberling folgen drei Mitteleinstiegswagen, ein 4yg sowie ein Gs (Bild 20):

http://www.eisenbahnhobby.de/Essen/145-03_112500_EssenHbf_12-3-80_S.jpg



Um 16:38 Uhr wurde es Zeit für die S3 nach Oberhausen, die vom Exoten 141 248 geschoben wurde (Bild 21):

http://www.eisenbahnhobby.de/Essen/145-04_141248_EssenHbf_12-3-80_S.jpg



Anschließend war der Deilbach-Express Bottrop – Wuppertal-Vohwinkel mit 212 256 an der Spitze dran (Bild 22):

http://www.eisenbahnhobby.de/Essen/145-05_212256_EssenHbf_12-3-80_S.jpg



Vorhin als Nt5260 aus Hamm angekommen, wird nun 430 422 zu seiner nächsten Leistung als Nt5265 Essen (ab 17:01 Uhr) – Dortmund bereitgestellt (Bild 23):

http://www.eisenbahnhobby.de/Essen/145-06_430422_EssenHbf_12-3-80_S.jpg



Das folgende Wochenende gings wieder über Krefeld nach Aachen. Ein einziges Bild ist entstanden, das am Samstag, 15.3.1980, den E2446 (Köln-Deutz - ) Krefeld – Nimwegen mit 215 050 an der Spitze im Krefelder Hauptbahnhof zeigt (Bild 24):

http://www.eisenbahnhobby.de/krefeld/145-07_215050_KrefeldHbf_15-3-80_S.jpg



In der Mittagspause am folgenden Dienstag, den 18.3.1980 begab ich mich wieder in den Krupp-Werksteil M1 zum Anheizschupppen, wo der bereits erwähnte Oberbaumesswagen 50 80 09-29 520-7P im Licht stand (Bild 25):

http://www.eisenbahnhobby.de/Essen/145-9_50800929520-7_E-Anheizschuppen_18-3-80_S.jpg



Die für die neuen Berechnungsverfahren für Lauftechnik erforderlichen Feder- und Dämpferkonstanten des Gleisrostes samt Unterbau sollten mit dieser Belastungs- und Messmimik aufgenommen und bestimmt werden (Bild 26):

http://www.eisenbahnhobby.de/Essen/145-08_50800929520-7_Eregeranlage_KruppEssen_M1_18-3-80_S.jpg



Anschließend machte ich mich auf zum Kruppschen Lokschuppen, wo sich gerade Lok 3 der Kruppschen Werkseisenbahn fertig zum Dienst macht (Bilder 27 und 28):

http://www.eisenbahnhobby.de/Essen/145-10_Krupp3_Krupp-Essen_BwNordhalde_18-3-80_S.jpg

http://www.eisenbahnhobby.de/Essen/145-11_Krupp3_Krupp-Essen_BwNordhalde_18-3-80_S.jpg



Im Lokschuppen fand ich Lok 1 vor, an der noch gewerkelt wurde (Bild 29):

http://www.eisenbahnhobby.de/Essen/145-12_Krupp1_Krupp-Essen_BwNordhalde_18-3-80_S.jpg



Zum Schluss kam ich noch einmal am Oberbaumesswagen vorbei, bevor es wieder ins Büro ging (Bild 30):

http://www.eisenbahnhobby.de/Essen/145-13_50800929520-7_E-Anheizschuppen_18-3-80_S.jpg



Am nächsten Montag, dem 24.3.1980 wurde eine sonnige Mittagspause an die Köln-Mindener Strecke verlegt. Das werde ich euch das nächste Mal zeigen.

Bis dahin schöne Tage noch,

Martin


Meine DSO-Beiträge


Weitere Inhaltsverzeichnisse

Edit verpasste der 141 394 einen S-Bahn-Zug; danke, André!
Edit2: Gilb-Nummer berichtigt; danke, Wolfgang, ich hab nochmal nachgeschaut, das P stand nur beim Oberbaumesswagen!
Edit3: der 141 248 einen anderen Zug verpasst



3-mal bearbeitet. Zuletzt am 2017:09:24:13:34:18.
Hallo Martin,

danke für diesen interessanten Einblick!

Ich stelle mir aber die Frage, wie eine 25 m lange Schiene (oder eine gar noch längere!) einfach gewendet wurde??? Wie wurde das beim Gleis(um)bau gemacht? Die 25 Meter lange Schiene müsste dann ja wohl hochgenommen und am langen Kranausleger gedreht werden??? War das mit der Gleisbautechnik damals so einfach machbar? Oder wurden nicht eher einfach beide Schienen eines Gleises gegeneinander getauscht? Der Effekt wäre der Gleiche....

Fragender Gruß
Stefan

Spur 0 - was sonst?

Meine Beiträge im HiFo: [www.drehscheibe-foren.de]
martin welzel schrieb:
-------------------------------------------------------

>
> Hier bin ich unsicher ob der Zugnummer. Es passt
> laut Kursbuch eigentlich nur der E3012 Dortmund –
> Essen (16:10/12 Uhr) – Köln – Aachen, aber ob man
> damals in der Hauptverkehrszeit mit nur drei
> Silberlingen auskam, die die 141 394 schob? (Bild
> 13):
>

Wenn mich nicht alles täuscht, stehst du immer noch auf dem Bahnsteig Gleis 7 bis 10.

Der Zug müsste auf Gleis 7 unterwegs sein, und da könnte die S3 nach Oberhausen mit drei Wagen passen. Bevor in den 80ern die Bx-Wagen kamen, fuhr man dort Silberlinge mit 141ern.
Der Zug "um 16.41" wäre dann der nächste Takt gewesen, und nicht der nach Mönchengladbach. Der wäre von Gleis 1,2 oder 10 abgefahren.

Gruß,
André Joost



2-mal bearbeitet. Zuletzt am 2013:07:04:10:50:07.

Toll!

geschrieben von: Joachim Leitsch

Datum: 04.07.13 08:58

Das sind ja nun wirklich de dato ungesehene und spektakuläre Bilder. Von der Existenz des Gilbs sowie des Meßwagens war mir bis eben gar nichts bekannt. Umso mehr freue ich mich, daß Du fleißig im alten Werksgelände fotografiert hast, Martin. Da kommen Erinnerungen hoch...

Gruß über'n großen Graben
J.

RUHRKOHLE - Sichere Energie

seit dem 24.II.2022 bittere Wahrheit in Europa
Ja, Stefan, man tauscht linke und rechte Schiene. Wenden im eigentlichen Sinne ist noch deutlich mühseliger als der Tausch, der auch schon eine Knochenarbeit ist.

RUHRKOHLE - Sichere Energie

seit dem 24.II.2022 bittere Wahrheit in Europa
Danke, Joachim, dann habe ich ja doch nicht falsch gedacht...

Auch einen Gruß über den großen Graben ;-)
Stefan

Spur 0 - was sonst?

Meine Beiträge im HiFo: [www.drehscheibe-foren.de]
Hallo Martin,
prima, daß Du die Möglichkeiten genutzt hast, wenn Du schon an der Quelle gesessen hast.
Danke fürs Zeigen dieser interessanten Einblicke!
Bei dem Oberbaumeßwagen frage ich mich nach der Profilfreiheit der Meßvorrichtung, z. B. an Weichen und Bahnübergängen.
Viele Grüße
Stefan

https://abload.de/img/db-251902-4003812-titu8k49.jpg

Hallo,

der "3012" war eine Stamm-112er Leistung in Dortmund mit mind. 5 Silbernen.

Ansonsten Danke auch von mir über bis dato unbekanntem aus dem Hause Krupp.

Gruß

Ingo
Genau André, Martin steht auf Höhe des Prellbocks am Gleis 8 und schaut S-Bahnen hinterher.


@Martin: Ahh, Heimat, danke dafür

Re: Toll!

geschrieben von: Christoph Zimmermann

Datum: 04.07.13 10:54

Joachim Leitsch schrieb:
-------------------------------------------------------
> Das sind ja nun wirklich de dato ungesehene und
> spektakuläre Bilder. Von der Existenz des Gilbs
> sowie des Meßwagens war mir bis eben gar nichts
> bekannt. Umso mehr freue ich mich, daß Du fleißig
> im alten Werksgelände fotografiert hast, Martin.
> Da kommen Erinnerungen hoch...

Na, den Messwagen hatten wir die Tage doch schon mal :-)

Grüße

-chriz

--
Rückfragen ersparst du dir oft viel, nennst du sofort dein Reiseziel.

Re: Toll!

geschrieben von: 120 001

Datum: 04.07.13 12:10

Moijen


HERZTROPFEN!!!!
Endlich Farbfotos vom Oberbaumesswagen... irgendwo hab ich noch ne Zeichnung von dem. Als ich bei Krupp in der Lehre war, kam ich in Kontakt zu Leuten, die daran mitgearbeitet hatten.
Seither bastel ich auch am VF1 rum. welches ich live in den 80ern auf der Strecke bei Epstorf gesehen habe.

Nun gibts noch weitere Anregungen ^^

120 001

Drehstrom.
Alles Andere ist nur Saft!

Good Bye BR 120...
Guten Tag allerseits,


schöne Bilder mit Erklärung(!) eines Einzelstücks. Eine Anmerkung/Frage zur Fahrzeugnummer: War die so

> 97 49 99-51 410-8P

angeschrieben? Gibt es eventuell Bilder von der Seitenwand? Eigentlich müßte die Fahrzeugnummer so ausgehen haben: 97 49 99 514 10-8 (ohne P), denn das P steckt schon in der 5. Es ist keine Wagennummer, sondern die Nummer einer Maschine.


Beste Grüße
Wolfgang
Hallo Martin,

DANKE, mit diesem Beitrag und den Bildern aus dem Krupp-Gelände hast Du mir wieder einmal für mich absolutes Neuland gezeigt.

Und den DB-Alltag sehe ich auch immer wieder gerne.

Beste Grüße

Guido

http://www.guidorademacher.de/Banner.jpg
Moin Martin!

In der Tat ein hochinteressanter Beitrag, den Du hier eingestellt hast. Dank Deines legalisierten Blickes hinter die Kulissen des 3-Ringe-Betriebes warst Du ja in der Lage, solche Kabinettstücken aufzunehmen und sie nun der staunenden HiFo-Meute zu zeigen! Abgesehen davon, das ich den Gilb bisher nicht kannte, ist es für mich auch neu, das ihr auf dem Werksgelände einen Ringlokschuppen habt/hattet. Und der Oberbaumesswagen scheint wohl auch mit kleinerem Lichtraumprofil zurecht zu kommen - oder täusche ich mich?

Wie dem auch sei, ich habe durch diesen Beitrag manches erfahren, was mir bisher nicht bekannt war!

Dafür dankt Dir, mit Grüßen über den Rhein
Helmut
Mann mann mann, was für ein hammer Beitrag.........

So schöne Bilder aus der guten alten Bundesbahnzeit, sagenhaft.
Und den Gilb mit samt dem Kuriosen M-Bahn Wagen kannte ich überhaupt nicht.

Danke fürs zeigen

Viele Grüße

Stefan7

Lok- und Anheizschuppen

geschrieben von: Wolfgang Nyga

Datum: 04.07.13 23:08

Krupp-Bilder: Bereiche, die ich als Essener nie aufgesucht habe, was ich heute extrem bereue.

Von daher kommen einige Fragen auf.
Bis wann sind Lok- und Anheizschuppen eigentlich in Benutzung gewesen bzw. angefahren worden?
Und wann erfolgte der Abriss? (Evtl. erst mit den Bauarbeiten zur Umwandlung des M1-Geländes gem. heutiger Verwendung?)

Ich danke dir fürs Zeigen, Martin.

https://abload.de/img/1549alfried-krupp-schlekjs.jpg [size=14px]Beiträge von mir[/size]https://abload.de/img/1588b4pjjgd.jpg
Hallo Martin,

ein wirklich interesanter Beitrag, auch wenn ich zu sehr Laie bin, um alles zu verstehen. Und wieder einmal macht der Einblick in den Bahnalltag des Hbf Essen Freude. Danke für diese Serie!

Gruß
Rolf

Sammelantwort

geschrieben von: martin welzel

Datum: 08.07.13 14:58

Moin Kollegen,

hier kommt meine obligatorische Sammelantwort.

Schienen wenden, @ Stefan und Joachim:
Joachim hat ganz Recht - der Ausdruck "wenden" ist eigentlich falsch. Natürlich tauscht man rechte und linke Schiene und fährt nicht durch ein Gleisdreieck. ;-))
Der Ausdruck "Schiene wurde gewendet" ist irreführend.

S3 nach Oberhausen, @ André:
Vielen Dank für Deinen zutreffenden Hinweis, André. Hätte ich eigentlich selbst drauf kommen können, dass der Mönchengladbacher von Gleis 1 oder 2 abfahren sollte...

Profilfreiheit des Oberbaumesswagens, @ Stefan:
Wenn ich das richtig erinnere, wurde die Messeinheit nach Transport und Positionierung des Messwagens abgesenkt. Anschließend wurden nach Belastung der Messeinheit die Messungen durchgeführt.

Fahrzeugnummer des Gilb, @ Wolfgang:
Danke der Berichtigung, Wolfgang. Ich habe nochmal in meinen Aufschrieben nachgeschaut, und siehe da - Du hattest Recht!

Begrenzungsprofil des Oberbaumesswagens, @ Helmut:
Hierzu kann ich keine Aussagen treffen, Helmut. Er ist zumindest in der Breite wie ein normaler Güterwagen hergestellt, da er aus einem Wagen des Typs Uaik 724 umgebaut wurde:

http://www.eisenbahnhobby.de/Essen/155-31_21809297018-3_E-Kupferdreh_21-5-80_S.jpg

(21 80 929 7 018-3, Essen-Kupferdreh Gbf, 21.5.80)

Lokschuppennutzung, @ Wolfgang:
Boah, diese Frage kann ich nicht beantworten. Der Lokschuppen wurde m.E. auch erst nach Abriss der großen Halle M1 abgerissen.

Ich danke euch allen für eure Wortmeldungen!

Bis bald,

Martin

Re: Oberbau-Messwagen

geschrieben von: Thomas Linberg

Datum: 13.07.13 08:46

Hallo zusammen,

ich bin frisch aus dem Urlaub zurück und gerade über diesen Beitrag von Martin gestolpert.

Seit Jahren grübel ich schon über die "komischen" Aufbauten auf M03 und hatte -> hier <- auch schon mal nachgefragt.
M03__040904_Porta__01.jpg
M03__040904_Porta__03.jpg
Dank der Bilder des Krupp'schen Oberbau-Messwagens konnte ich nun auch dieses Rätsel lösen. Meine Aufnahmen entstanden am 04.09.2004 auf dem Gelände der VersA Porta. Diese Wagenfragmente sind schon mindestens seit 1992 in Porta, wie mir vorliegende Bilder zeigen. Dort sind zwei Fragmente auf dem Rs 11 80 390 0 390-0. War das evtl. der Antransport der Wagenteile nach Porta? Und was hat man damit in Porta gemacht? Wenn man nur Ballast für die Prüfwagen gebraucht hätte, dann hätten es ein paar Schwellen oder Schienen sicherlich auch getan.

Gruß aus Berlin, Svetlana
http://www.bahndienstwagen-online.de/allgemein/banner2.jpg

Letztes Update: 15.03.2024


Re: Lok- und Anheizschuppen

geschrieben von: Krevag

Datum: 13.07.13 09:38

DIESER BEITRAG WURDE VOM USER "SCHLUFF", N I C H T VON KREVAG ERSTELLT!


Spätestens nach Aufgabe/Übernahme des Krupp-Werkbahnbetriebes durch die Hafenbahn Essen wurde der Schuppen ab ca. 1990/91 nicht mehr von Krupp genutzt. Die letzte Krupp-Werklok, ein Zweiwege-Unimog, stand bis zum Ende des Krupp-Werkes in 1997 in oder bei den den verbliebenen aktiven Krupp-Werkhallen an der Helenenstraße.
Nachdem die große Lokbauhalle M1 abgebrochen war (muss vor 1994 stattgefunden haben) nutzten ab ca. 1994 die Eisenbahnfreunde Zollverein den modernen Krupp-Ringlokschuppen (Nachkriegs-Neubau). Diese waren zuvor um 1990 von einem Mülheimer Eisenbahnfreund massgeblich aufgebaut worden und beschäftigten sich vorwiegend mit Fahrzeugen aus der KPEV-Zeit. Der ursprüngliche Plan, den gleislosen Ringlokschuppen der Zeche Zollverein in Essen-Katernberg wieder mit Drehscheibe und Gleisen auszustatten und als Standort für Fahrten auf dem (damals noch reichlich vorhandenen ) Ruhrkohle-Gleisnetz zu nutzen, zerschlugen sich als klar wurde, dass der Zollverein-Ringlokschuppen einer neuen Zufahrtsstraße zum Zollvereingelände weichen musste.

Die Eisenbahnfreunde Zollverein zogen dann um 1993/94 herum in den alten Krupp-Ringlokschuppen um. Kurze Zeit später brach dann dort unter mysteriösen Umständen ein Feuer aus, bei dem einige Güterwagen beschädigt wurden. (Schicksalhafterweise geriet dabei ein ehem. G-Wagen der Moerser Kreisbahn erneut in Brand, der zuvor in Moers als Denkmal oder Blickfang vor der Ga an der Kleverstraße diente und dort von einer verirten Sylvesterrakete erstmalig in Flammen aufging.)

Um 1994 habe ich den Krupp-Lokschuppen mit den hist. Fahrzeugen einmal besucht, das ganze machte aber einen etwas traurigen Eindruck auf mich. Später erfuhr ich, dass die Stadt Essen das Projekt nicht unterstützen würde und man den Standort wohl aufgeben müsse. So geschah es auch wenig später, das meiste Material fand sich dann am Bf. Moers - Rheinkamp wieder. Dort hörte man dann von einiger Zeit von dem Projekt, dort mit Steuergeldern einen neuen Ringlokschuppen zu errichten - doch die Initiatoren dieses etwas fragwürdigen Projektes ruderten mittlerweile zurück.

Irgendwo im HiFo habe ich dann gelesen, der Ringlokschuppen von Krupp wäre mittlerweile abgerissen worden- irgendwie schade, dass Gelände lag mitten in einer Großstadt und doch abseits von nörgelnden Nachbarn und Kleingärtnern.

Grüße

Schluff



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2013:07:23:18:58:50.
Seiten: 1 2 All Angemeldet: -