Hallo zusammen,
nach einer längeren Pause einmal wieder ein kleiner Beitrag von mir.
Eigentlich wollte ja mit meinen Beiträgen einigermaßen zeitnah im "vor 40 Jahren"-Duktus fortfahren, aber meine nicht so üppige Freizeit muss ich auch einteilen, und entweder arbeite ich an der homepage oder fürs HiFo, beides klappt nicht.
Außerdem hat mich die kürzlich geführte - von Stefan Carstens initiierte - Qualitätsdiskussion doch etwas demotiviert. Nicht nur, dass ich demnach eigentlich viele Bilder aus den Anfangsjahren meiner Eisenbahnfotografie nie hätte zeigen dürfen, sondern auch dieser Beitrag wäre sicher auch im einiges kürzer, würde ich mir das alles zu Herzen nehmen. Letzteres nicht, weil Stefan nun einmal diese Meinung vertreten hat, sondern weil ihm doch eine gefühlte Mehrheit uneingeschränkt zugestimmt hat, und dazu die Emotionen zuletzt "kritische Werte" erreicht haben.
Wer mich kennt, weiß dass mir Bildqualität eigentlich sehr am Herzen liegt. Aber andererseits gibt nun einmal nicht jede Aufnahme, jedes Negativ das her, was einige gerne sehen würden.
Aber diese Diskussion hat ohnehin keinen Widerhall gefunden, es geht hier genauso zu, wie vor Stefans Aufruf. Und damit ist für mich der Fall erledigt, ich mache auch weiter wie bisher. Und über die aktuelle, sicher ebenso nutzlose
Diskussion, ob ein Beitrag ab 15 Bildern lieber geteilt werden sollte, und ob der Text unten oder oben zu stehen hat, zerbreche ich mir auch nicht den Kopf.
Bei mir hat ein Beitrag soviele Bilder, wie dazugehören, um ihn zu einem geschlossenen Ganzen zu machen. Und der Text steht über dem Bild. Wems nicht gefällt, der klicke nicht mehr auf meine Beiträge.
Jetzt aber zum eigentlichen Thema.
Den Sommerurlaub 1971 wollte die Famlie in Bayern verbringen. Geplant war, wenn ich mich recht erinnere, auf der Hinfahrt einen Besuch bei Bekannten in Stuttgart zu machen. Die Details interessieren nicht, jedenfalls konnte ich "aushandeln", bei dieser Gelegenheit doch einen Abstecher nach Tübingen zu machen.
Tübingen.
Genau: Da waren die letzten 038er der DB beheimatet, seit Anfang 1971 hatten auch die Heilbronner P8 hier ihre letzte Zuflucht gefunden. Dabei war der P8-Bestand der DB bereits soweit geschrumpft, dass er sich an den Fingern abzählen ließ. 064er sollte es auch noch geben. Und fuhren nicht die Rottweiler 078er auch noch Tübingen an? Meine Informationslage war nicht die beste, erst ein Jahr später wurden EK und LR als regelmäßige Informationsquelle beschafft.
Mein 'Bildarchiv' verfügte jedenfalls bis dahin nur über sehr wenige Aufnahmen von der preußischen P8.
Bild 1: Wir schreiben den
6. August 1971. Beim Betreten des Bws stach mir sofort 038 631-8 (ex 38 2631) ins Auge. Sehr schön! Es war übrigens später Nachmittag geworden, wie die Bw-Uhr zeigt. Und zu 038 631-8 wäre anzumerken, dass sie ihren Kastentender erst in Tübingen (wieder-)bekam.
Bild 2: Nachdem ich mich angemeldet hatte, begann der Streifzug durch das Bw Tübingen. Leider fanden sich außer der 631 nur noch zwei weitere, abgestellte 038er, ansonsten war nicht viel zu sehen. Hier stehen 038 553-4 (ex 38 3553) und 038 039-4 (es 38 2039) hinter einem Schlackewagen abgestellt:
Bild 3: Ich begann meine 'dokumentarische' Tätigkeit mit 2 Bildern der 038 553-4. Der rechte Kolben, der Kreuzkopf und die rechte Treibstange waren abgebaut. Offenbar eine größere Reparatur.
Bild 4:
Bild 5: Die letzte Lok in der Reihe war die Tübinger 052 613-7, kalt, aber nur betriebsfähig abgestellt.
Bild 6: Dazwischen 038 039-4, an der ich mich mit 5 Bildern abarbeitete. Nicht ganz zu unrecht, denn obwohl sie hier wohl noch nicht z-gestellt ist, sollte ich sie 19 Tage später, am 25. 8. 1971, auf dem Lokfriedhof Trier-Karthaus wiedersehen. Was war wohl der Anlass? Die Ausmusterung erfolgte jedenfalls erst mit der HVB-Verfügung vom 15.12.71.
Bild 7:
Bild 8: Schön zu sehen - die rechte Tenderseite war noch komplett(?) genietet, zumindest ohne Schweißflicken oder ähnlichem.
Bild 9: Führerhaus...
Bild 10: ...und ein Blick aufs Triebwerk.
Bild 11: Jetzt kam etwas Leben ins Bw, 064 518-4 rollte heran, ich versuchte einen Mitzieher...
Bild 12: ...und nach dme Umsetzen wurde sie neben der Schlackengrube behandelt.
Bild 13: Gut zu sehen: Als eine der letzten 64er hat 064 518-4 Laufradbremsen.
Bild 14: Als etwas später der Lokleiter im Gespräch mit einem der Schwarzen war, wollte ich ihm mal ein Foto widmen - dummerweise zielte ich mehr auf die dahinterstehende 050 443-1, muss ein Reflex gewesen sein ... ;-)
Bild 15: Gemütlich schmauchen 064 518-4, 038 631-8 und 050 443-1 nebeneinander vor sich hin.
Bild 16: Lange Schatten des Schuppens und beständiger Qualm verhinderten ein besseres Bild von 064 518-4. Derweil ist 038 631-8 bereits zum Hbf ausgerückt, höchste Zeit zu gehen, denn mit Ihr und dem P 4935 wollte ich nach Horb fahren.
Bild 17: Irgendwo zwischen Tübingen und Horb (km 78,4) entstand dieses Bild aus dem Zugfenster des P 4935.
Bild 18: Das nächst Bild entstand in Horb am Rand des damals noch existierenden Gbf. 038 631-8 drückt ihre Wagengarnitur aufas Abstellgleis.
Bild 19: Wenig später erreichte 038 711-8 (ex 38 3711) den Bf. Horb, vermutlich aus Böblingen kommend. Sie rangiert ihren Zug ebenfalls weg.
Bild 20: Bis ich das Bw Horb erreicht hatte, wurde 038 631-8 schon gedreht und anschließend in den Schuppen gefahren. Irgendwie fehlte es an Platz, um die Lok ganz aufs Bild zu bringen. Mit Sicherheit wäre es gegangen, wenn ich mich intelligenter positioniert hätte. Das Problem war allerdings, dass ich schon mit Stativ fotografieren musste und nur bei Stillstand der Scheibe auslösen konnte.
Bild 21: Anschließend war auch 038 711-8 fertig restauriert und kam auf die Drehscheibe.
Bild 22: 038 711-8 wurde im Freien abgestellt (Stand 10).
Bild 23: Der Schuppen beherbergte auch noch zwei Raritäten, die konserviert hinterstellten Zahnradloks 97 504 und 97 501.
Bild 24: Hier der Versuch einer seitlichen Aufnahme der hervorragnd konservierten 97 504. Die links stehende 97 501 befand sich in einem wesentlich schlechteren Zustand und war auch war unfotografierbar in ihrer Ecke.
Bild 25: Der Lokschuppen des Bw Horb. Auf Stand 7 befanden sich die beiden 97er. Man beachte auch den Schaden am Mauerwerk links oben - viel Zukunft hatte dieses Gebäude wohl nicht mehr.
Bild 26: Bisher habe ich es Euch verschwiegen: Im Horber Schuppen stand noch die Rottweiler 078 246-6, und ich konnte mein Glück kaum fassen, als man sie jetzt aus dem Stand 6 holte und auf Stand 2 umsetzte. Allerdings wurden meine fotografischen Fähigkeiten jetzt stark gefordert, denn das verfügbare Stativ, das hier zum Einsatz kam, hatte meine Mutter dereinst unter dem Aspekt gekauft, dass es leicht und handtaschenfähig sein musste. Entsprechend wacklig war es, und zudem besaß ich damals noch keinen Drahtauslöser. Immerhin zwei Aufnahmen sind zeigbar.
Bild 27: Wie diese Aufnahme zeigt, hatte man auf der Lokführerseite eine Variante für die Befestigung des Loknummernschildes gewählt, die sicherstellte, dass es nicht irgendwo überstand, wie wir es ja kürzlich z.B. bei 078 062 gesehen haben.
Bild 28: Zum Abschluss noch eine kleine Nachtaufnahme, die schön angestrahlte barocke Stiftskirche von Horb lockte mich zu diesem Experiment. 'Bonusbild' nennt man das heutzutage, wenn ich nicht irre.
Die Fortsetzung vom nächsten Tag folgt am nächsten Sonntag - denn natürlich übernachteten wir anschließend in Horb, der Zeitplan des Tages war etwas durcheinandergeraten.
Grüße
Rolf
Edit: Rechschreib- und Grammatikfehler
7-mal bearbeitet. Zuletzt am 2018:02:11:16:08:41.