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 04 - Historisches Forum 

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Liebe Forenmitglieder,

Über die Schwarzwälder Kinzigtalbahn von Hausach nach Freudenstadt zirkulieren im Netz viele Bilder. Ich möchte hier eine Auswahl meiner Aufnahmen von dieser schönen Strecke beitragen, die ich in den 1980er und 1990er Jahren vor der Übernahme des Verkehrs durch die Ortenau-S-Bahn und deren RegioShuttles gemacht habe.

Mein erster Besuch im Kinzigtal war im Jahr 1983. Ich hatte mich in den Osterferien Anfang April entschlossen, mich für ein paar Nächte in der Jugendherberge Alpirsbach (der Ort, aus dem der Klosterbräu kommt...) einzuquartieren und die Strecke, aber auch die anderen Bahnlinien ab Freudenstadt näher kennenzulernen. Leider fiel der Aufenthalt weitgehend ins Wasser; in Freudenstadt lag feuchter Schnee, im Kinzigtal regnete es meist oder war stark bewölkt, so dass kaum brauchbare Fotos entstanden. Aber ich konnte die Strecke durch lange Wanderungen entlang der Trasse immerhin gut für spätere Fototouren erkunden. Der Fahrplan war damals nicht gerade üppig, es gab bergwärts 6 und talwärts 7 Züge, teilweise mit Schienenbussen, teilweise mit Lokzügen gefahren. Darunter war auch ein Eilzug Stuttgart-Tübingen-Offenburg-Straßburg (Freudenstadt ab 8.26h / Hausach ab 17.16h).

Bild 1: Fahrplan der Strecke Hausach-Freudenstadt (Winter 1982/83):

http://www.romanistik.uni-freiburg.de/pusch/fotos/alben/03_Kinzigtalbahn_1980-90/Kinzigtalbahn_Wi82-83.jpg

Das eilzugmäßige Fahren war bereits eingeführt worden, so dass die Haltepunkte Kirnbach, St. Roman, Ehlenbogen und Dietersweiler nicht mehr in der Fahrplantabelle erschienen (diese umfasste damals immer auch die anschließende Strecke Freudenstadt-Eutingen, die ich "abgeschnitten" habe).
Einen der wenigen "lichten" Momente gab es an einen Nachmittag, als 218 481 mit ihrem Eilzug Freudenstadt-Hausach den Bahnhof von Alpirsbach verließ. Das Foto entstand vom Fußgängersteg, der damals die Gleise westlich des (nach Kriegszerstörungen schmucklos wiederaufgebauten) Empfangsgebäudes überquerte. Heute ist dieser Steg durch einen neuen östlich des EG ersetzt.

Bild 2: 218 mit E (vermutlich E3693) Freudenstadt-Hausach bei Ausfahrt Alpirsbach; Anfang April 1983.

http://www.romanistik.uni-freiburg.de/pusch/fotos/alben/03_Kinzigtalbahn_1980-90/Kinzigtalbahn_01.jpg

Ein anderes Bild mit schwacher Sonne zeigt eine 211 abfahrbereit mit ihrem Nahgüterzug in Alpirsbach. Im Hintergrund sieht man den eben erwähnten Steg und eine weitere V100. Ich kann mich nicht mehr erinnern, ob der Güterverkehr damals in Alpirsbach gebrochen wurde. Jedenfalls gab es noch welchen...

Bild 3: 211 mit Ng nach Freudenstadt in Alpirsbach; Anfang April 1983.

http://www.romanistik.uni-freiburg.de/pusch/fotos/alben/03_Kinzigtalbahn_1980-90/Kinzigtalbahn_02.jpg

Mein nächster Besuch in Alpirsbach war zwei Jahre später, Ende September 1985. Ich hatte meinen Zivildienstlehrgang in Karlsruhe abgeschlossen, und da ich das Wochenende 28./29.9. noch frei hatte, wollte ich diese zwei Tage an der Murgtalbahn verbringen. Nun fiel das Wochenende genau auf den Fahrplanwechsel, und ab 29.9. sollten im Kinzigtal die damals als modern angepriesenen (Vorserien-)Tw der BR 627 den Großteil des Verkehrs übernehmen, verbunden mit einer Verbesserung des Zugangebots. So schaute ich an jenem Sonntag zumindest kurz in Alpirsbach vorbei, wo das neue Angebot von der DB öffentlichkeitswirksam präsentiert wurde und auch eine Menge Kundschaft anlockte, wobei für die Kinder - wie auf dem folgenden Bild zu sehen - natürlich vor allem die Möglichkeit zur Führerstandmitfahrt attraktiv war.

Bild 4: 627 005 als E Freudenstadt-Hausach am 1. Betriebstag auf dieser Strecke in Alpirsbach; 29.9.1985.

http://www.romanistik.uni-freiburg.de/pusch/fotos/alben/03_Kinzigtalbahn_1980-90/Kinzigtalbahn_03.jpg

Ebenfalls gut (und mit viel Nachwuchs) besetzt war der Gegenzug, der als 627-Doppelgarnitur wenig später den Alpirsbacher Bahnhof Richtung Freudenstadt verließ, mit den Gebäuden des ehem. Klosters und der Brauerei im Hintergrund. Die Bahnhofsgleise sind im Zuge der Modernisierung der Strecke offensichtlich erneuert worden.

Bild 5: 627+627 als E Hausach-Freudenstadt bei Ausfahrt Alpirsbach; 29.9.1985.

http://www.romanistik.uni-freiburg.de/pusch/fotos/alben/03_Kinzigtalbahn_1980-90/Kinzigtalbahn_04.jpg

Mein dritter Besuch an der Kinzigtalbahn war dann anderthalb Jahre darauf, Anfang Februar 1987. Das Fahrplanangebot war mit 11 Zugpaaren deutlich besser als 1982/83, wenngleich man vom Stundentakt an allen Wochentagen, wie er heute besteht, noch weit entfernt war. Die allermeisten Leistungen wurden von den 627ern erbracht, vereinzelt fuhren noch Lokzüge. Einzelne Züge wurden über die Steilstrecke zum Freudenstädter Stadtbahnhof durchgefahren.

Bild 6: Fahrplan der Strecke Hausach-Freudenstadt (Winter 1986/87):

http://www.romanistik.uni-freiburg.de/pusch/fotos/alben/03_Kinzigtalbahn_1980-90/Kinzigtalbahn_Wi86-87.jpg

Es war kalt und es lag Schnee - genau das richtige für stimmungsvolle Winterbilder. Die erste Aufnahme gelang kurz hinter Alpirsbach, vor der Ortschaft Unterehlenbogen.

Bild 7: 627 als E3725 Freudenstadt-Hausach bei Ehlenbogen; Anfang Februar 1987.

http://www.romanistik.uni-freiburg.de/pusch/fotos/alben/03_Kinzigtalbahn_1980-90/Kinzigtalbahn_05.jpg

Dieses schöne Motiv, das vom Fußweg von Alpirsbach zum (im Hintergrund sichtbaren) Gasthaus Erlenhof aus zugänglich war, ist im Moment nicht mehr umsetzbar, da die Böschung entlang des Gleises mittlerweile mit zahlreichen hohen Büschen bestanden ist, so dass man keinen Triebwagen in voller Länge mehr ablichten kann. Den Gegenzug habe ich etwas weiter westlich, auf dem Kinzigviadukt an der Farbmühle, abgepasst.

Bild 8: 627+627 als E3724 Hausach-Freudenstadt(-Horb) zwischen Alpirsbach und Ehlenbogen; Anfang Februar 1987.

http://www.romanistik.uni-freiburg.de/pusch/fotos/alben/03_Kinzigtalbahn_1980-90/Kinzigtalbahn_06.jpg

Dieses Motiv geht heute im Prinzip auch noch, allerdings ist auf der Fläche rechts unterhalb des Viadukts eine Autowerkstatt entstanden, die den Fotopunkt nicht unbedingt aufwertet.
Die nächste Aufnahme entstand in Schenkenzell, dessen barocke Pfarrkirche im Hintergrund zu sehen ist. Der Bahnhof verfügte damals noch über sein Kreuzungsgleis, planmäßige Kreuzungen gab es aber nicht und die Formsignale waren durchgeschaltet.

Bild 9: 627+627 als E3726 Hausach-Freudenstadt in Schenkenzell; Anfang Februar 1987.

http://www.romanistik.uni-freiburg.de/pusch/fotos/alben/03_Kinzigtalbahn_1980-90/Kinzigtalbahn_07.jpg

Danach ging es talabwärts nach Wolfach. Der Abschnitt Hausach-Wolfach war einige Jahre vor der restlichen Kinzigtalbahn von der Badischen Staatsbahn gebaut worden, und so verwundert es nicht, dass das dortige EG nicht so "typisch württembergisch" aussieht wie etwa das im Bild zuvor gezeigte EG in Schenkenzell. Der Bf. Wolfach hatte zu diesem Zeitpunkt schon kein Kreuzungsgleis mehr, aber es gab - im Hintergrund zu erkennen - noch ein Güternebengleis. Heute halten die Züge nicht mehr am EG, sondern an einem neuen, leicht zur Stadt verschobenen Haltepunkt, und die Güteranlagen sind mit einem Supermarkt überbaut.

Bild 10: 627 als E3727 Freudenstadt-Hausach in Wolfach; Anfang Februar 1987.

http://www.romanistik.uni-freiburg.de/pusch/fotos/alben/03_Kinzigtalbahn_1980-90/Kinzigtalbahn_08.jpg

Im unteren Streckenteil war es deutlich weniger winterlich, wie auf dem folgenden Bild zu sehen, das bei den Weilern Schmelze und Vor Erdlinsbach (zwischen Wolfach und Schiltach) entstand. Einen Haltepunkt gab es bei diesen Siedlungen nie, allerdings lag früher nur etwa 1 km weiter östlich der Hp. St. Roman.

Bild 11: 627 als Eilzug zwischen Schiltach und Wolfach; Anfang Februar 1987.

http://www.romanistik.uni-freiburg.de/pusch/fotos/alben/03_Kinzigtalbahn_1980-90/Kinzigtalbahn_09.jpg

Nachmittags ging es wieder zurück nach Schenkenzell, wo ein Zug Richtung Hausach abgelichtet wurde.

Bild 12: 627 002 als E3731 Freudenstadt-Hausach in Schenkenzell; Anfang Februar 1987.

http://www.romanistik.uni-freiburg.de/pusch/fotos/alben/03_Kinzigtalbahn_1980-90/Kinzigtalbahn_10.jpg

Am anderen Ortsende von Schenkenzell befindet sich der folgende Fotopunkt, den man zweifelsohne als den Klassiker der Strecke bezeichnen kann: der Blick auf die Kinzigbrücke am Stocktunnel, davor das Bahnwärterhaus.

Bild 13: 627 als E3294 Hausach-Eutingen zwischen Schenkenzell und Alpirsbach; Anfang Februar 1987.

http://www.romanistik.uni-freiburg.de/pusch/fotos/alben/03_Kinzigtalbahn_1980-90/Kinzigtalbahn_11.jpg

Es ist ganz interessant, verschiedene Versionen dieses so oft fotographierten Motivs zu vergleichen, z.B. diese Aufnahme mit der von Burkhard Wollny von 1973 (abgebildet im EK-Buch "Die Eisenbahn im Nordschwarzwald. Band 1", S. 17) oder der von Georg Wagner von 1980 (in seinem Fotoband "Die DB heute", S. 142). Während sich zwischen 1973 und 1980 am Bahnwärterhaus, seinem Garten und dem Drumherum wenig verändert hat, ist das Gebäude 1987 modernisiert worden und hat sein typisch württembergische Aussehen fast verloren. Auch den Zugang zum Haus über einen Trampelpfad durch die Böschung und über einen "privaten" Gleisübergang gab es so 1987 schon nicht mehr. Heute ist dieses Motiv so nicht mehr zu machen: die Böschung im Vordergrund ist total verbuscht, und das Bahnwärterhaus wurde durch einen größeren, aber offenkundig nicht zu Ende gebauten Anbau ziemlich verunstaltet. Ein Foto mit Viadukt und Tunnel geht aber nach wie vor, wenn auch nur noch aus einem versetzten Blickwinkel.
Das letzte Bild des Tages entstand im Bahnhof Schiltach, der damals noch Güterverkehr vor Ort und nach Schramberg aufwies.

Bild 14: 627 001 als E3734 Hausach-Freudenstadt Stadt bei der Einfahrt in Schiltach; Anfang Februar 1987.

http://www.romanistik.uni-freiburg.de/pusch/fotos/alben/03_Kinzigtalbahn_1980-90/Kinzigtalbahn_12.jpg

Hier hat sich seither extrem viel verändert: die Gleisanlagen wurden bis auf zwei Durchgangsgleise zurückgebaut; das im Bild sichtbare Stellwerk ist ebenso verschwunden wie die Formsignale (das gleichartige Stellwerk am östlichen Bahnhofskopf besteht allerdings bis heute als Denkmal); das Werk des Sanitärinstallationsherstellers Hansgrohe links ist erweitert und mit einer gefälligeren Fassade und einer Zufahrsstraße versehen worden, für die man die im Bild noch sichtbaren Verladerampen "opferte", da sowieso nichts mehr auf die Bahn verladen wurde. Trotz der Rückbaumaßnahmen präsentiert sich der Bf. Schiltach aber auch heute sehr gepflegt und einladend.

Mein nächster fotographischer Kontakt mit der Kinzigtalbahn war im Juni desselben Jahres, allerdings galt die Fototour der Schwarzwaldbahn, so dass ich lediglich ein paar Kinzigtal-627er in Hausach ablichtete. Auf dem Foto sieht man neben der einfahrenden 627er-Doppelgarnitur im Hintergrund einen abfahrbereiten 627 und einen vor dem Mittelbahnsteig abgestellten Schienenbus; diese bewältigten damals noch einen beträchtlichen Teil des Nahverkehrs zwischen Offenburg und Hausach.

Bild 15: 627+627 als E von Freudenstadt bei der Einfahrt in Hausach; Mitte Juni 1987.

http://www.romanistik.uni-freiburg.de/pusch/fotos/alben/03_Kinzigtalbahn_1980-90/Kinzigtalbahn_13.jpg

Die nächste Fototour an die Kinzigtalbahn fand dann erst in den 1990er Jahren, genauer: im Herbst 1991 statt. Am Fahrplan und Fahrzeugeinsatz hatte sich ggü. 1987 wenig verändert, allerdings fuhren mehrere 627-geführte Züge nun von Hausach über Freudenstadt-Eutingen bis Böblingen durch. Eine der ersten Aufnahmen des Tages einer solchen Leistung gelang in der Ortschaft Halbmeil.

Bild 16: 627 als E Hausach-Böblingen vor Halbmeil; 4.10.1991.

http://www.romanistik.uni-freiburg.de/pusch/fotos/alben/03_Kinzigtalbahn_1980-90/Kinzigtalbahn_14.jpg

Danach ging es wieder talaufwärts nach Alpirsbach.

Bild 17: 627 004 als E3077 Böblingen-Hausach in Alpirsbach; 4.10.1991.

http://www.romanistik.uni-freiburg.de/pusch/fotos/alben/03_Kinzigtalbahn_1980-90/Kinzigtalbahn_15.jpg

Im Hintergrund sieht man die alten Betriebsgebäude der Transport- und Entsorgungsfirma Esslinger, die das Gelände bis heute nutzt, sowie rechts im Hintergrund natürlich wieder die Klosterkirche im Stadtzentrum, das von der Bahn auf ihrem Weg in Richtung Freudenstadt direkt durchfahren wird.

Bild 18: 627 als E3078 Hausach-Böblingen in der Ortsdurchfahrt Alpirsbach; 4.10.1991.

http://www.romanistik.uni-freiburg.de/pusch/fotos/alben/03_Kinzigtalbahn_1980-90/Kinzigtalbahn_16.jpg

Das Bild zeigt Glanz und Elend dieser eigentlich sehr fotogenen Ortsdurchfahrt: die Bundesstraße, die das Bahngleis hier säumt, ist so breit, wie es an der Stelle möglich war, ausgebaut, so dass man mit jedem Zugfoto unvermeidbarerweise ein breites Teerband mitfotographiert und dazu riskiert, dass sich im entscheidenden Moment ein Pkw oder - schlimmer noch - ein formatfüllender Lkw ins Bild drängt. Ich hatte hier Glück; die Straße war an diesem Freitagvormittag ziemlich leer. Heute ist die Hecke entlang des Gleises auf Kniehöhe gewachsen, und die links sichtbaren Gebäude des Gasthofs Engel sind einem modernen, stilistisch dem Haupthaus dahinter etwas angepassten Erweiterungsbau des Hotels Löwen-Post gewichen.
Dann ging es zurück nach Schiltach, wo eine Aufnahme am kurz zuvor neu eröffneten Hp. Schiltach Mitte entstand.

Bild 19: 627 004 als E3732 Hausach-Freudenstadt in Schiltach Mitte; 4.10.1991.

http://www.romanistik.uni-freiburg.de/pusch/fotos/alben/03_Kinzigtalbahn_1980-90/Kinzigtalbahn_17.jpg

Der Hp. Schiltach Mitte - mit ehem. Bahnwärterhaus und Wellblechbude des früheren Schrankenwärters, an einem kleinen Park und Kinderspielplatz direkt am Kinzigufer gelegen - ist heute noch genau so ein Schmuckstück wie vor 20 Jahren. Seine Eröffnung war sicherlich eine gute Entscheidung; was ich in diesem Zusammenhang allerdings bis heute nicht verstehe, ist, warum man im Zuge der Einrichtung des Stundentakts durch die OSB (1.) den Haltepunkt Kirnbach zwischen Wolfach und Hausach nicht wiedereröffnet hat und (2.) bis heute keinen Haltepunkt im Alpirsbacher Ortsteil Rötenbach gebaut hat - beide Siedlungen haben m.E. ein beträchtliches Fahrgastpotential.
Die nächste Aufnahme enstand in unmittelbarer Nähe des ehem. Hp. St. Roman - hier hat sich bis heute auch fast nichts verändert (außer dass die Büsche am Bahndamm tlw. etwas höher geworden sind).

Bild 20: 627 als E3733 Schönmünzach-Hausach zwischen Schiltach und Halbmeil; 4.10.1991.

http://www.romanistik.uni-freiburg.de/pusch/fotos/alben/03_Kinzigtalbahn_1980-90/Kinzigtalbahn_18.jpg

Die nächste Gelegenheit, an der Kinzigtalbahn zu fotographieren, hatte ich im Februar 1996. An einem kalten Morgen passte ich oberhalb von Alpirsbach meinen ersten Zug ab. Durch die Verlängerung der Stuttgarter S-Bahn fuhren die Kinzigtalbahn-627er nun nicht mehr bis Böblingen, sondern nur noch tlw. bis Herrenberg; dafür gab es jetzt direkte Züge Hausach-Freudenstadt-Karlsruhe über die Murgtalbahn.

Bild 21: 627 als RE Hausach-Herrenberg bei Ehlenbogen; Anfang Februar 1996.

http://www.romanistik.uni-freiburg.de/pusch/fotos/alben/03_Kinzigtalbahn_1980-90/Kinzigtalbahn_19.jpg

An dieser Stelle habe ich übrigens gestern wieder fotographiert: abgesehen davon, dass der Bewuchs zugelegt hat und man im Sommer sowieso nicht denselben weiten "Durchblick" wie in der vegetationsarmen Jahreszeit hat, ist diese Aufnahme nach wie vor möglich. Und auch der Pferdetransport-Anhänger steht noch immer an derselben Stelle...

Bild 22: 627 als RE Hausach-Herrenberg bei Loßburg-Rodt; Anfang Februar 1996.

http://www.romanistik.uni-freiburg.de/pusch/fotos/alben/03_Kinzigtalbahn_1980-90/Kinzigtalbahn_20.jpg

Von den früheren Fahrten kannte ich schon den Fotopunkt zwischen dem Stock- und dem Daistunnel zwischen Alpirsbach und Schenkenzell, doch erst jetzt konnte ich ihn endlich auch einmal umsetzen.

Bild 23: 627 als RE 8327 Karlsruhe-Hausach vor Schenkenzell; Anfang Februar 1996.

http://www.romanistik.uni-freiburg.de/pusch/fotos/alben/03_Kinzigtalbahn_1980-90/Kinzigtalbahn_21.jpg

Hier ist die Vegetation entlang der Böschung rechts inzwischen derart gewachsen, dass die Aufnahme auch im Winterhalbjahr kaum noch möglich ist. Auch sonst hat sich an dem Motiv inzwischen einiges verändert: das Vorsignal von Schenkenzell ist verschwunden, und das Wohnhaus am rechten Bildrand ist dem Ausbau und der Neutrassierung der Bundesstraße zum Opfer gefallen. Weniger verändert hat sich an dem fotogenen Talabschnitt östlich von Wolfach, wo das folgende Bild entstand.

Bild 24: 627 als RE 3716 Hausach-Freudenstadt Stadt zwischen Wolfach und Halbmeil; Anfang Februar 1996.

http://www.romanistik.uni-freiburg.de/pusch/fotos/alben/03_Kinzigtalbahn_1980-90/Kinzigtalbahn_22.jpg

An diesem Tag wurde eine der Leistungen Karlsruhe-Freudenstadt-Hausach mit einem Lokzug, bespannt mit einer 218 mit "Lätzchen", gefahren - ich weiß nicht, ob das plan- und regelmäßig vorkam oder nur ausnahmsweise. Ich lichtete den Zug am Kinzigufer vor dem Gehöft Vor Leubach westlich von Schiltach ab.

Bild 25: 218 mit RE8335 Karlsruhe-Hausach zwischen Schiltach und Halbmeil; Anfang Februar 1996.

http://www.romanistik.uni-freiburg.de/pusch/fotos/alben/03_Kinzigtalbahn_1980-90/Kinzigtalbahn_23.jpg

Danach fuhr ich wieder einmal zum Bahnhof Schenkenzell, wo sich von einer Verladeanlage am westlichen Bahnhofsende eine gute Überblicksaufnahme auf den seit den 1980er-Jahren wenig veränderten Bahnhof machen ließ.

Bild 26: 627 005 als RE3719 Freudenstadt Stadt-Hausach in Schenkenzell; Anfang Februar 1996.

http://www.romanistik.uni-freiburg.de/pusch/fotos/alben/03_Kinzigtalbahn_1980-90/Kinzigtalbahn_24.jpg

Heute ist der Bahnhof weit weniger fotogen, nicht nur, weil alle Nebengleise und Signale fehlen, sondern auch, weil der Güterschuppenanbau des EG einem Brand zum Opfer gefallen ist und das Bahnhofsgebäude seiner dringend notwendigen Gesamtrenovierung harrt. Man wird sehen, ob da etwas passiert... Jedenfalls konnte ich wenig später den Gegenzug, geführt mit dem oben erwähnten Lokzug, im Gegenlicht fotographieren, mit der Silhouette der Schenkenburg im Hintergrund.

Bild 27: 218 mit RE8350 Hausach-Karlsruhe vor Schenkenzell; Anfang Februar 1996.

http://www.romanistik.uni-freiburg.de/pusch/fotos/alben/03_Kinzigtalbahn_1980-90/Kinzigtalbahn_25.jpg

Leider verschwindet die Sonne im Februar schnell, so dass wenig später schon eine der letzten Aufnahmen des Tages - mehr schlecht als recht - am Kinzigufer zwischen Wolfach und Kirnbach vom Brückenbauwerk der zu diesem Zeitpunkt neu gebauten Wolfacher Ortsumgehung gemacht wurde.

Bild 28: 627 als RE Freudenstadt-Hausach bei Wolfach; Anfang Februar 1996.

http://www.romanistik.uni-freiburg.de/pusch/fotos/alben/03_Kinzigtalbahn_1980-90/Kinzigtalbahn_26.jpg

Den letzten fotographischen Abstecher an die Kinzigtalbahn vor der Jahrtausendwende habe ich im Mai 1997 unternommen. Wiederum stand eigentlich die Schwarzwaldbahn auf dem Programm, und ich beschränkte meine Aktivitäten an der KBS 721 auf einige Fotos im Abschnitt Hausach-Wolfach. Die erste bei dieser Gelegenheit entstandene Aufnahme zeigt einen 627 vor den Anlagen der Bergbaufirma Sachtleben, die zweite einen Tw im allerersten Streckenabschnitt nahe des Abzweigbahnhofs Hausach.

Bild 29: 627 als RE Hausach-Freudenstadt vor Wolfach; 26.5.1997

http://www.romanistik.uni-freiburg.de/pusch/fotos/alben/03_Kinzigtalbahn_1980-90/Kinzigtalbahn_27.jpg

Bild 30: 627 als RE Freudenstadt-Hausach zwischen Kirnbach und Hausach; 26.5.1997

http://www.romanistik.uni-freiburg.de/pusch/fotos/alben/03_Kinzigtalbahn_1980-90/Kinzigtalbahn_28.jpg

Wie erwähnt, sind viele der hier gezeigten Motive heute gar nicht mehr oder nur noch sehr verändert oder mit Schwierigkeiten (vor allem wegen des allenthalben üppig sprießenden Bewuchses) machbar. Dennoch ist die Kinzigtalbahn nach wie vor eine fotographisch extrem ergiebige Strecke, wie ich anlässlich von zwei Fototouren in den letzten Wochen feststellen konnte. Teilweise sind auch Motive (wieder) möglich, die mir in den 1980er und 1990er Jahren nicht gelungen sind. Z.B. wurden zwischen Schiltach und Schenkenzell im Bereich des ehem. Haldenhofs - möglicherweise infolge von Sturmschäden - zahlreiche Bäume gefällt, so dass sich etwa vom Wanderweg, der vom Hp. Schiltach Mitte in Richtung Schenkenburg-Schenkenzell führt, zumindest in den Sommermonaten am späten Nachmittag schöne Fotos mit passend ausgeleuchteten OSB-Tw und der ebenfalls voll im richtigen Licht stehenden Schenkenburg im Hintergrund machen lassen. Und in Rötenbach westlich von Alpirsbach wurden durch kleinflächigere Abholzungen an Hängen westlich der Bahn Motive erschlossen, bei denen sich sehr schön die Ortslage Alpirsbach - mit Klosterkirche und der Abfüllanlage der Brauerei - in Szene setzen lässt. Es lohnt sich also auf jeden Fall, mit der Kamera entlang der Gleise durchs Kinzigtal zu ziehen.

Viele Grüße aus dem Breisgau von
Claus
Hallo,

vielen Dank für die schönen Aufnahmen aus dem Kinzigtal!
Besonders die ganzen 627-Aufnahmen aus der Zeit vor den Graffitis gefallen zusammen mit der damaligen Infrastruktur!

Viele Grüße aus dem Schwarzwald,
Moritz



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2012:08:28:22:47:04.

Schööön ist es im Kinzigtal!

geschrieben von: 628Vorserie

Datum: 28.08.12 22:55

Hallo!

Vielen Dank für diesen tollen Bilderbogen, der mir Erinnerungen an diverse schöne Fahrten im Kinzigtal wiederbrachte. Das Kinzigtal ist wirklich bei fast jedem Wetter eine Reise wert und hat ganz viele schöne Ecken!

Markus

http://histoliga.de/fahrplangeschichten/gepflegtereise.png

Wunderschöne, stimmungsvolle Aufnahmen ....

geschrieben von: Siebengebirgsblick

Datum: 28.08.12 22:55

... wo ich zunächst schauen musste, ob ich denn im "Hifo" bin. Sah irgendwie alles nach Modellbahn-Forum aus - einfach schöööön.

Schöne Grüße aus Franken

http://www.merte.eu/logo1.jpg
Vielen Dank für diese wunderschönen Aufnahmen aus einer Gegend meiner Jugendzeit (leider ohne Bilder zu machen).

Gruß Rolf
Hallo Claus

Mir gefällt Bild 17 besonders gut. Im Hintergrund steht nämlich ein brandneuer CTR-Auflieger!

Danke und Gruss

Frank

Wunderschön!

geschrieben von: Stefan Motz

Datum: 29.08.12 07:38

Hallo Claus,
danke für diesen wunderschönen Bildbericht! So kenne ich die Strecke auch, aber Deine Bilder gefallen mir besser als meine;-)
Die 218-Wendezüge waren um 1996 übrigens planmäßige Züge, die bis Karlsruhe durchliefen.
Viele Grüße
Stefan

https://abload.de/img/db-251902-4003812-titu8k49.jpg

Hallo,

sehr schöne Bilder aus der Heimat. Letztes Jahr habe ich bei Unserer Modellbahnausstellung der Eisenbahnfreunde Freudenstadt e.V eine Doku erstelllt über die Kinzigtalbahn aber nur der Abschnitt - Freudenstadt - Schiltach der hatte nämlich letztes Jahr 125 jähriges Jubiläum. Da wären auch einige Bilder dabeigewesen die man hätte zeigen können !
Danke für den tollen Bericht .

Gruß von S.B der in der nähe wohnt
Vielen Dank für die ausführliche Berichterstattung über die Kinzigtalbahn, sagt der Tübinger Tf, der sehr gerne dort gefahren ist, auch mit den störanfälligen 627er.

Wunderbar

geschrieben von: Andreas T

Datum: 29.08.12 18:04

Hallo,

der Beitrag ist echt klasse. Und auch wenn ich die Strecke selbst nur an zwei Tagen selbst erlebt habe, ist sie mir lebhaft in Erinnerung geblieben. Und einen Brauereibesuch habe ich auch nicht hinbekommen.

Danke für die Mühe, solch einen Beitrag einzustellen.

Herzliche Grüße

Andreas T


Gute Eisenbahnfotografie zeigt sich in der Kunst, der Eisenbahn einen würdigen Rahmen Natur zu verleihen.

(frei nach Peter Müller)





1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2012:08:29:18:06:56.
Genial....das weckt alte Erinnerungen an die Schulzeit! Super Beitrag....
Gruß

Re: Wunderschön!

geschrieben von: Olaf Ott

Datum: 29.08.12 22:30

Guten Abend!


Da kann ich mich Stefan nur anhängen. Mit Dampfende war diese Strecke für mich nicht mehr interessant.
So verblendet war ich damals.

Danke für diesen schönen Bericht.

Olaf Ott

Wow!

geschrieben von: Chef de gare

Datum: 25.09.12 22:56

Bin baff und beinahe sprachlos... Habe noch nie so tolle Bilder von dieser Strecke gesehen. Vielen Dank dafür!!!