Moin, moin,
nachdem dieser Beitrag
Upps (m1B von Fritz Willke) eine doch erstaunliche Resonanz hatte, möchte ich heute noch einen drauflegen (wie schon geschrieben "nach der Arbeit...").
1963 fotografierte Fritz Willke erstmals mit Kodachrome II (dem späteren KC25). Extra für diesen Zweck kaufte er sich eine handliche Instamatic-Kamera (Filmformat 27 x 27 mm). Allerdings war die Optik der Kamera eher "suboptimal", denn die Bilder aus dieser Zeit nutzten die Möglichkeiten der KC II bei weitem nicht aus.
Ein weiteres Handycap war, dass Fritz Willke den Kodachrome oftmals leicht überbelichtete, sodass zum einen im Himmel oftmals sehr wenig Zeichnung ist, zum anderen auch die Brillanz des Kodachromes verloren ging – bis hin zu einer leichten Verschiebung der Farben in den Rosa-Bereich. Bislang habe ich noch keine zündende Idee, wie man diese Farbverschiebung wieder restlos ausgleichen kann.
(1) Eines der ersten Dias entstand im Oktober 1963 im Stuttgarter Hgbf – wo auch sonst. Es zeigt eine lange Reihe zur Entladung bereitstehender Offs 59 – vorn der Laaes 59 Offs 832 782. Bein den VW-Käfern und VW 1500 in Ponton-Form dominieren anthrazit, dunkelblau und weiß.
(2) Einen Monat später stand im Vorfeld des Stuttgarter Hgbf ein weiterer VW-Zug zur Entladung bereit. Diesmal waren die Käfer auf dem Offs 59 632 926 – der erste mit Stoßstangen der Exportausführung – orangerot, weiß und anthrazit. Übrigens zeigt dies Bild eine weitere Besonderheit vieler Fotos von Fritz Willke. Bereits in Bild (1) ist der Schatten seines Fahrrads auf dem Bild, hier hat er nun seine Aktentasche in den Vordergrund gestellt. Später ist er bei vielen Bildern – insbesondere im Rbf Untertürkheim – sogar dazu übergangen, zuerst über zwei Gleise zu tapern, seine Aktentasche dorthin zu stellen und dann zu fotografieren. Nach der Farbe der Aktentaschen kann man die Bilder in Fritz Willke's hellbraune Phase, in die schwarze Periode und in die dunkelbraune Zeit einteilen, doch dazu ein anderes Mal mehr.
(3) Traritrara, die (Schnecken-)Post ist da. Der Offs 55 631 982 im April 1964 im Stuttgarter Hgbf. Ob die Briefzustellung damals wohl schneller war als heute? Aktuell erlebe ich regelmäßig Brieflaufzeiten von mindestens drei Werktagen bis hin zu über einer Woche (innerhalb Deutschlands). Übrigens hatte Fritz Willke ab jetzt wohl eine bessere Instamatic-Kamera, denn die ab 1964 entstandenen Bilder sind deutlich schärfer.
(4) Nach soviel Käfern nun einmal ein etwas größeres Auto. Ein vmtl. schadhafter Büssing-Bus der DB auf dem Kls 442 336 7 189 im Mai 1965 fotografiert. Auch hier dürfen die VW's auf der Ladestraße aber nicht ganz fehlen, immerhin ist ein 1500er mit Metallic-Lackierung dabei.
(5) Der Aufnahmeort ist ja schon aus dem vorigen Beitrag bekannt – Güterbahnhof Untertürkheim im Juli 1965 ... und diesmal steht der Auflieger von Fenthol & Sandmann auch richtig auf dem Laas-z 608 430 5 184.
(6) Autos in der Endphase – der Rlmms 58 446 637 im Mai 1966 mit einer Ladung Schrott im Rbf Untertürkheim.
Bereits im Frühjahr 1967 wechselte Fritz Willke dann zum 127er Filmformat – Ektachrome 40 x 40 mm. Die Kamera, die er sich dafür zulegte, dürfte sicherlich kein Billigmodell gewesen sein, denn bis auf eine leichte Vignettierung und Verzeichnung der Optik – beides lässt sich im Photoshop mit der Objektivkorrektur problemlos eliminieren – sind die Fotos (bis auf ganz wenige Ausnahmen) gestochen scharf und bis heute farblich exzellent; dies gilt nicht nur für Schönwetterfotos, sondern auch für zahlreiche Bilder, die Fritz Willke bei kritischen Lichtverhältnissen aufgenommen hat.
(7) Ein weiteres Bild aus der Abteilung "Pleiten, Pech und Pannen". Ob der Empfänger des Opel wohl ein etwas anderes Aussehen seines Autos erwartet hat? Stuttgart Hgbf im September 1967, rechts der Laes 551 413 5 016.
(8) Bereits morgens hatte Fritz Willke den Laes 551 413 5 016 aus einer anderen Perspektive fotografiert, drei Varianten des VW-Bus/Transporter in fünf verschiedenen Farben ... und im Hintergrund die dazugehörenden VW-Käfer, u.a. in dunkelblau-metallic.
(9) Auch im Januar 1968 bildeten wieder VW-Käfer das Motiv. Im Vordergrund der Kls 443 336 4 082, der für den Einsatz als Containertragwagen für Transcontainer hergerichtet war (Abstandsleisten auf dem Wagenboden und die Kennzeichnung der Bordwände, dass diese herunter geklappt das Profil überschreiten).
(10) Der gleiche Aufnahmeort, jedoch im April 1968. Im Vordergrund der ARZ-Wagen Laeqrss 548 97-10 515, rechts die damals aktuelle Farbpallette für VW-Busse und Transporter und im Hintergrund erneut VW-Käfer.
(11) Und auch der Dienstleister für die Beförderung von Briefen und Paketen hatte mal wieder Autos geordert. Im Juni 1968 kamen die Transporter auf dem Laes 551 413 5 423 in Stuttgart an.
(12) Nach so vielen VW's mal wieder ein Lkw: Ein Magirus-Container-Lkw der DB im August 1968 in der Nähe des CT-Terminals in Ludwigsburg. Die Gaststätte im Hintergrund trug übrigens den einladendenden Namen "Gaststätte Güterbahnhof".
(13)+(14) Es folgt ein Zeitsprung in den Oktober 1970. Leider hat Fritz Willke nicht notiert, auf welcher Ausstellung er den Saass-z 703 499 0 055 mit dem Kühl-Auflieger der Spedition Kraus und der MAN-Zugmaschine der "Südkraft"-Spedition aufgenommen hat.
(15) Und weiter geht’s, VW's (was sonst?) in Stuttgart Hgbf (wo sonst?), diesmal auf dem Laes 547 413 7 332 (im Vordergrund) im September 1971.
(16) Bisweilen fotografierte Fritz Willke auch Autos anderer Fabrikate, so z. B. eine Ladung Ford auf dem Laes 547 413 7 665 im September 1971 im Rbf Untertürkheim ...
(17) ... und im März 1973 am gleichen Aufnahmeort auf dem Laes 551 413 5 133.
(18) Bei einem seiner Besuche im BZW Minden fotografierte Fritz Willke im Mai 1974 den Saas-z 706 495 0 500 mit einem Büssing-Lkw.
(19) Da ich Euch in diesem Beitrag kreuz und quer über den Stuttgarter Hgbf "gescheucht" habe, nachfolgend ein Blick zur Orientierung, aufgenommen im Mai 1980.
(20) Nur fünf Monate später, Blickrichtung etwas weiter nach links – inzwischen sah es hier schon viel "aufgeräumter" aus.
(21) Allerdings ist das letzte Bild nun nicht gerade geeignet einen solchen Beitrag zu beenden. Daher machen wir zum Schluss noch einmal einen Zeitsprung rückwärts zum Juli 1973. Während im Hintergrund der Löwensenf ausgeladen wird, wartet vorn der Uaai 794 999 0 043 auf seinen nächsten Einsatz. Übrigens, schaut Euch mal den "Glaspalast" (auf Bild 15 noch im Bau) an. Bei den Mehrfachspiegelungen kann man in Bezug auf die Gebäudeform schon ins Grübeln kommen.
Viele Grüße aus HH
Stefan
2-mal bearbeitet. Zuletzt am 2012:09:29:17:25:31.