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Aus mei´m Fotokistl – Teil 5

Zunächst mal der Hinweis auf die bisher erschienen Teile 1 - 4:

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In der heutigen Folge will ich mal etwas weniger meinen größeren Touren in den 70ern folgen, sondern vor allem einige Besonderheiten in der näheren Umgebung aufsuchen. Außerdem sehen wir einige Exoten, die, so hat mir die Suchfunktion im Hifo aufgezeigt, teilweise seit vielen Jahren hier nicht zu sehen waren! Los geht es also wieder auf eine Reise durch meine Fotokiste, die in manch unbekanntere Ecke führt....



Schongauer „Spinne“ Anfang der 80er

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Oberbayrisch liebliche Voralpenlandschaft prägt die Strecke Weilheim - Schongau, vor allem rund um den Hohen Peißenberg. Auch die hübschen Zuggarnituren standen dem wenig nach. Hier begegnet uns die hübsche Komposition zwischen Hohenpeißenberg und Peiting.

Ok – zugegeben, die „Spinne“ ist eigentlich in Zwiesel. Aber, Schongau hätte diesen Begriff auch vollauf verdient. Und dabei hatte sich dieser Knotenpunkt dreier Strecken erst spät, sehr spät, entwickelt. Wurde die Strecke von Landsberg in das zum „Pfaffenwinkel“ gehörende historische Städtchen Schongau noch ganz „normal“ 1886 gebaut, folgten die beiden weiteren Bahnstrecken erst als eine der letzten Eisenbahn-Eröffnungen überhaupt: 1917 wurde die Verbindung Weilheim – Peißenberg (deren Entelektrifizierung wir im letzten Teil mit dem Sonderzug des 465 würdigten) nach Schongau verlängert. Und erst 1923 ging die Strecke Schongau – Kaufbeuren in Betrieb, lange nach der großen Eisenbahn-Bauepoche. In Schongau entstand ein kleines Betriebswerk mit Rundschuppen, geprägt war der Verkehr nach Nord (Landsberg) und Ost (Weilheim) vor allem durch den Güter- und Arbeiterverkehr zu den großen Kohlezechen in Peiting und Peißenberg. Somit hatte das Verkehrsaufkommen durch die Aufgabe der Förderung Anfang der 70er auch einen Einbruch erlitten. Dennoch war es die nur 50 Jahre alte Verbindung nach Kaufbeuren, deren Stilllegung bereits Mitte der 70er Jahre erfolgte. Die Einstellung des Personenverkehrs nach Landsberg zum Sommerfahrplan 1984 machte schließlich aus der „Spinne“ einen „Einzeller“…. Heute wird der lange stilllegungsgefährdete Abschnitt Weilheim – Schongau erfolgreich von der RBB bedient, die Strecke nach Landsberg weist immer noch einen beachtlichen Güterverkehr auf. Gehen wir nun in einem Bilderbogen durch die wechselhafte Geschichte des Knotenpunktes Schongau.


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Der nicht kleine Lokschuppen ist Anfang der 80er Jahre noch komplett, wenn auch der ganze Wald an Gleissperrschildern zeigt, das "im Haus" nichts mehr läuft. Vom Vordergrund der erst vor kurzem freigeräumte Streckenanschluss nach Kaufbeuren, das Gleis davor führt nach Landsberg.


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Für die den Komplettverkehr nach Landsberg bedienenden 515 gab es eine Ladestation in der Zufahrt zum Bw


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Aber auch Leistungen Schongau - Weilheim wurden in verkehrsschwächeren Zeiten von den Akkutriebwagen erledigt. Hier sehen wir so einen Nahverkehrszug auf der alten Schongauer Lechbrücke, im Hintergrund die malerische Kulisse von Schongau. Die hübsche Brücke wurde mittlerweile durch einen wuchtigen Betonbogen ersetzt, immerhin aber eine Investion in die Zukunft der letzten mit Personenverkehr betriebenen Linie des Schongauer Netzes. Übrigens müssen auch alle aus Landsberg kommenden Güterzüge in die Papierfabrik über diese Brücke herausziehen, um dann nur wenige Meter nach der Lechbrücke ins Werk zu sägen.

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Damals wurde dieser umfangreiche Güterverkehr noch von der DB bedient, 218 und 211/212 kamen dabei zum Einsatz. Vor allem der steile Anstieg bei Hochenfurch stellte die eingesetzten Fahrzeuge vor erhebliche Aufgaben. Nicht selten waren daher Doppeltraktionen notwendig, so wie wir hier auf eine 212/218-Formation direkt in der Steigung treffen, fast nur in Schrittgeschwindigkeit tasten sich die vereinten Pferdestärken hinauf.


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Zwei Loks konnte man aber auch im Personenverkehr von Weilheim kommend antreffen, meist Umlaufbedingt. Hier hat die Zug aus Weilheim gerade den "Urwaldabschnitt", kaum zugänglich und mit herrlichem Alpenpanorama, zwischen Peißenberg und Hohenpeißenberg hinter sich gelassen. Heute wird in der Nähe dieses Motives eine Ortumgehung durch den Wald getrieben.


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Nur wenigen Meter weiter bergauf und in die andere Richtung aufnommen: 211 234 hat am 26. August 86 eben Hohenpeißenberg mit N5671 verlassen. Den gleichnahmigen Aussichts-, Wetter- und Funkwartenberg sieht man im Hintergrund.



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Nur wenige Meter abseits dieser Nebenbahnszenen konnte man bis in die 80er Jahre auf ein ganz anderes Thema treffen - ein umfangreiches Torfbahnnetz. Zwischen dem Hohenpeißenberger Ortsteil Schechen und Peiting, direkt an der verbindenden Kreisstraße gelegen, startete diese Bahn in die Wälder eines Hochmooses. Im März 85 konnte ich auf der damals schon nicht mehr betriebenen Bahn noch eine Lokomotive entdecken, heute sind fast alle Spuren der Bahn verschwunden, aufmerksamen Augen aber noch nicht ganz verborgen. Feldbahnen sind nicht mein Thema, sicherlich gibt es aber bei Euch jemanden, der darüber was zu berichten weiß.


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Am 2. Juni 1984 macht sich mit N5805 der letzte Planzug von Schongau nach Landsberg/Lech auf den Weg. Der Schongauer Bahnhofsvorstand selbst verabschiedet den Zug mit einem Zuglaufschild der unerfreulicheren Sorte.

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In Unterdießen trifft der Abschiedszug dann nochmals auf den Gegenzug, N5800 mit 515 008 der sich auf seine letzte Reise nach Schongau macht. Hinter diesen beiden Zügen endet die Geschichte der Landsberger Strecke für den Personenverkehr. Bis heute wird über eine Wiederaufnahme diskutiert, nicht wirklich mit großer Hoffnung. Die parallele, unfall- und todesträchtige B17 wurde mittlerweile aber in langen Abschnitten begradigt und mehrspurig ausgestattet. Zugverkehr hält man aber für "unfinanzierbar", obwohl die Strecke selbst ja für den Gütervekehr voll unterhalten wird. Ihre landschaftlichen Reize hat sie natürlich bis heute erhalten, der Unterwegsbahnhof Denklingen ist von der Interessengemeinschaft Fuchstalbahn renoviert worden, jährlich finden auf der Strecke Sonderfahrten, meist mir Dampf, statt. In dieser Serie hatte ich ja auch schon zwei Fotos von V80 002 im Sonderzugeinsatz gezeigt.

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Nach der Einstellung des PV nach Landsberg wurde auch die Zufahrt zum Bw für die Akkuladeanlage nicht mehr benutzt. Schnell streckte ein in der Nähe des Bw angesiedelter Verbrauchermarkt die Finger nach dem Platz aus. Betriebswerk? Wie sinnlos. Parkplätze braucht das Land! Somit erlebte der Lokschuppen, schon ohne Gleise und Drehscheibe, bald seinen letzten Winter, heute wird hier geparkt, bzw. steht ein Erweiterungsbau des V-Marktes. Schöne, neue Welt....


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Dafür rollten die hübschen Zuggarnituren zwischen Weilheim und Schongau wenigstens noch weiter. Im Frühjahr 1986 hielt ich zunächst einen Nahverkehrszug auf dem Weg nach Weilheiim bei Peißenberg Nord fest, im Hintergrund sieht man schemenhaft die Kulisse der Werdenfelser Alpenkette. Im Süden von Peißenberg dann ein Fotostandpunkt, bei dem die heftige Steigung auf den Südrücken des Hohen Peißenbergs beginnt und sich die V100 bereits kräftig abplagen muss.

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Noch ein paar Kilometer streckenaufwärts sehen wir den halb erklommenen Hohen Peißenberg schon wieder im Hintergrund, 211 114 hat mit N5676 am 26.3.84 bereits das Plateau vor Peiting erreicht. An ähnlicher Stelle erwischte ich im Sommer auch eine Doppeltraktion aus 218 und 211.


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Zeit, sich dem noch nicht gezeigten Arm der "Spinne" zu nähern. Wie im Einleitungstext beschrieben, hatte die Linie Kaufbeuren - Schongau nur eine sehr kurze Lebenszeit. Diese verhielt sich gerade zu umgekehrt zu den landschaftlichen Reizen der süßen Bahn. Kilometerlang führte sie durch unberührte Natur - nur ist eben genau das auch das Problem gewesen. Sie erschloss ein extrem dünn besiedeltes Gebiet.... nicht gerade beste Voraussetzungen für eine Bahnstrecke. Vielleicht hätte die Bahn heute durchaus einen Stellenwert als Ausflugs- und "Radlbahn", der Sachsenrieder Forst bietet endlose Wander- und Fahrradtourenvorschläge an. Aber in den Siebziger Jahren war das noch Zukunftsmusik und so ist es heute leider so, dass wir nicht mit der Bahn hinfahren können, sondern zumindeste auf dem Nord-Westlichem Teil der Bahnlinie selbst Fahrradfahren können. Diese Tour ist sehr empfehlenswert, vor allem durch den Forst und ab Osterzell auf einem hohen Damm über die Dächer der Bauerndörfer. Durchaus mit einigen Relikten der alten Zeit gesäumt. Als ich Mitte der 80er die Strecke achäologisch ausgiebig erforschte, war noch kein Radweg vorhanden, dafür überraschend viele Zeugnisse der Vergangenheit. Ich denke, ich werde auch diese Strecke hier mal ausgiebig vorstellen, daher heute nur ein paar Blicke auf die Linie, die in ihrer Endzeit von Schienenbussen bedient wurde.


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Am längsten überdauerte der Anschluss Schongau - Altenstadt die bahnfeindliche Zeit. Bis in die 90er Jahre hinein wurde Altenstadt noch bedient, zunächst mit dem verbliebenen Streckengleis, das etwa 1 km nach Schongau von der Landsberger Linie abschwenkt, später dann mittels Abzweigweiche. Wie sollte es anders sein, die sicherlich nicht ganz unnötige Ortsumgehung Schongau hätte für den Weiterbetrieb des Anschlusses ein Brückenbauwerk benötigt.... soll ich weiterreden? Heute ist in Altenstadt so gut wie nichts mehr zu sehen von dem alten Bähnle.

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Ich habe Euch ja schon an meiner fortschreitenden Mobilisierung teilhaben lassen. Vom Mofa, über´s Mokick. Jetzt sind wir aber bei einem weiteren Highlight angekommen. Seit Sommer 1983 nannte ich eine Yamaha RD 250 LC mein Eigen. Eine Legende, kein Motorrad für Harley-Typen, eher ein fahrender Rasenmäher. Wild, ungestühm, bei "läppischen" 7500 Umdrehungen plötzlich explodierendem Zweitakter. Ich habe das Teil immer noch, inzwischen fast ein Oldtimer. Versicherungskosten für ein halbes Jahr: 16.50 Euro! Es gibt kaum mehr Modelle dieser Baureihe - tragisch das meine RD ausgerechnet letztes Jahr, als sie wegen einer bevorstehenden Bremsreparatur kaum zum Einsatz kam, sich bei der Überführung in die Werkstatt einen Kolbenfresser und Pleuelschaden zu zog. Jetzt steht sie total zerlegt in der Garage und wartet darauf, dass ich mal zuviel Geld über habe. Aber, das Ding wird eines Tages wieder laufen! Hier sehen wir meinen Liebling in der Nähe von Sachsenried, direkt auf der ehemaligen Bahntrasse nach Kaufbeuren stehend. Das wendige Motorrad war der ideale Begleiter für meine Forschungstouren.

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Im Sachsenrieder Forst gibt es auch heute noch kurze Abschnitte, auf denen die Zeit stehengeblieben, die Natur Ehrfurcht vor der alten Trasse zu haben scheint(/i]


Die Dias des Herrn Flemisch

Wenn in Oberammergau irgend was besonders am Bahnhof los war, dann waren es die Mühlstraßers, die sofort mit der Kamera am Gleis standen. Aber auch Herr Flemisch, ein paar Häuser weiter beheimatet und Studienrat am Gymnasium Ettal (wohl bekannt….) stand immer mal mit dabei und fotografierte Sonderzüge, die es nach Oberammergau verschlug. Sei es einer der „Ami-Triebwagen“, der immer wieder mal zur Nato-Schule fuhr, einer der noch mit 3-achsern anrumpelte Schülersonderzug mit 212, oder „Der lustige Rebenbummler“. Eines Tages bot er uns an, doch mal seine Diakästen zu sichten. Es folgten einige längere Diaabende bei uns im Keller. Ehrlich gesagt, ziemlich langweilig – viel zu viele Dampfloks! Auch fotografisch keine wahnsinnigen Highlights. Aus heutiger Sicht sicherlich dennoch ein Fest-Schmaus. Ich kann mich in jedem Fall an hunderte Aufnahmen von noch voll ausgestatteten Einheits-Elloks, an Aufnahmen vom Schlossberg Mannheim mit einer 94, an Aufnahmen von der IVA 1965 und dem E03-Vorserien-Betrieb und so manchem anderen Schmankerl erinnern. Ein paar Dias habe ich mir damals auf Fotoabzüge kopieren lassen, die E32-Abschiedfahrt nach Murnau, eine E18 auf der Garmischer Strecke und jenes nun folgende Foto, die Wagenüberstellung in Puttgarden auf die Fähre durch V65 001. Ich denke mal, Mitte der 60er Jahre, und ich denke doch, aus eigener Erinnerung, dass ich mit Puttgarden richtig liege, oder? Sagen wir dem Herrn Flemisch doch mal Danke und zeigen sein Foto:

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Farbklecks-Suche

Ich hatte schon mal ein Foto der 202 003 im Rahmen dieser Serie gezeigt, aber da hatte sie schon ihr neues Aussehen. 202 heißt für mich aber – bunt! Aus dem schon mal erwähnten Bundesbahn-Album kannte ich die schwarz-weiß-Aufnahmen der „Weißen Lady“ 202 002, die aber bereits Mitte der 70er Jahre einer anderen Verwendung zugeführt wurde. Übrig geblieben waren 202 003 und 004 beim Bw Mannheim, weil dort das BBC-Werk ansässig war. Passend zu den popigen Früh-70ern waren sie in pastelligem Orange (003) und Himmelblau (004) lackiert. Ihr schlichtes, aber modernes Äußeres machte die Exoten für uns zu magischen Momenten. Aber es war in der zweiten Hälfte der 70er sehr schwierig, die Loks im Einsatz zu erleben. Nur einige Güterzugleistungen und viele Aufenthalte im Herstellerwerk machten sie rar auf den Gleisen. Auch hier im Hifo bin ich den Loks eigentlich noch nie begegnet. Aber bei unserer ersten Tourenkarte 1977 im Raum Stuttgart – Heidelberg – Karslruhe war es immer ein interessanter Moment, am Bw Mannheim vorbei zu fahren und evt. einen der bunten Kasten zu finden. Meist war das Vorbei-Fahr-Panorama durch viele Güterwagen verstellt, aber die Signalfarbe der Loks machte es leicht, sie zumindest zu Identifizieren, standen sie doch immer am vorderen, rechten Rand des Lokschuppens. So dokumentiert mein Diesellok-Sichtungsverzeichnis auch auf der ersten Seite auch den Erfolg:

202 003-0 Bw Mannheim 13.08.77
202 004-8 Bw Mannheim 07.08.77

Dem Bw sich zu nähern war nicht leicht, so dass ich nur ein Schlechtwetter-Foto des Lokschuppens von der Straßenbrücke aus vorweisen kann

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Es war dann Anfang der 80er Jahre, als die Loks nach einem Umbau nochmals regelmäßiger zum Einsatz kamen und dabei die Verbindung Mannheim – Heidelberg – Heilbronn befuhren. Mein Bruder Stefan hatte die Gelegenheit, dort 202 004 zu erwischen. Kurz danach endet dieser Einsatz, 202 003 wurde zur UmAn-Versuchslok mit nur noch einem aeoro-dynamischen Frontführerstand und erhielt ausgerechnet einen blauen, recht aufwendigen Anstrich. So steht die Lok auch heute noch im Technikmuseum in Berlin Ahb. Wenn ich sie besuche, finde ich auch heute noch – die „alte“ Frontseite ist die Schokoladenseite der Lok!


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[i]202 004 am 12. August 1983 mit Dg 54637 bei Neckargemünd


Legenden sterben - Endstation Layritz – Penzberg

Der Knaller in Penzberg war sicherlich ein Foto des „Scheiterhaufens“ der V200 – in drei Lagen übereinander gestapelt. Habe ich zwar „live“ gesehen, aber nicht fotografiert. Dennoch, das alte Kraftwerk am Penzberger Güterbahnhof, ein Relikt der alten Kohleförderzeit auch jener Stadt, entwickelte sich Anfang der 80er Jahre zu einem Stelldichein von ausgemusterten und zum Teil exotischen DB-Triebfahrzeugen. Einige wurden dort verschrottet, viele aber „weiterverarbeitet“ für den Export, meist nach Italien. Einige Jahre war die Fa. Layritz diesbezüglich dick im Geschäft, bis dann plötzlich alles wieder vorbei war. Heute ist von dem ehemals mit einer Spitzkehre elektrisch erreichbarem weitläufigem Güterbahnhof nur noch ein Schlecker (oder auch schon nicht mehr…), ein Deichmann, ein Netto….. na, ihr wisst schon, was heute so auf Bahngelände halt rumsteht, übrig.

Penzberg hatte ein ganz besonderes Flair. Auch wenn ich heute die Fotos so betrachte, man konnte fast den Eindruck gewinnen, die Arbeiter dort hassten die Loks! Das Ganze wirkt surreal. In die Fahrzeuge wurden Löcher gehackt, sie aufeinander, übereinander gestapelt, und dies in einer Umgebung, die selbst verfiel. Während die Loks kanibalisiert wurden, wurden zeitgleich auch Teile des Layritz-Gebäudes eingerissen. Verfall, wohin man nur blickte.....

Doch seht selbst, was sich dem Betrachter damals so bot...


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Ein Nordlicht war auf die Klappe gefallen: 612 510 am 28. Februar 1982 in erbärmlicher Position


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Auch diese Schienenbusse und Beiwägen wurden in Penzberg entwürdigt


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Einer der ersten Fahrzeuge, die hier verschrottet wurden (wobei sich die Firma bereits Anfang der 70er Jahre einmal derartig betätigte), war die ruhmreiche V300, 230 001. Nachdem ihr Verkauf nach Italien Mitte der 70er Jahre zwar vollzogen, die Lok aber wegen ihrer großen Fahrzeuglänge für die dort vorgesehenen Aufgaben nicht geeignet war, kehrte sie im Februar 1979 nach Deutschland zurück. Ausgerechnet zum Layritz. Hier sehen wir die Lok am 26.02.1979 noch vor der Überstellung zur Schrottfirma im Penzberger Güterbahnhof.


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Er war Symbol der modernen DB, Synonym des neuen, schnellen Reisens in den 50er/60er Jahren. Die Laufruhe und der hohe Komfort der modernen Dieseltriebwagen außerordentlich. Im Februar 1982 ist bei diesem Triebkopf der Baureihe 602 aber auch schon gar nichts mehr von der ehemaligen Eleganz und Würde zu sehen. Traurig steht der Kopf 602 002 vor dem ebenfalls vom Verfall gezeichneten ehemaligem Kraftwerk, in dem es den berühmten 220-Stapel zu sehen gab.


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Auch einige Maschinen der Baureihen 144 und 118 landeten in Penzberg. Auch für sie ein "Point of no return"

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Doch es gab auch ein Entfliehen von diesem Ort. Layritz betätigte sich auch als Zwischenhändler für den Verkauf alter Loks, vorweigend zu Eisenbahn-Baufirmen, vorwiegend in Italien. Es entzieht sich aber meiner Kenntnis, ob die Loks in Penzberg auch aufgearbeitet wurden, oder ob dies wo anders erfolge. Die Anlagen in Penzberg machten eigentlich nicht den Eindruck, als würde man dort fachmännisch Lokomotiven wiederherstellen. Es war wohl nur eine Durchgangsstation.

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Für die Vorserien-Lollo 216 002, hier am 28.02.1982 angetroffen, sollte es ein weiteres Leben geben.

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Auch 280 010, die in eine beige-türkis-lackierung geschlupft ist, war Penzberg noch eine Station auf dem Weg nach Italien. Am 3. Juni 1981 steht sie dort abgestellt. Die Lok kam von der Hersfelder Kreisbahn


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220 065 war ebenfalls in Penzberg gelandet

Fast schon Frevel von mir, diese Szenerie dazu zu benutzen, um fragwürdige Fotos als "Lokführer" zu inszenieren. Aber, wenn sich schon mal die Gelegenheit für einen Oberbayern bot, auf der sich für mich mit Ostfiesland und Hamburg assozierenden Maschine zu stehen, tut es offensichtlich auch schon ein Torso

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Würzburg - Lauda - 5. August 1981

Nach diesem trostlosen Thema wird es aber Zeit, einige erfreuliche Fotos einzustellen. Im August 1981 besuchten wir mal wieder unseren alten Freund Werner in Veitshöchheim. Für Werner als alten "Dampfer" war die Strecke nach Lauda eines seiner alten Jagdgründe, auch hier im Hifo wurden uns ja scho viele schöne Fotos vom auslaufenden Dampfbetrieb, vor allem mit der Baureihe 23, auf dieser Linie gezeigt. Nun, davon war natürlich 1981 nichts mehr zu spüren, aber die landschaftliche und eisenbahnbauliche Schönheit der Strecke war noch erhalten, und die eingesetzten Fahrzeuge sowieso ganz nach meinem Geschmack:

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Ein wohlbekannter Standort: Bei Reichenbach treffen wir auf 144 140 die mit dem N5897 auf dem Weg Richtung Lauda ist


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Kurz darauf ist 456 101 bei Moos mit seinem einzigen Zugpaar auf dieser Linie, hier E3217, zu sehen



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In Gerloldshausen ist eine Biergartenpause angesagt, die nach Durchfahrt der 144 119 vor 5895 eingeleitet wird, und deren Ende schließlich 144 160 mit dem nächsten Nahverkehrszug bestimmt.

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Ausflugstipp

Ich habe ein Faible für stillgelegte Strecken. Wobei, dass klingt natürlich so ähnlich, wie wenn man bei Facebook zu einer Todesmeldung „Gefällt mir“ anklickt. Meine Leidenschaft für die vergessenen Bahnen ist SEHR sentimental. Ich finde die Spurensuche ebenso faszinierend, wie auch deprimierend und kann mich an Ort und Stelle Gedanklich in die besseren Zeiten versinken lassen. Und wenn es eine Zeitmaschine gäbe, und dazu nur einen „Fahrschein“, ich würde wohl das Jahr 1952 wählen, würde ins Bw Murnau maschieren, mit der Isarthalbahn von München Is bis Bichl fahren, von Schongau nach Kaufbeuren und nach ein paar Kilometern Hauptbahn in Markt Oberdorf ins Bockerl nach Lechbruck umsteigen. Es gibt ja sehr unterschiedliche stillgelegte Trassen. Von manchen Bahnen ist kaum mehr etwas zu erahnen, manche sind eine Symbiose aus Dornröschen und Dschungelcamp, andere wiederum verlieren zwar den Charme der vergessenen Bahn, sind aber als Fahrradweg noch immer „befahr und erlebbar“. Zu diesen zählt die Linie Oberdorf – Lechbruch, die fast komplett auf dem alten Bahndamm abzuradeln ist. Von den Gebäuden ist leider nicht mehr viel übrig, in Lechbruck steht noch der hübsche, typisch allgäuerische Lokschuppen (beherbergt ein Autohaus…), der dortige Bahnhof aber musste einem Supermarkt weichen (als Eisenbahnfreund müsste man eigentlich jeglichen Aldi, Lidl, Netto usw meiden). Die kleine Unterwegsstation Steinbach i.Allgäu steht noch recht Original. Bis vor einigen Jahren war das interesssanteste Gebäude jedoch der Bahnhof Rosshaupten, der weitgehend unversehrt „mitten im Wald“ stand, schließlich befand er sich rund 3 Kilometer von dem bekannten Kurort selbst entfernt. Gerade dort aber verlegte man die kurvenreiche Straße einige hundert Meter auf das Bahngelände. Somit wurden erst die Holzanbauten abgebrochen und der verbliebene Steinquader wurde quasi von riesigen Erdbewegungen „erdrückt“. Mein Foto zeigt den armen Rest-Bahnhof kurz vor seinem Abriss.

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Damit endet der fünfte Teil meiner Stippvisiten durch mein "Fotokisterl". Ich hoffe, die Mischung hat Euch heute gefallen. Weil wir, die wir die Vergangenheit der Eisenbahn so lieben, oft viel zu sehr in der "guten alten Zeit" leben und dabei das "Heute" vergessen, möchte ich Euch ganz herzlich zu einer heutigen Veranstaltung mit einer Reise in die Vergangenheit einladen. Am nächsten Wochende findet im DB Museum Koblenz das diesjährige Sommerfest statt. Zu keiner einzigen anderen Veranstaltung in diesem Jahr werden so viele Altbau-Elloks und bereits historischen "Neubauloks" im Betrieb zu erleben sein. Für mich von besonderer Bedeutung der 100 Geburtstag von E69 03, die am Sonntag mit vier Sonderzügen, dabei erstmals auch an der Mosel, zu sehen ist. Zwei ihrer Schwestern nehmen auch an der Fahrzeugparade am Samstag bei, zu der auch das seit vielen Jahren verklungene Orgeln von E60 10, den bebenden Tatzlager von E94 279, das hörenwerte Aufschalten der 110 348, sowie viele weitere, attraktive Loks zu erleben sind. Ich denke mal, Koblenz nächstes Wochenende ist ein Pflichttermin. Ich werde vsl. im E69-Sonderzug mitfahren und reise bereits stilecht mit E69 05 am Freitag an. Auch die Überführungen von E94 279 und E69 02, Dienstag und Mittwoch mit E40 128 und die Zuführung mit eigener Kraft von 169 005 über Nürnberg, Würzburg, Mainz ist mehr als einen "Schuss" wert. Die Vergangenhgeit lebt - seid dabei!


Bernd Mühlstraßer

Ein paar VIDEOS der BAUREIHE E69 - z.B.hier:
[www.youtube.com]

oder wie wär´s mit der E69-Facebook-Seite unter dem Suchbegriff: Die Baureihe E69




4-mal bearbeitet. Zuletzt am 2012:05:27:18:40:38.
Hallo Bernd,
oh mei - diesen Beitrag muß ich mir Stück für Stück ansehen, deshalb hier erst einmal ein Dankeschön für die Aufnahmen rund um Schongau!

Puttgarden stimmt als Aufnahmeort der V 65.

Viele Grüße
Stefan

https://abload.de/img/db-251902-4003812-titu8k49.jpg

Hervorragend! Danke fürs Zeigen! (o.w.T)

geschrieben von: Djosh

Datum: 27.05.12 20:41

(Dieser Beitrag enthält keinen Text)
https://doku-des-alltags.de/banner/DSObanner01.jpg

April 2023, DSO-Username geändert: aus Djosh wurde doku-des-alltags – sonst ändert sich nix ;-)
Hallo Bernd,
Vielen Dank auch von mir für diese Zusammenstellung leider vergangener Nebenbahnzeiten. Deine Raritäten auf dem Schrott geben einem heute schon zu denken. Zum BW Mannheim: Die 202 hatte an der Stelle ihren angestammten Platz, ein Schild wies das Gleis sogar als reseviert für diese Loks aus. Ich erlaube mir, Deinen BW-Bild um 2 Farbvarianten zu ergänzen. Zuerst 202 004 am 05.09.82:

http://up.picr.de/10631743gj.jpg


.. und dann 202 003 am 18.11.84:

http://up.picr.de/10631742xo.jpg


Viele Grüße
von der Nebenbahn

Fotoergänzungen 202

geschrieben von: Bernd Mühlstraßer

Datum: 27.05.12 23:42

Hallo Nebenbahnfreund,

vielen Dank für die ergänzenden, und einig Meter näher entstandenen, 202er-Fotos. Was mich am zweiten Foto überrascht, das die Lok zwar schon die neue Lackierung trägt, dass aber der sichtbare Führerstand - farblich auch abgesetzt - noch gar nicht den an die 103er erinnernden Führerstandanbau aufweist. War diese aerodynamische Front abnehmbar, oder ist diese erst in einem weiteren Bauschritt ergänzt worden?

Ein interessantes Thema, diese 202, vielleicht dokumentiert jemand das hier im Hifo ja mal genauer!

Gruß Bernd

Bernd Mühlstraßer

Ein paar VIDEOS der BAUREIHE E69 - z.B.hier:
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202er Doku? Dem Manne kann geholfen werden (mL)

geschrieben von: Mikado-Freund

Datum: 27.05.12 23:57

DB 202er Doku gewünscht?

Siehe „Die DB-Baureihe 202 in den 80ern”, geschrieben am 07.11.06 von Jörg Dell (†).

Der an die 103 erinnernde Führerstandanbau, also die aerodynamische Front, war bei den Nebenbahnfreund-Aufnahmen wohl eher nicht mehr - bzw. noch nicht wieder montiert worden, siehe [www.eisenbahnarchiv.de] und dort die Aufnahmen der Lok aus dem Jahre 1982 sowie [www.bundesbahnzeit.de], leztes Bild.

Weitere Bilder und Details auch auf [www.rangierdiesel.de].





Gruß

Walter



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2012:05:28:00:37:58.

Frage zur Bedienung von Altenstadt

geschrieben von: Markus Richta

Datum: 28.05.12 00:36

Hallo Bernd,

gab es in Altenstadt nicht auch ein Gleisanschluss in die Kaserne der Luftlandeschule? Wie lange wurde dieser denn bedient?

Danke für's zeigen der Bilder, da sind interessante Sachen dabei.

Grüße
Markus
Hallo zusammen,
die Maschine wurde nach Abschluß der Versuchsfahrten in die kantige Form zurückgebaut und besonders im Reisezugdienst von Frankfurt aus eingesetzt. Die kantige Stirnfront wurde dabei farblich an die neue Lackierung angepaßt. Mit der runden Front wäre sie nicht kuppelbar gewesen. Nach einem leider viel zu kurzen Einsatz wurde sie wegen Motorschaden abgestellt und erhielt fürs Museum wieder die runde Form.

Viele Grüße
von der Nebenbahn
@Mikado : Danke für den Hinweis auf die 202-Beiträge. Da sieht man mal wieder, dass ich irgendwie mit der Suchfunktion nicht umgehen kann, ich hatte extra vor dem Bericht nach 202 gesucht, und dabei nur einen kleinen Eintrag aus dem Jahre 2006 gefunden.

@Markus Richta: das schöne an solchen Beiträgen ist, dass man sein für sich selbst als einigermaßen fundiertes Wissen immer schnell erschüttert sieht. Ein Gleisanschluss zur Kaserne erscheint in jeder Beziehung logisch und sinnvoll. Topographisch auch unproblematisch. Nur - ich habe davon nciht eine Spur gesehen, keinen Bahndamm, keinen Hinweis darauf. Ein Thema, auf das ich mich noch stürzen werden. Ich würde jetzt einfach mal behaupten, Anfang der 80er gab es keinen mehr, aber Du hast mich jetzt richtig verunsichert. Hab ich was übersehen???

Bernd

Bernd Mühlstraßer

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Lieber Bernd,

da bleibt mir am Dienstagfrüh die Spucke weg - Du zeigst Hammerfotos von Strecken, Loks, Schrottplätzen usw.

Geschmunzelt habe ich über "Ostfiesland" !

Beste Grüße

Klaus

Die Kaserne hatte definitv ein Gleisanschluss

geschrieben von: Markus Richta

Datum: 30.05.12 22:22

Hallo Bernd,

der Flughafen in Altenstadt hatte (wie fast alle Fliegerhorste im 2.Weltkrieg) ein Gleisanschluss. Zitat:" Zur Bundeswehrkaserne in Altenstadt bestand noch bis zum 01. Oktober 1992 vom Bahnhof Schongau ein Gleisstrang auf der ehemaligen Strecke Schongau-Kaufbeuren. Dieser Streckenabschnitt wurde nach 1992 von der Kaserne bis auf Höhe vom Krankenhaus Schongau - kurz vor der Einmündung der Fuchstalbahn von Landsberg kommend - demontiert".

[www.pfaffenwinkelbahn.de]

Grüße
Markus
Moin Bernd!

Dank angeheirateter Verwandtschaft kann ich an zahlreichen Deiner Themen, insbesondere der Raum Oberschwabeb / Allgäu, aus persönlichem Erleben "teilnehmen". Den Abbau der Strecke Kaufbeuren - Schongau habe ich so gerade eben mitbekommen, Schongau kenne ich ebenfalls gut (incl. der Züge, die durch die AL gefahren werden), aber bei Layritz muß ich passen. Das dortige Ensemble habe ich nie besucht, nur von Bildern her ist mir die "Layritzer Stapeltechnik" bekannt. Den Radwanderweg von Marktoberdorf nach Roßhaupten (und weiter nach Füssen) bin ich schon selbst abgefahren, an dieser Strecke sind noch zahlreiche Eisenbahnrelikte erhalten.

Für Deinen so interessanten - und vor allen Dingen vielseitigen - Beitrag dankt Dir
verbunden mit Grüßen in den weiß-blauen Freistaat
Helmut
Hallo Markus,

wie ich schon erwähnt hatte, die Nachfrage nach einem Gleisanschluss zur Kaserne hat mich "aufgeschreckt". Meine regelmäßigen "Inspektionen" an die Strecke Schongau -Kaufbeuren fanden ab 1982 statt. Mich hätte gewundert, hätte ich da sowas elementares übersehen.

Den von Dir erwähnten Link habe ich auch gelesen - nur: so ist die Aussage definitv falsch, bzw. missverständlich. Richtig ist, auf Höhe des Schongauer Krankenhauses zweigte bis Anfang der 90er Jahre DIE STRECKE nach Kaufbeuren ab. Nachdem der Gesamtverkehr eingestellt war, konnte/musste man das verbliebene Gleis als ANSCHLUSS-Gleis nach Altenstadt bezeichnen. Und dieses wurde eben bis zu dieser Zeit auch noch regelmäßig bedient. Aber man gelangte halt "nur" in den Bahnhof Altenstadt, samt seiner durchaus etwas umfangreicheren Güter- und Ladegleise. Hier landeten letztlich auch die Wagenladungen für die Kaserne. Irgendwie im Hinterkopf habe ich auch die Notiz, dass der Erhaltung und die Unterhaltung der Gleise bis Altenstadt auch von der Bundeswehr mit finanziert wurden (ohne Gewähr). Aber, es handelt sich eben bei allen Anlagen um den normalen Streckenverlauf, nicht um ein spezielles Anschlussgleis.

Ich traue mich daher behaupten - in den letzten Jahren des Gleises nach Altenstadt gab es keinen direkten Anschluss an die Kaserne. Dennoch - von der Logik und den topographischen Begebenheiten her, wäre es absolut logisch, dass es - vor allem in der Zeit des 2. Weltkrieges - einen Anschluss an die Kaserne gab.

Insofern, es gibt noch zu recherchieren.

Aber, um es abschließénd nochmals zu betonen - die Formulierung der Pfaffenwinklbahn-Seite ist SO falsch!

beste Grüße

Bernd

Bernd Mühlstraßer

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