Nach der großartigen Liste von Jürgen, dem Bopparder, habe ich heute für alle Freunde der Kabinentender-Fuffziger eine Eintrittskarte zur Bw-Besichtigung in Duisburg-Wedau am 20.6.1972 in der Hand. Also steigt ein und kommt mit!
Beginnen wollen wir am Tag zuvor, dem
19.6.72 in meiner
Heimatdienststelle Krefeld-Stahlwerk. Gegen 15 Uhr landet die Lz für den Brammen-Leerzug Gag 8065 Krefeld-Stahlwerk (ab 16:50 h) – Oberhausen-Hütte an – es war 052 702 aus Oberhausen-Osterfeld Süd – keine Kabinentenderlok. Wegen Hp2 für die Weichenverbindung ins Stahlwerk rollt sie nur langsam an mir vorbei; die Fernschranke Tackheide ist bereits wieder geöffnet
(Bild 1):
052 702 befährt hier den BÜ der B57 am Ortsausgang in Krefeld (heute eine vierspurige Straßenbrücke: [
maps.google.de] )
(Bild 2):
Kurze Zeit später rauscht die Hohenbudberger 052 493 als Lz 76370 Hohenbudberg – Neersen durch
(Bild 3):
1972 gab es täglich drei Übergabezugpaare zum Stahlwerk. Während die ersten beiden mit Krefelder V60 befördert wurden, war die Zuglok für das abendliche Zugpaar eine Hohenbudberger 50er. Am Abend des
19.6.72 oblag der Kabinentenderlok 051 708 die Beförderung der Übergabe 18576 Krefeld Gbf – Krefeld Stahlwerk (an 20:31 h) – wie man sieht, hatte der Lokführer bereits die Stirnbeleuchtung eingeschaltet und ich musste mit 1/125 sec Belichtungszeit auskommen
(Bild 4):
Nun aber! Am Nachmittag des
20.6.72 begab ich mich mit dem Fahrrad nach Duisburg-Wedau. Schon an der Einmündung Am See / Masurenallee begrüßte mich die seit längerer Zeit vor sich hin rostende Lok der Wedauer Kies- und Sandbaggerei (Borsig 6261/07), die Klaus Heckemanns hier ("Erste Bw-Besuche 1970" [
www.drehscheibe-foren.de] ) auch schon vorgestellt hatte und die heute im DTM in Berlin weiter überlebt
(Bild 5):
Direkt nach der Vorstellung in der Lokleitung gings auch schon los. Die Wedauer Kabinentenderlok 052 696 machte sich fertig zum Ausritt; der Heizer hatte gut aufgelegt
(Bilder 6 und 7):
Es dauerte nicht lange, und die nächste Kabinentenderlok war an der Reihe. 050 208 hatte nur noch gut zwei Monate aktiven Loklebens vor sich (Z 9.9.72)
(Bilder 8 und 9):
Kabinentenderloks allerorten! Es grummelte an der Weststrecke, und schnell machte ich mich auf zum werks-internen BÜ, wo gerade 050 058 unter den interessanten Fahreitungsportalen durchwummerte. Die Lok, ehemalige Fleischmann-Vorbildlok, war kurz vorher von Bestwig nach Wuppertal-Vohwinkel umstationiert worden und kam erst am 1.10.72 zum Bw Wedau
(Bild 10):
In der Zwischenzeit war es 15:26 h geworden, und 050 050 – mal keine Kabinentenderlok – war gedreht worden. Gerade eben beim Ausrücken zum nächsten Einsatz konnte ich sie noch einfangen
(Bild 11):
Ich ging einen Schritt mit ihr und kam zur bereits am 27.5.72 Z-gestellten 051 731
(Bild 12):
Auf der gegenüberliegenden Seite stand die augenblicklich nicht benötigte und daher kalte 052 183 in Sichtweite des heute noch stehenden Wedauer Wasserturms
(Bild 13):
Es polterte im Güterbahnhof und ein Güterzug mit zwe E40 näherte sich. Mit 140 760 als abgebügelte Wagenlok passierte die Osterfelder AK-Lok 140 777 das Bw auf ihrer Fahrt Richtung Süden
(Bild 14):
Der Ausschnitt zeigt, dass 140 777 noch nicht das heute übliche dreieckige Zeichen für "Automatische Kupplung" trug
(Bild 15):
Danach betrat wieder eine Kabinentenderlok die Drehscheibenbühne. 051 847 war einer der Wedauer Exoten mit ihren zwei geschweißten Sandkästen im Ük-Stil
(Bilder 16 bis 18):
Hier im Ausschnitt kann man die interessante Domanordnung noch ein wenig studieren. Neben 051 847 ist unserem Datenfriedhof nur noch die Karl-Marx-Städter 50 3145 mit einer solchen Domanordnung bekannt
(Bild 19):
Der andere Exot im Wedauer Betriebspark war – wie das K auf dem Pufferteller zeigt – leider kalt abgestellt. Es handelt sich um die Mischvorwärmer-053 039, natürlich wieder eine Kabinentenderlok ;-))
Da sie nur schlecht von vorne zu fotografieren war, konnte ich nur dieses Bild vom schönen Rücken machen
(Bild 20):
Eine Seiten-Detailaufnahme der Mischvorwärmerpartie entstand dann aber auch noch
(Bild 21):
Ich bewegte mich weiter an den Ständen der Drehscheibe 2 mit den kalten Loks. Nächste Lok war die 053 122 mit Kabinentender und Scheibenradvorläufer
(Bild 22):
Die Frontansicht der neben ihr stehenden kalten 051 557 offenbart, dass 051 557 am 6.10.68 letztmalig im AW Lingen zur Kur war
(Bilder 23 und 24):
Mit 052 451 war auch eine Kastentenderlok kalt als Reserve vorhanden; im Hintergrund wird noch 051 847 gedreht
(Bild 25):
Bevor ich mich der 050 205 zuwandte, kamen nochmals 051 557 und 053 122 auf den Film
(Bilder 26 und 27):
053 122 war am 4.8.70 letztmalig im AW Lingen zur L2-Untersuchung
(Bild 28):
Auch 050 205 war kalt und stand Kabinentender voraus vor dem Lokschuppen
(Bild 29):
Vor dem Schuppen mit den Betriebsloks reckte 052 372 ihre Rauchkammer ins Sonnenlicht; die Lok war am 21.6.71 zur L2 in Lingen gewesen
(Bilder 30 und 31):
Mit der einrückenden 051 223 beschloss ich meinen Bw-Besuch
(Bild 32):
Tags drauf, am
21.6.72, musste ich natürlich meinem "Kollegen" Fahrdienstleiter im Bahnhof Krefeld-Stahlwerk vom Wedaubesuch berichten. Dabei beobachtete ich ein weiteres Mal die Übergabe 18576 Krefeld Gbf – Krefeld-Stahlwerk mit 052 493 an der Spitze
(Bild 33):
Sogar die Rückleistung als Üg 18577 Krefeld-Stahlwerk (ab 21:10h) – Krefeld Gbf wurde noch im Bild festgehalten – allerdings war die Belichtungszeit der Uhrzeit entsprechend lang
(Bild 34):
Wenn ihr euch nun nicht gelangweilt habt ob dieser vielen "echten" Fuffziger, so freut mich dies. Und wenn ihr wissen wollt, wie das Bw Wedau heute ausschaut, könnt ihr hier mal reinschauen: [
www.drehscheibe-foren.de]
Bis zum nächsten Mal in diesem Theater,
Martin
Edit: Loknummer 050 208 in 050 205 berichtigt.
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