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Teil 4 über den linksrheinischen Steinkohlenbergbau: Die Zeche Friedrich Heinrich.

1862 wurde an die Familie Diergardt eine Konzession für das Feld Humboldt bei Lintfort verliehen. 1900 gibt es die Familie Diergardt zum Verkauf, aber erst
1906 kauft ein französisches Konsortium das Feld und gründet die Gesellschaft Steinkohlenbergwerk Friedrich Heinrich AG. 1907 wird mit dem Abteufen einer
Doppelschachtanlage begonnen, die 1912 die Förderung aufnimmt.

Baggerarbeiten auf dem späteren Zechengelände

http://img843.imageshack.us/img843/3420/zechefriedrichheinrichs.jpg

Teufgerüste für Schacht 1 und 2

http://img805.imageshack.us/img805/4020/k3013abteufturmfriedric.jpg


Schacht 1 und 2 um 1913

http://img715.imageshack.us/img715/4259/06teilansichtvomzechenp.jpg

Bei Ausbruch des Ersten Weltkriegs wird die französische Zeche als Feindvermögen unter deutsche Zwangsverwaltung gestellt. 1917 wird die Zeche an die
Rheinischen Stahlwerke, Krupp und IG Farben verkauft, muß aber 1921 an die französichen Eigner zurückgegeben werden.

1926 wird das Feld Norddeutschland erworben und mit dem Aufschluss von Schacht 3 begonnen, der 1930 in Betrieb genommen wird.

Teufgerüst von Schacht 3 (Norddeutschland)

http://img7.imageshack.us/img7/7953/k3061cschachtanlagenord.jpg

Schacht 3

http://img10.imageshack.us/img10/3420/zechefriedrichheinrichs.jpg

1939 werden noch die Humboldtfelder im Bereich Hoersten erworben. Diese sollen durch eine neue Doppelschachtanlage erschlossen werden, die Abteufarbeiten
beginnen 1943, aber der Beginn des Zweiten Weltkriegs unterbricht das Vorhaben. Friedrich Heinrich wird erneut unter Zwangsverwaltung gestellt.

Die Kokerei auf Schacht 1 und 2

http://img845.imageshack.us/img845/8594/bild01batteriemit120fen.jpg

Schacht 1 und 2, 1939

http://img819.imageshack.us/img819/3420/zechefriedrichheinrichs.jpg

1956 werden die Teufarbeiten wieder aufgenommen und 1964 nimmt dieser Schacht 4 in Hoerstgen den Betrieb auf.

Teufgerüst von Schacht 4

http://img525.imageshack.us/img525/3420/zechefriedrichheinrichs.jpg

Schacht 4 (Hoerstgen)

http://img100.imageshack.us/img100/9212/img879v.jpg

1957 wird über Schacht 1 ein neuer Zentralförderschacht in Betonbauweise in Betrieb genommen.

Schacht 1 Zentralförderschacht und vorn Schacht 2

http://img821.imageshack.us/img821/3420/zechefriedrichheinrichs.jpg

Neue Kokerei auf Schacht 1 und 2

http://img708.imageshack.us/img708/3420/zechefriedrichheinrichs.jpg

1969 kommt Friedrich Heinrich zur Ruhrkohle AG. 1978 wird die Kokerei stillgelegt. 1990 kommt es zum Verbund Friedrich Heinrich und
Bergwerk Rheinland (siehe Rheinpreussen). 2002 erfolgt ein erneuter Zusammenschluss mit dem Bergwerk Niederberg zum Bergwerk West.
Ende 2012 wird das Bergwerk stillgelegt.

Bergwerk West

http://img37.imageshack.us/img37/3420/zechefriedrichheinrichs.jpg

Gestern wurde die letzte Schicht gefahren...

geschrieben von: Roststab

Datum: 22.12.12 10:28

...somit sind auch diese Aufnahmen vom Sommer diesen Jahres historisch geworden.

[youtu.be]
Hallo Dieter,

wieder vielen Dank für die schönen Bilder, sind diese doch für mich auch ganz
persönliche Erinnerungen an Friedrich Heinrich. Und an meine Zeit dort, wo ich
vielen lernen konnte und mir dadurch später im Bergbau Tür und Tor aufstand.
Gestern Abend hatte ich noch auf FH meinen ganz persönlichen Abschied ( Abschieds-
tour), es war schon eine trauriges Gefühl jetzt Abschied nehmen zu müssen.

Hier ein eingestelltes Foto
[www.drehscheibe-foren.de]

Glückauf
Harald



2-mal bearbeitet. Zuletzt am 2012:12:22:12:30:32.

Ja aber ...

geschrieben von: Harald Sydow

Datum: 23.12.12 15:34

Sicherlich ist irgendwann immer Schluß!

Nur war es nicht nötig! Kohlen gab es noch genug,
auch schon ausgerichtet in den schon abgeworfenen
Baufeldern ROW und ROO.
Aber die Politik verschleuert wieder einmal Millionen.
Und in naher Zukunft werden wir auch diesen Preis
wieder zahlen müssen, wie beim Off Shore Wahnsinn!

Glückauf
Sydow
Wieder ein toller Beitrag der Reihe mit nie gesehenen Bildern. Insbesondere das Bild 10 mit den zahlreichen französischen Kokswagen (wie auch von einigen Modellbahnherstellern angeboten) ist faszinierend und dokumentiert die Wechselbeziehungen zum französischen Montanbereich.

Anfang der 1970er Jahre hatte ich erstmals die Gelegenheit mit einem Rheinpreußen-Lokführer mit nach Friedrich-Heinrich zu fahren und konnte dort noch die Reste des Dampfbetriebes (Nr. 5``` Hohenzollern 3200 / 1913 „Westfalen“) sowie die Kokerei erleben.

Am 20.12. habe ich noch einen der letzten Bergezüge fotografieren können. Das vergleichsweise gut gefüllte Kohlenlager sichert noch für eine Weile den Bahnbetrieb nach Rheinkamp. Ob der Triebwagenverkehr nach Duisburg und Kontainerzüge des avisierten Logistikzentrums zukünftig wirklich kommen, glaube ich erst, wenn ich sie sehe.

Kamp-Lintfort ist ein gebranntes Kind was den Umstieg auf sog. Moderne Technologien betrifft, wie das Siemens-Handy-Werk und die spätere Übernahme durch die „Ben-Q Heuschrecke“ sowie das unrühmliche Ende der Fertigung belegen.

Wir haben hier erst kürzlich dem Ende des Bergbaus in Aachener Revier gedacht. Geschichte wiederholt sich! In dem Buch „Das Aachener Revier“ (Daniel Salber, 1987;Verlag Schwers + Wall GmbH, Aachen, ISBN 3-921679-56-7) gibt es im Schlußkapitel „Das Märchen vom Hans im Glück – Warum wir die Kohle auch morgen brauchen“ in der Argumentation erschreckende Parallelen bis hin zum „Hoffnungsträger“ technische Hochschule.

Glück auf!
Harald
Ja, dieses erwähnte Kapitel hat nichts, gar nichts von seiner Aktualität verloren. Das ist schon bitter, dies noch mal zu lesen (ich habe es gerade getan).

Aber bei Lok 5"' werde ich natürlich seeeeeeeeehr hellhörig - gibt es da auch Fotos von? *neugiereigblick*

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