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 04 - Historisches Forum 

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Die 70 km lange Normalspurlinie Bari - Bitonto - Andria - Barletta in Apulien besteht erst seit 1965. Von 1883-1959 fuhr dort eine mit belgischem Kapital gebaute Dampfstrassenbahn von nur 750 mm Spurweite. Das Konsortium Stanga/TIBB lieferte je 9 Trieb- und Steuerwagen mit automatischen Kupplungen: EL 01-EL 09 und RP 01-RP 09. Bei meinem ersten Besuch im Frühling 1974 waren Fahrzeuge und Strecke der Bahngesellschaft mit dem vielsagenden Namen „Ferrotramviaria“ (Abkürzung „Ft“) noch keine 10 Jahre im Gebrauch! Zu Dokumentationszwecken fertigte ich damals ein einziges Bild an: EL 01 mit RP 01 im Bahnhof Bari Centrale.
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In den Fachzeitschriften war für Sommer 1981 die Inbetriebnahme dreier weiterer Stanga-Züge angekündigt, und es wurde darauf hingewiesen, dass dies das Ende der werktäglichen Zusatzzüge mit Lok und Wagen bedeuten könnte. Grund genug, auf der nächsten Italienreise einen Umweg über Bari zu machen. Einfahrt eines Zweiwagenzuges in den Bahnhof Bari Centrale.
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Vierwagenzug in der Zusammensetzung EL-RP-RP-EL fährt von Barletta her in Bitonto ein.
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Porträt des schiebenden Triebwagens EL 07.
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Der nächste Vierwagenzug hat die Reihung RP-EL-RP-EL.
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Der auf Gleis 1 einfahrende Gegenzug aus Bari verursacht eine Betriebssituation, die in der Schweiz „Metzgerkreuzung“ genannt wird.
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Zoom:
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Als nächster Zug aus Barletta ist der nur an Werktagen verkehrende Zug 7 im Fahrplan aufgeführt. Die beiden elektrischen Gepäcktriebwagen von Stanga besitzen unterschiedliche Getriebe-Übersetzungen: Le 101M ist für 90 km/h ausgelegt (M=Merci, auf dt. Güter), Le 102V für 100 km/h (V=Viaggiatori, auf dt. Reisende). Natürlich ist auch der langsamere Le 101M in der Lage, die sehenswerte Garnitur aus drei Mitteleinstieg-Vierachsern ex Westfälische Landeseisenbahn fahrplanmässig nach Bari zu bringen. Reger Fahrgastwechsel in der Morgenspitze.
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Vier breite Flügeltüren pro Wagen sind im Berufsverkehr von Vorteil. Schon steigen die allerletzten Fahrgäste ein, beobachtet vom Beimann im Führerstand von Le 101M.
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Nun ruft der Schaffner ein gedehntes „ Kiudärääää!“ (Chiudere!), und drei mal vier schwere Flügeltüren fallen mit Schwung ins Schloss - ein herrliches Geräusch! Der tadellos gewandete Capo Stazione erscheint und wechselt ein paar Worte mit dem Lokpersonal.
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Der Capo Stazione hat mit der Kelle den Abfahrbefehl erteilt, aber der älteste der drei Herren auf dem Führerstand findet, der fremde Fotograf solle doch noch einmal abdrücken. So sei es!
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meine früheren HiFo-Beiträge sind hier aufgelistet:
[www.drehscheibe-foren.de]
Gruss Werner



2-mal bearbeitet. Zuletzt am 2016:02:23:21:58:26.

Re: [I] Bari Barletta 1974/81, etwas WLE in Apulien (m14B)

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 08.02.13 21:48

@werner

Wiederum herrlich, auch der lebensnahe Text - als wäre man selber dabei gewesen, grazie!:-)

Die Stanga/TIBB-Fahrzeuge der Erstausrüstung von 1965 gleichen den gleichzeitig erbauten Triebwagen der meterspurigen FTM (Trento-Malè) äusserlich fast wie ein Ei dem andern, einfach etwas breiter (wegen Normalspur) - dieselbe Frontpartie mit den grossen gebogenen "Panoramascheiben", sogar derselbe grau/weisse Anstrich...;-)

Fahren heute noch einige dieser Stanga-Pendelzüge?

Heute sind jedenfalls auch moderne Stadler-Flirt bei der nunmehr S-Bahn-mässig ausgebauten FBN/Ft im Einsatz...!

LG Bahnjurist
Ja, die Stanga-Züge fahren noch. Die Bahn hat grossen Erfolg bei den Fahrgästen. Sie betreibt im Stadtbereich von Bari eine neue Zweigstrecke, eine zweite Neubaustrecke ist im Bau. Sie führt zum Flughafen.

Und: Wenn die FS streikt, fährt auf der Ft (neuerdings "Ferrovie del Nord Barese") der hinterste und letzte Wagen. Mit der Privatbahn kommt man dann nämlich mindestens bis Barletta. Die Staatsbahner und die Privatbahner sind in unterschiedlichen Gewerkschaften organisiert. Die streiken eigentlich nie gleichzeitig. Wenn man das weiss, kann man in gewissen Fällen Ausweichrouten benützen. Genau auf dieser Linie habe ich dieses Wissen auch einmal ausgenützt. Mit der Ft fuhr ich von Bari nach Barletta. Dort kam nach langem Warten ein FS-Streikbrecherzug Richtung Pescara, geführt von einer vierachsigen Leichtlok E 424. Die fünf Personenwagen waren bei der Ankunft in Barletta schon bumsvoll. Trotzdem stürmten über 300 Personen begeistert den Zug. Ich war dabei...



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2013:02:08:22:03:04.

Re: Stanga-Tw bis heute im Einsatz, wichtig als Streik-Reserve

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 08.02.13 22:17

Danke für die Info's über den aktuellen Stand - freut mich, dass die formschönen klassisch italienischen Stanga-Züge bei der FNB/Ft noch fahren!:-)

Herrlich, Deine Schilderung der Streikkultur bzw. der Wege, diese als Reisender zu umgehen - c'è l'Italia...;-)

Lg Bahnjurist

Streik bei Parallelverkehr

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 09.02.13 12:09

bahnjurist schrieb:

> Herrlich, Deine Schilderung der Streikkultur bzw.
> der Wege, diese als Reisender zu umgehen - c'è
> l'Italia...;-)

Nun ja, in Mainz muß man auch heutzutage wissen, ob die Bahnbusfahrer, die Bahnbussubunternehmerfahrer, die Stadtbusfahrer neuen Taris, die Stadtbussubunternehmerfahrer oder die Straßenbahnfahrer und die Stadtbusfahrer alten Tarifs streiken...
Zum Thema Streikkultur kann ich die Erfahrungen aus den 1990er Jahren beisteuern, als Streiken in Italien auch nicht mehr war, wie man es erwartete.

(13.06.1996) Durch aufmerksames Studieren von Aushängen im Bahnhof Ferrara wußten wir, daß vom 12.6., 21.00 Uhr bis 13.6., 21.00 Uhr die Lokführer streikten. Es gab aber viele Ausnahmen. Im Berufsverkehr fuhren von 6 - 9.00 Uhr Nahverkehrszüge. Ausgewählte Nord-Süd-Verbindungen und einige IC verkehrten. Ebenso Internationale Züge, die Pendolinos und ETR500-Züge. Auch sollten alle vor dem Streik planmäßig gestarteten Züge bis zum Zielbahnhof durchfahren. Letzteres betrifft nahezu alle Nachtzüge, die irgendwann am Nachmittag in Palermo, Lecce oder Calabrien losfahren und so gegen 9 bis 10.00 Uhr am nächsten Tag in der Poebene auftauchen und Mittags im Norden (Bologna, Turin etc) sind.
So mußten wir nur von Ferrara nach Bologna kommen, was im Berufsverkehr gelang. Dort erwischten wir um 9.00 einen pünktlichen Nachtzug aus Palermo, der uns nach Milano brachte. Dort durfte man offiziell zwar nicht einsteigen, aber das hat niemanden interessiert.
Von dort erreichten wir einen EC nach Brüssel, der uns an unser Tagesziel Novara brachte. Zur Not hätte man ab Milano auch mit der privaten Ferrovie Nord-Milano (FNM) nach Novara kommen können. Wir waren kurz vor 12.00 in Novara.
Nach Albergo-Eincheckung ging's erstmal zur FNM. Diese Bahn betreibt derzeit nur Schienenverkehr Novara - Vanzaghello, der Rest bis Saronno wird mit Servizio Pullman erledigt. Wir pendelten einmal hin und her mit dem schon seit Jahren von der FS gemieteten Ale 883.017 + Le 883.004 (Breda 1939) + Ale 883 007 (Breda 1944). ....
Doch was mit dem Rest des Tages anfangen? Ganz einfach, mit dem Taxi nach Trecate (Strecke nach Milano) fahren, wo wir auf der Hinfahrt eine Lokansammlung gesehen hatten. Zurück sind wir von dort mit einem Linienbus gefahren, auf den wir 1,5 Stunden warten mußten (und da der Fahrer keine Fahrkarten verkaufte, fuhren wir schwarz nach Novara zurück). Vom ersparten Geld gönnten wir uns einen dekadenten 15.000 Lire Eisbecher in Novara. Dank Lokführerstreik konnte man ja außer Stadtbesichtigung nicht mehr viel machen.

Zwei Jahre später war es auch trotz Streik möglich, noch einiges zu unternehmen. Von Asti aus erkundeten wir den Hafen von Genua:

(-mu, fg, 18.6.98) Der heutige Tag hatte seine besondere Spezialität. Es wurde gestreikt, diesmal war es wohl eine größere Lokführergewerkschaft. Von 10 bis 17.00 sollte außer den Garantie-Zügen (IC, Intern. Züge und div. andere hochwertige Züge) nichts rollen. Wir fuhren also morgens los, um unseren Genova-Tag einzulegen. Ziel war vor allem der Hafen, den man ohnehin nur per Stadtbus erreicht. Bzw., man kann mit der FS bis zum Bf Sampierdarena fahren und von dort eine Wanderung beginnen. Kurz nach 9.00 Uhr waren wir vor Ort.“

Der Streik brachte uns übrigens noch ein Photo einer ex FS, ex DRG Köf II ein, die wie über die toten Gleise bequem erreichen konnten. Gegen 17.00 Uhr saßen wir wieder in einem Nahverkehrszug und wurden nach Asti gebracht.

Sicher dem ein oder anderen Bekannt sein dürfte die Tatsache, das ich mit Michael Ulbricht seit 1990 regelmäßig in Italien bin. Bis in die 2000er Jahre bereisten wir das ganze Land per Zug. Hauptziel waren und sind die deutschen Loks, aber im Laufe der Jahre versuchten wir auch viele der Privatbahnen zumindest mal abzufahren. So auch ganz unten im Süden.

Hier gebe ich mal wieder, was ich damals zu der Bahn geschrieben habe.

Ferrotranviaria Bari – Barletta FT

(31.05.2000) Nach Erichtung der Hauptbahn an der Adriaküste im Süden Italiens 1863 kam bald der Wunsch auf, auch das Hinterland von Bari bis Barletta (beides Orte an der Adria-Küste) an die Eisenbahn anzugliedern. 1877 präsentierte der Ingenieur Di Lorenzo der Provinzregierung von Bari das Projekt einer Pferdebahn, die Andria, Corato, Ruovo di Puglia und Terlizzi verbinden sollte. Zwei Jahre später erhielt dann die belgische Gesellschaft Chemins de fer Economiques de Bari – Barletta et Extensions SA aus Brüssel eine Concession für den Bau und Betrieb eine Dampfstraßenbahn auf 750 mm Spurweite von Bari nach Barletta durch das Hinterland der beiden Städte. Verwendet wurden Vignol-Schienen von der Bochumer Hütte, zwischen Bitonto und Terlizzi war die Strecke kurvenreich mit Radien von 100 m. Streckenhöchstgeschwindigkeit waren 20 km/h, dies war auch in einer Klausel der Konzessionsurkunde festgelegt. Für der Versorgung der Loks wurden in Fesca und Bitonto große Zisternen angelegt. Die Strecke wurde sukzessive in Betriebgeommen. Am 01.10.1883 war sie mit Eröffnung des Stückes Andria – Barletta komplett.
Eingesetzt wurden zwölf 1881 von St. Leonhard, Lüttich, gebaute, dreiachsige Loks. Hinzu kamen die üblichen Personen- und Güterwagen (40 Stück), die von Franco-Belge, La Croyere gebaut wurden. Auch einen Salonwagen gab es, der sogar vom deutschen Kaiser Wilhelm II bei einem Besuch in Bari benutzt wurde.
1934 wurde die Bahn an die Ferrotranviaria SA in Rom verkauft. 1959 endete der Betrieb vorläufig, es war auch gleichzeitig das Ende des Dampfbetriebes. Bis 1964 wurde die Strecke dann von 750 mm auf 1435 mm umgebaut und elektrifiziert. Zum Einsatz kamen neu beschaffte ET von TIBB und OMS (110 km/h) sowie zwei Elloks (90 km/h). Zum Auffangen unerwarteter Fahrgastzuwächse waren in der Anfangszeit auch Ellok Garnituren mit ex SNCF-Mitteleinstiegswagen im Einsatz. Auch eine FS 626 mit ex FS-Wagen kam zum Einsatz. Nachdem man weitere ET erworben hatte, kam dann noch als Gelegenheit die DB 280 007 für den Güterverkehr in den Bestand der Bahn. Letztere ist noch vorhanden, wird aber nicht mehr genutzt.
Die Bahn beginnt in Barletta unscheinbar am FS-Bf und fährt in einem Bogen durchs Hinterland nach Bari. Es werden eine Reihe ländlicher Kleinstädt berührt, Industrie ist kaum auszumachen. Die Strecke ist eingleisig, von Ruovo nach Bari ist mit EU-Mitteln derzeit der 2gleisige Ausbau in Arbeit, was dann auch einige Bauloks bescherte. Das ganze erinnert ein klein wenig an die KBE-Vorgebirgsbahn. In Bari überquert die FT die FS um auf der Küstenseitigen Seite fast paralell zum FS-Bf zu führen. Den letzten Kilometer verläuft die FT in Tieflage und endet in einem eigenen Kopf-Bf, der zur Straßenseite fast wie ein Bürohaus aussieht. Direkt daneben befindet sich aufgeständert in Hochlage der Endpunkt der schmalspurigen Privatbahn nach Potenza mit ihrem Kopfbahnhof. Das Depot der FT liegt etwa 3 km vor dem Endpunkt. Zur Besichtigung benötigt man eine Genehmigung der Direktion, die im Endbf der FT gegenüber des FS-Bf Bari sitzt.

Wir sind die Bahn einmal vom Übernachtungsort Barletta aus komplett abgefahren und haben dann noch mal gezielte Fahrten zu einzelnen Bauloks gemacht. Triebwagen wurden dabei wenige aufgenommen. Hier die beiden einzigen Aufnahmen. Was auffällt: Keine Graffitti, für das Italien der Jahrtausendwende sehr ungewöhnlich.

Im Bf Ruvo galt die Aufmerksamkeit eigentlich der im Hintergrund sichtbaren Henschel 30323, aber TW 01 durfte auch mal auf’s Bild.

http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/barlettabahn11pwryxf85nu.jpg

Im Bf Severato galt unser Aufenthalt der V90P im Hintergrund (MaK 1000390, ex Dortmunder Eisenbahn „15“). Aber diese Kombi aus modernerem ET und älteren ET durfte auch auf’s Bild.

http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/barlettabahn239lwqag42bp.jpg

Soweit mal
Frank
Sehr schöne Ergänzung, vielen Dank, Frank!

Beim Passus "...Ellok Garnituren mit ex SNCF-Mitteleinstiegswagen..." musste ich schmunzeln. Ich glaube, zu jener Zeit brauchte die SNCF ihre Mitteleinstiegswagen der Bauart "Bruhat" noch selber, aber die Westfälische Landeseisenbahn konnte nach dem Wegfall des Personenverkehrs ihre in Königsberg gebauten Vierachser ex Vorortbahn Wilhelmshaven (Marinebahn) nach Italien verkaufen, nach Turin (Satti) und eben nach Bari (Ft). Drei davon sind auf meinen Bildern zu sehen.

Anm.: Wenn ich die in dieser Beziehung nicht sehr ergiebigen ital. Quellen richtig deute, kamen die von dir erwähnten SNCF-Wagen erst in den Achtzigern nach Bari. Dort können sie aber nur kurze Zeit gelaufen sein, denn mir ist nur gerade eine einzige Aufnahme von 1986 bekannt.

Gruss Werner



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2013:02:09:13:57:21.

Re: [I] Bari Barletta 1974/81, viel Text und 2 Bilder

geschrieben von: hanssmit53

Datum: 09.02.13 14:43

Vielen Dank fuer die Italienbeitraege. Ich war auch oefters da, habe aber weniger detailliert fotografiert.Trotzdem moechte ich meine Flickr Sets "Italia" empfehlen. [www.flickr.com]

Hans
Hallo Werner,
ich habe mal bewußt die alten Texte aus meinen damaligen Reiseberichten ohne Überarbeitung hier eingestellt. Die Infos über die Privatbahnen mußte ich mir damals noch aus dem Sonderheft "Tema No. 4" von Tutto Treno aus dem italienischen übertragen. Dieses Heft aus dem Jahre 1987 beschreibt alle Privatbahnen, die zu dem Zeitpunkt noch fuhren.
Ich habe gerade nochmal reingeschaut. Dort wird tatsächlich, leider ohne Jahresangabe, erwähnt, das man zwei SNCF Waggons gekauft hätte, die zusammen mit geliehenen FS-Wagen der Reihe Bz 3000 und einer geliehenen FS 626 eingesetzt wurden. Darüber ist ein Bild vom 27. Mai 1982 mit der Le 102 incl. mind. 3 ex WLE-Mitteleinstiegswagen in Bari C. abgebildet. Der Bildtext spricht von Waggons, die man von der SNCF erworben hätte. So dürfte 2000 wohl meine Interpretation von franz. Mitteleinstiegswagen entstanden sein. Das die FT auch WLE Wagen hatte, war mir nie bewußt. Ich kannte immer nur die bei der SATTI.
Tja, so ist das manchmal mit den einheimischen Quellen.

LG
Frank
Hallo Frank

Danke für deine Präzisierung. Jetzt kommen wir der Sache näher. 1987 passt für die beiden SNCF-Wagen. Sie müssten knapp vor 1980 nach Bari gekommen sein. Stefano Paolini, der hier mitliest, hat auf seiner Seite über die Ft ein Bild von Claudio Cerioli. Es zeigt einen früheren SNCF-Wagen mit Einstiegen in den Drittelspunkten aus dem Pariser Vorortverkehr, also keinen Bruhat, vor zwei WLE-Wagen: [www.photorail.com]

Gruss Werner



3-mal bearbeitet. Zuletzt am 2013:02:09:15:43:03.

Re: [I] Bari Barletta 1974/81, viel Text und 2 Bilder

geschrieben von: B3Su

Datum: 09.02.13 18:28

Bonsoir

Der wagen SNCF ist ein " Type banlieue Nord ". Es scheint mir, dass dies ein Steuerwagen ist. Diagramme "Csyfi" série NORD 17501 à 17520 ; gebaut im Jahre 1935.
Lieber Herr Hardmeier,

seit mehreren Wochen verfolge ich schon gebannt Ihre Beiträge zu den Bahnen in Italien, die mir fast alle bislang unbekannt sind und die ein faszinierendes Bild einer bunten, vergangenen Bahnwelt bieten. Vielen herzlichen Dank dafür!

Ebenso lange warte ich natürlich darauf, dass auch ehemalige WLE-Fahrzeuge auftauchen. Nun ist es soweit! Neue Bilder der WLE-Wagen sind gegenüber ihren älteren Beiträgen zwar nicht dabei, aber doch viel interessantes zum Umfeld der Einsätze bei dieser Bahn.

Über die ehemaligen WLE-Wagen habe ich hier 2009 schon einmal einen Beitrag [www.drehscheibe-foren.de] in die Runde geworfen. Über diese Bahn hieß es da:

"Bereits im Juli 1975 gingen sechs Wagen (2301 und 2306 bis 2310) über die Lonar Trading Corporation in Zug (Schweiz) an Ferrotramviaria (FT) für Strecke Bari-Barletta (Italien). Dort liefen sie, wenn ich die wenigen Internetfundstücke richtig interpretiere, in einer blauen Lackierung mit beigem Fensterband. Einige Wagen sollen um 2003 Wagen abgestellt noch vorhanden gewesen sein."

In den Reaktionen gab es dann noch einige nähere Angeben, aber es blieb dabei, dass ein Teil der Wagen 2003 zuletzt gesichtet und 2009 verschwunden (wahrscheinlich verschrottet) war.

Falls es neue Erkenntnisse dazu gibt, bin ich ein sehr geduldiger Zuhörer!

Viele Grüße

Burkhard Beyer
Ein Foto mit Teil eines SNCF Wagens und V80 [www.flickr.com] aus 1990.
Hallo Burkhard,
Zu den WLE-Waggons bei der FT kann ich leider so gut wie nichts beitragen. Ich habe nie bewußt drauf geachtet. Auf einem Dia, das ich am 25.07.1993 aus dem Zug heraus von der V80 der FT gemacht habe sieht man links am Rande einen und eine halben Waggon stehen. Das Bild lohnt nicht hier einzustellen.
Dafür kann ich Dir noch ein Bild vom 12.06.1997 im Bf Canavese der SATTI bieten. Damals standen hier die Wagen R108 + 106 abgestellt herum. Zwei weitere haben wir am gleichen Tag im Depot Rivarolo stehen gesehen. Es waren die R 107 + 109. Photographieren konnten wir die aber nicht. Hier das Bild aus Canavese.

http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/canavese147br8lgq0o.jpg

Beste Grüße
Frank



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2013:02:10:12:06:57.
Frank Glaubitz schrieb:
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> Das die FT > auch WLE Wagen hatte, war mir nie bewußt.

Tja, hättse mich mal gefragt, Frank! ;)

@ Werner: drei weitere WLE-Wagen sind in Deutschland verblieben und verkehren immer noch hier: [hespertalbahn.de]

Danke für die herrlichen Betriebsaufnahem aus Süditalien :)

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